Motiv und Ziel von Philosophie

Aha! So so! Sehr interessant! Kannst Du mir bitte ein wenig auf die Sprünge helfen? Ich sehe gerade auf dem Schlauch :smile:

Hallo Rolo, Philosophen sind in der Regel Gedankenspieler. Mitunter veröffentlichen sie ihre Ideen. Zum Teil mit desatrösen Folgen. 3 von tausend Beispielen:

  1. Marx (darüber muss man eigentlich nichts mehr sagen. Der Versuch, seine Ideen vom Kommunismus umzusetzen kostete Millionen das Leben und warf Russland zurück in die Steinzeit)
  2. Descartes (seine Idee, dass nämlich die Welt nichts anderes als eine große Maschine sei und allein der Mensch würdig, diese Maschine zu bedienen und zu nutzen wurde bis heute konsequent umgesetzt - mit dem Ergebnis, dass von der Natur nicht mehr allzuviel übrig ist)
  3. Platon (er kam neben dem Staatsgedanken auch auf die Idee, dass die künstliche Selektion, die bei Tieren und Pflanzen zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produkte erfolgreich angewendet wurde, auch beim Menschen funktionieren müsse. Sparta griff diese Idee als erster auf und schuf den Kindersoldaten - unter grausamsten Erziehungsmethoden. Weitere Umsetzungen findest du im 3. Reich und in Afrika (Ruanda, Kongo, Somalia, Algerien…)

Ich denke nicht, dass der Philosophie Ziele und Absichten zu unterstellen sind - es sei denn die Erweiterung des Horizonts und das eigene Streben nach Erkenntnis. Gruß Tom

Tach Tom,

  1. Marx […]und warf Russland zurück in die Steinzeit)

Du weißt aber um den Entwicklungsstand Russlands vor der Oktoberrevolution?!

  1. Descartes […]mit dem Ergebnis, dass von der Natur
    nicht mehr allzuviel übrig ist)

Wie steht es schon in der Bibel
‚Und macht euch die Erde Untertan‘
War etwas vor Descartes

  1. Platon […] Weitere
    Umsetzungen findest du im 3. Reich und in Afrika (Ruanda,
    Kongo, Somalia, Algerien…)

Diesen Gedankenbogen halte ich für mehr als gewagt.

Alles in allem finde ich Deine Schlussfolgerungen nicht ganz stichhaltig, gelinde gesagt.

Gandalf

Büchse-> metaphorisch gesprochen „die Büchse der Pandora öffnen“, was Du hier anschneidest ist HÖCHST Brisant und sollte mit VORSICHT „gedacht“ werden…

Deine obige Frage in zusammenhang Deinen unteren Beiträge, die Einstellung zur Evolution, hat mich dazu bewegt zu antworten…HEURIKA, ich glaube Du willst es wirklich wissen. Und ich eben AUCH…aber nicht hier auf dieser Plattform und nicht unter diesen Wahrnehmungsvernebelnden Bedingungen. Die Gefahr ist zu groß das hier die Gedanken, durch unwissendes dazwischgebrabbel, im Sande verlaufen. Oder noch genauer?

Ans TEAM: Nicht persönlich nehmen. Ich schätze Eure Plattform sehr und begrüße die Möglichkeit einen verbalen Krieg, ohne Gewalt, zu ermöglichen. Krieg ist nicht negativ gemeint.

XX

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Ach so! Tsja, da hätte ich eigentlich drauf kommen können :smile:

Du meinst mit „gefährlich“ wahrscheinlich, dass man durch diese Art von Nachdenken „verrückt“ wird. Oder meinst Du es noch anders?

Ich sehe die Problematik eher darin, dass mein Motiv (Zweifel), solche Fragen zu stellen, selbst ja auch nicht verifizierbar ist.

Das ist so ähnlich, als wollte man mit einer schmutzigen Bürste, ein schmutziges Auto reinigen.

Aber alle mal sehr interessant. Ein herrlicher Zeitvertreib. Trotzdem ginge es mir besser, wenn ich mir solche blöden Fragen nicht stellen würde.

LG Rolo

Philosophiegeschichte
Hi Rolo,

Wenn man die einzelnen Philosophen inhaltlich miteinander vergleicht, kommt man zu dem Ergebnis, dass sich viele in ihren Theorien gegenseitig widersprechen.

Natürlich. Das ist sogar eine ihrer Grundlagen. Und zwar eine, in der sich alle Richtungen und „Schulen“ einig sind.

Wenn man aber davon ausgeht, dass das Motiv der Philosophie die Suche nach der Wahrheit ist, dann muss man doch konsequenterweise zugeben, dass diese Suche zum Scheitern verurteilt ist.

Woher hast du das, daß Philosophie nach der „Wahrheit“ sucht?
Nach welcher überhaupt?

Worum es u.a. bzw. primär in diesem Gebiet geht, hatte ich hier einst zusammengefaßt: FAQ:1653

Und wenn es dich brennender interessiert und du einen geringen
Aufwand nicht scheust, kann ich dir und jedem empfehlen:

G.W.F. Hegel: Vorlesungen über die Gechichte der Philosophie.Bd.I
ISBN 978-3518282182 Buch anschauen
und zwar dort allein die Einleitung. Die kann man ohne Weiteres auch ohne Hegel-Vorkenntnisse lesen.

  1. Frage: Warum wird die Philosophie aufrechterhalten, wenn sie zu nichts führt, bzw. zu nichts führen kann?

Zu was sollte sie denn deiner Meinung nach führen?
Übrigens gibt es keine " die" Philosophie.
Es gibt sie derweil natürlich als Name für ein Wissenschaftsgebiet.

  1. Frage: Wenn die Aussagen und Theorien von Philosophen relativ sind, weil von der jeweiligen Zeit und dem jeweiligen soziokulturellen Umfeld beeinflusst, warum attestiert man diesen Aussagen dann eine zeitlose Allgemeingültigkeit?

Sie sind nicht nur beeinflußt, sondern sie beeinflussen auch. Das war zu jeder Zeit so. Und nicht nur seit den Anfängen der abendländischen Philosophie in Milet, Athen, Elea usw.

Eine Art zeitübergreifende Grundlage von Philosophemen zu suchen oder zu postulieren, ist nur ein ganz spezielles Anliegen einer Denkrichtung, die in das Teilgebiet „Metaphysik“ gehört. Sie hat unter der Bezeichnung philosophia perennis Geschichte gemacht. Einen kleinen Einblick ist diese Problemstellung gibt es hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophia_perennis

Beispiel: Warum wird z. B. die Lehre Platons heute noch an Hochschulen gelehrt

Hast du denn von Platon mal einiges selbst gelesen? Die Abhandlungen „Parmenides“, „Sophistes“, „Theaitetos“ und „Timaios“ gehören zu den Fundamenten der gesamten europäischen Geistesgeschichte.

Gruß
Metapher

Da wird’s mal wieder Zeit für Jandls Ernst!
Ernst Jandl: Viel o Sophie

Viel o
vieh sophie
o so
so viel
viel o
vieh sophie
so o
o so
so viel
vieh vieh
sophie o
o sophie
sophie so
so viel
solo o
sophie sophie
solo so
so viel
o o
so sophie
solo so
sophie viel
o vieh
so o
viel sophie
vieh o
sophie so
o viel
so o
solo sophie
sophie viel
o o
so sophie
viel viel
sophie o
so o
viel sophie
vieh
https://www.life-science-lab.org/cms/index.php?id=149

[Be- und Abgrüßung habe ich weggelassen, um den Dichter voll zur Wirkung kommen zu lassen]

Ach Mensch…ich mein mit Gefährlich, das man hier sofort gelöscht wird, aus meiner Sicht eher zweifelhaften Gründen, was mir eben passiert ist…

Und das möchte ich eben vermeiden…

Und verrückt…wird doch nur der, der schon verrückt ist?!!

So sehe ich es allerdings auch, lass uns doch schmuztige Wäsche mit Kloakenwasser spülen. Oder wir waschen woanders :wink:

Und die blöden Fragen die Du dir stellst sind keineswegs blöd. Und „besser“ wird es Dir gehen wenn Du deine Gedanken gehen lässt…denn das ist, leider, alles was wir für immer haben und Pflegen sollten…

Verifizierbar ist HIER reingarnichts, tut mir Leid

Du im Gegensatz schon…
XX

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:wink:)

XX

FAQ 1653?

Was zum Geier…ihr denkt hier die Gedankenspeicherung/Philosophiehinterlassenschaften erfolgen erst seit 2500 Jahren…

WOW

XX

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Hi, Metapher,

Woher hast du das, daß Philosophie nach der „Wahrheit“ sucht?
Nach welcher überhaupt?

Klar, es stellt sich erstmal die Frage: Was ist Wahrheit? Aber lassen wir das mal. Das Fiese an solchen Diskussionen ist, dass man mehr Fragen aufwirft, als beantwortet werden.

Dann sagen wir, Philosophie suchte anfangs nach Methoden, Täuschung und Mißverständnisse beim Verstehen von Aussagen und Behauptungen vorzubeugen. So wie es in den FAQ 1653 geschrieben steht. Aber letztlich geht es doch um Wahrheit, denn weshalb sollte ich sonst versuchen, Täuschungen und Mißverständnisse zu vermeiden??? Die ganze Sache hat doch einen funktionellen Hintergrund (meiner Meinung nach)

  1. Frage: Warum wird die Philosophie aufrechterhalten, wenn sie zu nichts führt, bzw. zu nichts führen kann?

Zu was sollte sie denn deiner Meinung nach führen?

Nun, ich würde sagen, in letzter Konsequenz geht es um Erkenntnisgewinn. Mindestens aber um die Erreichung der in FAQ 1653 genannten Zielsetzungen.

Warum betreibt man Wissenschaften wie Physik, Mathematik, Geologie, Biologie, etc. Aus Langeweile?

  1. Frage: Wenn die Aussagen und Theorien von Philosophen relativ sind, weil von der jeweiligen Zeit und dem jeweiligen soziokulturellen Umfeld beeinflusst, warum attestiert man diesen Aussagen dann eine zeitlose Allgemeingültigkeit?

Sie sind nicht nur beeinflußt, sondern sie beeinflussen auch.
Das war zu jeder Zeit so. Und nicht nur seit den Anfängen der
abendländischen Philosophie in Milet, Athen, Elea usw.

Beispiel: Warum wird z. B. die Lehre Platons heute noch an Hochschulen gelehrt

Hast du denn von Platon mal einiges selbst gelesen? Die
Abhandlungen „Parmenides“, „Sophistes“, „Theaitetos“ und
„Timaios“ gehören zu den Fundamenten der gesamten europäischen
Geistesgeschichte.

Ja, hab ich tatsächlich. Zwar nicht sehr intensiv, aber immerhin. „Politeia“ hab ich mir mal zur Brust genommen.

Mit Deiner „Beweisführung“ bin ich rein intuitiv allerdings nicht ganz einverstanden. Nur weil Platons Schriften die gesamte europ. Geistesgeschichte beeinflusst haben, sagt das über deren Qualität nichts aus. Die Nazis haben auch Wahlen gewonnen. (Sorry für diesen krassen Vergleich).

Ich glaube, Platons Schriften haben vor allem deshalb so große Bedeutung, weil man ihnen große Bedeutung beimißt.

Vielen Dank und LG, Rolo

Hi Gandalf.

„Gelinde gesagt nicht stichhaltig“? Nicht stichhaltig! Ein kleines Beispiel: Platon orientierte sich am seiner Meinung nach gut bewährten Sparta - nicht Sparta an Platon…

Gruß

Klar, es stellt sich erstmal die Frage: Was ist Wahrheit?

Für die Philosophie stellt sich - mit wenigen Ausnahmen, z.B. beim Eleaten Parmenides - diese Frage nicht. Aufgabe von Philosophien war und ist es vielmehr, die Voraussetzungen zu schaffen, an eine solche Frage heranzugehen. Und, herauszufinden, was man mit solch einer Frage überhaupt meint. Aber es gab und gibt viele viele andere Aufgaben und Probemstellungen. Wie gesagt, ich hab dir eine Literatur empfohlen, falls du dich wirklich darüber informieren möchtest.

Dann sagen wir, Philosophie suchte anfangs nach Methoden, Täuschung und Mißverständnisse beim Verstehen von Aussagen und Behauptungen vorzubeugen. So wie es in den FAQ 1653 geschrieben steht.

Ich habe in dem FAQ beschrieben, daß das EINE von vielen Leistungen war, mit denen die Philosophiegeschichte ihren Anfang nahm. Es ging um Methodik.

denn weshalb sollte ich sonst versuchen, Täuschungen und Mißverständnisse zu vermeiden???

Dabei geht es nicht um „Wahrheit“. Sondern dabei geht es um sinnvolles Dialogisieren, und darum, Fragen optimal zu formulieren - nicht darum, sie zu beantworten. Sokrates, so wie Platon uns ihn überliefert hat, zeigte, daß sich bei diesem Bemühen manchmal die Fragen von allein beantworten, oder zumindest zur Lösung von Problemstellungen beitragen.

In meinem FAQ schrieb ich daher:
Der Anfang philosophischer Bemühungen bestand (und besteht nach wie vor!) also nicht in der Beantwortung von Fragen, sondern vielmehr in der Bemühung, METHODEN zu finden, mit denen man sinnvoll an Fragen herangehen kann.

Nun, ich würde sagen, in letzter Konsequenz geht es um Erkenntnisgewinn.

Ah. Und? Kennst du die gesamte Philosophie so gut, daß du sagen könntest, es gab keinen Erkenntnisgewinn?

Mindestens aber um die Erreichung der in FAQ 1653 genannten Zielsetzungen.

Ah, und das, was ich in diesem FAQ schrieb, ist keine Erkenntnis? Oder vielmehr Zusammenfassung und Kurzüberblick über Erkenntnisse?

Warum betreibt man Wissenschaften wie Physik, Mathematik, Geologie, Biologie, etc. Aus Langeweile?

Die elementare Unterscheidung der Erkenntnisinteressen der empirischen Wissenschaften einerseits, und der Philosphie andererseits stammt übrigens auch von einem Philosophen (→ Aristoteles, der bedeutendste der Schüler von Platon). Von dieser Unterscheidung zehren wir auch heute noch. Übrigens auch du, sonst könntest du diese Fragen gar nicht stellen.

Auch darum schrieb ich in dem FAQ:
Zunächst handelt es sich dabei um eine Wissenschaft (übrigens um eine der schwierigsten, weil umfangreichsten und kompliziertesten). Ihre Gegenstände sind NICHT die Gegenstände von Einzelfragen, sondern vielmehr die Reflexion der METHODEN, mit denen man eine Einzelfrage angehen kann.

Hast du denn von Platon mal einiges selbst gelesen? Die Abhandlungen „Parmenides“, „Sophistes“, „Theaitetos“ und „Timaios“ gehören zu den Fundamenten der gesamten europäischen Geistesgeschichte.

Ja, hab ich tatsächlich. Zwar nicht sehr intensiv, aber immerhin. „Politeia“ hab ich mir mal zur Brust genommen.

Dann kennst du zumindest das sog. Höhlengleichnis. Zumindest ist dies ein erstes Modell darüber, was „Erkenntnis“ überhaupt ist.

Nur weil Platons Schriften die gesamte europ. Geistesgeschichte beeinflusst haben, sagt das über deren Qualität nichts aus.

Wer sagt denn, deiner Meinung nach, etwas über die Qualität einer Philosophie aus? Meinst du nicht, daß, wenn schon nicht darauf folgende 2500 Jahre Philosophiegeschichte selbst, dann doch vielleicht eher solche, die diese Geschichte kennen und an ihr und in ihr arbeiten?

Ich glaube, Platons Schriften haben vor allem deshalb so große Bedeutung, weil man ihnen große Bedeutung beimißt.

Das ist tautologisch. Bedeutung von etwas ist immer Bedeutung, die etwas beigemessen wird.

Gruß
Metapher

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So mein lieber Rolo…liest Du was ich meine…

Ich denke…
Ich bin…

Alles weitere sollten wir unter zwei fragenden Geistern ausklamüsern…

XX

Hallo, Metapher,

gleich vorab: Selbstverständlich wäre es lächerlich, wenn ich als interessierter Laie, die Lehren Platons verwerfen wollte.

Es geht mir um etwas Grundsätzliches. Nenne es erkenntnistheoretische Zweifel, oder sonst wie. Ich kann es selbst nicht richtig formulieren.

Für die Philosophie stellt sich - mit wenigen Ausnahmen, z.B.
beim Eleaten Parmenides - diese Frage nicht. Aufgabe von
Philosophien war und ist es vielmehr, die Voraussetzungen zu
schaffen, an eine solche Frage heranzugehen. Und,
herauszufinden, was man mit solch einer Frage überhaupt meint.
Aber es gab und gibt viele viele andere Aufgaben und
Probemstellungen. Wie gesagt, ich hab dir eine Literatur
empfohlen, falls du dich wirklich darüber informieren
möchtest.

Ich werde mir diese Literatur zu Gemüte führen.
Nochmal: Wenn ich die Voraussetzungen schaffen will, an eine Frage heranzugehen, dann ist das sicher kein Selbstzweck. Letztlich wird man dann wohl eine Frage, nach Möglichkeit, beantworten wollen. Oder mögliche Antworten finden wollen, etc.

Dabei geht es nicht um „Wahrheit“. Sondern dabei geht es um
sinnvolles Dialogisieren, und darum, Fragen optimal zu
formulieren - nicht darum, sie zu beantworten. Sokrates, so
wie Platon uns ihn überliefert hat, zeigte, daß sich bei
diesem Bemühen manchmal die Fragen von allein beantworten,
oder zumindest zur Lösung von Problemstellungen beitragen.

Also, geht es IM ERGEBNIS doch um die Beantwortung von Fragen und die Lösung von Problemstellungen.

Ah. Und? Kennst du die gesamte Philosophie so gut, daß du
sagen könntest, es gab keinen Erkenntnisgewinn?

Eindeutig Nein. Aber die Definition „Erkenntnisgewinn“ ist ja schon mal so ne Sache.
Der Mensch ist ja selbst Teil des Erkenntnisprozesses. Ist daher Erkenntnisgewinn, obwohl subjektiv so empfunden, objektiv überhaupt meßbar? Kann man sich Erkenntnisgewinn nicht auch einbilden?

Unabhängig davon: Wenn es keine Wahrheit gibt, was ist dann überhaupt der Unterschied zwischen " vorhandenem Erkenntnisgewinn" und „fehlendem Erkenntnisgewinn“?

Ah, und das, was ich in diesem FAQ schrieb, ist keine
Erkenntnis? Oder vielmehr Zusammenfassung und Kurzüberblick
über Erkenntnisse?

Doch. Aber ist sind nach meiner Ansicht relative, bzw. sich selbst bestätigende Erkenntnisse.

Dann kennst du zumindest das sog. Höhlengleichnis. Zumindest
ist dies ein erstes Modell darüber, was „Erkenntnis“ überhaupt
ist.

Ja, kenn ich. Aber das meine ich ja gerade: Warum nimmt man Platons Theorien für bare Münze? Wodurch ist ausgeschlossen, dass er sich getäuscht hat? Woher sollte Platon diese Weisheiten haben? Er war doch auch nur ein Mensch. Letztlich ist das was Platon geschrieben hat, seine Privatmeinung. Er hat phantasiert (wie jeder Denker). Vielleicht liegt er richtig, vielleicht aber auch nicht.

Die Verfechter des geozentrischen Weltbildes waren auch große Wissenschaftler, auch wenn wir heute wissen, dass die Sonne im Zentrum steht.
Nur, weil man mit damaligen Mitteln zu keinem anderen Ergebnis kommen konnte, hatten die Verfechter des geozentrischen Weltbilden trotzdem nicht Recht.

Wer sagt denn, deiner Meinung nach, etwas über die Qualität
einer Philosophie aus? Meinst du nicht, daß, wenn schon nicht
darauf folgende 2500 Jahre Philosophiegeschichte selbst, dann
doch vielleicht eher solche, die diese Geschichte kennen und
an ihr und in ihr arbeiten?

„Qualität“ ist der falsche Ausdruck. Laß es mich anders ausdrücken. Nehmen wir die christliche Lehre. Man kann der Meinung sein, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Man weiß aber nicht, ob man recht hat.
Andere glauben nicht an ein ewiges Leben, aber auch die wissen nicht, ob sie recht haben. Sowohl die eine, als auch die andere Auffassung ist SPEKULATION. Genau so verhält es sich meiner Meinung nach mit der gesamten Philosophie.

Das heißt nicht, dass es keine gigantische intellektuelle Leistung sein kann, komplexe Theorien zu entwerfen. Aber es nutzt alles nichts, wenn es unzutreffend ist.

Ich glaube, Platons Schriften haben vor allem deshalb so große Bedeutung, weil man ihnen große Bedeutung beimißt.

Das ist tautologisch. Bedeutung von etwas ist immer Bedeutung,
die etwas beigemessen wird.

Das war eine sehr beabsichtigte Tautologie. Nur weil man Platons Schriften für überragend hält, haben sie Einfluss erlangt. Die Betonung liegt auf „HÄLT“. Platon hat einfach ein gutes Standing.

Blödes Beispiel: Niemand zweifelt z. B. an der überragenden Kompetenz von Franz Beckenbauer. Er ist der Fußball-Gott und wird es immer bleiben. Mann kann manchmal gar nicht hinhören was er für einen Mist verzapft und trotzdem: Er könnte sagen, was er wollte und wäre immer noch der Kaiser.

Was wäre denn, wenn Platons Werk nicht überliefert worden wäre? Hätte ja gut sein können.

Beste Grüße, Rolo

Applaus der Superlative…:wink:

Wer dem noch was zufügt…hihi

XX

Hallo,

du spielst sicher auf Metapher an.

Ganz so krass wie Du sehe ich das nicht. Man muss mir nicht unbedingt zustimmen. Ich bin nicht enttäuscht oder verärgert, wenn man meine Ansichten widerlegen will.

Ich bin hier auch noch nie gelöscht worden.

Ich muss Dir allerdings recht geben, dass man nicht immer gute Antworten erhält. Nur wenige geben sich da richtig viel Mühe. Und Metapher gehört auf alle Fälle dazu.

Was hast Du denn für schreckliche Ansichten, dass Du hier gelöscht worden bist? Erzähl doch mal! Wie wollen wir uns denn austauschen?

LG Rolo

Hallo,

du spielst sicher auf Metapher an.

Nö, leider weit gefehlt. Meine Gedanken und der Applaus galten Dir.

Ganz so krass wie Du sehe ich das nicht. Man muss mir nicht
unbedingt zustimmen. Ich bin nicht enttäuscht oder verärgert,
wenn man meine Ansichten widerlegen will.

Zustimmen will ich Dir nicht wirklich, aber irgendwie doch. Denn Du hast Deine Gedanken und ich hab eben meine. Nur diese passen ganz gut zusammen, denke ich.
Deshalb bin ich auch von Deiner Art der Artikulation so angetan, weil ich mich zudem noch in Dich reinfühlen kann, und selbst manchmal nicht weiß wie ich mein Inneres raus bekomme. Aber ich hab erkannt woran das liegt, an unserer verschleierten Wahrnehmung, die wir tausende Jahre eingeatmet haben. Geistig versteht sich…

Ich bin hier auch noch nie gelöscht worden.

:wink:

Ich muss Dir allerdings recht geben, dass man nicht immer gute
Antworten erhält. Nur wenige geben sich da richtig viel Mühe.
Und Metapher gehört auf alle Fälle dazu.

Ist mir auch 100%ig bewusst. Hier gibt es eine MENGE guter Geister. Aber wir können untereinander nicht Barrierefrei kommunizieren…dank der oben beschriebenen Theorie…

Was hast Du denn für schreckliche Ansichten, dass Du hier
gelöscht worden bist? Erzähl doch mal! Wie wollen wir uns denn
austauschen?

Die hab ich abgelegt. Ich habe weder schrecklich Ansichten noch schreckliche Vorurteile allem gegenüber. Ist mir klar, das es sich schwer verstehen lässt wie man so denken kann. Aber ich kann es eben…und es tut mir nicht weh…NEIN im absoluten Gegenteil…es erfüllt mich sogar und ich sauge quasi alle sin mich auf…

Soweit
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LG Rolo

Platon - Selektion - Hitler
Ich fürchte, du hast Recht. Sorry. Spricht es aber andererseits für Platon, dass er die Zustände und Ergebnisse im Sparta kannte und dennoch zu derartigen Ansichten kam? Ich zitiere ihn:

„Und diejenigen unter den jungen Männern, die im Krieg oder sonstwo sich als tüchtig erweisen, muss man unter anderen Auszeichnungen und Preisen wohl auch die häufigere Erlaubnis, bei Weibern zu schlafen, erteilen, damit zugleich auch unter diesem Vorwand möglichst viele Kinder von solchen gezeugt werden.“ (Platon, DER STAAT, 5. Buch S. 176)

Hierzu passend ist ein Auszug aus A. Hitlers Mein Kampf:

„So wie die Natur ihre größte Aufmerksamkeit nicht auf die Erhaltung des bestehenden, sondern auf die Züchtung des Nachwuchses, als Träger der Art, konzentriert, so kann es sich auch im menschlichen Leben weniger darum handeln, bestehendes Schlechtes künstlich zu veredeln, was bei der Veranlagung des Menschen zu neunundneunzig Prozent unmöglich ist, als darum, einer kommenden Entwicklung gesündere Bahnen von Anfang an zu sichern.“

Nur mal so am Rande - um den Kreis zum eigentlichen Thema zu schließen: Auch das Monster Hitler gehört in diesem Fall zur Gattung Philosoph. Gruß Tom

HiHi…der war gut…

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