Drainage verlegen

Hallo Forum!

Zur Entwässerung möchte ich gerne in unserem neuen Garten (noch ist nur ein Grundstück) eine Drainage verlegen! Eine grobe Vorstellung wie ich das mache habe ich - allerdings bleiben genug Fragen offen. Ich habe mich über google schon kaputtgesucht und nichts über eine Anleitung gefunden! Kennt jemand eine oder mehrere Anleitungen dazu im Netz? Meine Fragen u.a. sind:

  • Wie bette ich die Drainage ein?
  • Was kommt oben drauf?
  • Wo schliesse ich sie am besten an? Sickerloch? Regenwasserkanal? und Wie schliesse ich die dort an?

Weiß jemand Rat - Danke!
Gruß
Jesch!

Hallo Jens,

Zur Entwässerung möchte ich gerne in unserem neuen Garten
(noch ist nur ein Grundstück) eine Drainage verlegen! Eine
grobe Vorstellung wie ich das mache habe ich - allerdings
bleiben genug Fragen offen. Ich habe mich über google schon
kaputtgesucht und nichts über eine Anleitung gefunden! Kennt
jemand eine oder mehrere Anleitungen dazu im Netz? Meine
Fragen u.a. sind:

  • Wie bette ich die Drainage ein?
  • Was kommt oben drauf?
  • Wo schliesse ich sie am besten an? Sickerloch?
    Regenwasserkanal? und Wie schliesse ich die dort an?

zuerst ein paar Fragen zurück:

  1. Wie groß ist das Gefälle von Grundstücksgrenze A zu Grundstücksgrenze B. Ohne Gefälle kannst Du eine Drainage vergessen
  2. Woran erkennst Du, dass Du überhaupt eine Dränage brauchst?
    Sprich: brauchst Du Gummistiefel, um Dich darin zu bewegen? Steht auch nach einer längeren Trockenperiode Wasser an der Oberfläche? Gibt es besonders Sumpfstellen? Oder eine Quelle, ein Rinnsal/Bächlein? Was wächst im Augenblick dort? Wie ist der Boden?

Wie es geht, wäre nach Beantwortung dieser Fragen etwas einfacher.

Aber prinzipiell: sinnvoll ist es, mehrere Gräben zu ziehen. Sie sollten logischerweise ein Gefälle aufweisen und am Endpunkt der Drainage, die Bodenschicht erreichen, die das Wasser davon abhält, ins Grundwasser zu versickern. Du solltest beim Graben also irgendwann auf Lehm stoßen. Kannst auch zuerst ein Probeloch graben, um zu sehen, wie tief die Sache überhaupt nötig ist.

Die Drainage wird im Graben auf eine Kiesschicht gebettet und mit Kies zugedeckt. Dann kannst Du die ausgehobene Erde wieder draufkippen.
Kannst Du die Drainage in einem Bach enden lassen, war es das. Das Wasser fließt freundlich ab.
Ein Sickerloch ist zwar eine nette Idee, aber nur dann sinnvoll, wenn es die Größe eines Goldfisch- bis Karpfenteichs hat. Denk an die Wasserbecken, die sie jetzt überall in Deutschland unterhalb von Autobahnböschungen anlegen. So ungefähr musst Du Dir das vorstellen, wenn es funktionieren soll.

Anschluß an einen Regenwasserkanal - da würde ich vorher lieber die örtlich zuständige Behörde fragen. Abwassergebühren von Häusern/Grundstücken berechnen sich meist nach Dachfläche. Dabei wird ein gewisser Prozentsatz abgezogen, wenn Du zum Beispiel eine Zisterne für Regenwasser baust. Umgekehrt, also mehr Wasser aus dem Grundstück, als nur vom Hausdach, wird Dir die Stadt/Gemeinde die Pauschale hochsetzen.

Falls meinst, Du machst das ohne zu fragen: Gemeinden haben es nicht so gerne, wenn Jemand ohne Genehmigung ein Loch in ihr Betonrohrsystem bohrt und eine Drainage reinsteckt. Da muss also eine Firma her, die den Abwasserkanal mit einem Querstück und einem wirklich dichten Anschluß versieht.

Zu guter Letzt - falls Du vorhast zu bauen, vergiss nicht, dass bei dieser Gelegenheit mit schwerem Gerät auf Deinem Grundstück herumgefahren wird. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass dabei die mühsam angelegte Drainage beschädigt wird. Gleichzeitig hättest Du bei dieser Gelegenheit auch sozusagen einmal Maschinen mieten und Anfahrt, wie Abtransport gespart.

viele grüße
Geli

Hallo Jens,

zuerst ein paar Fragen zurück:

  1. Wie groß ist das Gefälle von Grundstücksgrenze A zu
    Grundstücksgrenze B. Ohne Gefälle kannst Du eine Drainage
    vergessen
  2. Woran erkennst Du, dass Du überhaupt eine Dränage brauchst?
    Sprich: brauchst Du Gummistiefel, um Dich darin zu bewegen?
    Steht auch nach einer längeren Trockenperiode Wasser an der
    Oberfläche? Gibt es besonders Sumpfstellen? Oder eine Quelle,
    ein Rinnsal/Bächlein? Was wächst im Augenblick dort? Wie ist
    der Boden?

Wie es geht, wäre nach Beantwortung dieser Fragen etwas
einfacher.

Aber prinzipiell: sinnvoll ist es, mehrere Gräben zu ziehen.
Sie sollten logischerweise ein Gefälle aufweisen und am
Endpunkt der Drainage, die Bodenschicht erreichen, die das
Wasser davon abhält, ins Grundwasser zu versickern. Du
solltest beim Graben also irgendwann auf Lehm stoßen. Kannst
auch zuerst ein Probeloch graben, um zu sehen, wie tief die
Sache überhaupt nötig ist.

Die Drainage wird im Graben auf eine Kiesschicht gebettet und
mit Kies zugedeckt. Dann kannst Du die ausgehobene Erde wieder
draufkippen.
Kannst Du die Drainage in einem Bach enden lassen, war es das.
Das Wasser fließt freundlich ab.
Ein Sickerloch ist zwar eine nette Idee, aber nur dann
sinnvoll, wenn es die Größe eines Goldfisch- bis Karpfenteichs
hat. Denk an die Wasserbecken, die sie jetzt überall in
Deutschland unterhalb von Autobahnböschungen anlegen. So
ungefähr musst Du Dir das vorstellen, wenn es funktionieren
soll.

Anschluß an einen Regenwasserkanal - da würde ich vorher
lieber die örtlich zuständige Behörde fragen. Abwassergebühren
von Häusern/Grundstücken berechnen sich meist nach Dachfläche.
Dabei wird ein gewisser Prozentsatz abgezogen, wenn Du zum
Beispiel eine Zisterne für Regenwasser baust. Umgekehrt, also
mehr Wasser aus dem Grundstück, als nur vom Hausdach, wird Dir
die Stadt/Gemeinde die Pauschale hochsetzen.

Falls meinst, Du machst das ohne zu fragen: Gemeinden haben es
nicht so gerne, wenn Jemand ohne Genehmigung ein Loch in ihr
Betonrohrsystem bohrt und eine Drainage reinsteckt. Da muss
also eine Firma her, die den Abwasserkanal mit einem Querstück
und einem wirklich dichten Anschluß versieht.

Zu guter Letzt - falls Du vorhast zu bauen, vergiss nicht,
dass bei dieser Gelegenheit mit schwerem Gerät auf Deinem
Grundstück herumgefahren wird. Es ist mehr als wahrscheinlich,
dass dabei die mühsam angelegte Drainage beschädigt wird.
Gleichzeitig hättest Du bei dieser Gelegenheit auch sozusagen
einmal Maschinen mieten und Anfahrt, wie Abtransport gespart.

viele grüße
Geli

Hi Geli.
Danke vorab für die Beantwortung. Wir haben das Grundstück bereits mit unserem EFH bebaut. Ich brauche nicht groß zu graben bis ich auf Lehm stoße. Ein halber Spatenstich reicht aus. Das Wasser steht permanent bei uns auf dem Grundstück (der Boden ist noch verdichtet durch Baufahrzeuge, etc. - ist klar). Bzw. gräbt sich seine Wege über das Grundstück und läuft mit leichtem Gefälle über die Oberfläche zum Nachbarn. Gleiches passiert natürlich von dem Grundstück oberhalb auch. Aber dennoch ist zu erkennen dass wir auf Dauer mit Wasser auf dem Grundstück sicherlich Probleme bekommen. Einen bach oder Graben haben wir nicht in der Nähe.

Wir hatten uns vor geraumer Zeit einen GaLabauer bestellt der uns ein Angebot über Garten etc. gemacht hat. In seiner Planung hat er auch den Verlauf der Drainageleitung eingezeichnet. Da wir den Teil aber selber machen wollen richten wir uns hier einfach an seine Vorgabe der eingezeichneten Linie. Hier sind drei Gräben vorgesehen.

Meine Idee war es, die Rohre an das Regenfallrohr (im Erdboden natürlich) zwischen unserem Geräteraum und Wohnhaus anzuschliessen. Nur wie mache ich das? Einfach aufschneiden, stückrausnehmen, alle drei Drainagerohre drauf und wieder zukippen? Mit dem Sickerloch vergesse ich lieber…

Was für Kies mit welcher Körnung sollte ich für den Graben nehmen?

Ich muss das Grundstück mit Mutterboden noch etwa 25cm anfüllen, das wollen wir nach Verlegen der Drainage machen.

Gibt es darüber hinaus eine Website die eine Anleitung bietet?

Vielen Dank für Tipps!
Jesch

Hallo Jens,

Du hast also ein frisch bebautes Hanggrundstück …

Das Wasser steht permanent bei uns auf dem Grundstück
(der Boden ist noch verdichtet durch Baufahrzeuge, etc. - ist
klar). Bzw. gräbt sich seine Wege über das Grundstück und
läuft mit leichtem Gefälle über die Oberfläche zum Nachbarn.
Gleiches passiert natürlich von dem Grundstück oberhalb auch.
Aber dennoch ist zu erkennen dass wir auf Dauer mit Wasser auf
dem Grundstück sicherlich Probleme bekommen. Einen bach oder
Graben haben wir nicht in der Nähe.

wenn das Wasser von oben kommt, musst Du Dich unbedingt bevor Du irgendetwas tust, mit dem Nachbarn über Euch kurzschließen. Drainage bei Dir im Garten hilft bei Sturzregen gar nicht, wenn der oberhalb nicht auch etwas gegen das Wasser unternimmt. Tut er es nämlich nicht, rennt es Dir trotzdem an der Oberfläche quer durch den Garten - und wenns schlimm kommt, ins Haus.

Übrigens lege ich Dir noch einmal den Vorschlag einer Probegrabung ans Herz. Anstehender Lehm an einem Hang so knapp unter der Oberfläche kommt mir doch recht merkwürdig vor. Vielleicht hat der Bagger beim Aushub des Kellers für Euer Haus die Lehmschicht auf durchlässigere Bodenschichten draufgepackt. Sollte es so sein, zeugt das nicht von Kompetenz der Baufirma. Außerdem wären 25cm extrem wenig für eine Drainage. Da käme eher ein offener Graben in Frage. Was glaubst Du, geschieht mit einer nur 0,25-0,5 tief eingebrabenen Drainage, die ja immer Feuchtigkeit enthält, wenn sie ihren Zweck erfüllt - wenn es friert?
Klar, sie nimmt Schaden. Was zerreißt, drainiert nicht mehr.

Wir hatten uns vor geraumer Zeit einen GaLabauer bestellt der
uns ein Angebot über Garten etc. gemacht hat. In seiner
Planung hat er auch den Verlauf der Drainageleitung
eingezeichnet. Da wir den Teil aber selber machen wollen
richten wir uns hier einfach an seine Vorgabe der
eingezeichneten Linie. Hier sind drei Gräben vorgesehen.

frag mal den GaLa ob ihr unter seiner Anleitung bauen könnt. So etwas nennt sich Eigenleistung und reduziert die Kosten. Hat aber den Vorteil, dass der Fachmann die Arbeit anleitet und überwacht (und notfalls haftet, jedenfalls zum Teil).

Meine Idee war es, die Rohre an das Regenfallrohr (im Erdboden
natürlich) zwischen unserem Geräteraum und Wohnhaus
anzuschliessen. Nur wie mache ich das? Einfach aufschneiden,
stückrausnehmen, alle drei Drainagerohre drauf und wieder
zukippen? Mit dem Sickerloch vergesse ich lieber…

natürlich nicht. Ich nehme man an, ihr habt ein Regenfallrohr, das wenigstens unter der Erdoberfläche aus Plastik ist. Dafür gibt im Fachhandel eine reiche Auswahl von Rohren, die sich in irgendeiner Form gabeln. Du brauchst den richtigen Querschnitt, passend zu dem Rohr, das weiter in die Kanalisation führt. Die Drainagen musst Du an die Gabelungen anschließen. Wie, sagen sie Dir hoffentlich im Baumarkt. Den Anschluß hätte der GaLa übrigens auch im Rahmen seines Auftrags für Dich erledigt. Man spart nicht immer beim Do-it-yourself.

Was für Kies mit welcher Körnung sollte ich für den Graben
nehmen?

die gleiche, die die Baufirma in die Drainage rund um Dein Haus gekippt hat.

Ich muss das Grundstück mit Mutterboden noch etwa 25cm
anfüllen, das wollen wir nach Verlegen der Drainage machen.

wäre geschickt. Du solltest Dich aber vorher erkundigen, ob die Verdichtung des Bodens von der Baufirma noch beseitigt wird. Auch das sollten sie normalerweise automatisch tun.

Gibt es darüber hinaus eine Website die eine Anleitung bietet?

ich kenne keine.

viele Grüße
Geli

Also Hanggrundstück wäre bei weitem übertrieben… leichtes Gefälle ja.

Ich habe mich mit dem Graben vielleicht auch etwas falsch ausgedrückt. Wir wollen noch mit ca 25 cm Mutterboden auffüllen, was aber nicht hieß dass wir die drainage einfach so einbuddeln wollten. ich dachte an einen jetzt noch 60 cm tiefen Graben. Gegen Frost sollte das reichen - so dachten wir zu mindest.

Das mit unter Anleitung des GaLa-Bauers vergessen wir…

Kann man die Drainage auch gegen den Hang legen - natürlich mit Gefälle; allerdings dann zum Hang hin???

Es ist ein recht kleines Baugebiet und bei der Keller ausgrabung konnte man recht gut erkennen wie der Boden beschaffen ist. Ebenso auch bei den Nachbarn. Nur Lehm! Lehm und nochmal Lehm. Wir haben ein kleines Hügelchen Mutterboden von unserem Keller hinten liegen und das wars. Den Rest hat die Baufirma mitgenommen!

Die Verdichtung des Bodens wollten wir vorher mit einem Mini-Bagger selber auflockern.

gruß und danke!
jesch

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

noch einige Punkte:

Der Schotter im Drainagegraben muss mit Vlies umhüllt werden, sonst schwemmt es sofort das umgebende Erdreich da rein.

Aber dennoch ist zu erkennen dass wir auf Dauer mit Wasser auf
dem Grundstück sicherlich Probleme bekommen.

Am Hang? Wenn das ganze bepflanzt ist? Hast du schon mal 'ne Wiese gesehen, über die das Wasser rüberschwappt? Na gut, ich hab das Grundstück und die Erde dort noch nicht gesehen, aber Entwässerung eines Gartens ist in den meisten Fällen nicht nötig.

In den meisten Bebauungsplänen steht übrigens sowas drin wie „das anfallende Regenwasser ist auf dem Grundstück zu versickern“, damit wäre ein Anschluss an die Kanalisation nicht erlaubt.

Gruß, Jens

Wie sieht es denn mit dem Drainrohr überhaupt aus? Welches nimmt man am besten? Welchen Durchmesser? Mit Kokos oder ohne? Muss ich bei einem Rohr mit Kokos auch Vlies nehmen?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Jens,

Also Hanggrundstück wäre bei weitem übertrieben… leichtes
Gefälle ja.

Ich habe mich mit dem Graben vielleicht auch etwas falsch
ausgedrückt. Wir wollen noch mit ca 25 cm Mutterboden
auffüllen, was aber nicht hieß dass wir die drainage einfach
so einbuddeln wollten. ich dachte an einen jetzt noch 60 cm
tiefen Graben. Gegen Frost sollte das reichen - so dachten wir
zu mindest.

In Deutschland friert es üblicherweise in strengen Wintern bis mindestens 1,2 m durch. Deshalb schreiben alle gängigen Anweisungen für Gartenteiche, in denen zum Beispiel Goldfische überleben sollen von dieser Tiefe. Mit Drainagen ist das nicht anders.
Du kannst Glück haben - dann reichen 60cm. Wenn nicht, machst Du die Drainage in ein paar Jahren eben noch einmal. Mit dem Zusatzvergnügen, dass Du dabei garantiert irgendetwas zerstörst, was Dir mit den Jahren im dann längst bepflanzten Garten lieb geworden und groß gewachsen ist.

Und ich möchte Dir noch einmal ans Herz legen, was Dir bereits geschrieben wurde: erkundige Dich vor Anschluss der Drainage an das Abwassersystem, ob Du das darfst. Zuwiderhandlungen gegen Verbote kommen ordentlich teuer. Und Du wirst die ganze schöne Konstruktion herausreißen müssen.

Zum Thema Drainagerohr mit Kokos: so etwas verrottet.

Und zum Thema verdichteten Boden mit einem Minibagger wieder auflockern: auch ein Minibagger wiegt. Du kannst gar nicht so geschickt mit dem Teil fahren, dass Du nicht wieder verdichteten Boden schaffst. Wenn Du Luft in den Boden kriegen willst, brauchst Du eine Grabegabel oder einen Spaten und Deine Muskeln.

viele Grüße
Geli

Hallo, entschuldige, ich hatte die weiteren Fragen irgendwie übersehen.

Wie sieht es denn mit dem Drainrohr überhaupt aus? Welches
nimmt man am besten? Welchen Durchmesser? Mit Kokos oder ohne?
Muss ich bei einem Rohr mit Kokos auch Vlies nehmen?

Ich würde die gewöhnlichen gelben DN 100-Rohre nehmen. Vlies nur außen um die Kiespackung, dann aber am Ende vom Rohr eine Spül-Öffnung, damit ins Rohr eingeschwemmte Partikel ab und an rausgespült werden können.

Gruß, Jens