Hallo,
mein Kater konnte nie in ein Katzenkorb. Hat sich gewehrt mit Händen und Füßen äh Krallen.
So waren wir gezwungen, ihn in einen Käfig zu sperren, wenn er transportiert werden musste. Allerdings ging dies nur mit Schweisserhandschuhen.
Bei jedem Umzug oder Tierarztbesuch, der gleiche Terz. Und ein miauen im Käfig, bis er „ausgeladen“ wurde.
Klingt vieleicht krausam, aber es ging nicht anders.
Er litt seit Jahren an einer Nierenerkrankung und bekam nur Diätfutter.
Wenn es ihm schlecht ging, miaute er Nachts und hinterlies so einiges auf dem Teppich.
Dann kam die Prozedur wie oben beschrieben ins Spiel!
Schweisserhandschuhe, Käfig, miauen, Tierarzt.
Der Tierarzt nahm dann immer Blut ab, um die Nierenwerte zu bestimmen.
Diese waren meist stark erhöht und der Arzt gab ihm ne Infussion und so ging es von Jahr zu Jahr.
Es war ein Donnerstag und ich fuhr mit ihm zum Arzt, da wieder so eine Nacht gewesen war, wo durch sein miauen, niemanden schlafen konnte.
Der Arzt gab im erneut ne Nährlösung und ich sollte nächsten Tag wieder kommen, da die Werte für die Nieren, die Maschine schon nicht mehr anzeigte.
Am nächsten Tag waren immer noch keine Werte bestimmbar für die Nieren und im Gespräch sagte mir der Arzt, dass ich eine Entscheidung treffen muss, denn dies Tier quält sich auch.
Abends saß der Kater neben mir und ich sagte ihm, dass Morgen der Tag ist, an dem wir beide uns trennen würden.
Ich dankte ihm sehr, für seine Zeit mit mir und ich wünschte ihm im Katzenhimmel alles Gute.
Die Nacht war sehr still, fasst unheimlich!
Am nächsten Morgen packte ich den Kater in den Käfig.
Ohne Handschuhe und ohne „Kampfspuren“.
Im Auto stand der Käfig auf dem Beifahrersitz und der Kater lag friedlich darin.
Nach einer erneuten Infussion beim Arzt, überkam mich wieder der Trennungsschmerz und ich lud den Kater samt Käfig in mein Auto.
Da begann wieder dieses miauen.
Unaufhörlich und herzzereisend.
Es klang fast wie eine Anklage: „Du hattest mir etwas versprochen!“
Kurz bevor ich zu Hause war, stoppte ich und und sagte ihm:
„Ok, versprochen ist versprochen!“.
Nachdem ich das Auto gewendet hatte, verstummte der Kater plötzlich.
Auch als ich ihm aus dem Käfig nahm beim Arzt.
Er inspizierte nochmals den Behandlungsraum und die Arzt tat, was er tun musste.
Im Wartezimmer trug ich den Kater auf dem Arm, nachdem er die Spritze mit dem Schlafmittel bekam.
Als er dann mit einmal ganz tief Luft holte und ein befreiendes Ausatmen zu hören war, nach dem Motte „DANKE, dass Du Wort gehalten hast!“ , da wusste ich, dass es der richtige Schritt war.
Ich danke heute noch dafür, dass ich die Möglichkeit hatte, mich von ihm zu verabschieden und…versprochen ist versprochen…auch bei Tieren!
VG René