Einstiege in die Philosophie
Hast Du eine Empfehlung für mich, womit ich zum Thema „Glück“
einen Einstieg in die Philosophie finden könnte? Oder ist der
Weg, den ich versuchen möchte, gänzlich der falsche?
Ich denke, es gibt keine „falschen“ Wege in die Philosophie, höchstens solche, die am Anfang zu wenig die Neugier wecken und dadurch die Frustrationsgrenze herausfordern. Aber das ist bei jedem anders - klar, denn die Philosphie befaßt sich ja mit allem …
Am besten ist es tatsächlich so wie du es im Sinn hast: Es gibt einen Themenbereich und mit diesem Einstieg hangelst du dich durch die Geschichte der Philosophie durch, solange bis du deine Faszinosa findest …
Zusätzlich zu disem Weg würde ich jedem empfehlen, mit Aristoteles anzufangen zugleich mit einer guten, aber kurzgefaßten Philosophiegeschichte.
Zu der Letzteren ist immer gut:
Hans Joachim Störig: Kleine Weltgeschichte der Philosophie
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und unbedingt Hegels Einleitung zur
Vorlesung über die die Geschichte der Philosophie
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Zu Aristoteles:
Fast möcht ich sagen, daß tatsächlich die Nikomachische Ethik ein guter Einstieg wäre, allerdings mit einer guten Kommentierung. Diese Ausgabe von Dirlmeier
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ist nach wie vor hervorragend.
Aristoteles sagt selbst in diem Text [Buch II.2 = 1103b] in der Übersetzung von Dirlmeier:
Der Teil der Philosophie, mit dem wir es hier zu tun haben, ist nicht wie die anderen rein theoretisch - wir philosophieren nämlich nicht um zu erfahren, was ethische Werthaftigkeit sei, sondern um wertvollere Menschen zu werden. Sonst wäre dieses Philosophieren ja nutzlos.
Insgesamt ist Aristoteles einer der fasznierendsten Philosophen, weil es fast kein Gebiet gibt, mit dem er sich nicht befaßt hat, und das er nicht mit äußerst scharfsinniger und kritischer Reflexion seiner eigenen Gedanken und ihrer Formulierungen durchgeackert hat.
Seine logischen Schriften, zu denen auch die Metaphysik und die Physikvorlesung gehört, sind ohne begleitendes Studium nicht zu bewältigen, aber die psychologischen Untersuchungen („Über die Seele“ und auch ethischen Schriften) sind mit einer gut kommentierten Ausgabe sehr spannend. Und sie liegen deinen Interessen ja auch wohl näher.
Direkte Klassiker über das Thema „Glück“, wie z.B.
Epikur:
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Seneca:
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sind sicher ebenfalls sehr gewinnbringend. Aber als Einstiege in die Philosophie liegen sie nicht auf dem direkten Wege. Du hast doch eine Uni-Bib in deiner Nähe? Dort könntest du mal das Historische Wörterbuch der Philosophie
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unter dem Stichwort „Glück“ befragen …
Irgendein „Daimonion“ (aber jetzt eher so eins wie das, von dem Sokarates metaphorisch sprach) sagt mir - und ich weiß nicht, ob es im Kopf oder im Herz spricht *smile* - daß für dich Kierkegaard eine Fundgrube sein könnte …
Grüße und schönes WE
Metapher