Grenzen von Persönlichkeitsstörungen
Hi Paul,
eindeutige scharfe Grenzen zwischen bloßen Varianten des Verhaltens und Erlebens einerseits und malignen Persönlichkeitsstörungen gibt es nicht. Das gilt für alle Persönlichkeitsstörungen. Letztere sind sehr früh angelegte Störungen der Persönlichkeitsentwicklung (daher die Bezeichnung). Das kann man aus einem aktuellen Verhalten und Erleben allein nicht entnehmen. Ob es sich um eine PSt handelt, kann von einem Laien nicht bestimmt werden.
ist der drang nach anerkennung nicht allen menschen innewohnend?
Selbstverständlich.
ist jemand, der … in arbeit UND privatleben (beziehung) keine oder nur sehr wenig anerkennung findet, gleich pathogen - narzisstisch veranlangt?
Vor ein paar Tagen hatte ich zu einer ähnlichen Frage eines Users etwas dazu geschrieben: Der Begriff „Narzißmus“ wird in dreierlei Kontexten verwendet:
/t/allgemeine-frage-zur-psychologie/5230473/16
und
/t/allgemeine-frage-zur-psychologie/5230473/9
Keine Anerkennung finden führt zu einer Verletzung des Selbstwertgefühls. Das nennt man dann auch „narzißtische Kränkung“ oder „narzißtische Verletzung“. Denn Selbstwert-Feedback durch die Umgebung hat etwas zu tun mit der in jeder Persönlichkeit vorhandenen narzißtischen Komponente.
Was aber die maligne Persönlichkeitstörung ausmacht ist etwas ganz anderes. Es ist u.a. im FAQ:920 beschrieben.
Gruß
Metapher