Preisgelder Steuerfrei?

Hallo zusammen,

da ich gerade viel Sport im TV anschaue (Während ich selber Trainiere), kommen natürlich immer die Preisgelder zu Sprache.

Meine Frage: Müssen die Preisgelder (Egal ob Viertel, Halb oder Finale) noch Versteuert werden??

Z.B bei den Sportarten:

Tennis, Snooker, Golf, Bowling, Darts, Poker.

Danke und Gruß,

Theoretisch ja.

da fragst du mich was!

Ich weiß dass deutschland nachträglich steuern auf preisgelder zurückgefordert hat von Gewinnern weil diese Steuer rückwirkend beschlossen wurde, ich meine mir sicher zu sein, dass es da um Wer wird Millionär? gewinner ging, die müssen ab sofort 10% des gewinnes, ehe sie diesen erhalten, SOFORT ans Finanzamt abgeben.

In diesem Beschluss wurde beschlossen, dass gewinne für die man eine Art ARBEIT machen muss, einkommensteuerpflichtig sind, worunter:

*Wer wird Millionär
*Schlag den Raab
*Schlag den Staar
*DSDS
*Wer weiß es? (Hessischer Rundfunk)

gefallen sind. Deswegen ist auch das „interesse“ dort mitzumachen gesunken (DSDS hier ausgenommen, der Ansturm als entjungferte Eintagsfliege für paar wochen berühmt zu sein ist geblieben).

Weiterhin steuerrei bleiben nur diese Sendungen wo man nix machen muss außer Glück haben, z.B. folx-TV (nachfolger von 9LIVE) oder dschungel-Camp weil dort nichts durch „können“ beeinflusst wird sondern Glücksfaktor zählt

EDIT:

in deinem Obrigen Beispiel müssen die gewinne auf alle Sportarten außer Poker versteuert werden. DIese „pokernacht“ sendungen bei pro7 oder eurosport sind steuerfrei geblieben, alles andere bitte mit 10% an der Kasse 1 anstellen, danke.

Servus,

würde es Dir wohl was ausmachen, zu Dingen, von denen Du keine Ahnung hast, keine Antworten zu schreiben?

Dein Kriterium „eine Art Arbeit“ ist ein Begriff, der nirgendwo im EStG vorkommt. Ob ein Preisgeld der ESt unterliegt, richtet sich nach § 22 Nr. 3 EStG - mit den üblichen Voraussetzungen, dass

  • Gewinnerzielungsabsicht vorliegen muss und
  • Die Einnahmen die Betriebsausgaben übersteigen, also tatsächlich Gewinn erzielt wird.

Man kann hier also Sportarten, bei denen es zwar hohe Preisgelder gibt, die aber gleichzeitig auch mit sehr hohem laufendem Aufwand betrieben werden, wie den gesamten Pferdesport, wohl von vornherein auf der Seite lassen. Außerdem alle Preisgelder, die bei weniger populären Sportarten eher übersichtlich hoch sind und nur einen Teil der Kosten decken, die dem Sportler aus seinem Sport erwachsen.

Die Abzugsteuer gem. § 50a EStG beträgt nicht zehn, sondern fünfzehn Prozent, und sie muss nur dann einbehalten werden, wenn der Empfänger beschränkt steuerpflichtig ist.

Das Instrument des „Beschlusses“ gibt es im deutschen Steuerrecht nicht. Bitte belege konkret, wie der von Dir genannte Einbehalt von zehn Prozent Abzugsteuer in den von Dir genannten Fällen begründet wird (ich habe da eine Vermutung, aber ich überlasse es Dir, das ohne Blabla und konkret auszuführen).

Schöne Grüße

MM

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Hallo Katrin,

Jein.

Im Amateursport, wo die Kosten, die dem Sportler aus seinem Sport erwachsen, höher sind als die Preisgelder, die er bekommt, liegen klar keine Einkünfte gem. § 22 Nr. 3 EStG vor, sondern Liebhaberei. Hier genügt es völlig, die anfallenden Kosten (Material, Trainer, Platzgebühren, Reisekosten usw. usw.) grob - ohne auf den Pfennig zu rechnen - aufzuzeichnen, damit im Zweifelsfall der Nachweis geführt werden kann.

Profisport wird mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben - der Sportler möchte davon leben können, und die Einnahmen aus Preisgeldern, Werbegagen usw. übersteigen die Ausgaben. Hier geht es um ESt-pflichtige sonstige Einkünfte.

Die von dem selbtsernannten Steuerexperten @sektenopfer genannte Abzugsteuer gibt es in Deutschland nur, wenn der Empfänger des Preisgeldes nicht in Deutschland unbeschränkt einkommensteuerpflichtig ist - z.B. die bekannten Steuerflüchtlinge aus der Tennisbranche. In diesen Fällen geht es allerdings nicht um zehn, sondern um fünfzehn Prozent.

Wenn Du dich demnächst an internationalen Wettkämpfen beteiligen wirst, ist es nützlich, wenn Du dich vorher kundig machst, wie das Thema im jeweiligen Land gehandhabt wird. Österreich ist hier z.B. recht liberal, Norwegen das genaue Gegenteil.

Schöne Grüße

MM

Nö.

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