Mythos Aphrodite

Hallo ihr Lieben,

am Donnerstag habe ich eine mündliche Prüfung- Thema : Mythos der Aphrodite.

Ein Teil wird wohl eine psychologische Rezeption sein und ich habe keine Ahnung, wie ich da ran gehen soll :frowning:

Ausserdem muss ich zu den Folgenden beiden Thesen etwas sagen können. Mit Beispielen meine Meinung untermauern und so:

  1. Der Mythos der Aphrodite beeinflusste die offene Auslebung von Erotik in der Antike.
    • (Die Bevölkerung der damaligen Antike sehr religiös)
    • (Vorgehen der Aphrodite damals nicht umstritten, so dass das Handeln der Menschen ja nicht falsch sein kann, so lange es im Sinne von der Liebesgöttin passiert.)

  2. Aus der heutigen Sicht ist der Mythos der Aphrodite zu obszön. Ist das ein Grund für die schwache Verbreitung des Glaubens an die griechische Götterfamilie und ins besondere an den Mythos der Aphrodite?
    • (Der Mythos der Aphrodite preiste sich mit ausschweifenden Affären.)
    • (Heut zu Tage sind Frauen in der Gesellschaft nicht sonderlich anerkannt, sollten sie ein Verhalten wie Aphrodite es tat, an den Tage legen.)

Ich wäre sooo dankbar, wenn mir jemand helfen könnte, da ich überhaupt keine Ahnung habe, was ich sagen soll.

Vielen Dank schon mal im vorab :smile:

Hallo Lori,

welche Unterlagen hast du denn zur Verfügung? Zumindest eine Literaturliste solltest du vor der Prüfung bekommen haben. Was hast du denn davon schon durchgearbeitet bzw. was verstehst du nicht?

Wir helfen gerne bei konkreten Problemen, nur momentan sieht es so aus, als wolltest du die ganze Hausarbeit von uns erledigen lassen. Falls dieser Eindruck täuscht - bitte frage konkreter nochmal nach.

Grüße
fliegerbaer

Hey fliegerbaer,

Literaturliste haben wir nicht bekommen. Wir hatten lediglich einen, von unserer Dozentin selbst zusammengestellten Reader, bekommen, wo einzelne Mythen kurz vorgestellt wurden.

Ansonsten haben wir nur folgende Fragen bekommen, die allerdings nur als Vorbereitung für die dienen soll, die die KLausur geschrieben haben:

  1. Welche Bedeutung haben Mythen heute?
  2. Mein Mythos (Aphrodite)
    a) gehen sie sorgfältig auf die Quellenlage eines Mytos ihrer Wahl ein.
    b) Stellen sie eine literarische, psychologische, kunstgeschichtliche oder musikalische rezeption dieses Mythos vor.

Meine Dozentin meinte, dass ich mich nach diesen Fragen orientieren kann und ihr ein Thesenblatt erstell soll. Erwähnte Thesen, habe ich im vorherigen Beitrag genannt.
Mein Problem ist, dass ich zwar den Mythos verstanden habe, aber ich weiß nicht wie man eine Rezeption erstellt und mir fehlen die Ansäzte, um über die erwähnten Thesen zu diskutieren und belege zu finden.

Es wäre wirklich nett, wenn sie mi helfen können.

Mythen über ‚den‘ Aphrodite-Mythos
Hallo,

am Donnerstag habe ich eine mündliche Prüfung-

dann ist ja Dienstag Mittag früh genug, sich mal mit dem Thema zu befassen, hm? :smile:

Thema : Mythos der Aphrodite.

Daher kann ich dich auf die Schnelle auch nur noch mehr verunsichern: Es gibt nicht den Mythos der Aphrodite. Nichtmal über ihre Geburt/Herkunft berichtet das mythographische Material einstimmig. Und die Anekdoten - Hesiod (Theogonie), Homer (Odyssee), Homerischer Aphrodite-Hymnos, Platon (Symposion), Pausanias, Apollodor, Hyginus … um nur einige zu nennen, zeichnen keineswegs alle die gleichen Charakterzüge. Und die verschiedenen Aphrodite-Kulte (Ephesos, Korinth, Sparta, Athen …) haben auch nicht die gleichen Inhalte wie ihr römisches Analogon Venus. (Sie ist immerhin die Urmutter der Römer).

Auch als Schutzherrin kommen ihr unterschiedliche Rollen zu: Sie ist teils die Göttin der Seefahrer, teils der toten Krieger, teils der Prostituierten, die ihrerseits im antiken Griechenland ebenfalls eine ganz andere gesellschaftliche Stellung innehatten als in heutigen abendländischen Kulturen.

Natürlich war sie auch der vergöttlichte Inbegriff von weiblicher Schönheit und erotischer Attraktion. Diese Rolle teilte sie sich aber mit der „Göttermutter“ Hera und mit der Totengöttin Persephone. Soviel zu dem für ein Referat deines Wunsches eigentlich unabdingbaren klassischen Thematik → „Eros und Thanatos“.

Ihre Sexualität ist aber im Unterschied zu den genannten assoziiert mit der Fruchtbarkeit. Das ist die Ausgangsbasis für ihre zahlreichen Sex-Affären, die allesamt mit Nachwuchs zu tun haben, wobei die Väter eine Nebenrolle spielen. Daher wissen diese oft nichts von ihrem Glück. Es handelt sich also um eine bestimmte Auffassung von Sexualität (als Gebiet souveränen Handelns der Frau, bei dem Männer das Objekt sind und nicht umgekehrt)oder genauer: von Erotik, die nur oberflächlich betrachtet - in der reinen Erzählform - lustige und listige Fremdgehaffären sind.

Ein Teil wird wohl eine psychologische Rezeption sein und ich habe keine Ahnung, wie ich da ran gehen soll :frowning:

Psychologische Rezeption? Soll das heißen, die in der Psychologie des XX. Jhdts? Die ist im Wesentlichen beeinflußt nicht aus der Mythographie der Antike (da war C.G. Jung einer der wenigen, die sich darin gründlich auskannten), sondern aus ebendieser Rezeptiongeschichte der Malerei der Renaissance und Literatur der Romantik.

Ausserdem muss ich zu den Folgenden beiden Thesen etwas sagen können. Mit Beispielen meine Meinung untermauern und so:

  1. Der Mythos der Aphrodite beeinflusste die offene Auslebung von Erotik in der Antike.

Diese Aufgabenstellung ist - sorry - idiotisch. Denn vielmehr umgekehrt beeinflußt spiegelt sich der jeweilige gesellschaftliche Konsens über Sexualität in den diversen Etappen des Mythos. Aber darüber gibt Platons Symposion und die Komödien des Aristophanes vielmehr her als die Mythologie der Aphrodite.

• (Die Bevölkerung der damaligen Antike sehr religiös)

Wir sprechen hier über Mythographie von 7. Jhdt v.Chr. bis mindestens 2. Jhdt n.Chr. Welche „Antike“ ist da gemeint?

• (Vorgehen der Aphrodite damals nicht umstritten, so dass das
Handeln der Menschen ja nicht falsch sein kann, so lange es im Sinne von der Liebesgöttin passiert.)

Ist das so? Gibt es eine „antike“ Literatur, wo Aphrodite-Stories als Rechtfertigung für was auch immer herangeziegen wurden?

  1. Aus der heutigen Sicht ist der Mythos der Aphrodite zu obszön.

Ach ja? Weißt du Beispiele dafür, daß sie als obszön betrachtet wird?

Ist das ein Grund für die schwache Verbreitung des Glaubens an die griechische Götterfamilie und ins besondere an den Mythos der Aphrodite?

Hier solltest du fragen, was das mit Götterglauben zu tun haben soll!? Wenn überhaupt (Literaturbeweise!), dann hat die christliche Sexualmoral über 2000 Jahre antike Sexualmoral restlos überspielt. Gottseidank mit Ausnahme der Kunst- und Literaturgeschichte.

• (Der Mythos der Aphrodite preiste sich mit ausschweifenden Affären.)

Siehe oben.

• (Heut zu Tage sind Frauen in der Gesellschaft nicht sonderlich anerkannt, sollten sie ein Verhalten wie Aphrodite es tat, an den Tage legen.)

Öhm … das setzt irgendwie voraus, daß in der Antike Seitensprünge von Frauen und ein Heer von Kindern mehrerer betrogener Männer das Frauenbild bestimmte!? Wenn das deine Referatgeber voraussetzen, hast du noch eine Menge Aufklärungsarbeit mit denen vor dir :smile:

Ich wäre sooo dankbar, wenn mir jemand helfen könnte, da ich überhaupt keine Ahnung habe, was ich sagen soll.

Ein paar Anstöße hast du ja jetzt. Und du hast ja noch ca. 36 Stunden Zeit :smile:

Gruß
Metapher

Wir hatten lediglich einen, von unserer Dozentin selbst zusammengestellten Reader, bekommen, wo einzelne Mythen kurz vorgestellt wurden.

Was um Himmels willen ist denn das überhaupt für eine Prüfung? Bei einem derat komplexen Thema scheint die Dozentin auch nicht gerade Ahnung zu haben, wenn sie es euch in dieser Form nahelegt. Ok, nicht dein Bier, jedenfalls nicht jetzt.

  1. Welche Bedeutung haben Mythen heute?

Ein ungeheur kompliziertes Thema. Ich schreib mir darüber allein in diesem Forum seit Jahren die Finger wund …

Empfehlung: Schau dir die klassische Comic-Literatur an im XX. Jhdt: Little Nemo, Superman … ferner die Inhalte von Fantasy-Literatur und -Film. Und mach darüber eine freie Improvisation.

  1. Mein Mythos (Aphrodite)
    a) gehen sie sorgfältig auf die Quellenlage eines Mytos ihrer Wahl ein.

Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie ISBN 3499554046 Buch anschauen
Dort die Kommentare zu Kap. 11. und 18.

b) Stellen sie eine literarische, psychologische, kunstgeschichtliche oder musikalische rezeption dieses Mythos vor.

http://de.wikipedia.org/wiki/Aphrodite
http://de.wikipedia.org/wiki/Geliebte_Aphrodite

Gruß
Metapher

[…] ihr römisches Analogon
Venus. (Sie ist immerhin die Urmutter der Römer).

Vielleicht brächte es ja was, ausgehend von diesem Gesichtspunkt eine Übersetzung des großartigen Hymnus an die Venus am Anfang von Lukrez’ De rerum natura (1,1-43)* durchzugehen. Die dort der Venus zugeschriebenen Leistungen könnte man, da sie auf Liebe zurückgeführt sind, m.m. auch auf die Aphrodite beziehen.
Aber im Grund stehe ich vor diesen Fragestellungen mindestens so hilflos da wie die UP. Wieviel Wissen muss man haben, um als Dozent so fragen zu können?:smile:

* „Aeneadum genetrix, hominum divumque voluptas, / alma Venus …“

Freundlichen Gruß!
H.

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eine Übersetzung des großartigen Hymnus an die Venus am Anfang von Lukrez’ De rerum natura (1,1-43)* durchzugehen. Die dort der Venus zugeschriebenen Leistungen könnte man, da sie auf Liebe zurückgeführt sind, m.m. auch auf die Aphrodite beziehen.
* "Aeneadum genetrix, hominum divumque voluptas, / alma Venus

Ja, und
„alma Venus, … per te quoniam genus omne animantum / concipitur visitque exortum lumina solis“
Das ist ja auch in den drei „Homerischen“ Aphrodite-Hymnen (V, VI und X) ganz analog - und nicht weniger großartig. Hymnos V fängt ja fast genauso an. Nur 600 Jahre früher …

Wieviel Wissen muss man haben, um als Dozent so fragen zu können?:smile:

Ja, deshalb war ich auch neugierig, was das für eine Prüfung ist. Wenn die Doz meint, ein „selbst zusammengestellter Reader“ genüge, um einen Einstieg in solche bombastischen Fragestellungen gewinnen zu können … *kopfschüttel*

Schöne Grüße
M.

Ihre Sexualität ist aber im Unterschied zu den genannten
assoziiert mit der Fruchtbarkeit. Das ist die Ausgangsbasis
für ihre zahlreichen Sex-Affären, die allesamt mit Nachwuchs
zu tun haben, wobei die Väter eine Nebenrolle spielen. Daher
wissen diese oft nichts von ihrem Glück. Es handelt sich also
um eine bestimmte Auffassung von Sexualität (als Gebiet
souveränen Handelns der Frau, bei dem Männer das Objekt sind
und nicht umgekehrt)

Wenn also Aphrodite auf Grund von Fortpflanzung diverse Liebschaften pflegte und ihre Fruchtbarkeit symbolisierte und wie du meinst das diese Auffassung von Sexualität eher als Gebiet
souveränen Handelns der Frau, bei dem Männer das Objekt sind, gehandhabt wird, wieso haben die Menschen damals sie dennoch verehrt? War es nicht so, dass die Frauen es sind, welche die Kinder bekommen, und deshalb haben diese auch schön züchtig und treu zu sein, während die Herren der Schöpfung gerne auch woanders als zuhause ihren Spaß haben durften?

Psychologische Rezeption? … sondern aus
ebendieser Rezeptiongeschichte der Malerei der Renaissance und
Literatur der Romantik.

Also meinst du, dass ich besser eine kunstgeschicjtliche rezeption erstellen könnte, als aus der psychologischn Sicht ran zu gehen?
Was genau könnte ich dann da rein bringen? Unter anderem auch, dass zB verschiede Aphroditefiguren in einem Haus in der Antike nur in bestimmten Räumen aufgestelllt werden durfte und dass diese Figuren Aphrodite oft mit Eros als ihren Sohn zeigte?! Was so viel Bedeutet, dass besonders in diesen Räumen, wo hauptsächlich Besuch empfangen wurde, diese Statuen den Besucher ein Gefühl des Willkommen Seins gegebn werden sollte?

Ach ja? Weißt du Beispiele dafür, daß sie als obszön
betrachtet wird?

Beispiele hätte ich dafür nicht. Nur Beispiele als dem Mythos, die Aphrodite eher schlecht darstehenlässt.
Z.b wa sie es, die den trojanischen Kireg entfacht hatte, da sie Paris die Liebe seines Lebens versprochen hatte oder der Ehebruch den sie begann, als die mir Ares ihren Mann Hephaistos betrogen hatte.
Ein anders Beispiel ist, die Statuenverlobung (ein Junger Mann steckt seinen Ehering einer Aphroditefigur an den Finger, weil er Ball spielte. Als er ihn wieder holen wollte, war ihr Finger gekrümmt, denn sie nahm das ernst. Daraufhin besuchte sie ihn nachts in der Hochtzeitsnacht und als er nicht mit ihr schlafen wollte, tötete sie ihn, vor den Augen seiner Frau) …
Das alles zeigt mir, dass sie sehr auf Äußerlichkeiten bedacht ist und und gerne dieverse Liebschaften pflegt, was meiner meinung nach doch etwas öbzön erscheint, oder? Aber ihr habt schon recht, dass man das heutzutgae eigentlich nicht sagen kann und belege gibt es dafür ja auch nicht,

Das Problem was ich jetzt habe ist, dass ich nicht genau weiß wie ich den Mythos der Aphrodite im Vergleich damals/heute deuten kann. Welche Bedeutung sie selbst für die Menschen hatte und für was sie heutzutage steht. Irgendwelche Ansätze?
Es war ja so, dass die Göter immer für etwas standen, was sich die Menschen nicht erklären konnten oder allgemein, was die Natur uns gibt, diese Funktionen haben die Götter… bsp: Himmel (Zeus) , Unterwelt (Hölle) =Hades , Das Meer = Poseidon und und und…Aphrodite war nun die Götte der Liebe, aber sie war ja nicht immer gut. Versteht ihr was ich meine? Klar stellen die griechischen Götter nur quasi unsterbliche Menschen dar, mit den gleichen Fehlern. Aber wie konnten dann die Götter und besonders Aphrodite dann so einen großen EInfluss auf die Menschen haben?

Um meine GEdanken besser orden zu können habe ich unteranderem folgende Stichpunkte gemacht:

4.Warum wird heute nicht mehr an die griechischen Götter, speziell Aphrodite, geglaubt?
5. Welche Relation herrscht zwischen Krieg und Liebe (Ares und Aphrodite)
6. Offene Auslebung der Erotik damals/heute – ja/nein?
a. Inwiefern hatte Aphrodite Einfluss auf die Liebe und Sexualität der Menschen?

Ich wäre dankbar, wenn ihr mir eure Gedanke dazu mitteilen würdet.
Danke :smile:

In welchem Fach wirst du denn überhaupt geprüft ?
Vielleicht ist dann auch etwas klarer, worauf die Dozentin mit Ihren Fragestellungen hinaus will: Kunstgeschichte verlangt was ganz anderes als Genderstudies oder Theologie.

Gerade weil du mit moralischem („obszön“, „schlecht“) ect argumentierst, ist das für die anwesenden Kulturwissenschaftler nicht verständlich, worauf du hinaus willst. Oder willst du Moralvorstellungen vergleichen ?

Wenn du deinen Reader eh hast, wirst du doch dort mit Sichrheit die antworten finden, was die Dozentin zum Thema „was der Mythos heute bedeutet“ verlangt. Schlag da doch einfach mal nach. Erst recht wird dir niemand abverlangen Gründe für die Verehrung einer Göttin zu suchen. Höchstens wird von dir verlangt zu sagen Marx hat die Theorie, Jung jene, Simone de Beauvoireine dritte. Aber das hast du dann auch in deinen Unterlagen. Genausowenig wird verlangt, dass du eine Spruchreife These selber entwickelst, was der Mythos bedeutet. Davon hat man sich seit langem verabschiedet. Die Frau wird wissen wollen, ob du die im Reader behandelten Texte selbstständig verknüpfen kannst. Schreib dir die Inhalte jedes Textes raus, denk drüber nach, insbesondere welche Motivation die Autoren der Texte bewogen haben mag, so an das Thema herangegangen zu sein, dann Ordne die Stichpunkte den ursprünglichen Oberthemen zu und denke drüber nach, welche Punkte argumentativ aufeinander aufbauen könnten, und welche herausfallende Gegenthesen sind. Und lass Obzön und schlecht weg ! das wird kein Dozent wissen wollen ( es sei denn du hast einen Text in dem jemand Aphrodite als Obszön oder schlehct beschreibt, dann geht es um die Perspektive des Autors - ob du die Frau schlüpfrig oder böse findet, interessiert niemanden). Und wenn du dann noch Zeit hast, oder die Texte für das, was Aphrodite heute bedeutet, google mal den Namen in Zeitungsarchiven und überprüfe, mit welchem Ductus dort geschrieben wird.

grüße, sober

In welchem Fach wirst du denn überhaupt geprüft ?

Ich das Fach heißt „Mythen stets aktuell. Facetten der Liebe im griechisch-römischen Mythos“ und gehört zum Aufbaumodul Reigionswissenschaft.

Oder willst du Moralvorstellungen vergleichen ?

Nein mit Moravorstellungen wollt ich eigentlich nichts behandeln. Es geht mit nur um den Mythos der Aphrodite an sich und wie man diesen deuten kann.

Wenn du deinen Reader eh hast, wirst du doch dort mit
Sichrheit die antworten finden, was die Dozentin zum Thema
„was der Mythos heute bedeutet“ verlangt.

Den Reader, den meine Dozentin zusammengestellt hatte, beinhaltet ledigliche ca 3 verschiedene Texte von beispielsweise Hesiod. Der Reader handelt über veerschiedene Mythen, die nur kurz vorgestellt werden. Natürlich hab ich mir alles zu Aphrodite dort schon durchgelesen.

Genausowenig wird verlangt, dass du
eine Spruchreife These selber entwickelst, was der Mythos
bedeutet.

Naja, also sie meinte, das wir schon wissen sollen, was unser Mythos ( in meinem fall Aphrodite) heutzutage bedeutet und welche Bedeutung Mythen heutzutage allgemein haben :frowning:

Vielleicht kannst du mir ja dazu ein wenig helfen.
Und vielen Dank für deine HIlfe :smile:

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Ach ja der Reader besteht nicht nur als 3 verschiedenen Texten sondern zu jedem Mythos ca 3 verschiedene Texte :wink:

Hi Lori,

ganz ehrlich werde ich dir genausowenig weiterhelfen können, da das ein bissschen so klingt, als würde die Dame Dozentin einen eher „unüblichen“ Seminarstil haben. Soweit du nicht kräftig mitgeschrieben hast, worauf die Frau hinauswollte, hängt man da ,glaube ich, wirklich ein bisschen in der Luft (warst du im Seminar überhaupt anwesend :wink:?). Gewöhnlich beschäftigt man sich in Religionswissenschaften doch eher mit der Rezeptionsgeschichte eines Mythos oder seine Einbettung ins Umfeld, in Rituale ect ect. Altsprachler gehen da sicher auch noch anders ran.

Die einzigen male, in denen ich mit eher „literaturwissenschaftlichen“ Herangehensweise zu tun hatte, hat die Professorin zum einen ein sehr großes Sendungsbewutsein besessen und ihre eigenen Thesen vertreten oder uns simpel auf bereits beganngene Fehlschlüsse hingewiesen, so daß sie selbst ihre Eigenen Thesen gleich ebenfalss ein bisschen relativiert hat.

Generell gehörte dazu auch bislang immer die Verwerfung ( und das auch bei anderen )einer eindeutigen Bedeutung des Mythos an sich ( egal ob Ritualistische, Phänomenologische, Evolutionistische, Tiefenpsychologische ect. Interpretationen). Außedem: Wie will man die Bedeutung von Mythen *heute* und *allgemein* anhand von Antiken Texten darstellen ?? Das ist doch totaler Schwachsinn.

Mich wundert, dass ihr in *Religionswissenschaften* keinen Methodischen Zugang dazu bekommen habt. Ansonsten musst du dir dann halt aus deinen anderen Hauptfächern ne Methode zusammensuchen, nach denen du die Mythen zusammensuchst ( wenns bsp. Theologie ist, kannst du ja dort einen Liebesbegriff finden, zu dem sich die einzelnen Geschichten in Relation setzen lassen, wenns Gender ist hast du doch sicher einen ähnlichen Fixpunkt, anhand derer du die einzelnen Varianten darstellen kannst - oder wie Metapher ja vorgeschlagen hat, Rollenvorstellungen zu extrahieren).

Und wenn das Seminar noch mehr Larifaari war… naja - es gibt hier weiter Unten eine Diskussion über die „bösen“ Mythen in der Bibel, da kann man sich immer inspirieren lassen :wink:

Das wird dir jetzt nicht geholfen haben, aber solange du nur die Texte hast ohne zu wissen, worüber gesprochen wurde, finde ich das wirklich schwierig. Vielleicht wirklich einfach mal bei Spiegel-online, Faz ect. nach Aphrodite googeln, noch zwei Seiten raussuchen, die sich mit Aphrodite beschäftigen ( Esos, Feministinnengruppen ect) und deren Rezeption mit den Originalen vergleichen. Da kann man bestimmt über irgendwas reden. Noch was dazu, was Rezeptionsgeschichte ist, und woran du siehst, dass Liebe damals mit heute ( fast) nix zu tun hat ooder so.

Also Sorry:wink: Vielleicht hast du ja Glück, und die Professorin will nur hören, das du die einzelnen Geschichten unterscheiden kannst, in der Lage bist, sie zeitlich einzuordnen - und was sie DIR bedeuten :wink:

Viele Grüße, sober

Ambivalenz der Götter
Zu dem Problem, dir unter der Voraussetzung dieser seltsamen Aufgabenstellung Tips zu geben, hat ja sober schon einige gesagt. Du schriebst vom Fach „Religionswissenschaft“. Was ist das denn für ein Ausbildungsgang? Uni kann es unmöglich sein, denn die Dozentin ist mit Sicherheit keine ausgewiesene Religionswissenschaftlerin (sonst würde sie nicht von ‚Mythos deuten‘ reden). Gymnasium?

Du sagst, daß du Texte kennst. Welche denn? Was kann man an Vorwissen voraussetzen bei dir?

… wieso haben die Menschen damals sie dennoch verehrt?

Hast du mal den Aphrodite-Hymnos aus dem 6. Jhdt v.Chr. tatsächlich gelesen?
Hier mal eine quicky erreichbare Übersetzung: Hymnos an Aphrodite
(der sog. „Große“ Hymnus ist der dritte)

War es nicht so, dass die Frauen es sind, welche die Kinder bekommen, und deshalb haben diese auch schön züchtig und treu zu sein, während die Herren der Schöpfung gerne auch woanders als zuhause ihren Spaß haben durften?

Wie kommst du zu so einer - sorry - naiven Vorstellung über Sexualmoral der klassichen griechischen Antike?

Kennst du Homers Odyssee? Einerseits die Episode, wo Aphrodite den Kriegsgott Ares vögelt, was dem „Gatten“ Hephaistos verpetzt wird, der sich rächt, indem er das Pärchen in einem Netz fesselt - und dann der gesamte Götterhimmel drumherumsteht und sich schimmelig über die für die beiden peinliche Lage lacht.

Und zugleich geht es in dem gesamten Epos umd das Ziel der Abenteuerreise der Hauptperson: Nach Ithaka zurückzukehren, wo seine Gattin Penelope seit 12 Jahren von einem Heer von George Clooneys, Brad Pitts und Bruce Willis belagert wird und dennoch ihrem Gatten treu bleibt.

Wenn du das zusammenbringst, dann kannst du anfangen über antike griechische Erotik zu räsonnieren.

Geh mal dem Stichwort „Eros und Thanatos“ nach, das ich dir schon gab. Und hier auch noch ein recht nützlicher einführender Artikel, der dir Hinweise gibt, wo du suchen könntest:
http://www.mauler.info/khaire/archiv/64061008.htm

Also meinst du, dass ich besser eine kunstgeschicjtliche rezeption erstellen könnte, als aus der psychologischn Sicht ran zu gehen?

Wie soll ich das beurteilen können? Ich weiß doch nicht, was du schon kennst und was nicht.

Ein anders Beispiel ist, die Statuenverlobung (ein Junger Mann steckt seinen Ehering einer Aphroditefigur an den Finger, weil er Ball spielte. Als er ihn wieder holen wollte, war ihr Finger gekrümmt, denn sie nahm das ernst. Daraufhin besuchte sie ihn nachts in der Hochtzeitsnacht und als er nicht mit ihr schlafen wollte, tötete sie ihn, vor den Augen seiner Frau)

Das ist 1. eine Venus-Statue, 2. ist die Geschichte von William of Malmesbury (aus seinen „_Gesta Regum Angloru_m“) aus dem 12. Jhdt n.Chr. und 3. wird nicht der Jüngling getötet, sondern der Zauberer, der die peinliche Situation rettet.

Das alles zeigt mir, dass sie sehr auf Äußerlichkeiten bedacht ist und und gerne dieverse Liebschaften pflegt, was meiner meinung nach doch etwas öbzön erscheint, oder?

Nein. Mach dir klar, daß so ein moralisches Urteil aus einem kulturellen Hintergrund kommt, der mit dem der Antike Griechenlands nicht das geringste gemeinsam hat. Das wäre etwa so unsinnig oder paradox wie das Urteil, Rubens habe keine Ahnung gehabt, wie ein schöner weiblicher Körper eigentlich aussieht.

Menschliche Affekte, Eifersucht, Rachegelüste, Begierde, Stolz, Neid usw. auf ihre Gotteskonzeptionen zu projizieren, ist eine Eigenart antiker griechischer Psychologie. Und auch hier, wie in allen antiken Religionen, manifestiert sich der von Rudolf Otto (zuerst in „Das Heilige“ 1917) herausgearbeitete Grundzug der doppelten Erscheinung des „Göttlichen“. Als Abschreckendes und zugleich als Faszinierendes („tremendum“ und „fascinosum“). Das ist auch der Hintergrund des jetzt oft erwähnten Zusammenhangs zwischen Liebe und Tod („Eros und Thanatos“). Alle Götter wirken sowohl mit ihrer Gunst, als auch mit ihrem Zorn. Wichtig ist zu wissen (und jeder Religionswissenschaftler weiß das), daß dies nicht als Widerspruch zu beurteilen ist, sondern als Ambivalenz. Mit anderen Worten: Die „Seele“ schert sich nicht um formale Logik, ihre Logik ist eine ganz andere.

Das wäre dann auch die Brücke zu gegebenenfalls modernen psychologischen Betrachtungen. Aber verzeih mir, daß ich so arrogant bin, zu meinen, daß dich diese Betrachtungsebene restlos überfordern würde. Und deine Dozentin mutmaßlich ebenfalls. Das würde schlicht zu viel als Hintergrund voraussetzen, der jedes bloße Kurzreferat sprengen würde - und der daher hier auch nur ganz grob angedeutet werden kann.

Vielleicht ist es dir dennoch irgendwie nützlich. Wo die Grenzen eines Referates sind, und die Grenzen eines Referierenden, kann ja auch unter anderem zum Inhalt eines Referates beitragen …

Gruß
Metapher

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Hat von euch zufälig noch jemand ein paar Ideen, welche Fragen ein einer mündlichen Prüfung gestellt werden könnten? Ich denke das wäre eine gute Übung für mich.

Vielen Dank :smile: