Hallo Gläubige und Ungläubige!
Auch ich fühle mich angesprochen, aber dass ich im rechten Mass gläubig wäre, kann ich nicht behaupten.
Oben steht die Frage, die ich mal mit ca. acht Jahren meinem
Pfarrer gestellt habe.
Seine Antwort war „Ja“.
Nun, die Antwort ist eigentlich verständlich und wurde lange so gelehrt. Sie ergibt sich daraus, dass laut Heiliger Schrift und KKK nur Getaufte die Zusicherung haben, gerettet zu werden, und auch diese nicht mit absoluter und endgültiger Sicherheit, aber doch in so hohem Masse, dass sie grundsätzlich als gerettet zu betrachten sind; Leute im Stande der Gnade, also Getaufte, welche keiner Sünde schuldig sind, weil sie z. B. gerade gebeichtet haben oder mit glühender Liebe Gott zugewandt sind, kommen mit Sicherheit in den Himmel, die Ungetauften haben diese Zusage so nicht bekommen.
Mein Gegenargument war, dass ja eine Menge Menschen sterben,
die nie im Leben etwas vom christlichen Glauben gehört haben.
Wir beten aber im Glaubensbekenntnis: Er [Christus] sei „hinabgestiegen in das Reich des Todes“; dabei, so lautet unsere Vorstellung, habe Er auch die Vorverstorbenen und Unbekannten in die Möglichkeit hereingeholt, Ihn zu lieben und also im Himmel zu sein.
Wenn ein Mensch, ohne eigenes Verschulden, ungetauft stirbt,
kommt der dann in die Hölle?
Das weiss niemand. Da wir aber die Zusage haben, dass, wer glaubt und sich taufen lässt, gerettet wird, dass aber, wer die Botschaft deutlich und in rechter Weise vernimmt und nicht glaubt, verurteilt werde, ja schon verurteilt sei („ist schon gerichtet“ sagt Jesus), da dies so kirchliche Lehre ist, wurde lange Zeit von vielen der Schluss „e contrario“ (aus dem Gegenteil folgernd) gezogen: Wer nicht getauft sei, komme auch nicht in den Himmel. Dies ist nicht kirchliche Lehre, sondern kirchliche Lehre ist lediglich, dass, wer getauft sei und nicht gesündigt habe, mit Sicherheit in den Himmel komme.
Wenn ja, dann entspräche das keiner göttlichen Gerechtigkeit.
Die ohnehin nur in Teilen vernünftig erfassbar, im Ganzen erahnbar, aber nie im irdischen Dasein bis ins Letzte begreifbar sein wird.
Wenn nein, wozu dann die Nottaufe?
Weil die Getauften nach der Taufe im Stand der Gnade sich befinden. Bei schon Getauften, die seit ihrer Taufe wieder gesündigt haben könnten, wird statt dessen die Eucharistie gespendet, welche auch alle Sünden tilgen kann.
Gruß, Nemo.
Gruss
Mike