Kind taufen

Hallo,

ich würde meinen Sohn gerne taufen, ich selber bin aber Konfessionslos. Gibt es Möglichkeiten ihn trotzdem taufen zu lassen?

Moin,

ich würde meinen Sohn gerne taufen, ich selber bin aber
Konfessionslos. Gibt es Möglichkeiten ihn trotzdem taufen zu
lassen?

die Mutter meiner Kinder und auch ich sind beide aus der Kirche ausgetreten.
Die Kinder wurden nur auf dringensten Wunsch meiner Mutter getauft (sie machte ihr Seelenheil davon abhängig), und es war kein Problem.
Die Taufe darf, soweit ich weiß, nicht verweigert werden.

Gandalf

Ja
Allgemeine Info:

http://de.wikipedia.org/wiki/Taufe

Alternativen, siehe dieser Beitrag:

/t/wieder-in-die-kirche-eintreten-wg-patenschaft/533…

Gruß

Stefan

moin,
ja, es geht, wie die anderen schreiber schon geschildert haben.
ich schildere es mal als ex-protestant:

und ich wuerde noch einen schritt weiter gehen, in dem ich die kinder mit „sanftem druck“ bis zur konfirmation begleiten wuerde!

ich selbst bin langzeitlich ein ueberzeugter atheist, aber ich sehe gewisse vorteile darin, den kindern/heranwachsenden eine art christliche erziehung zu goennen:

  1. kinder duerfen + sollen ab einem bestimmten lebensjahr entscheiden, ob sie einer glaubensgemeinschaft angehoeren. wenn sie im „christlichen sinne“ mit diesen ritualen aufgewachsen sind, dann koennen sie sich spaeter immer noch problemlos von diesen dingen loesen.

andersrum wirkt es z.t. albern, wenn sich z.b. ein erwachsener mensch taufen oder konfirmieren laesst… schoen fuer den, der sich entschieden hat. unverstaendlich, peinlich, fast unerklaerlich fuer etwas aussenstehende…

  1. religionsunterricht ist freiwillig an den schulen, traegt aber ungemein zur bildung bei!

es hat noch niemandem geschadet, historische, soziokulturelle und andere aspekte aus der blickrichtung der religionswissenschaft zu hoeren. es wird wissensbereicherung fuer die anderen faecher geben, und allein dieser effekt ist es wert!

  1. die konfirmation ist eine anhaeufung von materiellen dingen = kohle.
    hier kommt ueblicherweise richtig was zusammen, und der heranwachsende kommt in die situation, entscheiden zu muessen, was er mit diesem ploetzlichen „reichtum“ macht. da die richtige oder auch falsche entscheidung zu treffen, gehoert imho zu einem wesentlichen schritt zum erwachsenwerden… als „unglaeubiger“ hast du diese chance nicht.( lass mal jugendweihe weg )

gruss
khs

N’Abend!

in dem ich die
kinder mit „sanftem druck“ bis zur konfirmation begleiten
wuerde!

Super! Dafür ein Sternchen.

ich selbst bin langzeitlich ein ueberzeugter atheist,

Warum, Seit wann?

  1. kinder duerfen + sollen ab einem bestimmten lebensjahr
    entscheiden, ob sie einer glaubensgemeinschaft angehoeren.
    wenn sie im „christlichen sinne“ mit diesen ritualen
    aufgewachsen sind, dann koennen sie sich spaeter immer noch
    problemlos von diesen dingen loesen.

andersrum wirkt es z.t. albern, wenn sich z.b. ein erwachsener
mensch taufen oder konfirmieren laesst… schoen fuer den, der
sich entschieden hat. unverstaendlich, peinlich, fast
unerklaerlich fuer etwas aussenstehende…

Verstehe ich jetzt nicht ganz. Wenn er sich dann zwecks heirat erst taufen läßt, oder wie?

  1. religionsunterricht ist freiwillig an den schulen, traegt
    aber ungemein zur bildung bei!

es hat noch niemandem geschadet, historische, soziokulturelle
und andere aspekte aus der blickrichtung der
religionswissenschaft zu hoeren. es wird wissensbereicherung
fuer die anderen faecher geben, und allein dieser effekt ist
es wert!

Stimmt.

  1. die konfirmation ist eine anhaeufung von materiellen dingen
    = kohle.

Naja, wir haben dieses Thema vor ein paar Wochen gehabt (Anmeldung Konfi) oder auch nicht.

Wir haben unsere Tochter natürlich vor die Wahl gestellt: Konfi u. Fest, oder: Keine Konfi: u. Kohle für das evtl. Entfallene Fest (beziffert sicher ja auch nicht unwesentlich auf die anfallenden Kosten).

Zu unserer Freude: Mein Sonnenscheinchen :wink: möchte im Segen Gottes Ihre Konfirmation feiern… und das ist Gut so…:smile:)

Gruß Momi

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Hi,

erst mal danke für die Antworten.
Meine Eltern haben mich leider absolut fern gehalten von der christlichen Welt, ich hatte weder Jugendweihe, noch Konfirmation, und ich weiß noch, als wäre es gestern gewesen, wie enttäuscht ich war das alle feiern durften, nur ich nicht. Selbst meine Brüder durften feiern.
Selbst vom Religionsunterricht habe sie mich fern gehalten, was ich heute sehr schade finde, weil ich nur ein paar Brocken weiß.
Und insgeheim möchte ich davon auch ein bißchen was für mich nachholen.

Noch ein Link
Hi Stefan,

Hier noch ein Link zum Thema:
/t/taufe–6/2017664/9

Schöne Grüße,
Helena

einige antworten
moin,

antworten im text:

ich selbst bin langzeitlich ein ueberzeugter atheist,

Warum, Seit wann?

ungefaehr seit der konfirmation. als kind brauchte ich gott als eine hoehere instanz, die mir irgendwie weiterhalf, wenn ich nicht weiterwusste.
als ich mal ziemlichen scheiss gebaut hatte, betete ich zu ihm und bat drum, man moege mich nicht erwischen - nun, er half mir, das war mir beweis genug, dass es ihn gab!!

spaeter konnte ich mir immer selbst helfen und fuer alles die verantwortung uebernehmen, was ich angerichtet hatte. das ist immer noch so, aber ich will nicht gaenzlich ausschliessen, dass ich ihn eines tages wieder brauchen werde, wenn ich grenzen gesetzt bekomme…

er ist gott, er wird es verstehen…

andersrum wirkt es z.t. albern, wenn sich z.b. ein erwachsener
mensch taufen oder konfirmieren laesst… schoen fuer den, der
sich entschieden hat. unverstaendlich, peinlich, fast
unerklaerlich fuer etwas aussenstehende…

Verstehe ich jetzt nicht ganz. Wenn er sich dann zwecks heirat
erst taufen läßt, oder wie?

diese situationen finde ich ganz akzeptabel, aber es gibt auch faelle, bei denen sich erwachsene mit einem riesenbimbam fuer die erleuchtung feiern lassen, das hat dann fuer mich etwas sektenhaftes…

gruss
khs

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Hallo Break,

ein Kind kann auch getauft werden, wenn die Eltern nicht in der Kirche sind. Es können auch Leute aus der Gemeinde das Patenamt übernehmen. Allerdings denke ich, daß Kinder nicht das stellvertretend leben sollen, was den Eltern vorenthalten geblieben ist, egal ob es um Tennis, Eislaufen oder die Taufe geht.

Und insgeheim möchte ich davon auch ein bißchen was für mich
nachholen.

Dann wäre es doch naheliegend zu schauen, welche religiösen Angebote es für Dich gibt, die Dir das ermöglichen. Du könntest darüber das Gespräch mit einem Pfarrer / einer Pfarrerin suchen oder hier im Religionsbrett nachfragen.

Viele Grüße

Iris

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Hallo,

ich würde meinen Sohn gerne taufen, ich selber bin aber
Konfessionslos. Gibt es Möglichkeiten ihn trotzdem taufen zu
lassen?

Meine Eltern haben mich auch taufen lassen und seitdem bin ich in einem Verein, dem anzugehören ich mich nie entschlossen hätte. Natürlich könnte ich austreten, aber da es z.Zt. nicht schadet und mit Aufwand verbunden ist, tu ich es nicht. O.K., reine Faulheit.
Aber andererseits - ich bin da nie aktiv eingetreten, also warum bin ich drin?
Ist etwa so, als hätten meine Eltern für mich ein Zeitschriftenabo unterschrieben (was sie natürlich nicht gekonnt hätten). Da verbummelt man auch leicht, zu kündigen.
Nur, wie gesagt, ein Zeitschriftenabo hätten sie für mich nicht unterschreiben können, eine Option aufs Seelenheil schon - paradox, oder?

Ich hätte schon gern selbst entschieden, ob ich das möchte oder nicht (O.K., das war bei mir Zuhause seinerzeit auf dem Land infolge Kollektivdrucks nicht so möglich wie heute - aber heute ist es überwiegend möglich und diese Freiheit für die Kinder sollte man nutzen).

Ich lasse meine Kinder schlicht selbst entscheiden - sie können, sobald sie lt. bürgerlichem Gesetzbuch voll Geschäftsfähig sind, gern einen Vertrag mit der Kirche ihrer Wahl abschließen und sich taufen lassen.

Einen Gott, dem das nicht reicht, der also verkaufsgeiler ist, als ein Autohändler oder Internetanbieter, muß man vielleicht nicht unbedingt haben.

Und eine menschliche Erziehung statt einer Christlichen ist verm. auch nicht von Nachteil. Die Menschlichkeit war immer das Gegenteil von Gewalt und Terror. Sie steht grundsätzlich für das Miteinander und gegenseitige Hilfe.

Als Christ ist man doch irgendwie auch im Nachhinein mitverantwortlich für die ganzen Untaten der Kirche (Kreuzzüge, Massaker von Jerusalem, Hexenverbrennung, Judenverfolgung, Kollonialisierung, überwiegende Akzeptanz der Nazis u.v.m.). Da halst man sich auch gleich eine Kollektivschuld mit auf, die einem ev. garnicht gebührt, schon gar keinem Säugling.

Kirche ist ne ernste Sache, m.E. nichts für Kinder.

Gruß, Anne