Loveparade Duisburg 2010

An die eigene Nase fassen? Wozu?

Jeder normal denkende Mensch weiss, dass solche Menschenmassen Orte brauchen die gross genug sind.

Drum finden diese in der Regel entweder gleich in Millionenstädten statt die für Massen ausgelegte Orte haben, oder aber beinhalten ein offenes Konzept wie z.B. in Zürich.

Vielleicht wäre Duisburg gut beraten gewesen der Entscheidung von Bochum zu folgen… denn das Konzept war von vorne herein irr-witzig.

Da muss ich dir wieder mal recht geben… dass Klaus
Jahnkuhn, Maximilian Lenz und Co. das Ding gegen die Wand
gefahren haben

Naja, Jankuhn und Westbam waren Gesellschafter der Mayday GmbH, nicht der planetcom. Insofern glaube ich, daß Du da etwas durcheinander wirfst.

Gruß
Christian

Hallo Denker,

Bochum hatte doch die LP abgesagt und es rauschte nicht. Kleinstädte wie Duisburg sind dafür nicht geeignet.
LP ist Neunziger und nicht mehr zeitgemäß.

Strubbel

Hallo,

Bochum hatte doch die LP abgesagt und es rauschte nicht.

Ich fand, es rauschte ganz schön und gerade die Ablehnung von Bochum wurde doch als Druckmittel benutzt, dass es dieses Jahr „nicht schon wieder“ abgesagt werden sollte und das Ruhrgebiet, so hab ich irgendwo gelesen, „der Lächerlichkeit preisgegeben“ würde.

Gruß
Elke

Icke wieder,

vielleicht in der Provinz vor Ort, in den umliegenden Kleinstädten in NRW. In Berlin hieß es: „Ach was.“ Also eher eine regionale Aufgeregtheit.
Es ging bei der frühen LP immer um Freiräume, gegen Aktionen von Politikern gegenüber der Clubkultur usw. Speziell von den Grünen gab es erhebliche Aktionen gegen Jugendkultur und Clubkultur in den 1990ern.
Alternative Jugendkulturen wurden bekämpft, wo es nur ging. Heutzutage artikuliert man sich da offner und direkter, da sich wohl auch die Rauschmittel änderten.
http://www.ms-versenken.org/

(Ansichten muss man nicht teilen)

Strubbel
=;O)

Hallo,

Kann jemand der für die Sicherheit eines solchen Events
zuständig ist nicht im Vorfeld einschätzen wie gefährlich es
ist über eine Million Menschen in einem Bereich versammeln zu
lassen, die völlig umzäunt ist und den einzigen Ein- bzw
Ausgang ausgerechnet einen Tunnel ist?

nun, nach der Pressekonferenz des IM, noch eine Aktualisierung: der Veranstalter hatte zugesichert, etwaige Staus am Übergang von Rampe zum Innenbereich mit Ordern aufzulösen. Dies ist wohl nicht ausreichend geschehen. Bei sich nicht auflösenden Staus wollte man sowohl die Rampe als auch zeitgleich die Zugangsschleusen, die schon zum Veranstaltungsort gehörten und sich damit im Verantwortungsbereich des Veranstalters befanden, schließen.

Während die Rampe abgeriegelt wurde (dazu hat man die Polizei um Hilfe gebeten), wurden die Schleusen nicht bzw. nicht dauerhaft gesperrt, obwohl eine entsprechende Aufforderung vom Veranstalter an seine Ordner an den Schleusen erfolgte.

Dadurch drückten immer mehr Personen in den Innenbereich. Hinzu kommt, daß man zwischenzeitlich und nacheinander an der westlichen Schleuse zwei Zaunelemente für einen Rettungswagen und aus einem unbekannten Grund entfernte und erst nach Hinweisen der Polizei wieder schloß. Durch diese Lücken sind zusätzlich und unkontrolliert (an der Sperre sollte eigentlich auf gefährliche Gegenstände kontrolliert und ein maximaler Durchlauf von 30.000 Personen pro Stunde sichergestellt werden) Besucher in den Tunnelbereich gelangt.

Die eingeschlossenen Besucher im Rampenbereich entfernten an einer schmalen Treppe (vermutlich mittlerweile aus Videos bekannt) Absperrgeländer. Als erkennbar wurde, daß es dort einen Ausweg gab, bewegten sich viele der wartenden Menschen auf die Treppe zu.

Man vermutet, daß die umgerissenen Gitter zu Stolperfallen wurden, was zu Stürzen führte. Im Bereich dieser Treppe wurden die ersten 14 Toten gefunden, die nach Obduktionsbefunde erstickten.

An dieser Stelle verließ dann NRWs obersten Polizisten dann seine Stimme.

Die Unterlagen zur Pressekonferenz sollen kurzfristig auch online verfügbar sein.

Gruß
Christian

Stimmt… ich hätte mit

Ralf Regitz anfangen müssen… nur immer wenn ich zu der Zeit früher mal mit Berlin telefoniert habe, wusste ich nie wo ich da wirklich war… kam mir nicht nur wie ne grosse Familie vor sondern auch wie ein Büro…

Hi!

Ich frage mich was für Menschen überhaupt für unser alle
Sicherheit verantwortlich sind…

Ähnlich jene, die für die Sicherheit 1989 in Sheffield für Liverpool-Fans verantwortlich waren - irgendwie sind sich beide Katastrophen sehr, sehr ähnlich.

Aufgrund dieses Ereignisses gibt es in Großbritannien keine Zäune und Gitter mehr in Stadien - und genau deswegen Frage ich mich, warum in Duisburg überall Gitter und Zäune waren (sogar beim Donauinselfest gibt’s nur die „natürlichen“ Absperrungen)

Einige der 76 Empfehlungen des Taylor Reports sollten sich manche Veranstalter von Großveranstaltungen mal zur Brust nehmen …

Grüße,
Tomh

Hallo

Aufgrund dieses Ereignisses gibt es in Großbritannien keine Zäune und Gitter mehr in Stadien - und genau deswegen Frage ich mich, warum in Duisburg überall Gitter und Zäune waren

Es könnte möglich sein, dass die Zäune zumindestens teilweise deswegen da waren, weil das Gelände z. T. die üblichen Kriterien eines verkehrsicheren öffentlichen Raumes nicht erfüllte. Am Rand ist es jedenfalls etwas abschüssig, und sieht auch aus wie Geröll, d.h. dass man da vermutlich leicht abrutschen kann.

Die haben das ja auch erst ganz kurzfristig soweit fertiggemacht. Kurze Zeit vor der LP war da noch Gebüsch. Ursprünglich war das ein großes baum- und strauchbewachsenes Gelände. Es war sowieso sehr sehr schade, dass sie die Bäume da alle abgemacht haben. :frowning: Sie hätten die lieber stehen lassen sollen.

Viele Grüße

Hallo WWW-lers,

ich bin von dem was ich über die Vorkommisse in die
diesjährige Loveparade in Duisburg gesehen und gelesen habe,
richtig bestürzt.

Dabei frage ich mich:
Kann jemand der für die Sicherheit eines solchen Events
zuständig ist nicht im Vorfeld einschätzen wie gefährlich es
ist über eine Million Menschen in einem Bereich versammeln zu
lassen, die völlig umzäunt ist und den einzigen Ein- bzw
Ausgang ausgerechnet einen Tunnel ist?

Ich frage mich was für Menschen überhaupt für unser alle
Sicherheit verantwortlich sind…

Hallo Helena,

die Stadt Duisburg war an der Loveparade interessiert. Dabei ist dann das herausgekommen, was nicht sein darf: sie hat im eigenen Interesse
die Veranstaltung begutachtet und genehmigt. Man erkannte wohl die Sicherheitsrisiken, wenn mehr als 1 Mio. Menschen auf das Gelände stürmen, daher hat man das Gelände nur für 250.000 Besucher zugelassen - und plötzlich passte alles! Heimlich haben sich die Verantwortlichen wohl gedacht: soll sich der Veranstalter sehen mit der Begrenzung der Zuschauerzahl 'rumärgern - wir haben die Veranstaltung nach Wunsch des OB genehmigt und sind aus dem Schneider.

Die Veranstaltung hätte von einer unabhängigen Behörde genehmigt werden müssen, wie z.B. dem Regierungspräsidium, welches normalerweise auch genehmigungspflichtige Bauvorhaben der Stadtverwaltung begutachtet bzw. genehmigt.

Wolfgang D.