Genau. Und das ist erstmal „nur“ der Grund seines Daseins. Das heißt nicht, dass er heute noch notwendig wäre…
Das abstrakte Denken hatte die Überlebensprobleme so
erfolgreich gelöst, dass die Menschen Zeit und Muße hatten,
ihren Intellekt für Unwichtiges zu verwenden.
Da bin ich nicht so sicher, könnte auch genau andersrum sein. Vielleicht hat Aberglaube und Religiösität auch geholfen, die Überlebensprobleme „auszuhalten“. Mal aus dem Handgelenk würde ich die Leidensfähigkeit gläubiger Menschen für größer halten, sind sie doch davon überzeugt, dass es einen tieferen Sinn hat (klar gibt es Gegenbeispiele). Und ich persönlich habe das Gefühl, dass Menschen, denen es schlecht geht, sich eher zu spirituellen Dingen wenden als diejenigen, denen es gut geht.
Da könnte man weiter sinnieren, über die „Kraft“ des Glaubens in kriegerischen Auseinandersetzungen zum Beispiel.
Finde aber die Überlegung gerechtfertigt, dass Religiosität
einen evolutionären Vorteil geboten haben muss, sonst hätte
sie sich nicht so flächig in der Menschheit verbreitet.
Das wäre mW das erste Mal, dass ein „geistiges Phänomen“ (denn Religiosität ist intellektuell) einen biologischen Vorteil bringen würde.
Das stelle ich einfach mal grundsätzlich in Frage.
Gruß
Castiglio
Finde aber die Überlegung gerechtfertigt, dass Religiosität
einen evolutionären Vorteil geboten haben muss, sonst hätte
sie sich nicht so flächig in der Menschheit verbreitet.
Das wäre mW das erste Mal, dass ein „geistiges Phänomen“ (denn
Religiosität ist intellektuell) einen biologischen Vorteil
bringen würde.
Die Religiösität vielleicht nicht, aber das daraus resultierende Verhalten:
Altruismus
aggressiverer Kampfstil, weil spirituelle Ziele (für Gott, für die Vorfahren, für die Geister, was weiß ich)
Ausgehend davon, daß „allgemeiner Glaube“ (nicht nur an eine „höhere Instanz“) eine Schutzreaktion des menschlichen Geistes darstellt (vor allem gegen „Überlastung“, da ansonsten permanent jegliche mit momentanem persönlichem Wissensstand, bzw. persönlicher Faktenkenntnis nicht erklärbaren Phänomene, Vorkommnise, Ereignisse oder Gegebenheiten unselektiert „hinterfragt“ werden müssten, was zu einer „Abschaltung des Denkens“ eben wegen Überlastung führen würde) stellt eine derartige „Schutzfunktion“ gewissermaßen sogar eine biologische Notwendigkeit dar.
Ebenso wie der „Glaube an eine höhere Instanz“ es dem menschlichen Geist ermöglicht, die letztendlilche individuelle „Eigenverantwortlichkeit“ teilweise zu delegieren, bzw. zu negieren; was in weiterem Sinne vergleichbar ist mit der sogenannten Berufung auf „Befehle“, „Anordnungen“ oder „Sachzwänge“, um mit persönlichem oder allgemeinem ethischen oder moralischen Verständnis nicht übereinstimmende Handlungen oder Entscheidungen (für die eigene Person) quasi zu legitimieren, indem eine Art hierarchischer Ordnung konzipiert wird, die selbst „absoluten Machthabern“ oder „Entscheidungsträgern“ noch eine Instanz überordnet…
Nur weil Du den Inhalt nicht verstehst, heißt das nicht, dass
er nicht vorhanden ist.
Ich habe ihn jedenfalls verstanden und stimme zu.
es geht nicht darum, einen satz zu verstehen, es geht um fehlende argumente. persönliche angriffe sind keine argumente. auch deine nicht. du hast offensichtlich doch nichts verstanden.
Was dort steht, kann jederzeit auch als Definition für eine Religion dienen.
Nicht einmal im Ansatz.
Aberglaube dagegen ist grundsätzlich gegen Glauben (jeglicher Art) gerichtet. Glaube und Religionen mögen Gemeinsamkeiten haben. Glaube ist aber umfassender und betrifft jeden, auch außerhalb Religionen.
Und daher ist Aberglaube sicherlich weder Definition noch gar Religion selbst.
aber vielleicht stimmt ja auch, was da steht und du liegst falsch.
wobei ich ohnehin nicht weiß, was du darunter eigentlich genau verstehst. wie glaubt man gegen einen glauben?
Zitat: Der Wortbestandteil „aber-“ bedeutete nach Auffassung heutiger etymologischer Wörterbücher ursprünglich „nach, wider, hinter“, wobei es später eine abschätzige Bedeutung annahm und das Gegenteil dessen bezeichnete, was der zweite Wortbestandteil ausdrückte
Und auch heute noch lehnt derjenige, der einen anderen als abergläubisch bezeichnet, dessen Glauben ab. So sprechen beispielsweise auch Christen vom Aberglauben, und bezweifeln mit dieser Begrifflichkeit den Glauben anderer.
aber vielleicht stimmt ja auch, was da steht und du liegst falsch.
Ich denke, es bestätigt meine Aussage. Weder Wikipedia noch ich liegen da falsch. Ihr dürft auch im Duden nachlesen zum Begriff Aberglaube:
Zitat: zu ↑aber in der veralteten Bedeutung »falsch, schlecht«; vgl. Abersinn, Aberwitz
Herkunft, Verwendung und Zielrichtung von „Aberglaube“ sind eindeutig gegen Glauben gerichtet.
wobei ich ohnehin nicht weiß, was du darunter eigentlich genau verstehst. wie glaubt man gegen einen glauben?
Und auch heute noch lehnt derjenige, der einen anderen als
abergläubisch bezeichnet, dessen Glauben ab.
genau.
das ist das genaue gegenteil dessen, was du im andern posting schreibst.
hier nochmal deine erste behauptung:
„Aberglaube dagegen ist grundsätzlich gegen Glauben (jeglicher Art) gerichtet.“
umgekehrt wird ein schuh draus.
das ist keineswegs zwingend. Auch z.B. der Blinddarm ist
„flächig in der Menschheit verbreitet“, ohne einen
evolutionären Vorteil zu bieten
der Blinddarm hatte aber mal eine Funktion.
Und? Was meinst Du eigentlich, warum über meiner Antwort eigens „Logikfehler“ steht?
Die Argumentation war: das Merkmal X (in diesem Fall) ist allgemein verbreitet, also muss es einen evolutionären Vorteil bieten. Nicht ganz zufällig habe ich auch etwas über Induktionsschlüsse geschrieben - das war einer, und zwar ein irriger. Die Tatsache, dass eine Spezies ein bestimmtes Merkmal aufweist, bedeutet eben nicht zwangsläufig, dass dieses Merkmal einen evolutionären Vorteil darstellt - wobei überdies immer und in jedem Fall zu fragen wäre: evolutionärer Vorteil gegenüber wem oder was?
Das abstrakte Denken hatte die Überlebensprobleme so
erfolgreich gelöst, dass die Menschen Zeit und Muße hatten,
ihren Intellekt für Unwichtiges zu verwenden.
es geht nicht darum, einen satz zu verstehen, es geht um
fehlende argumente.
Dass du jemanden als dumm hinstellt, nachdem du ihn nicht verstanden hat ist schonmal schlechter Stil, dass du aber drauf beharrst nachdem dir der Sinn lang und breit erklärt wurde ist dann der Gipfel an Ignoranz.