Deutsche werden immer reicher

Na, dann bin ich mal auf die Begründung Deines Glaubens
gespannt. Vergiß dabei bitte nicht, „mies“ zu definieren.

Ein paar Ansätze:
„Können sich weniger kaufen.“ Eher nicht.

Ist dir klar, was es bedeutet, Geringverdiener zu sein? Wenn
du an Schaufenstern vorbeigehst und … das war´s.

Das dürfte die Menschen, die eine Generation in einem Land lebten, in dem man einen koreanischen Reiskocher angeboten bekam, wenn man ein neues Bett wollte, eher weniger beeindrucken.

„Haben ein (umgerechnet in Kaufkraft in US-Dollar, Yen oder
Franken) niedrigeres Einkommen.“ Eher nicht.

…ja und in Laos auf dem Lande könnten sie wie Könige
leben…

Das Konzept der Kaufkraft ist Dir bekannt? Wer in der DDR 2000 Mark verdiente, hatte von der Kaufkraft her sicherlich nicht so viel zur Verfügung wie jemand, der heute (inflationsbereinigt) mit 1.023 nach Hause geht.

Deine Argumentation wird einen Menschen, der arbeitet und vom
Staat Zusatzhilfe beantragen muss, eher unverständlich
stimmen.

Das Problem ist, daß der Mensch, der heute Hilfe beantragt und bekommt, nicht seinen absoluten Lebensstandard betrachtet, sondern sich mit anderen vergleicht - vorzugsweise mit solchen, die ein höheres Einkommen haben.

Aber zurück zu Deinem Vergleich mit den Menschen, die in der DDR leben mußten: mir fehlt immer noch das Kriterium anhand dessen Du „ziemlich mies“ für die heutigen deutschen Geringverdiener festmachst.

Kleiner Hinweis: an der Messung von „Lebensqualität“, „Glück“ und „Zufriedenheit“ beißen sich schon Generationen von Soziologen und Volkswirtschaftlern die Zähne aus. Man dürfte also ziemlich gespannt darauf sein, was Du zu dem Thema beizusteuern hast.

Wenn Du die Lebensqualität heutiger deutscher Geringverdiener allein am traurigen Gesicht vor dem Schaufenster festmachst und daraus schließt, daß es den heutigen deutschen Geringverdienern im Vergleich zu DDR-Bürgern „ziemlich mies“ geht, dann - ja dann kann ich Dir auch nicht helfen.