Hallo,
ich habe eine Frage bezüglich einer möglichen Inflation. Wenn
durch Regierungen, wie z.B. der USA mit 700 Milliarden $,
soviel Geld bereitgestellt wird, besteht dann nicht die Gefahr
einer mittelfristigen Abwertung des Geldes?
im Augenblick dient das Geld dazu, bei den Kreditinstituten Liquiditätslücken zu schließen. Das Geld tritt an die Stelle des Geldes, das sich die KI früher untereinander geliehen haben. Es gibt also keinen markt- und damit inflationswirksamen Geldimpuls.
Dieser Zustand ist aber sehr fragil. Sobald die Kreditinstitute, die über Liquiditätsüberschüsse verfügen, dieses am Markt bspw. in Form von Krediten zu plazieren, wird - insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftslage - interessant.
Auch von anderer Seite droht Gefahr: der Staat und seine Konjunkturprogramme. Gehen die Milliarden nicht tatsächlich mit einem Wirtschaftswachstum Hand in Hand (Und das ist nicht absehbar. Die Kapazitäten der Bauindustrie werden nicht ausreichen, um die zusätzlichen Aufträge abzuarbeiten. Das bedeutet Preiserhöhungen.), droht Inflationsgefahr.
Die Investitionen des Staates werden dabei u.a. auch durch das Geld finanziert, das die KI sich untereinander nicht mehr leihen.
Ein paar Zahlen: vor der Krise lag das Volumen der Offenmarktgeschäfte der EZB bei rd. 430 Mrd. Euro.
In der Spitze lag es bei 850 Mrd. Euro. Dem standen dann Guthaben der KI bei der EZB von 250-320 Mrd. Euro gegenüber. Die zusätzliche Liquidität wurde als zum überwiegenden Teil bei der EZB gebunkert.
Derzeit liegt das Volumen der Offenmarktgeschäfte der EZB bei rd. 680 Mrd. Euro; die Guthaben der KI bei der EZB belaufen sich auf rd. 80 Mrd. Euro. Im Vergleich zu den Hochzeiten der beiden Werte sind also rd. 100 Mrd. netto von der EZB abgeflossen.
Und: im Jahr 2008 ist M3 um 700 Mrd. Euro oder 7,0% angestiegen, während die Wirtschaft stagniert hat. Dabei ist die Interpretation etwas schwierig, weil dabei Vermögensumschichtungen bspw. aus Aktien in Guthaben oder Geldmarktfonds zu berücksichtigen sind.
Im Falle einer starken Inflation ist doch auch die sicherste
Spareinlage betroffen. Ist es in diesem Fall sinnvoll in
Immobillien zu investieren, da diese langfristig nicht von der
Inflation betroffen sind. Wo ist das Geld sicher im Falle
einer starken Rezession?
Was jetzt? Inflation, Rezession oder beides?
Gruß
Christian