Hooday (engl)

Hallo,

vielleicht kennt Ihr den Shanty, der so beginnt:

Ick heff mol een Hamborger Veermaster sehn,
|:To my hooday!:expressionless:
De Mast wier so scheep as den Schipper sien Been,
To my hoo day, hoo day, ho - ho - ho - ho!

Was im Himmel ist ein „hooday“?

Grüße
Carsten

hoo day
Servus, Carsten,

hoo day könnte eine Verballhornung von „holiday“ sein:

http://www.wellcat.com/february/northern_hemisphere_…
http://www.holidayinsights.com/other/hoo.htm

Wie das in den niederdeutschen Text kommen könnte, ist mir allerdings auch nicht ganz klar.

Lieben Gruß, jenny

Hallo Jenny,

vielen Dank für die Links. Hoo day wird dort, anders als in dem niederdeutschen Shanty, in zwei Wörtern geschrieben.

Ich habe daraufhin inder englischen Wikipedia gesucht: Hooday gibt keine Antwort, hoo day führt zum dem Shanty! Es wird dann ins Englische übersetzt - dabei hooday aber stehen gelassen, abwechselnd zusammen oder getrennt geschrieben.

Wenn damit der in Deinen Links genannte Spruch zur Vertreibung des Winters gemeint sein sollte, wundert es allerdings, wie das in das Lied kommt. Englische Wörter oder Texte in Shantys sind ja nicht unüblich. Aber Vertreibung des Winters hat ja nichts mit dem übrigen Text des Shantys zu tun.

Ich bin gespannt. ob noch andere Ideen oder Links kommen.

Grüße
Carsten

Nochmal servus,

weiteres Suchen ergab, dass der shanty wohl nicht deutschen Ursprungs ist, sondern sich vermutlich auf ein deutsches Schiff bezogen hat - der Text dürfte im Original halb Deutsch, halb Englisch sein. (ging wohl um die Goldsuche in Sacramento) - in den englischen Versionen findet sich auch „hoodah“ statt hooday" - hoodah ist auch eine Bezeichnung für eine Zusammenkunft, ein happening…

Höchst interessant:smile:
Gruß, jenny

Servus,

ich trau ja wiki nur bedingt, aber schau mal hier:

http://wapedia.mobi/de/Hamborger_Veermaster

vielleicht hilft das beim Weitersuchen:smile:)

Lieben Gruß, jenny

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und noch ein link
servus, zum Letzen:smile:

http://www.warrenfahey.com/ccarey-s10.htm

und guglt man dann mit „hoo ah da(h)“ kommt man zu afrikanischen Sprachen - vielleicht ist der Ausruf noch ein Relikt aus den ersten Seefahrten ins „Goldland“?

Spannend!

Gute Nacht, jenny

Hallo Jenny,

danke für Dein aufmerksames Rumsuchen. Aber es weiß wohl keiner und scheint auch kein anderer die Sache spannend zu finden.

Schade, das müssen wir wohl doch dumm sterben.

-)

Carsten

danke für Dein aufmerksames Rumsuchen. Aber es weiß wohl
keiner und scheint auch kein anderer die Sache spannend zu
finden.

Es ist gut möglich, dass man den Ursprung nicht mehr genau nachvollziehen kann. Solche Lieder gehören zu rhythmischen Tätigkeiten (Rudern, Segel hissen, Ankerwinde, Deck schrubben) und daher werden Wörter dem Rhythmus angepasst, Silben hinzugefügt oder weggelassen. Hinzu kommt, dass Matrosen oft aus verschiedensten Ländern kamen und so unterschiedliche Spracheinflüsse dazu kamen. „to my hoo day/dah“ könnte z.B. „zieh hier rüber-dah“ heißen, im Rhythmus der Arbeit gesungen.

Gruß,

Myriam

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Es ist gut möglich, dass man den Ursprung nicht mehr genau
nachvollziehen kann.

Hallo, zusammen,
aber sicher ist das spannend. Ich singe in einem Shanty-Chor mit und diese Lieder sind mir natürlich gut bekannt.

Ich stimme Myriam bei, dass es sich da wohl eher um eine Wortbildung wie z.B. „Hau-ruck“ handelt, d.h. es wird im Arbeitsrhythmus als Anfeuerungsruf und zur Koordinierung gebraucht.

Vielleicht genügt diese Erklärung: http://www.kabelgatt.org/seemann_shanties.htm oder diese http://www.neustaedter-shanty-chor-bremen.de/Histori…

Gruß
Eckard

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Servus, Eckard:smile:

Ich stimme Myriam bei, dass es sich da wohl eher um eine
Wortbildung wie z.B. „Hau-ruck“ handelt, d.h. es wird im
Arbeitsrhythmus als Anfeuerungsruf und zur Koordinierung
gebraucht.

Dafür spricht auch die Tatsache, dass ich beim nächtlichen Rumsuchen (hab nimmer alles gepostet) in den ältesten Versionen, die ich von gerade diesem Shanty gefunden habe, immer wieder die Version „hoo-DA(H)“ steht. Also nehme ich mittlerweile auch an, dass es nix mit dem Australischen „hooday“ zu tun hat.

Gruß, jenny

Hallo Jenny,
ja, es handelt sich schließlich um einen sogenannten „Capstan-Shanty“, d.h. ein Lied, das bei der körperlich stark anstrengenden Arbeit am Ganspill gesungen wurde. Dies wird auch in der englischen Version deutlich: http://www.musicanet.org/robokopp/shanty/singandh.htm
Der „Hamborger Veermaster“ ist natürlich eine (späte) Adaption dieses wesentlich älteren Shanties.
Und gute Vorsänger (diese Lieder wurde ja immer im Wechselgesang gesungen) erfanden immer wieder neue Verse dazu, die sich eher oft als selten auf die aktuelle Situation an Bord bezogen.

Gruß
Eckard