Nochmal Oma

Hallo!

Es ist zwar nicht meine Oma, sondern die Mutter meines Freundes, aber vom Alter her (78) kommt „Oma“ ganz gut hin.

Und auch sie soll ein Weihnachtsgeschenk bekommen. Und da fragt man sich, was schenkt man einer Frau, die man kaum kennt, die nur nach Aufforderung spricht und auch dann meist nur in angedeuteten, genuschelten Worten oder Halbsätzen, die mit dem DVD-Spieler nicht umgehen kann und den größten Teil ihrer Zeit teilnahmslos vor dem Fernseher hängt?
Sie kann kaum gehen, hat Schwierigkeiten, längere Zeit (mehr als eine halbe Stunde oder so), zu sitzen, kann dadurch auch nicht mit dem Auto fahren und interessiert sich von sich aus für absolut gar nichts. Sie sitzt halt herum, beobachtet, was so um sie herum passiert und gibt so gut wie nie irgendwelche Signale an die Außenwelt ab.
Ich weiß, dass sie Schmerzen hat. Vor allem im Nacken und Rücken. Und sie sieht und hört schlecht. Aber ein Wärmekissen ist auch keine gute Idee, denn sie kann es sich selber aufgrund ihrer Unbeweglichkeit nicht auf den Rücken legen. Zeit mit ihr zu verbringen ist auch schwierig, denn ich bin berufstätig und ich habe so wenig Anknüpfungspunkte, weil ich sie nur so kenne, wie sie jetzt ist und keine Ahnung habe, was sie interessiert und was nicht. (Sie reagiert ja kaum. Und wenn, dann nickt sie höflich zu allem und jedem.)

Wahrscheinlich sollte ich ihr wieder einfach „irgendwas“ schenken. Ich erkenne ja sowieso keinen Unterschied, ob sie sich freut oder nicht. Aber nach Körperpflegeprodukten, Schoko-Trüffel, Tee, Kaffee, schönem Umhängetuch, Hörbuch und Krimi-DVD fällt mir langsam echt nix mehr ein.

Euch?

LiGrü
igel

Euch?

LiGrü
igel

Vielleicht Musik? Klassik?

Hallo,

vielleicht findet sie Geschmack an leckeren Süßigkeiten wie zB feine Pralinen, oder gute Schokolade…oder an (bekannten) Gerüchen wie zB Tosca und echt Kölnisch Wasser (in dieser Altersklasse dürften beide einen ziemlich hohen Bekanntheitsgrad haben)

Hast Du mal ihre Verwandten nach ihren Vorlieben gefragt?

Gruß
Maja

Danke - vielleicht wirklich eine gute Idee mit den Düften…

Hast Du mal ihre Verwandten nach ihren Vorlieben gefragt?

Ja.
Sie hat ihr Leben lang hart gearbeitet und als Geschenke von ihrem verstorbenen Mann meist Küchengeräte bekommen. Sie hatte nie Zeit für richtige eigene Interessen.

Aber Duft ist eine gute Fährte. Sie liebt Lavendel und Rosen. Allerdings hab ich ihr auch das schon mal geschenkt: selbst bestickte Lavendelsackerl für den Schrank und Rosenblätter-Potpourri

hm. :-/
igel.

Vielleicht Musik? Klassik?

Sie hat etliche CDs, hört sie aber nicht. :-/

Hallo Igel,

vielleicht eine Topfpflanze die immer wieder mal blüht?

Spontan fiel mir eigentlich aber etwas ganz anderes ein: ein Wellensittich oder Kanarienvogel. Allerdings dürfte das - weil Du ja auch einen Käfig kaufen müsstest - nicht ganz billig sein.

Es wäre sowas wie ein kleiner Sprechpartner, Freund und Lebensgefährte und sie hätte wieder etwas, für das sie Verantwortung übernehmen kann bzw. muss. Wenn der Sohn (oder ein anderer Verwandter) nicht soooo weit von seiner Mutter entfernt wohnt, könnte er - falls sie es nicht mehr schafft - einmal die Woche den Vogelbauer reinigen.

Ältere Leute blühen oft richtig auf, wenn sie ein Haustier haben. Eine noch recht fitte 70-Jährige Dame in meinem Bekanntenkreis hat (obwohl sie im dritten Stock wohnt) seit ein paar Monaten wieder einen Hund. Ist fast ihr ganzer Lebensinhalt geworden. Nahezu wichtiger als Enkel- und Urenkelkinder. Sie hat ihren Ansprechpartner und schränkt sich, weil die Versorgung ja nicht ganz billig ist, selber ein. Sie fühlt sich nicht mehr allein, weil ja die Kinder, Enkelkinder und Urenkel ihr eigenes Leben leben.

Ein Hund ist für die etwas körperlich eingeschränkte Dame nicht möglich, aber ein Vögelchen wäre auch nicht schlecht.

Gruß
Ingrid

Ot: Haustier
Hallo Ingrid,

ganz abgesehen davon, dass imho ein Haustier nur nach sorgfältiger Abwägung ins Haus aufgenommen und nicht als Weihnachtsgeschenk im Strumpf stecken sollte, ist dies grundsätzlich keine schlechte Idee.

Nur sind Wellensittiche dafür eher nicht geeignet: /t/wellensittich-legt-ploetzlich-eier-was-tun/490623…

Sofern noch weitere Personen im Haushalt vorhanden sind (wovon ich ausgehe, wenn die alte Dame so hinfällig ist), wären Katzen deutlich geeigneter - diese kann man streicheln und sie legen sich zu einem auf den Schoß und schnurren.

Und das Schnurren hat sogar einen wissenschaftlich nachgewiesenen therapeutischen Effekt: http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/gesundheit…

Schnurrige Grüße

=^…^=

Hallo

Was schenkt man einer Frau, die man kaum kennt, die nur nach :Aufforderung spricht und auch dann meist nur in angedeuteten, :genuschelten Worten oder Halbsätzen, die den größten Teil ihrer Zeit :teilnahmslos vor dem Fernseher hängt? Sie kann kaum gehen, hat :Schwierigkeiten, längere Zeit (mehr als eine halbe Stunde oder so), zu :sitzen. Sie sitzt halt herum, beobachtet, was um sie herum passiert :und gibt so gut wie nie irgendwelche Signale an die Außenwelt ab. Sie :sieht :und hört schlecht.Sie kann es sich selber aufgrund ihrer :Unbeweglichkeit nicht auf den Rücken legen. Sie reagiert ja kaum. Und :wenn, dann nickt sie höflich zu allem und jedem.

Was für ein trauriges, einsames Bild, das du da zeichnest von der alten Dame! Sie ist gesundheitlich/ körperlich stark eingeschränkt , kann nicht gut sehen und hören… allein damit HAT sie ja schon keine rechte Teilnahmemöglichkeit mehr an „normalen“ sozialen Kontakten. Wie offen und „teilnahmsfreudig“ wären WIR denn ,wenn wir unser Gegenüber nicht mehr zuverlässig gut verstehen oder seine Mimik nicht klar erkennen könnten ? Wenn wir niemandem zur Last fallen und uns nicht beklagen wollten ? Wenn wir unsicher wären, ob wir alles richtig verstanden/ gehört haben, was gesagt wurde ? Wenn wir überhaupt kaum soziale Kontakte HÄTTEN ? Gesellschaftliches Leben und „Sozialverhalten“ kann man nämlich durchaus verlernen mit der Zeit… und Einsamkeit kann sehr,sehr still und schweigsam machen - vor allem, wenn man außer den Stimmen im TV im Alltag niemanden hat über lange Zeit, der mit einem redet und „da“ ist. Auch Plaudern kann man irgendwann verlernen.

Ihr einfach Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken und sich mit ihr zu beschäftigen ist da das Erste, was sich einem aufdrängt. Du sagst, du selbst kannst aber wg. Berufstätigkeit etc. nicht.

Gibt es vill. bei ihr am Ort so etwas wie eine Seniorenhilfe- Initiative? (Ich meine nicht Pflegedienst o.s.) Dort kümmern sich „rüstige“ Jung-Senioren ehrenamtlich um andere Senioren im Ort. (Mal bei der Stadt oder Kirchen fragen).

Auch gibt es bei uns einen generationsübergreifenden Gemeindeverein „Bürgerhilfe“ . Man kann für unter 10 Euro Jahresbeitrag Mitglied werden und sich dann z.B. selber zeitlich einbringen und anderen helfen und bekommt dafür umgekehrt dann selber Zeitgutscheine für die Inanspruchnahme von Hilfe anderer Mitglieder (also z.B. man hilft einer Mitglieds-Rentnerin drei Stunden beim Schränkeausräumen oder beim Arztbesuch und kann dafür eine andere Mitglieds-„Omi“ mal drei Stunden als Babysitter „buchen“,wenn man selber mal ins Kino will usw.) Und wer das nicht mit eigenem „Zeitkonto“ machen kann, kann es auch gegen Geld machen. Da gibt es auch „Zeit-Geschenkgutscheine“.

Falls es sowas bei Euch auch gibt: Vielleicht könnte sich jemand von der Seniorenbetreuung regelmäßig mit ihr beschäftigen. Und wenn sie solche Probleme mit dem Bewegungsapparat hat: Kann da der Arzt nichts regeln mit z.B. spezieller Bewegungsgymnastik im Schwimmbad ?

Oder man schenkt ihr „Zeit“ mit jemandem , der ihr vorliest, sie einfach mal besucht, mit ihr eine kleine Runde ums Haus geht oder Fotoalben durchsieht…da kommt es doch gar nicht darauf an, wieviel SIE dabei redet und von sich gibt. Sondern nur darauf, dass sie nicht nur so allein gelassen vor sich hin atmet (und dabei doch eigentlich gar nicht „lebt“ im Sinne von „am Leben teilhaben“), sondern dass jemand da ist…um sie herum ist…und sie wieder ein paar „lebendige“ Erlebnisse hat.

Lasst sie bitte nicht so vor sich hinverwelken. Würden WIR so „leben“ wollen…?

LG

Hallo Igel!

Euer Kontakt scheint nicht so intensiv zu sein und von den älteren Herrschaften aus meiner Verwandschaft weiss ich, dass von der „Jugend“ gar nicht so viel erwartet wird und es mehr darum geht zu zeigen, dass man an sie denkt.
Es geht da weniger um das „was“, vielmehr um das „wie“.

Also, da du ja Lavendelsackerl besticken kannst, vielleicht etwas das mit „Handarbeit“ (=Zeit) verbunden ist?

z.Bsp.:

  • Nicht zu große blühende Topfpflanze, passenden Umtopf mit Serviettentechnik verschönern, Minigießkännchen (braucht sie zum Gießen nicht aufstehen, kann an ihren Platz stehen)

  • Plätzchen backen, eine hübschen Keksdose dazu (die jedes Jahr wieder gefüllt werden kann).

  • Platzdeckchen häkeln

  • Kannst du überhaupt häkeln? Vielleicht ne kleine Tischdecke?

  • Sticken kannst du ja :o). Ein Sofakissen besticken.

  • Oder Stricken? Mit anderen Farben wäre das evtl. passend:
    http://anleitungen.bestrickendes.de/index.php?page=s…

  • Auf der o.g. Seite gibt es auch einfache Anleitungen für Schals/Tücher.

  • Ein Windlicht/Teelichthalter selbst gestalten. Je nach Zeit und Lust: kleine Teelichtgäser mit Perlen, Draht, Muscheln verzieren oder ein größeres Glas mit Kerze oder Knickwindlichter aus Transparentpapier falten
    http://www.bastu.de/basteln/knickwindlicht-aus-trans…

Mit Grüßen
Simone

Hallo!

Die Idee hatte ich auch schon. Aber sie will kein Tier. Sie hatte jahrelang die Katzen ihrer Kinder zu „ertragen“ und ist froh, diese zusätzliche Arbeit loszusein.

igel :smile:

Liebe Melany!

Was für ein trauriges, einsames Bild, das du da zeichnest von
der alten Dame!

Ihr einfach Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken und sich mit
ihr zu beschäftigen ist da das Erste, was sich einem
aufdrängt.

Ich lebe zugegebenermaßen mit ihr in einem Haus. Ich bin vor 2 Jahren hier eingezogen und es belastet mich schwer, sie so zu erleben. Ich habe verschiedenste Dinge unternommen, um sie ein wenig zu beschäftigen. Ich habe Ideen gesammelt und mit ihrem Sohn, meinem Partner, gesprochen, wie man ihr Leben verbessern kann.

Vor zwei Jahren war sie noch wesentlich besser ansprechbar. Da reagierte sie auch noch viel mehr auf ihre Umwelt. Aber auch da war es schon extrem mühsam, sie dazu zu bewegen, mal auf die Straße zu gehen, ihre Spazierrunde zu machen, damit sie mal unter Leute (sie hat durchaus gern mit Nachbarn geredet - was zwar so aussah, dass die Nachbarn auf sie einredeten und sie ab und zu mal nickte, aber immerhin!)

Mit anderen Senioren treffen will sie sich nicht. Sie will kein Kaffeekränzchen und keine Altweiberfastnacht.

Ich kann doch nicht gegen ihren Willen irgendwelche Menschen einladen!

Ich KÖNNTE mehr Zeit mit ihr verbringen. Unter der Woche ist das nur schwierig. Ich gehe um halb 7 außer Haus und komme zwischen 7 und 9 abends heim. Morgens schläft sie noch und abends hat sie sich auch schon wieder zum Schlafen zurückgezogen. Und am Wochenende bin ich meist so müde, dass ich die meiste Zeit verschlafe. Und selbst wenn ich könnte, ich wüsste nicht, was ich mit ihr anfangen soll.
Weißt du, wie schwierig es ist, einen Menschen vor sich sitzen zu haben, den man unterhalten soll, der mit nichts darauf reagiert? Der am Ende vielleicht sogar die Fernbedienung in die Hand nimmt und lieber fernsieht als sich mit mir zu beschäftigen?
Ich hab’s irgendwann aufgegeben. Es kostet mich sehr viel Energie, mich mit ihr zu beschäftigen und es kommt so wenig zurück. Ich hab die Kraft nicht dazu. Mein eigenes Leben geht so sehr drunter und drüber, dass ich halb am Verzweifeln bin. Wie soll ich auch noch für sie Kraft finden?

Danke jedenfalls für die Hinweise und Ideen. Wir werden mal wieder mit ihr reden, ob sie Besuch bekommen möchte. Aber ich kann mir die Antwort schon vorstellen…

LiGrü
igel

  • Kannst du überhaupt häkeln?

(-:
Ich kann ziemlich gut Häkeln, Stricken, Sticken, Perlen aus Fimo basteln, Brettchenweben, Nähen, Freundschaftsbänder knüpfen, Holzschnitzen habe Ahnung vom Spinnen, Färben, mit-Holz-arbeiten… Kurz: Ich bin eine richtige Basteltante.
Und bei deinen Ideen war so Einiges dabei, was ihr vielleicht gefallen könnte.

Vielen Dank dafür!
igel

Hallo Igel,

da fällt mir nur noch eines ein: http://www.amazon.de/Aus-dem-Dunkel-bricht-Licht/dp/…

SCNR

Beste Grüße

=^…^=

Hallo igel,

schenk ihr doch etwas nostalgie. etwas aus ihrer zeit. einen bilderrahmen im stil, der zu ihrer jugendzeit passt. mit eurem bild drin. das bild vielleicht auch noch etwas auf alt getrimmt. ist ja mit einem modernen programm kein problem.
wenn du ideen suchst schau mal unter geschenke-gifts.de nach.