Krankheit als Waffe

emotionale Erpressung
Hi,

solche (und noch viel heimtückischere!) Formen emotionaler Erpressung, die mit dem Ausdruck „indirekte Gewalt“ oder „passive Gewalt“ gut charakterisiert sind, spielen in enorm vielen Familien- und anderen Beziehungsgefügen eine bedeutende Rolle.

„Wenn du nicht bist, wie ich dich will, leide ich, und du bist Schuld“.

Das Problem dabei ist, daß Menschen, die in diese Gefüge hineingewachsen sind, selten noch die Möglichkeiten der Abwehr oder Gegenwehr haben. Ihnen fehlen allein die sprachlichen Mittel dafür. Die Kommunikation und Interaktion der betreffenden Familie bzw. Beziehung hat sich dann so eingespielt, daß diese sprachlichen Mittel, die jeder Außenstehende sofort parat hätte, erst gar nicht gelernt werden konnten.

Aber selbst, wenn sie gelernt würden („Ich verbitte mir, mich auf diese Weise unter Druck zusetzen“ usw usw), würden sie nichts mehr nutzen, weil die Vorgabe des „leidenden Aggressors“ bereits internalisiert wurde: „ich mache sie/ihn wirklich krank - daran will ich nicht schuld sein - also unterdrücke ich meine aktuellen Gefühke bzw. passe mein Verhalten ihr/ihm an“.

Die Angst davor, den anderen dadurch nun erst recht krank zu machen (und dadurch zum „Täter“ zu werden), anstatt dem anderen (hier den Eltern) endlich die Verantwortung für seine eigene emotionale Selbstregulation zu übergeben, führt so zur Selbstunterdrückung und der eigentliche „passive Täter“ wird in seinem Verhalten bestärkt.

So ziehen sich die Fesseln der Verhaltensfreiheit in diesem Gefüge von selbst immer fester zu …

Gruß

Metapher