Mein auf Latein?

„Gemeinsam gegen den rechtschreibdeformevozierten Idiotismus:
zurück zur Rechtschreibung von 1996.“

In der von dir beklagte Rechtschreibung

beklagteN

(In wem oder was?) Dativ.
"Mit dem dritten steh’n sie so, daß man nur kann fragen „wo?“!

würde man bei diesem
Satz ein Komma setzen. Aber mit dieser neumodischen
Sprachverhunzung willst du ja sicher nichts zu tun haben.

Da gehört ein Doppelpunkt hin.

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Aber wir wissen ja längst, daß Uwe nach seiner eigenen
Rechtschreibung lebt.

Auch gehässig zu sein kostet Energie! :wink:

Solange mein „Kirresein“ darin besteht, hin und wieder ein Satzzeichen zu verschludern, brauche ich mir, wie ich meine, keine allzu großen Sorgen zu machen.

:wink:

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bzw. künftig wieder: „der Genuß“.

Bitte nicht.

Dann plädierst du vermutlich auch für die Komplettabschaffung
des ẞ?

Eine völlig unlogische und unzutreffende Schlussfolgerung.
Du kennst doch meine Meinung zur neuen Rechtschreibung. Ich versteh nicht, wie du darauf kommst, dass ich komplett gegen das ß wäre. Wenn ich gegen Atomkraftwerke bin, bin ich ja auch nicht gleich gegen die Nutzung von Strom. :wink:

Sorry, aber ich finde diese vielen Doppel-S beim Lesen
eher störend und vom Schriftbild her richtig häßlich.

Glaube ich dir gerne. Aber das ist deine subjektive Meinung und derartige Meinungen sind bei allen Änderungen die irgendwo vorkommen ja nur normal. Du kannst die Doppel-S beim Lesen störend finden, das liegt aber eher daran, dass du die NDR hasst und ist nicht der Grund für deinen Hass.
Mir geht es (selten, aber hin und wieder) genau andersrum als dir: es passiert mir manchmal, dass ich über Wörter in alter Rechtschreibung stolpere, die ich erst falsch lese, oder die mir ungewohnt erscheinen, etwa „Schloß“ oder „Fluß“.

Texte in klassischer Rechtschreibung lesen sich viel leichter.

Ja, für dich, weil du dich nicht umgewöhnen möchtest. Und für viele andere, in dieser Hinsicht konservative Leute auch. Das ist auch ganz nachvollziehbar.
Aber das ist eben nur eine subjektive Meinung, Abhängig vom Individuum. Für mich und für viele andere gilt deine Aussage nicht. Ich lese alte und neue Rechtschreibung gleich leicht (meist merke ich den Unterschied nicht bewusst), finde die neue aus Gewohnheit optisch ansprechender und auch nach jahrelanger Beschäftigung damit und trotz guter Kenntnis der Kritik daran logischer.

Will sagen, du kannst deine persönliche Gemütseinstellung und dein Lesegefühl bei der dir so verhassten neuen Rechtschreibung nicht als Argument dafür benutzen, dass sie schlecht wäre. Dafür müssen objektive Gründe ran (aber bitte nicht jetzt und hier, wir haben ja schon so oft darüber diskutiert und werden eh zu keinem Konsens kommen), keine subjektiven.

Gruß,

  • André
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Und wird die Verständlichkeit der deutschen Sprache drunter
leiden? NEIN. Das ist ja das Schöne am Sprachwandel! :smile:

Sprachwandel ist ja in gewissem (ist ein Problem, bzw. kann schnell zu einem werden.

Aus althochdeutscher Sicht bist du auch ein Sprachstümper, weil du die alte Sprache so verhunzt. Und? Das Altbewährte wurde trotzdem abgeschafft, ein neuer Standard hat sich gebildet, und er wird nicht der letzte Standard der deutschen Sprache sein. Warum ist gerade das, was du in der Schule gelernt hat, das Ideal und nicht das Deutsch von vor 300 Jahren, das Deutsch heute oder das Deutsch in 500 Jahren? Warum gerade dieser so völlig arbiträre Zustand? Kannst du mir das mal erklären?
Stell dir mal vor, du wärst im Jahre 2005 geboren und kämst jetzt in die Schule. Denkst du, du würdest dann genauso denken und den Zustand von vor vllt. 50 Jahren loben? Was, wenn du in der Übergangszeit zwischen Mittel- und Frühneuhochdeutsch geboren wärst. Denkst du nicht auch, letzteres wäre dir ebenso wie Sprachstümperei vorgekommen?

Grüße,

  • André
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Du verschluderst manchmal Satzzeichen, Hahu und einige anderen „Opfer“ hier im Thread haben den ein oder anderen Buchstaben verschludert. Wir befinden uns in bester Gesellschaft. :wink:

Ich hab dafür oben und weiter unten jeweils mal einen Deklinationskonsonanten zu viel versteckt. Man muss sich und die anderen ja geistig fithalten. ^^

Und ich muss jetzt mal schlafen. Muss morgen einen Esperantokurs vorbereiten, den ich am Wochenende halte…

Guten Nacht,

  • André
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Wie gesagt: ich halte Sprachwandel für in gewissem (

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Ja, die Rechtschreibreform hat praktisch nichts gegen oder für den Sprachwandel gemacht, denn sie ist ja eine Rechtschreibreform. Relativ wenige Dinge wurde „hörbar“ (sag ich jetzt mal) verändert, z.B. einige Pluralformen zugelassen, die Form „selbstständig“ kommt denke ich aus dieser Zeit, usw. — und da wurde nicht in die natürliche Sprachentwicklung eingegriffen, es wurden nur natürliche Veränderungen, die längst existierten, in den Standard mit aufgenommen. Also nix mit Torpedierung oder solchen Hirngespinsten.

Gruß,

  • André

P.S.: Jetzt geh ich aber wirklich schlafen!

Relativ wenige Dinge wurde „hörbar“ (sag
ich jetzt mal) verändert, z.B. einige Pluralformen zugelassen,

Nun muss ich mich doch mal korrigieren…
„Verändert“ war die falsche Wortwahl. Mir fällt auf Anhieb nämlich gar nichts ein, wo die Rechtschreibreform ändernd in den Sprachwandel eingegriffen oder diesen vorangetrieben hätte. Auf dem Gebiet außerhalb der Orthographie kamen meines Wissens keine Neuerungen dazu. Es wurden nur bereits im Umlauf befindliche Formen und Wendungen in den Standard aufgenommen.

Ich hätte also lieber schreiben sollen, dass an der gesprochenen Sprache (meines Wissens) nichts verändert wurde, es wurden eben nur einige Formen erlaubt.

So, jetzt aber!

  • André

Nimm DAS!
Die (optionale) Getrenntschreibung von Komposita führt zu deren semantischer Zerstörung. Besonders eifrige Sprachzerstörer lassen den Getrenntschreibweisen nun auch Getrennt-Aussprachen folgen. Damit ist der Irrsinn perfekt, wenn Leute, wie z. B. Guido Westerwelle vor lauter Modernitätsgeschleime die Idiotenschreibweisen auch noch betonen, wie hier: http://www.youtube.com/watch?v=YxzmbbOzDWQ (bei 0:46 sagt er „fort führen“ statt „fortführen“ und bei 4:39 „fort setzen“ statt „fortsetzen“).

Das ist aberwitzig und wirklich idiotisch, da die spezielle Semantik von Komposita nur dadurch erhalten bleibt, daß sie als solche (in einem Wort) geschrieben und auch ausgesprochen werden… Außerdem richtet sich schon immer die Schreibweise nach der Aussprache. Westerwelle tut hier „schlechtbeispielhaft“ aber genau das Gegenteil. Es ist zu befürchten, daß er damit nicht der einzige bleibt. Das nenne ich „rechtschreibdeformevozierten Idiotismus“. Und alle Befürworter dieses Schwachsinns leisten selbigem Idiotismus Vorschub!

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Gemeinsam gegen den
rechtschreibdeformevozierten Idiotismus zurück zur
Rechtschreibung von 1996. Jetzt!

Geht das schon wieder los!
Ich mach’s wie der Schutzmann bei Kafka, sage „Gib’s auf, gib’s auf!“ und drehe mich um „wie einer, der mit seinem Lachen allein sein will.“
Schönen Gruß!
H.

„Gib’s auf, gib’s auf!“ und drehe mich um „wie einer, der mit :seinem Lachen allein sein will.“

Wenn Du „aufgegeben“ hast, mag es für Dich schwer erträglich sein, andere Menschen zu akzeptieren, die nicht aufgeben, da sie Dich schmerzlich an Dein eigenes Aufgeben erinnern…

Das Sichwegdrehen und das Lachen, wovon Du schreibst, wäre dann der verzweifelte Versuch, die Selbstunterdrückung vor sich selbst zu kaschieren.

Der Preis, den man für derartigen Selbstbetrug zahlt, ist hoch: man stumpft ab oder wird zum Zyniker, der nun seinerseits versucht, die eigene Enttäuschtheit und Desillusioniertheit weiterzuverbreiten, nur um nicht erinnert zu werden…

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Wenn Du „aufgegeben“ hast, mag es für Dich schwer erträglich
sein, andere Menschen zu akzeptieren, die nicht aufgeben, da
sie Dich schmerzlich an Dein eigenes Aufgeben erinnern…

Der Preis, den man für derartigen Selbstbetrug zahlt, ist
hoch: man stumpft ab oder wird zum Zyniker, der nun
seinerseits versucht, die eigene Enttäuschtheit und
Desillusioniertheit weiterzuverbreiten, nur um nicht erinnert
zu werden…

…zumal wenn es um etwas so Essentielles geht wie die - sich seit Jahrhunderten immer wieder ändernde - Rechtschreibung …

Drama, Baby :wink:

Gruß
Kreszenz

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