Goethes 'Mächtiges Überraschen'

Hallo alle zusammen,

ich muss für den Deutsch-Grundkurs (13.Klasse) eine Strukturanalyse von Goethes Gedicht „Mächtiges Überraschen“ machen. D.h. auch mit in dem Gedicht verwendeten Stilmitteln (Metaphern etc.).
Leider habe ich von Stilmittel so gut wie keinen Plan.
Vielleicht kann mir ja jemand Tipps zu diesem Gedicht geben.

Vielen Dank
Rico

Hallo, Rico,

ich muss für den Deutsch-Grundkurs (13.Klasse) eine
Strukturanalyse von Goethes Gedicht „Mächtiges Überraschen“
machen. D.h. auch mit in dem Gedicht verwendeten Stilmitteln
(Metaphern etc.).
Leider habe ich von Stilmittel so gut wie keinen Plan.
Vielleicht kann mir ja jemand Tipps zu diesem Gedicht geben.

zu dem Gedicht nicht (siehe Brettbeschreibung: Auch in diesem Brett gilt:
Keine Hausaufgabenerledigung!
), aber zur Erweiterung Deines Wissens über Stilmittel:

FAQ:1312
http://www.gereimt.de/fibel/stilmittel/index.php4?c=BH
http://www.schaefer-westerhofen.de/schule/dustilmitt…

Falls Du eine konkrete Frage hast (mit Zitat oder Link zum Gedicht), findest Du hier wohl eher Hilfe.

Gruß
Kreszenz

Rico

„Von Stilmitteln keinen Plan“
Das freilich musste Goethe nicht von sich sagen.
Die Sonette (aus der „Dein“ Gedicht der erste Teil ist) sind das Alterswerk eines ganz Großen.
Nicht nur eines der ganz großen der Literatur, sondern unserer Kultur schlechthin.
Goethe konnte wahrlich mit Worten umgehen.
In seiner hier angesprochenen Gedichtreihe (Sonette) hat er sich zuerst den äusseren Rahmen geschaffen und alle anderen Stilmittel zurecht gelegt.
Dann erst kamen die Verse, die sich in seine Vorgaben (den Rahmen) einordnen mussten.
Es ist ihm trotz dieser selbst auferlegten Beschränkungen gelungen ein gewaltiges Bild seiner „Handlung“ in den lesenden Köpfen zu entfachen.
Es finden sich die meisten rhetorischen Stilmittel der Gedichtkunst.
Gerade in diesem Gedicht findet sich ein wahres Feuerwerk auf engstem Raum
4 Verse hat das Gedicht
Die ersten zwei vierzeilig,
die letzten zwei dreizeilig.
Mitten drin ein Wandel in den Ereignissen.
Mit wenigen Zeilen öffnet sich uns ein zweigeteiltes Bild einer Landschaft, in der mit Dramatik ein Wasser aus den Felsen sprudelt um sich einen steilen Hang hinunter zu stürzen um sich in ruhigeren Gefilden zu beruhigen. Lies es noch einmal und genieße die Wortwahl, das Versmaß, die Metaphern und anderen Stilmittel. Nur ein großer Meister kann mit wenig Worten so gewaltige Bilder malen.
Die Kreszentia hat Dir Links benannt.
Versuche mal an Hand der zweiten Aufstellung (Stilmittel) heraus zu finden, welcher Mittel sich Goethe bedient hat.
Die goethesche Sprache mag nicht mehr die Sprache unserer Zeit sein, aber ihr Gegensatz zu unserer heutigen Sprachverarmung kann auch Anlass sein, neu über Sprache und ihre Ausdrucksmittel nachzudenken.

Ich habe meinen ersten Kommentar hier noch einmal gelöscht, weil ich nicht Deine Hausaufgaben machen wollte und weil ich erkannt habe, dass man diese Gedichtreihe nur genießen kann, wenn man sie auf sich wirken lässt. Gerade auch die Analyse der Stilmittel und die Einordnung in den Zyklus der Arbeiten Goethes bringen uns seine Werke näher.
Lass Dich darauf ein.

mfG Hermes

Rico

Im zweiten Vers findest Du „Oreas“

Dämonisch aber stürzt mit einem Male -
Ihr folgen Berg und Wald in Wirbelwinden -
Sich Oreas, Behagen dort zu finden,
und hemmt den Lauf, begrenzt die weite Schale.

Oreas als Metapher für das gazellenartige Hüpfen des Wassers über die Felsabgründe…
Aus Sicht des Wassers folgen „Berg und Wald in Wirbelwinden“

Malt das nicht ein herrliches Bild im Kopf?

mfG Hermes

Rico

keine Reaktion?

Na ich will ein wenig helfen:

Die Sonette sind ein Zyklus wie die Römischen Elegien.
Aber: es handelt sich hier um ein Alterswerk eines Berühmten.
Die Gedichte, zu welchen „Deines“ der erste Teil darstellt, unterscheiden sich schon rein äußerlich durch die Sonett-Form.
Aber auch innerlich durch Bewusstheit und Abstand.
Verse eines Abgeklärten. Kein Liebesgezwitscher sondern Bewußtsein und Selbstkritik.
Leidenschaft und Mäßigung gehen miteinander.
Zucht des Geistes in eminent geistiger Form.
Passend zum Geist des alternden Goethe.
Das Sonett ist die einzige lyrische Form der Goethezeit, deren Länge von vorneherein feststeht. So ist nicht nur der Vers und die Strophe, sondern das ganze Gedicht begrenzt - ja randfest!
Das erste Gedicht der Sonette bleibt ganz im Bildbereich. Mit wenigen Worten im beengten Rahmen entzündet Goethe Bilder im Kopf des Lesenden. So wie im ersten Gedicht das Wasser aus dem Fels hervorbricht, muss wohl das ganze Sonett aus Goethes Kunst „hervorgebrochen“ sein. Mit großer Klarheit und festgelegtem Ziel.
Innere Glut und formale Kunst!
Soviel mit so wenig Worten sagen zu können bedarf rhetorischer Stilmittel.
Nun welche hat er denn benutzt?

mfG Hermes

Soviel mit so wenig Worten sagen zu können bedarf rhetorischer
Stilmittel.
Nun welche hat er denn benutzt?

Hallo,

erst einmal vielen Dank für die Tipps. Trotzdem werde ich Goethes Gedichte (Sonette) wohl nie richtig verstehen. Es ist einfach nicht mein Stil. Und Gedichte (Sonette) schon mal gar nicht. *Leider*

Auf jeden Fall hab ich herausgefunden, dass Goethe viele Personifikationen und Metaphern verwendet hat. Des Weiteren noch ein Oxymoron sowie diverse Paradoxon. #

Also, danke nochmal.

Rico