Der Teufel in der Bibel

Hallo alle zusammen,

in der Schule haben wir den Faust gelsen und sind darüber auf das Thema gekommen wie der Teufel in der Bibel oder auch anderen Werken (Kabala) auftaucht!

Kann mir jemand von euch mal GENAU und nicht zu kompliziert erklähren wie es sich verhält?

  1. In der Bibel ist von „der schlange“ oder auch „dem Drachen“ die rede. Handelt es sich dabei um das Urbös?

  2. Ist der Teufel das Urböse oder ist er eher so wie in Faust beschrieben Mephistopheses, der eher ein Lakei des Urbösen ist (Mephistopheles spricht von seiner Mumme der grossen schlagne)

  3. Ist der teufel/Mephistopheles wirklich einer der Engel Gottes gewesen, der in ungnade viel? Wenn ja, warum wie hat sich das genau ereignet?

  4. Wie steht gott laut bibel zu dem teufel und /oder der schlange?

Bitte um baldige und möglichst genaue Antwort. ich danke euch schon mal im voraus für eure Mühen einem Unwissenden wie mir zu helfen.

Mit den besten Grüssen

Gobbo

Hallo.

Ja, der Luzifer (so der richtige Name) war der „Engel des Lichts“ (zumindest wenn man freenet.de glaubt). Ursprünglich sollte er die Menschen verführen um sie noch näher an Gott zu binden. Was er auch heute noch tut: mit seinen Illusionen (MEHR schafft er nicht !), Lügen und Verführungen (Zinsen, Krieg…) versucht er die Sterblichen auf seine Seite zu bekommen. Das heisst in einfachem Deutsch, dass der ‚normale Sterbliche‘ durch seine Taten AUTOMATISCH entweder für Gott oder den Teufel Partei ergreift.
Sinnigerweise obliegt der Teufel auch der Illusion mächtiger als Gott zu sein (wie das? Alte Physikerfrage: Kann Gott einen Stein schaffen, der er selbst nicht mehr bewegen kann ?). Zudem, wenn man die Ideen des „Teufels“ ad ultimo durchrechnet kommt man immer auf einen Widerspruch. Beispiel: Person X tötet Person Y -> Person Y landet im Himmel während Person X erstmal um Verzeihung bitten darf (bei Nichtbitten -> ab zum „Engel des Lichts“ in die Hölle, wo einem allerdings ein Licht aufgeht).
Gott und der Teufel stehen bei all Ihren Weisungen jedenfalls in scharfem Widerspruch zueinander. Erkennt man ja an den Inhalten der verschiedenen Glaubensschriften :wink:.
Und was das Aussehen des Teufels angeht: nur auf Bockshorn und ein wenig erotisches Aussehen braucht man den nicht zu reduzieren. Als fleissiger Zeitgenosse tritt er maskiert in vielerlei Gestalt auf…

Amen
mfg vom ganz kleinen Theologen M.L.

Hallo Gobbo,

Kann mir jemand von euch mal GENAU und nicht zu kompliziert
erklähren wie es sich verhält?

ich habe dazu eine Geschichte geschrieben, die kann ich Dir mailen, wenn Du willst.

  1. In der Bibel ist von „der schlange“ oder auch „dem Drachen“
    die rede. Handelt es sich dabei um das Urbös?

Wenn man Gott als „das Gute“ bezeichnet, kann man den Teufel als „das Böse“ sehen.

  1. Ist der Teufel das Urböse oder ist er eher so wie in Faust
    beschrieben Mephistopheses, der eher ein Lakei des Urbösen ist
    (Mephistopheles spricht von seiner Mumme der grossen schlagne)

Der Teufel, über den die Bibel schreibt, ist wohl der Anführer und Mephisto ein Lakai.

  1. Ist der teufel/Mephistopheles wirklich einer der Engel
    Gottes gewesen, der in ungnade viel? Wenn ja, warum wie hat
    sich das genau ereignet?

„Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker niederschlugst! Du aber gedachtest in deinem Herzen: «Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden. Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten.» Ja, hinunter zu den Toten fuhrest du, zur tiefsten Grube!“ (Jes.14,12-15)

  1. Wie steht gott laut bibel zu dem teufel und /oder der
    schlange?

„Und es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel; und sie bekamen nicht die Übermacht, und ihre Stätte wurde nicht mehr im Himmel gefunden. Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm geworfen.“ (Offb.12,7-9)

„Er (Jesus) sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.“ (Luk.10,18)

„Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!“ (Matth.25,41)

Gruss Harald

Geschichte des Teufels
Hi gobbo,

zur Geschichte des europäischen „Teufels“ hatte ich hier schon mal einen Überblick gegeben, mach das aber hier nochmal in einer Neuauflage.

Die Geschichte dieser merkwürdigen Gestalt, die sich im christlichen Europa unter der Bezeichnung „Teufel“ ausgebreitet hat, füllt ganze Bibliotheken. Sie umfaßt (mindestens!) die gesamte Dämonologie (und deren Geschichte) von Westeuropa bis Indien und von Nordeuropa bis zum Persichen Golf.

Zunächst zur Etymologie: Das Wort Teufel hat ebenso wie engl. devil seinen Ursprung im griech. diabolos (= Verwirrer, genauer: Durcheinanderwerfer, dann aber auch: Zerstörer). Gotisch wurde das zu diabulus , dann mittelhochdeutsch zu tiufal , bei Notker heißt es tievel.

Der griech. diabolos hat ursprünglich mit dem moralischen Begriff „böse“ nichts zu tun. Diesen Zusammenhang hat er erst durch einige neutestamentliche Autoren bekommen und ferner durch die Strömungen in griech./römischen Mysterienkulten ( Demeter, Isis, Dionysos, Mithras usw) und in gnostischen und hermetischen Strömungen.

Die Eigenschaften und die Gestalt dieses Wesens „Teufel“ in der europäischen Kultur- und Kunstgeschichte ist eine Bibliothek für sich: Es ist nämlich ein Stier (der "Pferde"fuß ist ein Paarhuferfuß, außerdem hat er noch Rinderschwanz und Hörner…). Das legt die Spur in die ganz alte Vergangenheit Westeuropas, wo (Höhlenkulte, Lascaux , Altamira usw.) teilweise der Stier für kosmologische Signaturen herhielt (z.B. Hörner = Mondphasen usw.).

Der Schwefeldampf führt zu dem Namen (mit nicht ganz geklärter Herkunft) Mephisto bzw. Mephistopheles , in dem sich wahrscheinlich die italische Göttin Mephitis/Mefitis verbirgt, die etwas mit üblen und giftigen Dämpfen zu tun hat (wahrscheinlich eine vulkanische Gottheit aus der Gegend um Neapel, wo es noch heute viele Schwefel quellen gibt). Mit ihrem Namen verwandt ist übrigens mittelhochdeutsch „muf“ (Muff = Schimmel, fauliger Geruch).

Seine Bezeichnung als Luzifer beruht auf einem religionshistorischen Mißverständnis:

Es gab eine römische (genauer: italische) Gottheit, die dort Luciferus (= Lichtbringer) hieß und mit dem keltischen Lug und dem nordgermanischen Loki (von dem St. Lucia eine christliche Übernahme ist) eine uralte (indogermanische) Verwandschaft hat. Dieser Luciferus ist in der röm. Mythologie der Morgenstern , der wiederum ein Sohn der Aurora (= Morgenröte, griech. Eos ) ist (siehe im Archiv unter Stichwort „Eos“).

Wie es nun zu der Assoziation mit Luzifer kommt, hängt unter anderem mit einer Verwechslung im Lukas-Evangelium zusammen. Lukas 10,18 „ich sah den Satan (siehe unten unter Punkt 1.a+b) wie einen Blitz vom Himmel fallen“ bezieht sich auf Jesaia 14,12 „… bist du vom Himmel gefallen, Sohn der Morgenröte [ben-schachar]“. Diesen Gefallenen identifiziert Lukas fälschlich mit Satan und da in der Zeitenwende als „Sohn der Morgenröte“ nur der römische Lucifer bekannt ist, kommt es zu dieser Identifizierung des Satan mit Lucifer. Siehe auch unten unter Punkt 3.a+b.

Der Zusammenhang ferner mit dem griech. diabolos als dem Zerstörer (ein Kapitel für sich, das in die griechische Dämonologie führt), ferner mit dem moralisch „Bösen“ und nicht zuletzt, wo er seine Flügel her hat, das führt dann schon gleich in die orientalische Welt zurück: in die persische Mythologie (besonders in die ursprüngliche Lehre des Zarathustra), ferner in die jüdische, ägyptische, babylonische, syrische und sumerische Dämonologie.

Es gab in der jüdischen Dämonologie neben einer Unmenge von Gestalten, die allesamt aus babyonischen (und diese wiederum aus sumerischen) Quellen stammen, folgende Figuren, die Teil in der neutestamentlichen Literatur verzerrt reproduziert werden:

1a. einen Satan , der (wie der Name sagt) ein „Wiedersacher“ bzw. ein „Ankläger“ ist. Der Ausdruck satan wird im Tenach (sog. Altes Testament) aber nur an 3 Stellen (in Zachariah 3, in Job 1 und 2, und in 1 Chroniken 21) für eine übermenschliche Gestalt, also im Sinne eines Eigennamens verwendet. Sonst nur im Sinne „Gegenspieler, Ankläger“. „Der“ Satan, der stellenweise auch Satanail heißt, ist a. teils eine einzelne Gestalt, b. teils die Bezeichnung für eine Klasse von Dämonen, c. teils deren Anführer.

1b. dieser Satan wird dann anders auch als „Verführer“, „Versucher“ dargestellt, nämlich später im „Neuen Testament“, wo er zum Wiederstand gegen die Gebote Gottes verführt.

Ob Satan als „Engel“ bezeichnet werden kann ist unklar, weil die jüdischen bzw. semitischen (also arabischen, babylonischen, phönizischen, aramäischen…) Begriffe ganz andere Bedeutung haben als das griech. aggelos , das ja „Bote“ heißt. Insbesondere haben eigentlich weder die griech. aggeloi noch der hebräische Satan Flügel!!!

  1. einen Sammael , der insbesondere als der höchstrangige „Engel“ bezeichnet wird, höher als die Seraphim , er ist feurig und hat - im Unterschied zu den 6-flügeligen Seraphen - 12 Flügel.

3a. + 3b. einen Sohn der Morgenröte (was allein zu der späteren Identifizierung mit Luzifer führt, siehe oben), insbesondere in Jesaia 14.12, wo dieser zugleich beschrieben wird (wie auch an vielen anderen Stellen), daß er vom Himmel gestürzt wird. Dieselbe Erzählung in Ezekiel 28, 14ff. Aber in beiden Stellen wird sein Name nicht(!) genannt, abgesehen davon, daß die Bezeichnung " Cherub" in Ezekiel auf diese Gestalt sowieso nicht zutrifft.

  1. gibt es eine ganze Reihe von Dämonen-Arten, die dem Menschen teils Übel wollen, teils Gutes tun, die ebenfalls aus der babylonischen Dämonologie übernommen wurden: Utukku , Alu , Ekimmu , Gallu , Ilu-Limnu (= böser Gott), Rabisu - und ferner noch insbesondere einen bösen und zum Bösesein animierenden Belial/Beliar. Belial (hebr.: belija’al) kann man übersetzen mit „Nichtsnutzigkeit“, aber auch mit „Vernichter“.

  2. einen Beelzebub und einen Beelzebul , die nicht identisch sein können, weil sie unterschiedliche Ethymologien haben.
    ba’al-z.bl = Baal-Zebu l („Herr-Fürst“) ist nämlich ein lokaler kanaanäischer Hochgott - von den Israeliten, vielleicht in der Moses-Aaron-Periode, negativ definiert zum Zweck ethnisch-kultureller Abgrenzung. Sie machten daraus den ba’al-z.bb = Baal-Zebu b (= Herr der Fliegen).

  3. Die „Schlange“ aus dem Paradiesmythos 1. Mose 2.4ff (der Garten heißt eigentlich gan-b’edän = Garten der Lust - eine ähnliche Urwelt wird in altpersichen Mythen pari daesa bezeichnet, woraus sich griech. paradeison ableitet), führt auf einen babylonisch-sumerischen Sandsturm-Dämon lil , lilitu und ardat lili zurück, der auch als Schlange präsentiert wurde. Ardat-Lili bildet sich in der israelisitschen Dämonologie in Lilith um, ein weiblicher Dämon, der Männer verführt, und der auf Umwegen sich in einen mündlich überlieferten Mythos von Adams erster Frau verwandelt.

Ais diesen an sich schon komplizierten - aber völlig verschiedenen !! - Elementen macht nun die Geschichte nach und nach zwischen dem babylonischen Exil, der rabbinischen Literatur, den Büchern 1. + 2. Enoch (1. Jhdt. n. Chr.), den neutestamentl. Schriften und dann noch der Gnosis und weiterer Bewegungen ganz allmählich das, was den europäischen „Teufel“ ausmacht:

Sammael (höchstes, dann gestürztes Feuer-Flügel-Wesen) wird mit Satan, dem Gegenspieler, Ankläger, Wiedersacher und dann mit Satan, dem Zum-Bösen-Verführer identifiziert. Dies wird mit Beliar u.a. schadenzufügenden und bösewollenden Dämonen, mit Baal-zavuv, einem Hochgott der Nachbarn, gemischt und ferner noch mit dem zarathustrischen Angra Maniav (= Ahriman , böser, schadender Geist, Gegensatz zu Spenta Maniav = heiliger Geist!! die historische Quelle des spiritus sanctus!!), dann mit dem „Sohn der Morgenröte“ und naheliegend daher mit dem Luzifer (einem Lichtgott!!) - die Flügel verändert zu Vampir-Flügeln durch Kontamination mit ägyptischen Vampir -Mythologien, und dann im N.T. die Identifizierung mit griechischen Dämonen, speziell mit dem Diabolos, dem Zerstörer - und dann das ganze ab nach Westeuropa, wo seit einigen zig-tausend Jahren ein kosmologischer Stierkult wartet, wobei noch schnell eine italische Vulkangöttin Mephitis mitkomponiert wird.

Für die weitere Ausmalung der Konturen des europäischen Teufels im Zusammenhang mit dem Szenarium der Hölle sind danach noch verantwortlich das sog. " Petrus-Evangelium", Dantes " Inferno" sowie der altdeutsche heliand. Dies hatte ich schon einmal hier zusammengefaßt:
[Höllengeschichte]
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
zusammengefaßt.

Goethe hat im Faust alle diese historischen Zusammenhänge in die Gestalt des Mephistopheles ein. Um zu sehen, welche und wo, müßte man die einzelnen Stellen aus dem Faust diskutieren.

  1. In der Bibel ist von „der schlange“ oder auch „dem Drachen“
    die rede. Handelt es sich dabei um das Urbös?

Man kann es als Symbol für die Opposition nehmen, die hier auf Erden, gegen die Göttliche Herrschaft besteht.

  1. Ist der Teufel das Urböse oder ist er eher so wie in Faust
    beschrieben Mephistopheses, der eher ein Lakei des Urbösen ist
    (Mephistopheles spricht von seiner Mumme der grossen schlagne)

Der Teufel ist eine Personifizierung des Bösen. Die Schlange ist das kosmische Prinzip, das es stützt.

  1. Ist der teufel/Mephistopheles wirklich einer der Engel
    Gottes gewesen, der in ungnade viel? Wenn ja, warum wie hat
    sich das genau ereignet?

Luzifer stürzte laut Tradition, weil er sich gegen den Willen des Höchsten Schöpfers stellte. Das ist eine vergangene Begebenheit und im Kosmischen beheimatet.

  1. Wie steht gott laut bibel zu dem teufel und /oder der
    schlange?

Welchen Gott meinst Du? Im Kosmischen Bereich gibt es Götter und Titanen. Die einen wirken für das Göttliche, die anderen dagegen.

Also eine sehr einfache Erklärung für eine komplexe Sache. Wenn du groß bist, erzähl ich dir mal mehr :smile:

rolf

Hallo Harald,

Kann mir jemand von euch mal GENAU und nicht zu kompliziert
erklähren wie es sich verhält?

ich habe dazu eine Geschichte geschrieben, die kann ich Dir
mailen, wenn Du willst.

Mir bitte auch, danke.

  1. In der Bibel ist von „der schlange“ oder auch „dem Drachen“
    die rede. Handelt es sich dabei um das Urbös?

Wenn man Gott als „das Gute“ bezeichnet, kann man den Teufel
als „das Böse“ sehen.

Gott ist doch aber stärker, oder? Warum vernichtet er den Teufel nicht?

  1. Wie steht gott laut bibel zu dem teufel und /oder der
    schlange?

„Und es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel
kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine
Engel; und sie bekamen nicht die Übermacht, und ihre Stätte
wurde nicht mehr im Himmel gefunden. Und es wurde geworfen der
große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt
wird, der den ganzen Erdkreis verführt, geworfen wurde er auf
die Erde, und seine Engel wurden mit ihm geworfen.“
(Offb.12,7-9)

„Er (Jesus) sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie
einen Blitz vom Himmel fallen.“ (Luk.10,18)

„Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir,
Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel
und seinen Engeln!“ (Matth.25,41)

Das „Non serviam“(Ich werde nicht dienen) das der Teufel zu Gott gesagt haben soll, stammt also nicht aus der Bibel?

Gruss Jan

Hallo Gobbo,

ich habe dazu eine Geschichte geschrieben, die kann ich Dir
mailen, wenn Du willst.

Gruss Harald

Hallo Harald,
darf ich mich da anschliesen?
Gruss Gerhard

hallo gobbo,
eine Gestalt Teufel gibt es nicht. Auch keine genaue Trennung des göttlichen.
das göttliche ist gut und böse zugleich.
Es ist binär, wie alles in diesem Universum.
Grüße
Raimund

Der Teufel im Koran
Hallo, die Frage war nach dem Teufel in der Bibel, ich glaube, es ist für alle interessant zu erfahren, wie er im Koran beschrieben wird. Alle meine Aussagen beziehen sich darauf, wie Muslime es wahrnehmen.

Muslime glauben daran, dass Gott neben den Menschen auch jinn erschaffen hat, die jeweils einen freien Willen haben

(18,29) „Und sprich: ‚Die Wahrheit ist von euerem Herrn. Wer nun will, der glaube, und wer will, der glaube nicht.‘“

Es gibt eine ganze Sure, die sich mit den Jinn auseinandersetzt. Sie beginnt folgendermassen (grob übersetzt):
(72) "1. Sprich: 'Geoffenbart wurde mir, daß eine Schar der Dschinn lauschte und sagte: >Wir haben einen wunderbaren Koran gehört. 2. Er leitet zum rechten Weg. Wir glauben daher an ihn und stellen unserem Herrn niemals etwas zur Seite. 3. Er! Erhaben ist die Herrlichkeit unseres Herrn! Er hat sich weder eine Gefährtin genommen noch einen Sohn. 4. Aber ein Narr unter uns machte empörende Äußerungen über Allah, "

Hier scheint es eindeutig zu sein, dass es um Satan (Iblis, Schaitan) geht, der Narr. Die Jinn sind für uns unsichtbar, sie können aber uns zuflüstern. Wie genau, was genau ist (mir|uns) nicht bekannt. Wichtig ist jedenfalls, dass es genau wie bei Menschen, gute und böse Jinn gibt. Also geht es weiter,

(2,34) „Und als Wir zu den Engeln sprachen: ‚Werft euch vor Adam nieder!‘ - da warfen sie sich nieder, außer Iblis, der sich aus Hochmut weigerte und so zu einem der Ungläubigen wurde.“

(15,30-35) „Da warfen sich alle Engel insgesamt nieder, Außer Iblis; der wollte sich nicht niederwerfen. Er (Gott) sprach: ‚O Iblis! Was ist mit dir, daß du dich nicht niedergeworfen hast?‘ Er (Iblis) sprach: ‚Nie werde ich mich vor einem Menschen niederwerfen, den Du aus trockenem Lehm, aus formbarem Schlamm, erschaffen hast.‘ Er (Gott) sprach: ‚Weg mit dir! Du bist verflucht! Fürwahr, der Fluch soll auf dir lasten bis zum Tage des Gerichts.‘“

Nun geht Satan einen Schritt weiter und bittet Gott, ihm seine Strafe zu verjähren:

(15,36-40) „Er sprach: ‚Mein Herr! Gewähre mir Aufschub bis zum Tage der Erweckung.‘ Er sprach: ‚Wohlan, dieser Aufschub ist dir gewährt Bis zum Tage der festgesetzten Zeit.‘ Er sprach: ‚Mein Herr! Du hast mich abirren lassen; so will ich ihnen jetzt auf Erden (das Böse) anziehend machen und sie allesamt verführen, Außer Deinen auserwählten Dienern unter ihnen.‘“

  1. In der Bibel ist von „der schlange“ oder auch „dem Drachen“
    die rede. Handelt es sich dabei um das Urbös?

Die Schlange hat in der islamischen Lehre keinen Ursprung, keine Nennung… Vielmehr geht es folgendermassen:

(20,120) „Doch Satan flüsterte ihm zu und sagte: ‚O Adam! Soll ich dich zu dem Baume der Ewigkeit und in ein Reich führen, das nie vergeht?‘“

(7,20) „Und Satan flüsterte ihnen ein, daß er ihnen zeigen wolle, was ihnen verheimlicht war - ihre Nacktheit. Und er sagte: ‚Euer Herr hat euch diesen Baum nur verboten, damit ihr nicht Engel oder unsterblich werdet.‘“

Dieser Baum ist ein Baum, der Adam und Eva verboten war. Den Rest kennt ihr denke ich von der Bibel genauso.

  1. Ist der Teufel das Urböse oder ist er eher so wie in Faust
    beschrieben Mephistopheses, der eher ein Lakei des Urbösen ist
    (Mephistopheles spricht von seiner Mumme der grossen schlagne)

Er ist Vater aller Zuflüsterer, die den Menschen vom rechten Weg abbringen wollen. Aber er ist kein Gegner Gottes. Er weiss mit Sicherheit, dass es Gott gibt und dass dieser Allmächtig ist, denn sonst hätte er nicht um eine Verjährung gefragt. Das Problem ist nur, dass er Gott getrotzt hat. Hochmut halt.

  1. Ist der teufel/Mephistopheles wirklich einer der Engel
    Gottes gewesen, der in ungnade viel? Wenn ja, warum wie hat
    sich das genau ereignet?

Siehe oben: m.E. ist das nicht sehr klar, ob der Teufel zu den Engeln oder zu den Jinn gehörte. Denn in einem Vers geht es um Jinn, die sich darüber beschweren, dass einer „unter ihnen“ ein Narr war, im anderen geht es darum, dass Gott den Engeln befahl vor Adam niederzuknien und nur Satan (der offensichtlich anwesend war) dies nicht tat.

in der Schule haben wir den Faust gelsen und sind darüber auf
das Thema gekommen wie der Teufel in der Bibel oder auch
anderen Werken (Kabala) auftaucht!

Ich empfehle weiter den Faust Eric von Terry Pratchett! Eine sehr schöne Parodie zum Original-Faust!

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo Gobbo,

Wenn man alles was in der Bibel steht ernst nähme, müsste man auch unfolgsame Söhne vor die Stadtmauer bringen und sie steinigen.
Die Bibel ist ein höchst inhumanes Buch und obendrein auch blutdrünstig !
Mit Gruss: hardy

Antworten

Ich danke euch allen für eure Antworten, hat mir durchaus sehr geholfen.

Gruß an euch alle

Gobbo

Hallo Jan,

Wenn man Gott als „das Gute“ bezeichnet, kann man den Teufel
als „das Böse“ sehen.

Gott ist doch aber stärker, oder? Warum vernichtet er den
Teufel nicht?

wenn der Mensch nicht die Wahl zwischen Gut und Böse hätte, wie sollte er dann seinen freien Willen gebrauchen?
Der Mensch soll sich aus Liebe für Gott entscheiden und nicht aus Mangel an Alternativen.

Das „Non serviam“(Ich werde nicht dienen) das der Teufel zu
Gott gesagt haben soll, stammt also nicht aus der Bibel?

nein

Gruss Harald

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Hallo.

Wenn man alles was in der Bibel steht ernst nähme

… würde man sich vielleicht damit auseinandersetzen, was dort wirklich geschrieben steht. Aber weder das eine noch das andere war hier Thema.

müsste man auch unfolgsame Söhne vor die Stadtmauer bringen
und sie steinigen.

Was nun die Frage aufwirft, was denn dort mit „unfolgsamen Söhnen“ gemeint sein kann. Aber darum ging es wohl nicht, womit mir unklar ist, was solche Einwände eigentlich für ein Ziel haben?!

Die Bibel ist ein höchst inhumanes Buch und obendrein auch
blutdrünstig!

Was im völligen Widerspruch zur realen Welt steht?

Scholem,
Eli

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