Leuchtstoffröhre

Hallo Ingenieure und Naturwissenschaftler!

Erst kürzlich wieder wurde ich mit der Behauptung konfrontiert, man soll eine Leuchtstoffröhre gar nicht erst ausschalten, wenn sie nicht auch für längere Zeit ausgeschaltet bleibt.

Grund hierfür soll sein, dass eine Leuchtstoffröhre für einen Einschaltvorgang exzessiv viel Strom verbrät.

Ohne es selber wirklich besser zu wissen, kann ich dieses „Gerücht“ irgendwie nicht glauben.

Deshalb möchte ich euch gerne fragen, ob ihr vielleicht genauer wisst, wievel Energie so eine Röhre tatsächlich nur aufgrund des Einschaltens selbst aufnimmt.

Falls zur Hand, würden mich durchaus auch quantitative Fallbeispiele und/oder Abschätzungen interessieren.

Optimal wäre dabei eine Art Gegenüberstellung:
Eine Leuchtstoffröhre mit 40 W Leistungsaufnahme nimmt im Dauerbetrieb innerhalb von 10 Sekunden 400 Ws an elektrischer Energie auf. Soviel ist noch klar (40 W * 10 s = 400 Ws).
Wieviel Energie würde sie aufnehmen, wenn sie am Anfang der 10 sekündigen Testsequenz erst noch eingeschaltet werden muss?

Wäre nett, wenn jemand sein bereits erlangtes Wissen mit mir teilen würde:smile:

Bis dann
Tomm

Grund hierfür soll sein, dass eine Leuchtstoffröhre für einen
Einschaltvorgang exzessiv viel Strom verbrät.

Nein, sie wird dadurch schneller kaputt und außerdem entfaltet sie erst nach ein paar Minuten ihre volle Helligkeit.
Der Stromverbrauch beim Einschalten ist aber tatsächlich irrelevant.

LG
Stuffi

Hallo,

kurz und knapp, die FAQ

FAQ:910

Gerhard

Hallo Tomm,

hier hilft mal wieder Christoph Drösser.

http://www.zeit.de/stimmts/1998/1998_23_stimmts

Gandalf

Stimmt aber nicht ganz. Beim Einschalten verbraucht sie um einiges mehr Strom als eine normale Glühlampe. Bei einschalten wird in der Spule ein Magnetfeld aufgebaut. Der Starter wartet dann quasi bis das Magnetfeld aufgebaut ist und schaltet dann wieder ab, dadurch baut sich das Magnetfeld wieder ab und erzeugt dabei eine sehr hohe Spannung. Diese ist nötig damit das Gas in der Lampe überhaupt leitfähig wird (gleichzeitig wird es auch aufgeheizt) und wenn sie dann gezündet hat hat sie auch erste ihre 40W oder wie auch immer.

Stimmt aber nicht ganz. Beim Einschalten verbraucht sie um
einiges mehr Strom als eine normale Glühlampe.

Ist schon klar, aber für die Stromrechnung, die Umwelt und alle Beteiligten ist das dennoch irrelevant, weil die der Startvorgang im Verhältnis zur Leuchtdauer meist sehr kurz ist.

LG
Stuffi

nöö
eine glühlampe nimmt beim einschalten den 5 bis 10fachen strom auf.
ein konventionelles Drossel-VG eine LS Lampe hat dagegen nur etwa den 1,5fachen Strom, wenn der Starter kurzschließt. Überdies ist es hauptsächlich Blindstrom, wird also nicht gezählt.
Bei EVG (elektronischen Vorschaltgeräten) muss man unterscheiden:
die kleinen Energeisparlampen müssen erst den Netzelko aufladen, da fließt schon ein gehöriger Einschaltstromstoß. Der ist aber für die Stromrechnung irrelevant, weil ja die energie nicht verloren ist.

Es ist wie bereits beantwortet ein ammenmärchen.

Aus Lebensdauergründen ist es bei älteren EVG´s und Drossel-VG´s sinnvoll, erst bei >30min Pause auszuschalten

Das Plasma in einer Leuchtstoffröhre
moin alle zusammen!

man sollte hier an dieser stelle auch gleich noch erwähnen, dass zum zünden des plasmas in der leuchtstoffröhre auch isionierende strahlung (kosmische, irdische, oder photoionisation durch licht) wichtig ist. sie sorgt durch stoßprozesse dafür, dass freie elektronen als primäre ladungsträger entstehen und dann durch das elektrische feld beschleunigt werden. (hier entsteht dann auch ein magnetisches feld durch die wandernden elektronen im plasa und sorgt für eine einschnürung in der mitte des plasmas, den sogenannten z-pinch.) bei weiteren stoßprozessen entsehen dann noch mehr freie elektronen, die auch beschleunigt werden und so weiter. das nennt man elektronenstoß-ionisation.
um ein solches plasma zu zünden, ist mehr energie notwedig, als es „am leben“ zu erhalten. Ein plasma besteht ja aus freien ladungsträgern und leitet elektrischen strom besser als das noch nicht gezündete gas.
da es sich hier um ein niederdruckplasma, ein sogenanntes „kaltes plasma“ handelt, werden hier nur die elektronen heiß, die möleküle bleiben weitestgehend kühl. wenn die auch heiß werden, haben wir eine bogenentladung. so etwas kennen wir von herkömmlichen schweißen mit elektroden.
zusammenfassend würde ich auch mal sagen, dass man die energie zum zünden einer röhre wohl nicht unter den tisch kehren sollte. zumal die wenigsten röhren beim ersten mal anspringen. (in der nähe eines atomkraftwerkes vielleicht :wink:) auch haben röhren erst nach 5-10 minuten volle leuchtkraft.
vielleicht kann einer mal so einen starter auseinandernehmen und ausrechnen, wieviel energie ein zündimpuls hat.

mfg

bAd_taSte, der mal was zum plasma loswerden wollte :smile:

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