Ist was Arbeit schafft auch sozial?

Du hast offensichtlich eine meine Aussagen aufgegriffen und als separate Frage eingestellt. Das freut mich. Gestatte mir, dass ich meine Aussage, auf die deine Frage basiert, hier noch einmal zitiere:

Hier noch einmal kurz zusammengefasst, was gute Wirtschafts- und Sozialpolitik ausmacht:

  1. Die Politik macht keine Versprechungen, sondern sorgt dafür, dass die Unternehmen (= Erster Arbeitsmarkt) gute Bedingungen vorfinden, um in Arbeitsplätze zu investieren. Hierzu gehören zum Beispiel gute Bildungs- und Ausbildungssysteme, gute Infrastruktur, eine schlanke Bürokratie u.v.a.m.

  2. Nicht der Staat stellt Leute ein, sondern die Unternehmen tun es, sobald Bedingung Nr. 1 erfüllt ist.

  3. Es tritt dann ein Doppler-Effekt ein: Die Leute, die Arbeit haben, brauchen idR keine Sozialleistungen. Sie zahlen stattdessen in die Sozialkassen ein, also entsteht gleichzeitig auf der Einnahme- wie auch auf der Ausgabeseite ein positiver Effekt.

  4. Beim Staat und in den Sozialkassen wird die Lage gut sein, um Renten und andere Sozialleistungen stabil zu halten. Idealerweise kann sogar ein Polster aufgebaut werden. Zudem kann der Staat seinen Haushalt in Ordnung bringen, was zukünftige Steuererhöhungen vermeidet.

So, das ist das zwar einfache, aber wirksame Prinzip. Leider muss besonders der erste Schritt teils gegen populistische Widerstände durchgesetzt werden. Man sieht das an der Agenda 2010: Einige wettern gegen sie, aber sie hat dafür gesorgt, dass die Arbeitslosigkeit derzeit so niedrig ist. Und wer das verstanden hat, wird nie, aber wirklich nie wieder jemanden wie Schulz oder Wagenknecht wählen.