Hallo,
Was passiert, wenn ich den Luftstrom eines Gebläses blockiere?
Dreht sich dieser schneller oder langsamer? Bzw von welchen
Faktoren hängt dies ab.
Hängt von der Bauform und der Kennlinie ab.
Z.B. einfache Axiallüfter laufen bei blockiertem Luftstrom schneller.
Da wird normal die reingesteckte Lüfterleistung in die Bewegungsenergie
des Luftstromes umgesetzt. Ohne effektiven Luftstrom wird nur die Luft
im Lüfter in Rotation versetzt.
Dagegen laufen z.B. Seitenkanalverdichter langsamer.
Beispiel Staubsauger:
Wird die Ansaugöffnung blockiert, dreht sich der Motor
eindeutig schneller (aufheulen). Vermutlich, weil keine Luft
gefördert werden muss und dadurch das nötige Drehmoment
kleiner wird.
-> siehe oben, das wird auch noch der Druck im Lüfter reduziert.
Dadurch reduziert sich auch der Lüftwiderstand.
Leider konnte ich nicht eindeutig testen, wie sich die
Drehzahl verändert wenn die Ausblasseite blockiert wird.
Bei Lüftern mit sehr geringem Wirkdruck (z.B. PC-Lüfter) macht die
Änderung der Dichte durch Saugen oder Drücken kaum einen Unterschied,
weil die eh nur einen winzigen Wirkdruck haben.
Beim Staubsauger sieht das schon anders aus, weil die schon einen
ordentlichen Wirkdruck haben.
Bei Saugbetrieb reduziert sich der Druck auf der Saugseite doch erheblich
und bei Verschluss des Ausganges geht der Druck deutlich hoch.
Dementsprechend hat man 2 Effekte, die sich überlagern.
- Geringerer Leistungsbedarf bei Volumenstrom gegen Null -> schneller
- Höhere Leistungsbedarf bei erhöhten Druck, mehr Reibung -> langsamer
Jetzte das Problem:
Ich habe gehört, dass es bei Turbomotoren Blow-Off Ventile gibt.
Wenn kein Gas gegeben wird, und die Drosselklappe zu ist,
drückt der Turbolader die Lüft gegen die Drosselklappe.
Um dies zu verhindern, gibt es nun diese Ventile, die dann den
Druck entweichen lassen. Angeblich soll dies dazu führen, dass
der Turbolader eine hohe Drehzahl behält und das
Ansprechverhalten bei erneutem Gas geben verbessert wird.
Das steht jetzt ja im Widerspruch zum Staubsauger.
Nicht unbedingt, der Turbolader arbeitet ja gegen Druck und nicht
wie Staubsauger im Saugbetrieb und der Wirkdruck ist nicht gerade klein.
Und auch beim Test mit einem Haartrockner hat sich die
Drehzahl reduziert, wenn man die Ein- oder Auslasseite
blockiert hat.
Das Ding hat ja auch einen Wirkungsgrad, der reinweg lächerlich ist,
dafür aber einen recht großen max. Volumenstrom .
Wenn das 3…5mBar bei rauskommen, ist es viel. Bei 1013mBar Umgebungsdruck
hast du also z.B. mal 1010mbar und dann 1016mBar.
Da spielt die Änderung der Dichte und damit der Viskosität des Medium
noch keinen Rolle.
Gruß Uwi