Die falsch verstandenen Wurzeln des Christentums

Hallo.

Ich höre immer, das Christentum sei eine
Weiterentwicklung des Judentums. Man habe das Alte Testament
einfach nur um das Neue erweitert.

Abgesehen von all dem Richtigen und Wunderbaren, was Iris
schon geschrieben hate (Man kann sie für ihre Geduld gar nicht
hoch genug rühmen!), ist grundsätzlich festzuhalten:
„Weiterentwicklung“ würde bedeuten, dass das Christentum immer
noch eine Spielart oder Untergruppe des Judentums wäre. Das
ist es aber seit ganz langer Zeit nicht mehr.

Ebenso, was Iris schon andeutete, hat auch das Judentum sich (wie auch schon in den Jahrhunderten davor) ständig „weiterentwickelt“.

Natürlich wurden die Weisungen - vulgo „Zehn Gebote“ - nicht
verändert. In der Bergpredigt radikalisiert Jesus diese
Weisungen; da bewegt er sich aber durchaus auf dem Boden
jüdischer Exegese und Schriftgelehrsamkeit.

Was mich dazu bringt, auch noch auf völlig unterschiedliche Auslegungen und Ansätze im Judentum zum Zehnwort gibt. Hier wird sich jedoch meistens nur auf ein Judentum bezogen, welches eine Mischung aus Orthodoxie gepaart mit Antijudaismus und leider desöfteren auch Antisemitismus bezogen.

So gibt es im Judentum Richtungen welche selbst die Existenz G’ttes als offene Frage ansehen, geschweige denn davon die Bibel wörtlich zu neben oder Anweisungen darin zu befolgen.

Weißt Du, es gibt auch auf dem Gebiet der
Geisteswissenschaften einfach ein paar Regeln, die man
klugerweise beachtet, wenn man ernstgenommen werden will. Dazu
gehört, dass man von dem Gebiet, das man beackert, etwas
versteht. Und das bedeutet, dass man vor allzu schnellen und
eiligen Parallelisierungen geschützt ist.

Das neue Motto für dieses Forum? *g*

Gruss,
Eli

Hallo Iris,

ich danke dir für deinen Beitrag, du gibst mir in dieser meiner Vermutung recht, aber leider muss ich sagen, du hast meine Frage nicht verstanden.

die Frage, welche Bezüge und Zusammenhänge oder auch
Wechselwirkungen zwischen Judentum und Christentum es gibt
oder gab, finde ich eine durchaus interessante.

Ich habe nach keinerlei Wechselwirkung gefragt.

Was Du jedoch im Folgenden von Dir gibst, sind großenteils
antijüdische Klischees und Stereotypen.

Ich habe nach keinerlei jüdischen Glaubensinhalten gefragt. Nochmals meine Frage war: „was wurde aus dem AT in das Christentum übernommen?“

Deshalb sehe ich die Grundvorasusetzungen für eine Diskussion
mit Dir als nicht gegeben an.

Kannst du bitte deine Angst, dass es sich hier gleich wieder um irgendwelche Diskriminierungen handelt, ablegen, sonst ist mit dir leider kein normales Gespräch möglich.

Das Judentum braucht kein Christentum zur Weiterentwicklung.

Ja, danke. Genau das ist meine Vermutung: Das Christentum ist KEINE Weiterentwicklung des Judentums. Danke für die Bestätigung.

Aber - wie auch Dein Posting zeigt - oftmals scheint das
Christentum das Judentum als dunkle Folie zu brauchen um sich
davon dann hell und strahlend abzuheben.

Ich habe keinerlei Bewertung darüber abgegeben, welche der beiden Religionen die bessere wäre. Ein Beispiel: ich finde Paulus’ Erbsündentheorie so überhaupt nicht „hell und strahlend“, wie du dich ausdrückst. Wenn das eine Weiterentwicklung wäre, dann nur in Richtung Unsinn.

Da sollte man doch erst einmal wissen, was mit „Auge für Auge“
gemeint ist. Gefühlte 100mal habe ich in diesem Forum schon
auf den Artikel von Rabbiner Bollag hingewiesen, aber gerne
auch für Dich noch einmal:

Nochmals, es geht mir nicht darum, wie im heutigen Judentum das ausgelegt wird. Es geht darum, dass bzgl. Jesus oftmals das „ich aber sage euch“ erwähnt wird, womit eine Gegen-Meinung zur damaligen Lehrmeinung der Sadduzäer angesprochen wurde.

Die 10 Gebote Mose wurden auch völlig abgeändert.

Das wäre mir neu.

Bitte lies die Bibel genau. Die Christen reden sich das so zu einem Wirrwarr, dass keiner mehr dagegen sein kann. Das 1.Gebot im AT setzt eindeutig! einen Henotheismus voraus. Das Christentum übernahm aber den Dualismus zwischen Ahura Mazda und Angru Mainyu.

Das einzige ist, die einzelnen Geschichten erzählt man nach,
etwa Adam und Eva, und man glaubt auch wörtlich daran. Darin
liegen aber keine religiösen Grundsätze.

Ja, ist das so? Und in welchem Kontext hast Du das so
mitbekommen?

Mit Verlaub, darf ich auch selber darüber nachdenken?

Ich danke dir aber nochmals an dieser Stelle. Du hast keine religiösen Grundsätze hier angeführt, das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass das Christentum aus dem AT nichts übernommen hat.

Richtig, Erbsünde ist ein Konzept des Christentums. Das heißt
allerdings nicht, dass es zu Genesis 3 nicht auch extensive
jüdische Auslegungstraditionen gäbe.

Das ist mir bekannt. Die entsprechenden Schriften entstanden aber durchwegs erst nach der Entstehung des Christentums.

Resümee: Du siehst eher Unterschiede zwischen den beiden Religionen und führtest auch keine aus dem AT übernommenen religiösen Grundsätze an, wodurch sich meine Vermutung erhärtet.

Danke nochmals,
FraLang

Hallo Rolf,

„Weiterentwicklung“ würde bedeuten, dass das Christentum immer
noch eine Spielart oder Untergruppe des Judentums wäre. Das
ist es aber seit ganz langer Zeit nicht mehr.

Ok, bestätigt meine Vermutung.

Gott ist nicht mehr der eifersüchtige, der die
Enkelkinder wegen der Schuld der Großeltern noch bestraft,

Das ist natürlich völliger Blödsinn.

Blödsinn ist, was du hier dazu sagt. Die Sippenhaftung gab es damals. Wenn du das jetzt schön reden willst und grün färben, dann bist du einfach blind. Sippenhaftung wird sogar jetzt noch in jener Region gefordert. Mose Gebote sprechen eindeutig davon, wenn man das nun wegdiskutieren will, geht an weit an der Relität vorbei.

Natürlich wurden die Weisungen - vulgo „Zehn Gebote“ - nicht
verändert.

Bereits das 1.Gebot ist völlig verändert.

In der Bergpredigt radikalisiert Jesus diese Weisungen;

Das heißt, er ist mit den Weisungen Mose nicht einverstanden.

Und Gott ist im Neuen Testament der gleiche „eifersüchtige“
Gott wie im Tanach. „Schrecklich ist es, in die Hände des
lebendigen Gottes zu fallen“ heißt es beispielsweise in
Hebräer 10, 31.

Hebräer 10,26: „…vorsätzlich sündigen, … bei voller Erkenntnis … kein Opfer hilft mehr …“. Das entspricht halt so überhaupt nicht dem AT. Und auch das Opfer hilft nicht mehr, was es im AT immer tat.

Hat nicht Metapher mit seiner ausufernden Kenntnis
altorientalischer Religions- und Geistesgeschichte Dir da
schon etliche Male auf die Sprünge geholfen?

Das hätte er dir, wenn du zugehört hättest. Mir scheint, du willst das jetzt absichtlich verdrehen, oder hast du einfach nicht aufgepasst? Metapher hat sich zum Zarathustrismus ausführlich geäußert und er hat mir mit meinen damaligen Vermutungen RECHT gegeben und mich zu fortführenden Gedanken bewegt. Wie gefärbt ist deine Brille? Dein Wunschdenken überdeckt selbst Metaphers Stellungnahmen.

Es ist unstreitig, dass Ideen, Vorstellungen, Mythen aus dem
Osten, auch dem Zoroastrismus möglicherweise, ins Judentum und
das Christentum eingedrungen und von diesen aufgenommen worden
sind. Aber sind sie deswegen „Weiterentwicklungen“?

Nein. Sage ich ja, dass sie das nicht sind. Nochmals meine Frage: die religiösen Grundsätze im Christentum. Woher kommen sie? Wenn wir diese Grundsätze auflisten und gewichten, dann haben wir je eine Summe. Diejenige, die für den Zarathustrismus steht ist mit Abstand die größere.

Also solltest Du erst mal die Argumente für Deine Behauptungen
auf den Tisch legen; dann können wir über die reden.

Ich habe nichts behauptet, sondern danach gefragt, was aus dem AT übernommen wurde. Nachdem du dazu nur wenige und nicht sehr stichhaltige Punkte anführen konntest, bestätigt sich meine Vermutung. Die Vermutung, dass das Christentum im Wesentlichen eine Weiterentwicklung des Zoroastrismus ist.

Ich bedanke mich dafür,
FraLang

Mazdaismus, Judentum, Christentum
Hi FraLang.

Ich höre immer, das Christentum sei eine Weiterentwicklung des Judentums. Man habe das Alte Testament einfach nur um das Neue erweitert.

Der Begriff `Weiterentwicklung´ ist nicht sehr glücklich gewählt. Das haben andere Poster, deren Vorträge ich im gesamten allerdings nicht für sonderlich lehrreich halte, schon zu Recht angemerkt. Ich würde den Ausdruck ´Transformation´ vorziehen, der von vielen Mythenforschern auf den Entwicklungsprozess von Mythen angewendet wird. In dieser Sicht sind Mythen durch transformatorische Prozesse aus anderen Mythen hervorgegangen. Natürlich werden das Mitglieder einer jeweiligen Religionsgemeinschaft nicht im vollen Umfang zugeben, sondern darauf beharren, dass ihre Religion einen authentischen Kern hat, der nicht nur ein transformatives Produkt früherer Mythen ist. Die vorhergehenden Antworten zeigen das. Jedenfalls liegt im Transformationsbegriff keine Wertung wie im Begriff „Weiterentwicklung“.

Ich möchte mich hier gerne eines besseren belehren lassen, aber ich sehe das Christentum als eine Weiterentwicklung des Zoroastrismus und nicht des Judentums, zu dem es in allen Punkten in Opposition steht.

Dass Judentum und Christentum in einem hohen Maße aus transformatischen Prozessen hervorgegangen sind, die ihre Quelle vor allem im Zoroastrismus (= Mazdaismus) haben, das lässt sich ganz gut belegen. Allerdings sollte man auch hier nicht von ´Weiterentwicklung´ sprechen, da das eine Wertung beinhaltet, die auf keiner objektiven Grundlage steht und auch nicht stehen kann.

Das Stoffgebiet ist riesig, und das Leben ist kurz. Ich gebe daher nur unsystematisch ein paar Hinweise auf die Einflüsse, die der Zoroastrismus bzw. Mazdaismus auf Juden- und Christentum ausübte.

  1. Judentum:

Als der Perserkönig Kyros II. 539 Babylon besiegt und besetzt, fasst auch die Religion seines Reiches, also der Zoroastrismus, in Babylon Fuß. Zahlreiche Magier, d.h. mazdaistische Priester, lassen sich hier nieder und bilden den größten Teil des königlichen Verwaltungsstabes. Gemäß den Gewohnheiten des Königs, Magier in allen Reichsteilen in der Verwaltung einzusetzen, war das auch in Jerusalem der Fall, und zwar mit dem Auftrag der Neugestaltung Israels. Die „Elamiter“, die um 500 Jerusalem regierten, waren höchstwahrscheinlich Magier vom persischen Hof.

Nehemia (Buch Nehemia) wiederum war Mundschenk des Ataxerxes gewesen und machte bis 425 Karriere als Statthalter von Juda und Jerusalem. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Nehemia ein ausgebildeter Magier, also mazdaistischer Priester, war, da er sonst kaum in diese Vertrauensposition gelangt wäre.

Esra (Buch Esra) war von Ataxerxes 458 nach Jerusalem gesandt worden, um dort klare Rechtsverhältnisse zu schaffen. Das von ihm in Neh 8 verkündete Mischehenverbot und die Reinheitsgesetze gehen auf die mazdaistischen Texte „Denkard“ und „Vendidad“ zurück und wurden israelischen Verhältnissen angepasst. Das Mischehenverbot wird im „Denkard“ hauptsächlich damit begründet, dass Jüdinnen Sex am liebsten nackt betreiben, was für einen mazdaistischen Priester allerdings unannehmbar sei.

Viele Reinheitsgesetze in Lev, Num und Dtn dürften auf ihre Entsprechung im mazdaistischen „Vendidad“ zurückgehen, insbesondere was Speiseregeln, Priesterreinheit und Totenunreinheit betrifft. Das gleiche gilt für manche Reinheitsregeln in Ez und Dan.

In theologischer Hinsicht gibt es viele Verbindungen zwischen Mazdaismus, Judentum und Christentum mit dem Akzent auf ersterem als Quelle der Inspiration. Die Figur des endzeitlichen Erlösers „Saosyant“ spiegelt sich in der jüdischen Messias-Figur und in der Christusfigur unverkennbar wider. Im Mazdaismus geht man davon aus, dass Ahura Mazda am Ende der Zeiten Vergeltung an allen Sündern nimmt, und zwar in Form einer Entscheidungsschlacht zwischen himmlischen und höllischen Heeren, was an entsprechende Stellen bei Ez, Hos, Joel, Mt usw. erinnert.

Die gerichtliche Zuordnung der Menschen in Himmel und Hölle, zunächst in Dan 7,13, dann in den Henochia und im NT zu finden, geht gleichfalls auf einen mazdaistischen Endzeit-Mythos zurück. Hier leitet der Saosyant, der Erlöser, das Weltgericht.

Auch Totenerweckung und Ewiges Leben sind mazdaistische Motive, und zwar aus dem Text „Bundahishn“.

  1. Christentum:

Der christliche Satan stammt von Ahriman ab - das ist in diesem Brett nichts Neues. Was Jahwe bzw. Gott betrifft, hat sich der christliche Monotheismus - wie auch der jüdische - sehr stark am mazdaistischen Monotheismus orientiert, was kein Wunder ist, bedenkt man die oben angedeuteten mazdaistischen Einflüsse auf die jüdische Kultur seit der Exilszeit (in der und nach der ja die wichtigsten jüdischen Texte entstanden).

´Jesus´ vertrat eine apokalyptische Auffassung. Die entsprechende Schilderung in Mk 13 hat ein unbezweifelbares Vorbild im mazdaistischen „Bundahishn“ incl. der Auferstehungs- und Messiasthematik.

Abgesehen vom Zoroastrismus übten noch die Gnosis und andere antike Religionen starken Einfluss auf das Christentum aus, wobei die Verhältnisse, was die Gnosis angeht, nicht mal im Ansatz geklärt sind. Die wichtigste Quelle ist aber sicher der Zoroastrismus.

Chan

Hallo,

Ich höre immer, das Christentum sei eine
Weiterentwicklung des Judentums. Man habe das Alte Testament
einfach nur um das Neue erweitert.

Wo hörst Du das denn immer?
Gib doch mal ein paar Quellen an, wer sowas behauptet.

Der Begründer des Christentums war Jude.
Der Begründer der evangelischen Sekte war Katholik.
Buddha war Hindu …

Für die einen sind es Verirrungen oder Abspaltungen für die anderen Weiterentwicklungen …

Grüße
K.

Einige Basics über Zarathustrismus
Hallo,

eins muß man dir lassen: Du verstehst es immer wieder, dich so zu formulieren, daß man den Eindruck gewinnen könnte, du hättest Sachkenntnis.

Aufzuzeigen, daß deine im „so ist es“-Stil abgefaßten Abhandlungen im Einzelnen unzählige tendenziöse Falschinformationen oder besser: Falschinformiertheiten enthalten, überanstrengt, wie ich schon öfter anmerkte, jedes verantwortbare Maß an Zeitaufwand, zumal du es ja trotzdem jeweils besser weißt. Daher, mal wieder, hier nur einige Punkte herausgegriffen.

Dass Judentum und Christentum in einem hohen Maße aus transformatischen Prozessen hervorgegangen sind, die ihre Quelle vor allem im Zoroastrismus (= Mazdaismus) haben, das lässt sich ganz gut belegen.

Abgesehen von dem absurden(sic!) Ausdruck „hervorgegangen“, der dem der „Weiterentwicklung“ in nichts nachsteht, was Unkenntnis nachweisbarer und nicht-nachweisbarer religionshistorischer Entwicklungen und synkretistischer Prozesse betrifft: Ein einziges „läßt sich ganz gut belegen“ möcht ich in Bezug auf deine hiesigen Improvisationen mal sehen :smile:

Als der Perserkönig Kyros II. 539 Babylon besiegt und besetzt, fasst auch die Religion seines Reiches, also der Zoroastrismus, in Babylon Fuß.

Eine der vielen Urban Legends, die sich wie die Karnickel im Internet verbreiten, meist sogar als wortwörtliches Copypaste.

Es fehlt jeglicher Anlaß zu der Vermutung, daß mit Kyros II. Zarathustrismus nach Babylon transportiert wurde. Allein schon deshalb, weil Zarathustrismus zu dieser Zeit überhaupt gar keine persische Religion war, sondern eine parthische. Auch für eine Ausbreitung awestischen Gedankenguts in den jüdischen Provinzen unmittelbar nach dem Exil fehlt jeder Hinweis. Auch eine aramäische Übersetzung des Awesta gab es nicht.

Zahlreiche Magier, d.h. mazdaistische Priester, lassen sich hier nieder und bilden den größten Teil des königlichen Verwaltungsstabes.

Zarathustrische Priester, die übrigens nicht „mughi“ hießen, sondern „airyaman“, hatten nie Verwaltungsaufgaben, sondern die Angehörigen der (zweiten) Kaste der Krieger.

Die „Elamiter“, die um 500 Jerusalem regierten, waren höchstwahrscheinlich Magier vom persischen Hof.

Die Elamiter waren Verbündete der Perser erst unter Darius I, wie wir aus der trilinguischen Behistun-Inschrift wissen. Sie hatten im Übrigen eine ganz eigene Religion, die, wie alle Religionen, bei den Achämeniden respektiert wurde.

Soviel zu deiner Aussage:

Es ist sehr wahrscheinlich, dass Nehemia ein ausgebildeter Magier, also mazdaistischer Priester

Das von ihm in Neh 8 verkündete Mischehenverbot und die Reinheitsgesetze gehen auf die mazdaistischen Texte „Denkard“ und „Vendidad“ zurück und wurden israelischen Verhältnissen angepasst.

Das Denkart („den_krt“) wurde 900-1100 n.Chr. (sic!) verfaßt.
Das Videvdat, alias Vendidad, ist, wie man am Text leicht erkennen kann, nicht awestisch, sondern mittelpersich verfaßt. Entstehungszeit nicht vor dem 4. Jhdt. v.Chr. (sic!). Soviel zu deiner folgenden These:

Viele Reinheitsgesetze in Lev, Num und Dtn dürften auf ihre Entsprechung im mazdaistischen „Vendidad“ zurückgehen,

Die Figur des endzeitlichen Erlösers „Saosyant“ spiegelt sich in der jüdischen Messias-Figur und in der Christusfigur unverkennbar wider.

Keine der sehr unterschiedlichen frühjüdischen Messias-Konzeptionen hat auch nur entfernte Ähnlichkeit mit dem awestischen saoshyant. Gathisch und auch frühawestisch, sofern dort mit saoshyant überhaupt schon eine endzeitliche Retterrolle verbunden ist, handelt es sich um eine Vielzahl von „airyaman“ (Priester aus der Anhängerschaft des Zarathushtra), wie zum Beispiel in
nish_nashama saoshyanto drujem
eindeutig nachlesebar. Auch schreibt sich Zarathushtra gathisch selbst die saoshyant-Rolle zu, aber dabei geht es um eine ganz andere Auseinandersetzung als eine Endzeitliche, wie du wohl wissen wirst.

Im Mazdaismus geht man davon aus, dass Ahura Mazda am Ende der Zeiten Vergeltung an allen Sündern nimmt, und zwar in Form einer Entscheidungsschlacht zwischen himmlischen und höllischen Heeren

Die „Entscheidungsschlacht“ ist weder gathisch, noch frühawestisch, sondern jungawestisch, wie sich an den Texten allein schon sprachlich (andere Formenlehre, andere Syntaxt, anderes Vokabular) erkennen läßt, also nach dem 4. Jhdt v.Chr. Ansonsten ist es ein zentrales Thema in „Bundahishn“, wo neben dem Schöpfungsmythos der Mythos der 4 mal 3000 Jahre der Auseinandersetzung von Mazda Ahura mit Angra Mainyush berichtet wird.

Das Bundahishn aber wurde im 8. und 9. Jhdt n.Chr. (sic!) verfaßt.

Über die tatsächlich am Text eindeutig nachweisbaren Parallelen zwischen Henoch äth. und jungawestischem Gedankengut habe ich hier schion ausführlich berichtet. Dort wird für awestische Konzeptionen des Angra Mainush tatsächlich der hebräische Name „Satan“ verwendet, im Singular und im Plural. Und diese Konzeptionen finden sich ebenso tatsächlich in späterer christlicher Apokalyptik wieder. Wer die Verfasser des äth. Henoch aber waren, und von wem er ursprünglich gelesen wurde, darüber gibt es nicht die geringsten Anhaltspunkte.

Die Christus-Konzeptionen im NT sind in den theologiegeschichtlich zu unterscheidenden Texten der Synoptiker, der paulinischen Literatur und der johanneischen Literatur unterschiedlich. In einigen einzelnen charakteristischen johanneischen Formulierungen und in einigen, allerdings fundalmentalen Termini der Evangelien (und NUR dort) sind eindeutig gathische, frühawestische und jungawestische Spuren zu finden. Sogar eindeutige Zitate, wie ich als in der diesbezüglichen aktuellen Forschung Beteiligter zeigen konnte. Das sind solche, die sich auch nicht in der üblichen christlichen Rückwärtsinterpretation altestamentlicher Aussagen repoduzieren lassen. Aber diese Formulierungen und Termini sind hier in diesem Brett noch nie zur Sprache gekommen, auch von dir nicht.

Anderes ist darüberhinaus in der Religionswissenschaft, in der Alt-Iranistik und auch in der christl. Theologie seit über 120 Jahren längst bekannt und eifrig diskutiert. (Daß das Thema jedoch in der Theologie nicht an der Tagesordnung ist, sondern nur von wenigen Spezialisten bearbeitet wird, hat schlicht den Grund, daß zwar Hebräisch und Griechisch zum Ausbildungsrepertoir gehört, Awestisch und überhaupt Altiranisch jedoch nicht.)

Zu den immer wieder kopierten Legenden gehört auch die Behauptung, es gebe im Avesta eine „Hölle“ und ferner Mazda Ahura und Angra Mainyush seien gleichmächtige Gestalten. Zu Ersteren: Es ist vielmehr die Rede von „drujo demana“, Haus der Lüge, im Kontrast zu „garo demana“, dem Haus der Gesänge, das später im Konzept des christl. „Himmels“ Einzug hielt. Der griech. paradeisos und der hebr. pardesch sind wirklich altpersische Lehnwörter: pairi daeza =ummauerter Garten), der allerdings keinerlei religionssprachliche Valenz hatte: Er war eine kunstvolle Tradition der persichen Herrschaftsschichten. Und dieser Ausdruck kam allerdings mit Sicherheit über die Perser nach Babylon.

Das Haus der Lüge, bzw. Haus des Trugs wird gathisch (also Zarathushtra im O-Ton) auch als „Ort der Verwesung“ bezeichnet. Das hat mit christlichen Hölle-Konzeptionen nicht die Spur zu tun - diese hat vielmehr andere textliche Vorbilder, auf die ich auch schon oft verwies. Siehe FAQ:1527

Die Rede vom avestischen Ursprung der Gut-Böse-Dichotomie bzw. des Ahriman als „Gegenspieler“ des Mazda ist ebenfalls legendenbehaftet. Dabei wird nicht berücksichtigt, wann entsprechende Texte verfaßt wurden. Bundahishn, Den-Kart und ebenso das Schahname des Firdausi sind allemal erst in späten Jahrhunderten verfaßt worden, nicht ohne umgekehrt christlichen als auch insbesondere islamischen Einfluß. In mittelpersischen Pahlawi, als awestischsche Sprachkenntnisse bereits ausgestorben waren.

Die Quelle dieses Ideen-Paketes ist tatsächlich im Ahunavaiti Gatha zu finden. Hier geht es um den Begriff „mainyu(sh)“, der ein zum griechischen „pneuma“ ganz analoges Konnotationsspektrum hat: Geist, Geisteshaltung, Denkungsart. Und der, ebenso wie pneuma in der Stoa und einigen Mysterienkulten, oft allegorisch einem nichtsinnlichen individuellen Wesen zugeschrieben wird.

Wie in dem für den ganzen späteren Zarathustrismus zentralen Vers zu erkennen:

at_ta mainyu paouruye […] manahi_ca vacahi_ca syaoθanoi hi vahyo akem_ca as_ca hudangho eresh vishyata noituzhdangho.

geht es also um die „Unterscheidung der Geister“: „die zwei uranfänglichen Geister in Gedanken, Worten und Taten“, zwischen denen sich der Mensch (= die Zarathushtra-Anhänger) entscheiden sollen. „Die Verständigen trafen die rechte Wahl, die Unverständigen nicht“. Beide Wähler werden „zu Ende der Welt“ auch unterschiedliches Befinden haben, wie der folgende Vers besagt.

Der eine Geist wird als „vohu manah“, gutes Denken, oder „vaihista manah“, bestes Denken, bezeichnet, oder - und das ist bemerkenswert - als „spnta mainyu“: „Heiliger Geist“ und „mainyu ashahya“, Geist der Wahrheit (asha=Wahrheit). Derselbe ist im Übrigen derjenige, „durch den“(!) Ahura Mazda die in der Welt befindlichen Dinge erschaffen hat. Der andere heißt gathisch „aka manah“ (böses Denken) oder „drujo manah“ (trügerisches Denken) oder eben aka mainyu" (böser Geist. „angra mainyu“ gibt es bei Zarathrustra noch nicht! Das ist spätawestisch).

Es handelt sich also um Abstrakta. Die Eigenart des Avestischen, Abstrakta zugleich auch allegorieartig wie agierende bzw. denkende Individuen zu beschreiben, macht das Lesen manchmal schwierig und ist oft nicht unterscheidbar. Aber das ist hier und da beim neutestamentlichen „pneuma“ nicht anders.

Der „spnta mainyush“ wurde dann in der nach-gathischen, jungavestischen Literatur (z.B. Yasht, Videvdat usw.) mit Mazda Ahura direkt assoziiert. Und DAS ist der Ursprung des späteren Mythems der Gegnerschaft zwischen ihm und Ahriman. Das geht nicht auf Zarathushtra zurück. Es entstand etwa in der Zeit, als auch Henoch äth., und später noch, als Daniel verfaßt wurde. Wer wen „inspiriert“ hat, das wissen die Götter …

Auch Totenerweckung und Ewiges Leben sind mazdaistische Motive, und zwar aus dem Text „Bundahishn“.

Siehe oben. Bundahishn kommt erst 800 Jahre später. Jedoch das „nicht endende Leben“ im „Haus der Gesänge“, bzw im „Reich des Mazda“ kannst du mindestens 1800 Jahre früher ansetzen. Es ist O-Ton Zarathushtra. Aber WAS das ist, das da endlos lebt, hängt allerdings dann auf recht schwierig zu durchschauende Weise mit den drei unterschiedlichen Seelenbegriffen zusammen, von denen keiner identisch ist mit den späteren christlichen Seelebegriffen.

Du hast die gathischen und die übrigen awestischen Texte gar nicht im Detail gelesen. Aus Sekundär- oder wahrscheinlich eher Tertiärliteratur im copypast allein sollte man nicht mit so bombastischen Thesen hausieren gehen.

… bedenkt man die oben angedeuteten mazdaistischen Einflüsse auf die jüdische Kultur seit der Exilszeit.

Daß das pure abgekupferte (um mal einen deiner Lieblingsausdrücke zu wählen) Phantasie ist, habe ich oben erläutert. Daß sich aber im Gegenteil Passagen finden lassen, sogar wörtliche Zitate, die im frühen Avesta einerseits und in Psalmen, und sogar in einigen Hiob-Hymnen andererseits (also in eindeutig vor -exilischen Schriften) gleichlauten: DA fängt es an, interessant zu werden. Aber sowas findet sich natürlich nicht in Literaturen, die immer die gleichen Legenden wechselseitig abschreiben und verbreiten.

Gruß
Metapher

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Hallo,

Nachdem du dazu nur wenige und nicht sehr
stichhaltige Punkte anführen konntest, bestätigt sich meine
Vermutung. Die Vermutung, dass das Christentum im Wesentlichen
eine Weiterentwicklung des Zoroastrismus ist.

irgendwie erinnerst du an einen Kreationisten, der fühlt sich durch jedes weitere Gegenargument auch immer nur nochmehr in seinen Annahmen bestätigt.

Gruß
T.

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Hallo Klaus,

Wo hörst Du das denn immer?
Gib doch mal ein paar Quellen an, wer sowas behauptet.

Das naheliegendste Beispiel ist die Antwort Mike Dahindens hier in diesem Thread:

„Es gibt namhafte Strömungen im Christentum …, also nicht in dem Sinn einen Bruch zwischen AT und NT, sondern einfach eine Vollendung einer Entwicklung im NT. … mehr auf http://w-w-w.ms/a45g38

Der Begründer des Christentums war Jude.

Und er war einer der entschiedensten Gegner der jüdischen Politik und Religion:
„Ihr habt gehört, ihr sollt nicht töten, … ich aber sage euch, wer seinem Bruder zürnt …“
Das erinnert an den Awesta. Metapher merkte in seinem Beitrag hier an:

„die zwei uranfänglichen Geister in Gedanken, Worten und Taten“, zwischen denen sich der Mensch (= die Zarathushtra-Anhänger) entscheiden sollen. … mehr auf http://w-w-w.ms/a45g38

Das Gute solle in Taten, Worten und Gedanken vorhanden sein, das Böse nicht.

Beispiel: ich soll nicht töten, ich soll auch nicht sagen, dass ich dich töten will, und schließlich: in Gedanken, ich soll gar nicht denken oder wünschen, dich zu töten.

Das ist doch christlich. Oder? Die Ursprünge dazu kommen aus dem Zarathustrismus.

Gruß,
FraLang

trefflich
Hallo,

irgendwie erinnerst du an einen Kreationisten, der fühlt sich
durch jedes weitere Gegenargument auch immer nur nochmehr in
seinen Annahmen bestätigt.

Oder auch: … der einen Tritt ins Gemächt als Grammy Award interpretiert.

Gruß
M.

Hallo,

Der Begründer des Christentums war Jude.
Und er war einer der entschiedensten Gegner der jüdischen
Politik und Religion:

Welcher denn? Es gab Sadduzäer, Essener, Pharisäer und noch einige andere damals.

Gruß
T.

Und er war einer der entschiedensten Gegner der jüdischen
Politik und Religion:
"Ihr habt gehört, ihr sollt nicht töten, … ich aber sage
euch, wer seinem Bruder zürnt …

Das ist das, was ich als Blödsinn zu bezeichnen pflege.
Das ist einer innerjüdische Diskussion, deren es viele gab. Dazu musst Du bloß mal eine beliebige Stelle im Talmud aufschlagen.
Und mit diesen Verschärfungen stand Jesus im Judentim seiner Zeit keineswegs allein.
Daraus eine Gegnerschaft zur „jüdischen Politik und Religion“ herleiten zu wollen, ist das, was ich immer „sehr mutig“ nenne.

Das erinnert an den Awesta.

Das erinnert an alles Mögliche, inclusive das Gesinnungsstrafrecht im Kaiserreich. (Ja, ich weiß, dass das anachronistisch ist, aber etwas anderes hat Deine vermeintliche Argumentation einfach nicht verdient.)

Gruß - Rolf

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Hi.

Aufzuzeigen, daß deine im „so ist es“-Stil abgefaßten
Abhandlungen im Einzelnen unzählige tendenziöse
Falschinformationen oder besser: Falschinformiertheiten
enthalten, überanstrengt, wie ich schon öfter anmerkte, jedes
verantwortbare Maß an Zeitaufwand, zumal du es ja trotzdem
jeweils besser weißt.

Ich habe alle Details der Arbeit eines christlichen Theologen entnommen, der sich mit zwei Doktortiteln ziert. Dass besagte Reinheitsgesetze „Übernahmen“ aus dem Denkard und dem Vendidad, steht wortwörtlich in seiner Studie. Dass das mit der Datierung dieser Texte nicht übereinstimmt, muss ich wohl akzeptieren.

Dass Judentum und Christentum in einem hohen Maße aus transformatischen Prozessen hervorgegangen sind, die ihre Quelle vor allem im Zoroastrismus (= Mazdaismus) haben, das lässt sich ganz gut belegen.

Abgesehen von dem absurden(sic!) Ausdruck „hervorgegangen“,
der dem der „Weiterentwicklung“ in nichts nachsteht, was
Unkenntnis nachweisbarer und nicht-nachweisbarer
religionshistorischer Entwicklungen und synkretistischer
Prozesse betrifft:

Die wichtigsten theologischen Motive, also der Dualismus Gott / Satan, die Eschatologie, die Erlöserfigur, das Endgericht mit Himmel-Hölle-Option, die Engelgestalten - all das kommt aus dem Mazdaismus. Ist es da sehr übertrieben, von einer „Hervorgegangenheit“ zu sprechen, wenn Judentum, aber vor allem das Christentum das Hauptgerüst seiner Theologie dem Mazdaismus doch ganz offensichtlich entlehnt haben? Was bliebe denn noch übrig nach Abzug dieser Übernahmen?

Als der Perserkönig Kyros II. 539 Babylon besiegt und besetzt, fasst auch die Religion seines Reiches, also der Zoroastrismus, in Babylon Fuß.

Die Magier sollen im Fahrwasser von Kyros scharenweise nach Babylon gereist sein, wo sie die chaldäische Astrologie kennenlernten und ihrer Lehre einverleibten. Das weiß zumindest meine doppeltiteliger Gewährsmann.

Es fehlt jeglicher Anlaß zu der Vermutung, daß mit Kyros II.
Zarathustrismus nach Babylon transportiert wurde. Allein schon
deshalb, weil Zarathustrismus zu dieser Zeit überhaupt gar
keine persische Religion war, sondern eine parthische.

Xenophon berichtet, dass am Hof von Kyros die mazdaistischen Priester eine Vorzugsstellung hatten. Wie passt das zu deiner Feststellung im obigen ersten Satz?

Auch für eine Ausbreitung awestischen Gedankenguts in den jüdischen
Provinzen unmittelbar nach dem Exil fehlt jeder Hinweis. Auch
eine aramäische Übersetzung des Awesta gab es nicht.

In Neh 8,6 f. wird eine typisch mazdaistische Gebetshaltung geschildert (erhobene Hände und Proskynese), die exakt der Praxis von Zarathustra entsprechen sollen.

Dann pries Esra den Herrn, den großen Gott; darauf antworteten alle mit erhobenen Händen: Amen, amen! Sie verneigten sich, warfen sich vor dem Herrn nieder, mit dem Gesicht zur Erde.

Auch das darauf folgende Rezitieren und Kommentieren soll madzaistischer Tradition entstammen, nicht jüdischer.

_Neh 8,7 Die Leviten Jeschua, Bani, Scherebja, Jamin, Akkub, Schabbetai, Hodija, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Hanan und Pelaja erklärten dem Volk das Gesetz; die Leute blieben auf ihrem Platz.

Neh 8,8 Man las aus dem Buch, dem Gesetz Gottes, in Abschnitten vor und gab dazu Erklärungen, sodass die Leute das Vorgelesene verstehen konnten._

Zahlreiche Magier, d.h. mazdaistische Priester, lassen sich hier nieder und bilden den größten Teil des königlichen Verwaltungsstabes.

Zarathustrische Priester, die übrigens nicht „mughi“ hießen,
sondern „airyaman“, hatten nie Verwaltungsaufgaben, sondern
die Angehörigen der (zweiten) Kaste der Krieger.

War Nehemia, von Ataxerxes zum Statthalter von Juda und Jerusalem ernannt, ein Krieger? Er war jedenfalls ein Diasporajude, der das Vertrauen des persischen Königs genoss, und er entwarf eine Reform relgiöser Vorschriften, die von Esra realisiert wurde. Vermutlich hatte Nehemia also einen priesterlichen Hintergrund, und zwar auf mazdaistischer Basis.

Die „Elamiter“, die um 500 Jerusalem regierten, waren höchstwahrscheinlich Magier vom persischen Hof.

Die Elamiter waren Verbündete der Perser erst unter Darius I,
wie wir aus der trilinguischen Behistun-Inschrift wissen.

Meine Quelle sieht das anders, aber vielleicht bist du ja besser informiert.

Sie hatten im Übrigen eine ganz eigene Religion, die, wie alle
Religionen, bei den Achämeniden respektiert wurde.

Es soll auch keine ursprünglichen Elamiter sein, sondern „Parasi“, die um 900 v.u.Z. die Elamiter verdrängt hatten und anscheinend deren ethnische Identität übernahmen. Jedenfalls gelten sie meiner Quelle als persische Hofbeamte mit Magierstatus.

Die Figur des endzeitlichen Erlösers „Saosyant“ spiegelt sich in der jüdischen Messias-Figur und in der Christusfigur unverkennbar wider.

Keine der sehr unterschiedlichen frühjüdischen
Messias-Konzeptionen hat auch nur entfernte Ähnlichkeit mit
dem awestischen saoshyant. Gathisch und auch frühawestisch,
sofern dort mit saoshyant überhaupt schon eine endzeitliche
Retterrolle verbunden ist, handelt es sich um eine Vielzahl
von „airyaman“ (Priester aus der Anhängerschaft des
Zarathushtra ), wie zum Beispiel in
nish_nashama saoshyanto drujem
eindeutig nachlesebar. Auch schreibt sich Zarathushtra
gathisch selbst die saoshyant-Rolle zu, aber dabei geht es um
eine ganz andere Auseinandersetzung als eine Endzeitliche, wie
du wohl wissen wirst.

Im Yasht 19.88-96 wird diese Figur in ihrer Eigenschaft als künftiger Erretter der Welt geschildert, der das Böse besiegt.

Chan

Hallo,

Wo hörst Du das denn immer?
Gib doch mal ein paar Quellen an, wer sowas behauptet.

Das naheliegendste Beispiel ist die Antwort Mike Dahindens
hier in diesem Thread: …

Du gibst als Quelle zu der Entstehung Deiner Frage eine Antwort auf diese an?
Und dann behautet diese „Quelle“ das noch nicht mal selbst, sondern behauptet das andere so etwas behaupten?
OK …

Der Begründer des Christentums war Jude.

Und er war einer der entschiedensten Gegner der jüdischen
Politik und Religion:

Oder besser Reformer? Aber das wurde schon gepostet.

Beispiel: ich soll nicht töten, ich soll auch nicht sagen,
dass ich dich töten will, und schließlich: in Gedanken, ich
soll gar nicht denken oder wünschen, dich zu töten.

Das ist doch christlich. Oder? Die Ursprünge dazu kommen aus
dem Zarathustrismus.

Schönes Beispiel. Es kommt als „Du sollst nicht töten“ in den 10 Geboten vor …

Grüße
K.

Ich habe alle Details der Arbeit eines christlichen Theologen
entnommen, der sich mit zwei Doktortiteln ziert. Dass besagte
Reinheitsgesetze „Übernahmen“ aus dem Denkard und dem
Vendidad, steht wortwörtlich in seiner Studie. Dass das mit
der Datierung dieser Texte nicht übereinstimmt, muss ich wohl
akzeptieren.

Dann solltest Du aber auch den Namen des Verfassers und den Titel der Arbeit nennen, auf die Du rekurrierst.
Solange Du das nicht tust, musst Du alle Irrtümer Dir zurechnen lassen.

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Hallo.

Das ist natürlich völliger Blödsinn.

Blödsinn ist, was du hier dazu sagt. Die Sippenhaftung gab es
damals. Wenn du das jetzt schön reden willst und grün färben,
dann bist du einfach blind. Sippenhaftung wird sogar jetzt
noch in jener Region gefordert. Mose Gebote sprechen eindeutig
davon, wenn man das nun wegdiskutieren will, geht an weit an
der Relität vorbei.

Blödsinn bleibt Blödsinn auch wenn man ihn durch weiteren Blödsinn meint rechtfertigen oder herleiten zu müssen.

Die Frage ist eigentlich nur noch, warum die Moderation diesen Blödsinn nicht löscht, da hiermit auch eindeutig gegen die Regeln hier verstossen wird.

Alleine in einem Punkt hast du Recht: Dieser Blödsinn ist Realität und ich gehe davon aus, dass eine grosser Teil der Deutschen oder Europäer den gleichen Blödsinn denkt (Sippenhaft im Judentum). In diesem Sinne ist es Realtät. Leider.

Hallo.

Der Begründer des Christentums war Jude.

Und er war einer der entschiedensten Gegner der jüdischen
Politik und Religion:

Ja, ja, wenn man sein Halbwissen und Voruteile mit einer Religion verwechselt, dann kommt es zu solchem Blödsinn. Wahrscheinlich wärst nicht nur du erstaunt, wie ähnlich Jesus in allen seinen Aussagen der jüdischen Lehre eigentlich steht. Aber hierzu müsstest du erst einmal anfang, dich wirklich über das zu informieren, was du hier lieber als Behauptungen in den Raum stellst.

Gruss,
Eli

PS. Vo „jüdischer Politik und Religion“ zu sprechen ist übrigends Rassismus. Aber auch an dem Verständnis wirst du wohl scheitern. Ich will damit nur aufzeigen, wie unbedarft du hier am laufenden Band andere Menschen beleidigst oder angreifst.

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Hallo,

Der Teilthread wurde geschlossen bis die erhobenen Vorwürfe geprüft sind.

mit freundlichem Gruß
fliegerbaer [MOD]

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Hallo zusammen,

einerseits darf ich mich für eure Beiträge bedanken. Ich versuchte, Gegenargumente gegen diese meine Vermutung zu erhalten, da ich ja auch nicht ganz sich bin, und wollte dazu gemeinsame Punkte zwischen AT und heutiger christlicher Religion genannt erhalten. Die Ausbeute war allerdings äußerst gering, was aber natürlich auch eine Aussage darstellt.

Andererseits finde ich es sehr schade, wie insbesonders religiös überzeugte Menschen so schnell ihre Fassung verlieren und nur Schimpfereien und Beleidigungen von sich geben, anstatt Argumente zu bringen. Wenn jemand keine Argumente mehr hat, aber dennoch auf seiner Meinung beharren will, weil ihm seine Religion das vorschreibt, ist das leider oft die Reaktion. So einer sagt dann halt in seier Wut einfach, das sei alles Blödsinn. Schade, dass religiös fixierte Leute oft so reagieren.

Trotzdem, danke,
FraLang

Hallo Metapher und Thorsten,

irgendwie erinnerst du an einen Kreationisten, der fühlt sich
durch jedes weitere Gegenargument auch immer nur nochmehr in
seinen Annahmen bestätigt.

Oder auch: … der einen Tritt ins Gemächt als Grammy Award
interpretiert.

Es war allerdings umgekehrt. Nicht die Gegenargumente, sondern das Fehlen von Argumenten bestärkte meine Vermutung. Das Fehlen von Beispielen, was vom AT übernommen worden wäre.

Vergleich: wenn ich sage, in dieser Schafsherde gibt es kaum schwarze Schafe. Und dann kommt niemand und zeigt mir welche, bin ich in meiner Vermutung bestärkt.

Gruß
FraLang