Hi,
so, jetzt hatte ich auf dein Posting eine Antwort geschrieben, dann war es weg… ich hab sie als Antwort auf dieser rüberkopiert.
Der Link trägt auch nichts dazu bei. Der verlinkte
polemisierende Kommentar als persönlicher Ausdruck eines Herrn
Malzahn dürfte ohnehin als Beleg für nur sehr wenig geeignet
sein.
Diese Reaktion war zu erwarten. Was nicht sein kann, darf
nicht sein. Leugnest du auch die Forsa-Umfrage? Leugnest du,
dass die Mehrheit der Befragten die Androhung der Auslöschung
Israels durch den Iran weniger bedrohlich finden, als die USA?
Warum sollte ich etwas „leugnen“? Ich habe nur gesagt, dass der Kommentar kein Sachtext, sondern ein persönlicher Kommentar ist. Aber abgesehen davon war mir gar nicht klar, was er in deiner Argumentation belegen sollte. Oder worauf du hinauswillst. Der Verweis auf den Artikel stand im Kontext „Glauben ist nicht Wissen“. Was habe ich denn geglaubt, aber nicht gewusst?
Die Umfrageergebnisse wird Malzahn im Übrigen vermutlich richtig übertragen haben. Wonach genau gefragt wurde (Text der Forsa-Fragestellung) wird aber nicht erwähnt. Die „Auslöschung Israels“ kam darin vermutlich nicht vor (denn das erwähnt Malzahn im Kontext der Umfrage auch nicht).
\An Guantanamo waren nicht nur die USA beteiligt, sondern sehr
viele Geheimdienste dieser Welt.
Ich habe doch nie etwas anderes behaupet, oder? Der Betreiber des Camps und damit Ansprechpartner bei einer Bitte um Auflösung desselbigen sind aber die USA. Das dürfte erklären, warum etwaige Proteste an ihre Adresse gehen.
Folter wird überall angewandt. Mach die Augen auf. Was du
bisher kennst, ist Guantanamo.
Woher glaubst du, zu wissen, was ich kenne? So gut „kenne“ ich Guantanamo im übrigen auch nicht. Aber irgendwie lenkst du die Diskussion um die Gründe, warum Guantanamo mehr diskutiert wird als andere Vorkommnisse von Folter (deren Existenz ich nicht bestreite), ganz woanders hin.
meinst, dass es während der Geheimoperation Condor weniger
Aufschrei gab als heute während Guantanamo besteht? Könnte man
jetzt u.U. damit erklären, dass sie geheim war, oder?
Was meinst du, wie viel nicht an die Öffentlichkeit kommt? Du
akzeptierst nur das, was unmittelbar in den Medien präsentiert
wird.
Soso, so gut kennst du mich also? 
Ich habe dir AI vorgestellt, du ignorierst das.
Von Amnesty International habe ich schon vor deiner Vorstellung gehört. Wie hätte ich darauf reagieren sollen?
Ich habe auf den Zusammenhang des BND mit Guantanamo hingewiesen, das
ignorierst du auch.
Du behauptest, Folter wird außer in
Amerika von keinem demokratischen Staat angewandt.
Wo behaupte ich das denn? Rechtsstaatlichkeit und demokratisches Verständnis sind graduelle Dinge, kein Staat ist perfekt. Ist nicht sogar der Entführer des kleinen Jacob von Metzler in einer deutschen Beamtenstube mit Folter bedroht worden?
Frankreich
war aber zur Zeit des Algerienkrieges ein demokratischer
Staat. Das ignorierst du.
Da ich nie die Behauptung aufgestellt habe, dass Folter in keinem als Demokratie verstandenen Staat vorkommen könne, wüsste ich auch nicht, wie ich hätte reagieren sollen. Nichtsdestotrotz ist doch heute (westlicher) Konsens, dass Folter in einem modernen Rechtsstaat keinen Platz hat. Meine Behauptung war: je westlicher und rechtsstaatlicher ein Land empfunden wird, desto größer wird wohl der Aufschrei, wenn es z.B. durch Folter gegen diese rechtsstaatlichen Grundsätze verstößt. Und damit habe ich versucht, das starke Spotlight auf Guantanamo zu erklären.
Vorkommnisse der Vergangenheit kannst du mit heutigen nur beschränkt vergleichen. Der Algerienkrieg etwa fand in der verglichen mit den heutigen Verhältnissen erheblich rauheren und betreffend der Medien erheblich schlechter vernetzten Nachkriegszeit statt. Ich weiß nicht, zu welchen Protesten er damals geführt hat, aber es würde mich nicht wundern, wenn es erheblich ruhiger um ihn war als um den Irakkrieg.
Stell dir mal eine andere Frage: was wäre, wenn Frankreich heutzutage den Algerienkrieg so wie damals führen würde?
Vertreibe einfach den Gedanken, dass die USA das ultimative
Böse seien und als einziges (demokratisches) Land dieser Welt
Folter anwenden und nur alleine für Guantanamo verantwortlich
sind.
Wer hat denn das gesagt? Du unterstellst mir komische Sachen. Bezüglich der USA habe ich vor allem gesagt, dass sie als einer der fortschrittlichsten Demokratien verstanden werden (eigentlich habe ich mich einer eigenen Meinung dabei ohnehin enthalten). Wie folgerst du daraus, ich würde sie als das „ultimative Böse“ sehen?
Hier noch was zum leugnen:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,484579,…
Ich habe jetzt nur den fettgedruckten Teil am Anfang gelesen. Ich bin Gegner der Einschränkung unserer Grundrechte im Namen der Terrorismusbekämpfung. Inwiefern der BND folterst steht nicht weiter beschrieben, stünde es da, würde ich es vermutlich im Groben glauben. Was sollte ich nun leugnen?
Kann es sein, dass du in mich einen unsichtbaren Gegner, der ich nicht bin, projezierst?
Und google mal nach folter deutsche geheimdienste.
Lass mal gut sein, ich glaube durchaus, dass unsere Geheimdienste keine blütenweiße Weste haben. Aber sie gründen - das muss ich auch mal anbringen - immerhin keine Internierungs- und Verhörlager.
„Kurnaz wurde daraufhin weiter in Guantánamo unschuldig
gefangen gehalten, gefoltert und regelmäßig verhört auch von
dem deutschen Verfassungsschutzbeamten Dr. K., Leiter im
Referat Ausländer-Fundamentalismus.“
Ja und? Die Tatsache, dass du das aus einem Artikel hast, zeigt doch, das auch dieser kleine Aspekt der Angelegenheit Guantanamo Beachtung findet. Und da unsere eigene Rechtsstaatlichkeit uns viel mehr betrifft als andere (->meine These), vermutlich viel mehr als in ausländischen Medien.
Viele Grüße,
Sebastian