Eva - Adams zweite Frau in Gen 2,23?

Deine mythenhistorischen Spekulationen…
Hi,

wie jemand zur Interpretation von Tanach-Texten ausgerechnet Luther heranziehen kann, ist mir schleierhaft.

Gen 2.23 lautet

זאת הפעם עצם מעצמי
zo’t happa’am 'ætsæm me’atsamaj

und es besteht keinerlei Anlaß zum Zweifel, daß dies zu übersetzen ist:
dieses jetzt/diesmal Knochen von meinen Knochen

und keine ernstzunehmende Übersetzung hat das anders.

פעם pa’am hat - erweitert aus dem ursprünglichen „der Schlag“ (mit einem Stock) - die Bedeutung „Ereignis“, „Begebenheit“, „(das) Mal“, „jetzt“. Zusammen mit dem Artikel, hap§a’am, nie anders als „jetzt/diesmal“.

Und ich wüßte keinen Genesis-Kommentar, weder antik, noch heutig, der je in Zweifel gestellt hätte, daß sich das auf die vorhergehenden vergeblichen Versuche des יהוה אלהים, dem adam eine עזר כנגדו 'ezær kǝneg’dow („geeignete Hilfe/Begleitung“) zu verschaffen aus der Menge seiner bisherigen Geschöpfe.

Die Frage ist nun:
Sollte die Stelle nicht lauten: " Dieses Mal… Bein von meinem Bein usw." in dem Sinne, dass Adam seine Zufriedenheit mit dem Ergebnis ausdrückt, das beim vorausgehenden ersten Mal nicht zu seiner Zufriedenheit ausgefallen war?

Deine frei improvisierten mythenhistorischen Rundumschläge mögen ja auch noch so sehr den Eindruck erwecken, als beruhten sie auf Sachkunde (wie auch das im anderen Thread über die Polytheismus-Vermutung): Aber ein Mythem in eine sehr eindeutig formulierte kleine Textstelle hineinpressen zu wollen, das in der Epoche der Niederschrift überhaupt noch nicht existierte, das vielmehr erst mehr als 1000 Jahre später zum ersten Mal angedeutet und mehr als 1500 Jahre später etwas umfangreicher ausgemalt wurde … dazu gehört schon ein gerütteltes Maß an intellektueller Unverfrorenheit.

Zu dem Lilith-Mythem habe ich im FAQ:3347 alles diesbezüglich Relevante zusammengefaßt. Lilith wird im ganzen Tanach zweimal erwähnt, und zwar als Nachtdämon. Ebenso mehrfach im Talmut Babylonicus, der zwischen 1. und 9. Jhdt n.u.Z. niedergeschrieben wurde.Mit Adam hat das allemal nicht die Bohne zu tun!

Die Frage ist nun:
Was willst du mit dem Theater eigentlich bezwecken? Außer, dieses Brett einmal wieder als „Projektionsfläche“ für deine absurden mythenhistorischen Spekulationen und Phantasien zu benutzen?

Gruß
Metapher