Ein Traum

Trauma
Hi Paruna,

zunächst mein Kompliment, daß du dich hier so frei offenbarst. Denn ich weiß sehr wohl, welcher Mut dazu gehört, und auch welche Sorgen, die diesen Mut dann endlich hervorbringen

Was du beschreibst, deutet zweifellos auf die Spätfolgen von traumatischen Erfahrungen irgendeiner Art hin, von denen dir ja eine in bewußter Erinnerung ist.

Mir bereiten diese Träume Sorgen. Keiner kann sie mir deuten, ich weiß. Ihr auch nicht.

Richtig, man kann sie dir nicht deuten. Sehr wohl kann man aber mit und an dem Traum dialogisch arbeiten mit sinnvollen Ergebnissen (siege FAQ:286). Aber deine Beschreibungen „sprechen“ auch so bereits deutlich genug.

Aber wonach klingt das? … Bloß nicht Anfassen, bloß nicht Umarmen, denke ich mir.

Du weißt selbst, wonach das klingt. Aber hast du selbst den Eindruck, daß das Nähere und Weitere dazu ein Thema ist, das du in einem öffentlichen Forum diskutieren möchtest?

Erinnere mich nur, dass ich als Kind schon vor ihm Angst hatte …

Ängste haben immer einen Ursprung, auch wenn man diesen nicht immer aus der Struktur der Ängste ohne Weiteres erschließen kann. Die Ursprünge (die oft, aber keineswegs immer, traumatisch erlebte Situationen sind), sind oft der bewußten Erinnerung nicht mehr zugänglich, aber aus anderen Dingen wie z.B. Reaktionsweisen, die sich in einer Partnerschaft zeigen, oder - ja, auch in Träumen, kann man oft eine Spur finden.

Aber ich möchte loskommen von der Angst, den
Träumen. Wie kann ich sie mir erklären? Denn bevor ich sie
verarbeiten kann, muss ich wissen, was los ist.

Es gibt verschiedene Auffassungen über Möglichkeiten und Wege der Traumabewältigung. Eine, die erfolgversprechend ist, ist die, in vorsichtigen (aber bestimmten) Schritten die bewußte Erinnerung wieder zugänglich werden zu lassen. Denn die Spätfolgen von Traumata kommen oft nicht nur aus den ursprünglichen Erfahrungen selbst, sondern aus der darauffolgenden Verdrängung, die aber, wie du selbst erfährst, nie komplett gelingt.

Zu diesen Spätfolgen können gehören:
Unerklärliche, paradoxe Reaktionen im Umgang mit Menschen, Partnern.
Heftige, wiederholte Albtäume.
Schlaflosigkeit.
Panikattacken.
Und vor allem auch körperliche Beschwerden, die medizinisch nicht erklärt werden können, sogenannte Konversionen.

ABER WAS IST LOS?

Das herauszufinden, und dann natürlich durch sogenannte „Verarbeitung“ die allmähliche Auflösung der heutigen Reaktionen anzustreben, das ist nur in einem psychotherapeutischen Prozess möglich.

Herzliche Grüße

Metapher