interessant wird es dann, wenn die Kunden, die so beglückt
wurden, über ihre Guthaben verfügen wollen. Dann gibts ein
Problem mit der Liquidität und genau das wird immer wieder
übersehen, wenn es um diese Themen geht:
Ein Kreditinstitut kann nur das Geld verleihen, das es selbst
von jemandem (Zentralbank, andere Banken, Kunden) geliehen
bekommen hat.Nun, ich bleibe dabei, das stimmt nicht. Das Guthaben, dass
eine Bank von Kunden , Banken , Zentralbanken ist das Ergebnis
der Geldschöpfung, nicht die Ursache.
Verliehen werden kann immer nur das, was ins System hineingekommen ist, d.h. von Dritten eingebracht wurde. Das ist einerseits die Zentralbank und andererseits der Kapitalmarkt.
Ich habe das hier mal etwas veranschaulicht:
/t/wie-waehrung-ohne-zins/6236741/9
Die Liquidität, die ins System kommt, ist der limitierende Faktor (abgesehen von den regulatorischen Kleinigkeiten). Keinesfalls können Kreditinstitute Geld aus dem Nichts erschaffen; sie können nur ein Vielfaches dessen verleihen, das die Zentralbank ins System gegeben hat. Aber auch bei der Vervielfachung muß die Liquidität vorhanden sein, um dieses scheinbar erzeugte Geld auch auszuzahlen.
Das ist ja auch genau das Problem beim Bank-run. Wenn Geld vom Markt abgezogen wird, bricht das System der scheinbaren Geldvermehrung in sich zusammen. Wenn die eingebrachte Liquidität keine Rolle spielte, dürfte es aber keine Rolle spielen, ob nun Guthaben abgezogen werden oder nicht.
Insofern: die Verfügbarkeit von Liquidität ist notwendige Voraussetzung für die Sekundärgeldschöpfung.
Gruß
Christian