Herein, wenn's kein Schneider ist

Hallo,
ich wurde gefragt, woher diese Redensart „Nur herein, wenn’s kein Schneider ist“ kommt. Da ich keinen blassen Schimmer habe, gebe ich die Frage an das Team hier weiter. Vielleicht hat einer von euch eine Erklärung?
In gespannter Erwartung grüßt
Karin

Hallo,
ich wurde gefragt, woher diese Redensart „Nur herein, wenn’s
kein Schneider ist“ kommt.

Hallo,

ich weiß es zwar nicht, hätte aber einen Vorschlag zu machen, da ich mich ziemlich mit der Kulturgeschichte des 19. Jh. befasst habe: Es scheint, dass zu Zwecken des sozialen Aufstiegs sich viele Möchtegerns oder Snobs (= S ine nob ilitatis, nicht adlig), auch viele verarmte Adlige mit ihrer Garderobe sehr in Schulden gestürzt haben. Der Schneider besucht einen dann zu Hause, wenn er offene Rechnungen eintreiben will.

Liege ich daneben?

Gruß, Claudia

Hallo Karin!

Her wirst Du geholfen :wink:)

Herein, wenn’s (was) kein Schneider ist! ruft man scherzhaft, wenn jemand anklopft und man nicht weiß, wer hereinkommen wird. Vermutlich hat der seine Forderungen eintreibende Schneider den Anlaß zu dieser Redensart gegeben; eigentlich eine Parodie der Wendung „Herein, wenn’s ein Schneider ist!“, die in der Schneiderzunft eine wichtige Rolle spielte. Die Sitzungen der Schneidergesellen fanden bei offener Zunftlade statt. Es war also eine streng geschlossene Gesellschaft, zu der niemand sonst Zutritt hatte. Forderte jemand Einlaß, dann hieß es: ‚Herein, wenn’s ein Schneider ist!‘ (Wissell II, S. 110).
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Schneider, S. 2. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 5591 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 4, S. 1386) © Verlag Herder]

Gruß
Barney

Hallo, Karin,

dazu haben wir seit Jahr und Tag: [FAQ:1269], mit fast allen Schneidersprüchen.

Fritz