großflächig Gips glatt putzen

Guten Tag,
was kann/muß ich tun um Flächen, die großflächiger als ein Dübelloch sind trotzdem glatt zu gipsen?
Wenn ich eine unebene Fläche von sagen wir bis zu einem halben Quadratmeter habe und diese mit Gips glattziehen will, wie kann ich verhindern, daß der sehr dünnaufgetragene Gips so schnell fest wird, daß ich ihn nicht mehr glatt ziehen kann ohne das der krümelt oder wellig wird?
Ich habe von Essig oder Soda untermischen gehört, beides hab ich versucht, aber es hat nicht funktioniert. Allerdings hatte ich keine Angaben über Mischungsverhältnisse.
Irgendwie muß das möglich sein, denn unser Haus ist Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und hat perfekt glattgeputzte Gipsdecken. Wie haben denn die das damals gemacht?

FAQ und Archiv hab ich versucht. Google bringt nur Seiten, die mir entweder Gipsputz verkaufen wollen oder helfen Dübellöcher zu vergipsen.

Danke für eure Hilfe
Gruß
Kerstin

Hallo,

wir haben ebenfalls alle Decken verputzen lassen. So weit ich weiß haben die Handwerker da einen speziellen Putz mitgebracht, der nicht ganz so schnell trocknet (aber immer noch schnell genug, um als Laie das Spiel nicht hin zu bekommen) und von der Struktur noch viel "cremiger " ist.
Das war Feingips/ Feinputz in Beuteln (aus Polen, da dort sehr viel günstiger) zum selber anrühren.

Damit wir im Nachhinein noch etwas ausbessern können, haben die Handwerker uns einen bereits fertig angerührten Gipsputz aus dem deutschen Baumarkt da gelassen. (20-30 Liter Gebinde) Der bleibt relativ lange offen, das Verarbeiten ist dennoch nicht ganz einfach. Habe nachträglich eine Wand versucht damit zu glätten… Habe ne Weile gebraucht.

Du musst den Putz auf jeden Fall relativ dick auftragen (ca. 3-5 mm). Du benötigst eine Glättkelle oder so eine lange Kline mit Holzgriff (wie sie auch die Maler verwenden) Damit ziehst Du den Gips auf. Ganz glatt bekommst Du ihn nicht. Du lässt das Material dann trocknen und schleifst es anschließend ab.

Danach wird grundiert und gestrichen.

Frag im Baumarkt auf jeden Fall nach Feinputz!!! Den haben hier in Deutschland nicht alle Baumärkte. Lass Dir auch nichts anderes aufschwatzen.

Der Feinputz ist wirklich nur da, um einer vorher mit anderen Materialien angelegte Decke das letzte Finish zu geben. Große Unebenheiten müssen mit anderen Mitteln wie Goldband ausgebessert werden.

Ansonsten haben die Handwerker hier in einem gigantischen Tempo die Decken verputzt, weil auf so großen Flächen auch irgendwann mal das Material weg trocknet. Habe selten jemanden so im akkord arbeiten sehen. Hut ab!

HÄÄÄÄÄÄÄÄLGEEEEEEE!
Moin Kerstin,

also hier erst mal ein ähnliches Thema, vielleicht findest du da ja schon ein paar hilfreiche Antworten /t/mit-rotband-verputzen-wie/2634253

Und vielleicht meldet sich mein werter Bruder ja… der ist eigentlich Spezialist was Verputzen und Rotband angeht :wink:

Gruß
Demenzia

Hallo,
warum muss es denn unbedingt Gips sein? Nimm doch lieber Füll- und Glättspachtel (Baumarkt, verschiedene Sorten), den ziemlich dünn anrühren (je nach Schichtdicke). Wird nicht zu schnell hart, hält besser, schrumpft weniger und sieht genauso aus wie Gips.
Gruß
loderunner

Hallo Demenzia,

Rotband, Goldband sind aber bei dem Vorhaben wirklich nur die „Unterputze“ Die bekommt man zwar schön glatt indem man sie nach dem Antrocknen noch mal mit nem feuchten Schwamm überarbeitet… das ist aber nicht zu vergleichen mit ECHTEM FEINPUTZ!!! Der Feinputz ist wirklich noch feinkörniger und kommt als Finish auf die Vorgearbeitete Decke, Wand etc… und wird hinterher tatsächlich richtig mit einem Schleifpapier bearbeitet. Das ist eine riesen Sauerei und selbst ein halbes Jahr nach der Aktion finden wir den Staub immer noch in diversen Ritzen. Der Feinputz ist nach der Behandlung dann wirklich glatter als glatt.

Haben hier im Haus die Wände mit Feinputz machen lassen und es sind Welten zwischen Goldband und dem Feinputz, der tatsächlich einen sehr hohen Gipsanteil haben muss (trocknet fast schneeweiß aus und ist von der Oberfläche unbehandelt sehr viel empfindlicher gegen Kratzer als der Goldband oder Rotband)

Habe noch mal auf der deutschen Packung nachgeschaut, da ist als Basis Dolomit drin und Blähperlon. … die polnische Packung kann ich leider nicht lesen ;o(

Hi
Rotband und Goldband sind Gipsputze für unterschiedliche Anwendungsbereiche, Goldband eher für Feuchtbereiche.
http://www.knauf.de/bilder/katalog/33769/prospekte/P…

Dass Glätten mit dem Schwammbrett nichts werden kann ist klar, mit dem Schwammbrett löst du nur die Oberfläche an um mit dem Blech glattzuziehen. Je nach Aufwand spiegelglatt, wobei ev mal ein Grat stehen bleiben kann, der nach Aushärtung leicht zu entfernen ist. Dass man Rotband nicht glätten kann ist mE nicht wahr.

HH

Hi
wenn du Gips nimmst, wirst du Probleme haben, da das Zeug zu schnell abbindet. Nimm einen Gipsputz, der ist für verlängerte Verarbeitung vorgesehen und hat eine andere Konsistenz als Gips. wenn du nur einzelne Flächen einer Wand spachtelst ist mE niocht „glatt“ das Ziel, sondern eigentlich sollte man versuchen eine ähnliche Struktur wie der Rest der Wand hat zu erreichen, was hab ich davon dass die glatten Stellen auffallen auf einer strukturierten Wand? Man muss die Wand schon sehen um das finish dem Rest anzupassen, und vor allem - was die Eine glatt findet empfindet jemand anderes womöglich als Buckelpiste.

Schnelltrocknenden Gips (wie z.B. Elektrikergips) nehm ich nur um Gipsplomben zu setzen, Kabel in Kanälen zu fixieren, Dübel einzugipsen, Dübellöcher zu verschliessen o.ä., bei grösseren Flächen und gemächlicher Verarbeitung absolut ungeeignet.

Perfekt glatt gegipste Decken? Nun, da wirst du ein paar Jahre mächtig üben müssen, dir würde vermutlich bereits nach nem halben m2 der Arm einschlafen… über Kopf verputzen ist ne üble Arbeit, auch wenn einem Wände keine grossen Probleme Bereiten, mir haben die 8m2 in meinem Bad gereicht. Nie wieder.

Helge

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Wenn ich eine unebene Fläche von sagen wir bis zu einem halben
Quadratmeter habe und diese mit Gips glattziehen will,

…also wenn es sich um eine eso kleine Fläche handelt würde ich Knauf Uniflott oder ein Derivat (Rigips oder Flexspachtel) verwenden. Das ist zwar eigentlich eine Fugenspachtelmasse und auch nicht ganz weiss und billig - lässt sich aber bestens verarbeiten.

  1. erster Spachtelgang - Masse kaugummiartig anrühren - mit einem breiten Spachtel oder Glättebrett aufziehen - das Zeug lässt sich etwa eine halbe Stunde verarbeiten, im ersten Gang gar nicht erst versuchen perfekt zu sein… gut reicht

  2. kurz bevor es trocken ist - eine Konsistenz etwa wie Brot - überstehendes Material mit mit dem Spachtel entfernen

  3. trocknen lassen

  4. schleifen mit 60er oder 80er Körnung

  5. zweiter Spachtelgang mit einer etwas flüssigeren Konsitenz

  6. 1 bis 5 solange wiederholen bis das Ergebnis gefällt

Der Vorteil dieser Masse/n liegt darin das sie kunststoffvergütet sind und somit auch keine Bewährung brauchen.

Gruss aus der Slowakei
Keuper

Danke an alle und Nachfrage
Hallo Helge,
danke dir und den anderen für die Antworten.
Ich werd mir mal den Knauf-link zu Gemüte führen.
Die Decke will ich übrigens gar nicht gipsverputzen, da haben wir zum Löcher-Flicken immer eine Mischung aus Gips und Sand genommen. Die war nur ein Beispiel dafür, daß das doch gehen muß. Gab es denn damals schon Gipsputze wie Rotband oder ähnliches?
Und du hast recht, glatt ist nicht gleich glatt. Ich finde das was mein Mann verputzt immer perfekt, er nicht. Wir beide finden meine Versuche unteroptimal - Buckelpiste halt.

Wenn wir jetzt aus esoterischen, finanziellen, ideologischen individuellen Gründen lieber Gips als Gipsputze nehmen wöllten, gäbe es denn eine Möglichkeit die Abbindezeit durch Essig oder Soda zu verlängern? Kennt da jemand Mischungsverhältnisse?

Danke erstmal an alle, ich geh jetzt mal Sternchen verteilen.
Gruß
Kerstin

Hi
es gibt auch langsam abbindende Gipse zu kaufen, warum zeit mit experimenten vergeuden? Modeliergips oä zB sollte deutlich längere Topfzeit haben.
Mir liegt die Konsistenz von Gips pur überhaupt nicht, irgendwie steht er nicht gut, sackt weg, Gipsputze enthalten eben alles was drin sein muss um eine optimal verarbeitbare Mischung zu haben, ich muss doch nicht das Rad neu erfinden wenn es für 6€ fertig zu kaufen gibt. Es gibt diverse Marken und Hersteller, es muss nicht Rotbannd draufstehn. Ein bekannter und Trockenbauer schwört auf ein Zeug namens Hagalith http://images.raiffeisen.com/Raicom/sdb/482/HAG-FF_H…
ich habs noch nicht probiert. Ich komme bestens mit Rotband und Co aus, im Grunde braucht man nur das, ein Glättblech und ein Schwammbrett, mehr nicht. Bevor ich ne Wand stellenweise mache und die Oberfläche anpasse, ziehe ich lieber die ganze Wand glatt… geht schneller und hat EIN Gesicht hinterher.

HH

1 Like

Bei Knauf Uniflott hab ich es mal mit nem Schuss Bier hinbekommen.
Wie das mit reinem Gips ist kann ich nicht sagen.Probieren…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]