Granate auf Flüchtlingsheim

Falls du es gestattest, möchte ich gerne - in der Hoffnung, dass du dieses Mal einen ausreichenden Themenzusammenhang erkennst - meine damals unwillkommenen Ausführungen hier anbringen:

Die Argumentation basiert also auf Prämissen, die erfüllt sein müssen. Ob es tatsächlich so ist, wie man es darstellt, fällt manchmal hinunter.

Im Übrigen siehst du an dem Artikel, den du verlinkt hast und den du hinsichtlich angeblicher Granatenangriffe hinterfragst, wie leicht die Medien auf solche Zerrbilder (militaristisch organisierte Angriffe auf die Unterkünfte wehrloser Menschen) zurückgreifen. Die eigentliche Botschaft des Artikels ist ja, dass wir durch unseren Reichtum für Armut und Unrecht an anderen Orten der Welt pauschal verantwortlich seien und daher die Menschen aufnehmen müssten. Dass das mittels solcher Zerrbilder untermauert wird, zeigt, wie sehr der Verfasser auf derartige Verbindungen angewiesen ist. Das ist ja auch nicht ganz unlogisch, schließlich kann man die Aussagen des Verfassers leicht widerlegen. Zum einen erkennt er implizit an, dass die meisten Flüchtlinge Wirtschaftsflüchtlinge sind. Zum anderen lässt sich leicht zeigen, dass die Konflikte ethnisch-religiös begründet sind und ihre Ursache zudem in dem massiven Bevölkerungswachstum der Regionen haben (siehe als Paradebeispiel Syrien oder Ägypten mit einem ungesunden Überschuss an jungen Menschen, die die Staaten nicht verkraften können).

Unsere angebliche Ausbeutung hat damit nichts zu tun, zumal es dafür schlicht keine Beweise gibt. Kurzum: Selbst wenn wir die Geflügellieferungen an Afrika einstellten, würde sich dort an den fehgeleiteten Wirtschaftsstrukturen, der Korruption und den fehlenden Versorgungsmöglichkeiten für die wachsende eigene Bevölkerung nichts ändern. Da die Sachargumente keiner Überprüfung standhalten, greift der Autor zum rhetorischen Mittel der Zuschreibung: Man ist entweder von Grund auf Rassist oder unsozial reich.

Solche Zuschreibungen sind gerade in, ein Beispiel ist eine „Kunst“-Installation in Dresden, wo die Menschen, die an der Willkommenskultur nicht partizipieren wollen, symbolisch zu Tieren degradiert werden (nur zur Klarstellung: Die Verbrechen der NSU sind unbestritten, wer aber zum Beispiel friedliche Demonstranten in die gleiche Reihe einordnet, der zeigt, zu welchen inhumanen und antidemokratischen Denkweisen er fähig ist).