Homophobie, Duschen im Jugendbereich?

hallo,

im kommentarbereich eines online-magazins habe ich kürzlich folgendes gelesen: homophobe männer haben angst davor, von anderen männern so behandelt zu werden, wie sie selbst frauen behandeln.

gruß

m.i.g.

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ein guter Satz, gefällt mir
Hi!
Wobei er ja schon ein wenig polemisch anmutet, aber in entsprechendem Gesprächsklima ist er sicher angebracht.

Grüße
kernig

Hallo,

schon klar - habe ich verstanden. Ich verstehe nur nicht die Unfähigkeit die Angst zu differenzieren. Wenn ich mich in einem gewissen Milieu begebe oder im Knast bin - ok, aber da geht es doch weniger um Homosexualität, sondern um (wie Du schreibst) Machteinfluß und vielleicht auch das Fehlen einer Frau.

Ein Schwuler Mann hat es in einer Sportmannschaft verdammt schwer und da tun mir die homophoben Quatscher recht wenig leid.

Viele Grüße

Angst und Mitleid :smile:
Moin!

schon klar - habe ich verstanden. Ich verstehe nur nicht die
Unfähigkeit die Angst zu differenzieren.

Das basiert meiner Meinung nach auf Unwissenheit und fehlendem Einfühlungsvermögen. Wenn man sich mal versucht wirklich in die Rolle eines homosexuellen Mannes zu versetzen und wie er die Situation in der Dusche sieht, dann verschwände diese Angst ziemlich schnell. Aber genau dieser Schritt fällt vielen Männern schwer, da geistern zu viele Vorurteile in den Köpfen rum.

Vermehrter Kontakt zwischen schwulen und nicht-schwulen Männern wäre da hilfreich (schon oft erlebt, wie vorurteilsbehaftete, krass homophobe Männer sich wandeln können, wenn der beste Freund sich als schwul outet, deshalb häng ich mich hier auch so rein). Insofern wären die getrennten Duschen ja schon wieder kontraproduktiv :wink:

Ein Schwuler Mann hat es in einer Sportmannschaft verdammt
schwer und da tun mir die homophoben Quatscher recht wenig
leid.

Leid tun mir die auch nciht.
Ich denke aber, man sollte für gegenseitiges Verständnis werben. Nur das würde die Situation verbessern.

Grüße
kernig

… keimt der Verdacht, daß a) die meisten Männer ziemlich armselige Würstchen sind und b) diese Gesellschaft noch weit vom Erwaschsenwerden entfernt ist

Mööönsch, Kinners, is dat so schwer?
Um die Sauna zuerst anzusprechen: so wie ich sie kenne gibt es keine getrennten Umkleiden oder Duschen (warum man die Klos trennt ist mir immer noch ein Rätsel).
Was KÖNNTE also passieren?
Nun, den Normalfall annehmend entblößen sich Mann und Frau (= biologisch als Sexualpartner bestimmt) voreinander um dann vor den Augen des jeweiligen anderen ihre Körper unter heißem Wasser zu räkeln und und sich selbst überall mit den Händen zu massieren und zu reiben…
Obendrein weiß keiner, ob nicht Homosexuelle anwesend sind, vielleicht gar der Typ neben mir unter der Dusche, besser nicht nach der Seife bücken!
Und was WIRD passieren?
Nix.
Natürlich schaffe ich es nicht, der Frau neben mir ausschließlich und nur in die Augen zu schauen. Na und?
Vielleicht ist der Typ neben mir ja schwul und die Frau, die meine Frau grade anlächelt lesbisch. Na und?

Vielleicht spricht mich auch morgen am Tresen meiner Stammkneipe ein neuer Gast an. Vielleicht macht er mir sogar gewisse Avancen. Na und?
Dann sage ich ihm, daß er da am der falschen Ufer fischt, ordere vielleicht noch zwei Bier und lade ihn zur Knobelrunde dazu.
Vielleicht kriege ich auch einen Spruch vom Kumpel reingedrückt, weil mich ein Schwuler anmachen wollte. Na und?
„Tja, kannste mal sehen, ich könnte wenn ich nur wollte ÜBERALL ALLES kriegen, werd du erst mal mit den Weibern fertig!“
Gelächter.
„Zwei Pils noch!“
Und Ruhe ist.

De Facto begegnen mir (bewußt) eigentlich nirgends homosexuelle Menschen. Vielleicht habe ich zuwenig Antennen dafür, vielleicht ist es mir auch schlicht zu egal. Aber ich weiß, das „sowas“ nicht ansteckend ist. Und daß es nicht schwer ist, einer gleichgeschlechtlichen Anmache ebenso zu begegnen, wie man selbst auch vom anderen Geschlecht eine Abweisung erwartet: Mit Respekt.
Und ich kann mir nicht vorstellen, daß Schwule den ganzen Tag mit dem einäugigen Glatzenaal in der Hand rumlaufen auf der Suche nach potentiellen Vergewaltigungsopfern. Solch hirnrisse Vorstellungen habe ich zuletzt bei den „Emanzen“ erlebt, die damit ihre Kastrationsphantasien rechtfertigten und die Frauenbewegung um Jahrzehnte zurückwarfen.

I

Wenn ich mich dadurch von der Mehrheit der Männer ausgrenze, so sei es drum, dann haben DIE noch was zu lernen.

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Wenn jemand dagegen ist, ist das schon homophob?

Ist eigentlich „pädophil“ noch ein Schimpfwort, oder schon „pädophob“ ?

hallo,

setzt du homosexualität mit pädophilie gleich?

gruß

m.i.g.

setzt du homosexualität mit pädophilie gleich?

Beides ist eine sexuelle Orientierung (wobei der genannte Politiker offenbar homosexuell und pädophil ist, da an Jungen - also gleichgeschlechtlichen Minderjährigen - orientiert).

Mir fällt auf, dass die öffentliche Diskussionen über verschiedene sexuelle Orientierungen unterschiedlich laufen.
So heißt es z. B. im "Waldschlösschen-Appell :

…Wir warnen vor verstärkten Homosexualität herabwürdigenden Anfeindungen, wenn viele Medien weiterhin Angriffe auf die Würde und die Menschenrechte Homosexueller als Teil des legitimen Meinungsspektrums bagatellisieren. Hierzu gehören Aussagen wie:
Homosexualität sei widernatürlich
Homosexualität sei eine Entscheidung
Homosexualität sei heilbar

Es ist also naheliegend, dass die drei letzten Punkte auch für Pädophilie gelten müssten. Wenn man also dieselben Maßstäbe anlegen möchte, darf das „Pädophil-Sein“ eines Menschen nicht zu einer negativen Behandlung oder gar Strafverfolgung führen. „Pädophil“ darf also nicht als Schimpfwort benutzt werden. Im Falle der sexuellen Orientierung Homosexualität wird ja das Gegenteil „homophob“ für jemanden, für den „homophil“ ein Schimpfwort ist, als Schimpfwort gebraucht.

Meine Frage zielte also darauf ab, ob dieser Begriffswechsel auch schon bei der Diskussion über die sexuelle Orientierung Pädophilie eingesetzt hat.

Servus,

Ich kann also einen Begriffswechsel nicht erkennen, eher im Gegenteil.

Wenn ich die Diskussionen, auch in der seriösen Presse, rund um den Fall Edathy betrachte, drängt sich mir eher der Verdacht auf, dass es vielen sehr willkommen ist eine neue Gruppe Menschen gefunden zu haben auf die man noch so richtig mit den alten Ressentiments („krank“, „abartig“, „tickende Zeitbomben“, „Todestrafe“, „kastrieren“, „strengere Gesetze“, etc.) eindreschen kann, ohne gleich als Reaktionär bezeichnet zu werden.

Gewissermaßen ein gefundenes Ventil für alte Ressentiments.

Gruß,
Sax

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