Glück für dich. Es ist aber Fakt, dass Linux keine so breite Bandbreite an Hardware unterstützt wie Windows - immerhin hockt Microsoft geradezu bei den Hardwareherstellern mit drinnen und Linux muss gucken wo es bleibt. Die Frage ist auch immer: Wie gut funktioniert es? Klar gibt es den open-source Nouveau-Treiber für nVidia-Karten für Linux, aber der closed-source-Treiber von nVidia selbst ist halt in der Regel performanter, weil die Wissen was sie tun und die Nouveau-Entwickler sich von hinten im Dunkeln rantasten müssen.
Man kann leider keinen modernen Computer kaufen und hoffen, dass jede Komponente von Linux unterstützt wird - und das schränkt die Auswahl natürlich ein, wodurch es eventuell teurer wird.
Wir verwenden bei uns in der Firma seit 12 Jahren nur freie Software, und haben bisher überhaupt keine Probleme gehabt.
Eine Wartung ist nicht notwendig. die Updates und Upgrades gehen automatisch per Mausklick.
Leider haben wir auch einen Windows XP computer mit Adobe Software, damit wir spezielle Formulare der öffentlichen Hand bearbeiten können. Nur bei diesem Computer gibt es Probleme.
Manchmal installiere ich für Freunde und bekannte irgendwelche Windows Computer und bi schockiert, welche Ressourcen gebraucht werden, wie langsam der Computer arbeitet und welche Fehlermeldungen ich schon bei der Installation bekomme. Nach einem Jahr werde ich angerufen, weil der Computer wieder nicht mehr läuft.
Manchmal denke ich, dass ist ein Geschäftsmodell, wo man ein instabiles Produkt durch Verkäufer vertreibt, die dann an der Reparatur verdienen.
Ich kann mir denken, dass man zwischenzeitlich die meisten Anforderungen in Büros der öffentlichen Verwaltung mit standardisierten Computern, auf denen eine getestete freie Software läuft, erledigt werden können.
Ich war in letzter Zeit in verschiedenen Standesämtern in verschiedenen Regionen Deutschlands. Die Aufgaben, die dort erfüllt werden glichen sich sehr. Ich habe aus Neugier gefragt, wie das dort abläuft, und welche Programme die Benutzen. Das war alles sehr ähnlich. Ich denke man kann für Standesämter in der BRD ein und die selbe freie Software einsetzen, die man einmal anpasst.
Das geht glaube ich in fast allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung (Rathäuser, Zulassungsstellen, Rentenversicherung etc), obwohl es sicher Ausnahmen geben kann.
Ich denke die Arbeitsabläufe der Mitarbeiter sollten der Entwicklung im IT Bereich angepasst werden und gleichzeitig sollte in den Schulen der IT Unterricht nur auf freier Software basieren, damit die folgenden Generationen freie Software kennen und keine Schwierigkeiten mit der grundsätzlichen Bedienung haben, wenn sie ins Arbeitsleben eintreten.
Volle Zustimmung was das „so sollte es sein“ angeht. Die Monopole in der Softwarebranche sind gewaltig und gewaltig schädlich. Warum da kein Kartellamt anschlägt, verstehe ich schon seit langem nicht - wie kann es sein, dass einige wenige Firmen so groß werden indem sie munter ihre Konkurrenten aufkaufen und andere verschlagene Praktiken verwenden? Die Entstehungsgeschichte von Microsoft ist davon ja gepflastert.
Ich beharre aber weiterhin auf meinem Hardware-Argument. Es sei aber angemerkt, dass dieses Argument nur aus der Gewohnheit entstanden ist - wenn Microsoft nicht als erster da gewesen wäre um die Personal-Computer-Welt zu übernehmen, wäre die Situation garnicht, dass Hardwarehersteller ihre Treiber auf Windows-Systeme auslegen und alles andere vernachlässigen. Gäbe es einen gesunden Markt mit Konkurrenz, gäbe es vermutlich auch schon längst viel einheitlichere Standards was Treiber betrifft.
Windows war länger da. ==> Die Anwender kennen Windows. ==> Windows wird länger da bleiben.
Aber natürlich sollte es nicht so sein. Windows 10 zeigt so unglaublich eindeutig, wie gefährlich ein Monopol sein kann: Die Nutzer sind durch Gewöhnung zu faul die Risiken einzuschätzen und lassen sich bei lebendigem Leib langsam kochen, wie der Frosch im Topf.
Die Sache mit langsam werden Windows-Systeme liegt glaube ich aber unter anderem auch an dem großen Markt für Software, dessen Basis Windows darstellt. Muss ja nicht mal Malware sein, es reicht schon die mitinstallierte Crapware, Browser-Toolbars etc. Und es muss ja oft noch nicht mal extra Software installiert werden - es reicht schon die „frische“ Installation vom Hersteller mit den mit Bloatware gefüllt ausgelieferten Computern.
Wobei ich dafür ebenfalls Microsoft verantwortlich machen würde. Immerhin ist es doch fast ein Witz, dass ein so bekanntes Betriebssystem wie Windows keinerlei Paketmanager-System hat, wodurch Software ordnungsgemäß und benutzerkontrolliert installiert werden könnte.
Ich stimme zu, es sollte ein Umdenken in Behörden und Unternehmen, aber auch in Schulen erfolgen. Junge Menschen vom Kindesalter an an die Produktreihe eines einzigen bestimmten Anbieters zu gewöhnen (Microsoft), ist eigentlich Wahnsinn.
Ich lebe und arbeite in Rumänien. Wir haben hier seit 2014 einen sogenannten Microsoft Skandal. Dabei sollen Schmiergelder bezahlt worden sein, um in der rumänischen Verwaltung in allen Hierarchien Microsoft Produkte zu verwenden. Die Lizenzen sollen zu stark überhöhten Preisen gekauft worden sein.
Interessiert können ja mal nach „Rumänien Microsoft Skandal“ googeln.
In den Schulen in Rumänien wird im IT Unterricht natürlich auch nur über Produkte dieser Firma unterrichtet…
Im geschäftlichen Umfeld tut man gut daran, seine Hardware sorgfältig auszuwählen. Und nicht den billigsten Drucker zu nehmen, der gerade bei Ebay verramscht wird. PC-Hardware ist nicht wirklich ein Problem, Scanner manchmal, Drucker selten, dann aber eher die billigen Modelle ohne Eigenintelligenz, die man sich ohnehin im geschäftlichen Umfeld sparen solle.
RAID macht man heute sinnvollerweise ohnehin in Software (mdadm ist unter Linux eine feine Sache) und ist damit vollkommen von spezifischer Hardware unabhängig, LVM ist einfach nur klasse.
Der Netzwerkkrempel läuft dann ohnehin mit Linux unkompliziert …
Freie Software bedeutet nicht, dass sie kostenlos ist.
Ich sehe das im geschäftlichen Umfeld in der Regel für nicht relevant, was die PCs betrifft und für wenig relevant, was die Peripherie betrifft. Bei Gamern und Anwendern von Low-Budget-Hardware sieht das zugegebenermassen schlechter aus.
Selbst daran zweifele ich mittlerweile. PCs sind ein Geschäftszweig, der an Bedeutung für die Masse verliert, die Masse nutzt irgendwelche Android-Plattformen. Der PC steht dann vielleicht auf der Arbeit herum, aber der Vorteil, dass man Windows ja schon von zu Hause als bekannt empfindet wird rasch abnehmen. Ich glaube, Microsoft hat auf mittlere Sicht ein echtes Problem und wird mit dem eher unflexiblem Modell und einer Software, die auf vergleichsweise wenig Plattformen läuft noch gewaltig Probleme bekommen.
DLL-Hell. Ja. Aber das Problem ist ja auch der Mangel an einer funktionierenden Paketverwaltung, mit der man Dinge auch wieder restlos entfernen kann …
… eben.
Ja, das ist schlimm und oft vollkommen wertloses Wissen. Ich habe allerdings keine Ahnung, was an den Schulen heute in Hinblick auf die Anwendung von Computern läuft. Ich selber bin ein zu alter Sack, die Kinder eher noch (etwas) zu jung. Warum Microsoft seit jeher an Schulen und Unis sehr günstig Lizenzen für ihre Software verschleudert, sollte jedem klar sein: jedenfalls nicht aus Wohltätigkeit dem Bildungssystem gegenüber.
Sebastain
Freie Software, die aber kostenpflichtig vermarktet wird? Vielleicht geht es auf dem Papier, aber faktisch ist es doch so, dass bei freier Software, die kostenpflichtig vertrieben werden würde, jeder die Software kopieren könnte und sie wieder kostenlos zur Verfügung stellen könnte.
Kennst du ein Beispiel für Freie, aber nicht kostenlos verfügbare, Software?
Was ist mit großen behördlichen Anschaffungen von Workstation-Computern, für die Ausschreibungen erforderlich sind? Würde eine notwendige Kompatibilität mit Linux-Systemen nicht die Auswahl einschränken und somit zu Preiserhöhungen führen?
Definitiv. Insbesondere die „Generation Smartphone“ ist viel flexibler als dass sie bei Windows bleiben müsste. Aber momentan ist es denke ich noch immer so, dass viele berufstätige Leute da weniger flexibel sind. Noch gibt es viele Leute im berufstätigen Alter, für die Smartphones eine sehr neue Entwicklung sind und damit auch garnicht so sehr zurecht kommen. Die haben die Einführung der ersten Computer miterlebt und seit dem kennen sie Windows. Erst wenn dieser Anteil langsam „wegstirbt“ (= das Berufsleben verlässt - sorry, falls du dazu zählst ), denke ich bekommt Microsoft das sich anbahnende Problem mit voller Wucht zu spüren. (Klar gibt es Ausnahmen - vielleicht gehörst du zu der genannten Gruppe und bist technisch sehr flexibel. Aber der Großteil ist es nicht, würde ich behaupten.)
An Schulen wird heutzutage (vor drei Jahren, als ich noch zur Schule ging) auf Windows gesetzt, zumindest das, was ich mitbekommen habe. Zuletzt hatte unsere Schule zwei Computerräume neu eingerichtet, sich sogar einen Windows-Server gegönnt und begonnen Netzwerk-Accounts für alle Schüler einzurichten. Damit wurde ein einziger Lehrer beauftragt, der sich etwas auskennt, aber mehr auch nicht. Dass es für diesen einfacher ist sowas mit Windows aufzusetzen kann ich mir gut vorstellen, als dass er Linux verwendet. Selbst wenn es unter Linux genauso einfach oder einfacher wäre, ist es durch vorhandene Meinungen abschreckender.
Das wusste ich garnicht, mit diesem Skandal. Interessant… Eher erschreckend. So etwas müsste viel stärker publik werden und die Leute endlich anfangen sich zu fragen, ob Windows wirklich das Betriebssystem ist, das sie einsetzen wollen. Naja, aber solange so viele Leute nicht einmal wissen, dass es andere Betriebssysteme überhaupt gibt und das Windows nicht Teil von, sondern austauschbares Etwas auf, dem Computer ist, wird das nicht passieren.
Ich sehe nach wie vor kein Problem, wobei ich nicht genau weiß, was Du mit „Workstation“ meinst. Ich kann mich weder erinnern noch kann ich mir so recht vorstellen, welches Problem man mit einem PC unter Linux haben könnte, die Standardkomponenten werden alle sehr gut und „out of the box“ unterstützt. Etwas genauer muss man halt schauen, wenn man sehr leistungsfähige Grafiklösungen benötigt, aber das ist für die überwiegende Zahl der Büroarbeitsplätze kaum ein Thema. Ansonsten: Installation-CD einlegen und los geht es: oder viel besser: ein fertiges Image erstellen und das auf die Rechner verteilen. Die Unterstützung von Standard-Hardware unter Linux ist wirklich sehr, sehr gut!
Das ist Käse. Ich kenne ja auch, dass „Informatik“ irgendwie bedeutet, dass einem der Lehrer Word 95 beibringt, das ist natürlich die totale Katastrophe und geht an dem Sinn des Faches vollkommen vorbei, etwa so, als wenn in Deutsch nur Maschinenschreiben geübt wird …
„Gegönnt“? Masochist? …
Er kennt eben Windows und nutzt das, was er kennt, kann man ihm kaum zum Vorwurf machen. Wenn man aber etwas über den Tellerrand sehen mag . . .
Ich habe in WikiLeaks einmal Dokumente gefunden, die die Maßnahmen der Firma Microsoft zur Einflussnahme in der EU im Zusammenhang mit dem neuen offenen Standard für Office Dokumente und freier Software belegten.
Das wurde von niemandem aufgegriffen und journalistisch verarbeitet. Ich denke das liegt grundsätzlich daran, dass es kaum noch Journalisten gibt. Das Modell der Presse aus früheren Zeiten wurde von der Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie einfach überholt. Journalismus kann nicht mehr unabhängig finanziert werden.
In unserer neofeudalistischen Zeit gilt eben „wessen Brot ich brech, dessen Wort ich sprech“.
Wenn er das mit Windows schafft, kann er das auch mit Linux.