Rechtschreibung Groß- und Kleinschreibung

Hallo,

in der letzten Deuschstunde sind meinerseits weitere Unlarheiten aufgetreten. Zum Thema ‚Groß- und Kleinschreibung‘ meinte unser Dozent zu einer Übung, dass „BESTEN“ in diesen Satz klein geschrieben werden würde: „Während der Zeit, in der wir warten müssen, gibt Willi einige Witze zum besten.“
Nach Recherche im Internet und neuer Rechtschreibreform wird „Besten“ groß geschrieben.
Was sagt Ihr dazu?

Und wie verhält es sich mit diesem Satz: „Gerda und Michael sind gute Schüler, aber Nina ist die BESTE.“ Lt. Dozent wird „BESTE“ klein geschrieben, da es adjektivisch ist und sich auf den Hauptsatz beziehen würde.
Seid Ihr derselben Auffassung? Oder ist es Falsch?
Habe leider zu diesem Spezialfall im Internet nichts gefunden.

Danke im Voraus für Eure Antworten!

Viele Grüße aus Berlin
Die Berlinarin

Liebe Berlinarin,

es scheint da Unstimmigkeiten zu geben. Der Redewendungs-Duden gibt deinem Dozenten Recht. Der stammt aber von vor der Reform. Auch diese Seite
http://synonyme.woxikon.de/synonyme/zum%20besten%20g…
spricht für die Kleinschreibung.

· zum Ausdruck bringen
· zum Ausdruck kommen
· zum Auswachsen
· zum Begriff erheben
· zum Beispiel
· zum besten geben
· zum Besten halten

Warum aber zum Besten halten groß geschrieben wird, bleibt ungeklärt.

Der Rechtschreibduden aber gibt an:

zum; ­)R 13 (zu dem); zum einen …, zum anderen …; (­)R 47:smile: zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten; zum Höchsten, Mindesten, Wenigsten; zum ersten Mal[e]; zum letzten Mal[e]; zum Teil (Abk. z. T.); etwas zum Besten geben, haben, halten; es steht nicht zum Besten (nicht gut); zum Besten der Armen; sich zum Besten kehren, lenken, wenden; (­)R 50:smile: das ist zum Weinen, zum Totlachen. Zur Schreibung von „zum“ als Teil von Eigennamen vgl. zu

Und als Regel:

Es ist das Beste, wenn wir jetzt gehen. Sie hat sich nicht das Geringste vorzuwerfen.
im Argen liegen, zum Guten wenden, auf dem Trockenen sitzen, im Dunkeln tappen, im Trüben fischen, auf dem Laufenden sein, ins Schwarze treffen, aufs Ganze gehen, das Weite suchen, aus dem Vollen schöpfen, zum Besten geben

So gehe ich davon aus, dass es groß geschrieben wird.

Vielleicht wendest du dich mit der Frage direkt an den Duden-Verlag.

Es tut mir Leid, dass ich die Sache nicht endgültig klären kann.

Beste Grüße
Fritz

Hallo nach Bärlin :smile:,

man gibt tatsächlich etwas zum Besten.

Im zweiten Fall pflichte ich dem Lehrer bei:
Gerda und Michael sind gute Schüler, aber Nina ist die beste [Schülerin].

Beides findest du mit Sicherheit im Duden. Seinen Fehler kannst du dem Lehrer ja mal unter die Nase halten.
Lehrer sind halt auch nur Menschen, und warum sollte es nicht auch eine Neuerung in der Rechtschreibreform geben, die an ihnen vorbeigezischt ist?! :smile:

Viele Grüße
Kirsten

"Während der Zeit, in der

wir warten müssen, gibt Willi einige Witze zum besten."

Lt. DUDEN und Praxiswörterbuch wird empfohlen:
„… einige Witze zum Besten geben.“
also Großschreibung!
Grund:
Die Herkunft des Ausdrucks „etwas zum Besten geben“ verweist darauf, das „etwas“ zu dem bereits vorhandenen „Besten“ dazugegeben, sozusagen „oben d’raufgelegt“ wird. Das kann man sich vielleicht richtig bildlich vorstellen: Das liegt „das Beste“ (Artikel + Nomen!, also Großschreibung) auf dem Tisch - und jemand legt oben noch etwas darauf oder dazu.

Nach Recherche im Internet und neuer Rechtschreibreform wird
„Besten“ groß geschrieben.

Richtig!

Und wie verhält es sich mit diesem Satz: „Gerda und Michael
sind gute Schüler, aber Nina ist die BESTE.“ Lt. Dozent wird
„BESTE“ klein geschrieben, da es adjektivisch ist und sich auf
den Hauptsatz beziehen würde.

Richtig! Das Objekt „die beste“ ist unvollständig, man müsste „Schülerin“ ergänzen. Übrigens ist das ein Grenzfall, da ja im Hauptsatz eigentlich „die Schüler“ (Plural) steht, insofern die (gedachte) Ergänzung eigentlich falsch ist.
Aber da sinngemäß klar ist, dass es um das „der/die-beste-Schülerin-Sein“ geht, ist es auch in diesem Fall richtig.
Wollte man ausdrücken, dass Nina generell „die Beste“ ist (also nicht nur die beste Schülerin, sondern auch die beste Turnerin, der beste Mensch usw.), dann müsste man „die Beste“ groß schreiben.

Mit Gruß vom See,
Uwe Peschka

Ohne Gewähr:

Meiner Ansicht nach ist im ersten Satz „zum Besten geben“ richtig.

Im zweiten Satz stimme ich mit dem Dozent überein, da sich „die beste“ auf „die beste Schülerin“ bezieht.

Siehe auch /t/am-liebsten/2953878

Gruß!

Hallo Herr Peschka,

besten Dank für die Antwort!

Grüße aus Berlin
Die Berlinarin

Hallo Kirsten,

Danke für Deine Antwort!

Viele Grüße aus Berlin
Die Berlinarin

Hallo Fabienne,

Danke für Deine Antwort!

Viele Grüße aus Berlin
Die Berlinarin

Hallo Fritz,

besten Dank für die Antwort!

Viele Grüße aus Berlin
Die Berlinarin

Ich hoffe, es ist jetzt klarer.

Für mich war es auch nicht klar. Erst jetzt übersehe ich die Lage.

Gruß Fritz

Hallo,

also bei diesn Satz "Gerda und Michael

sind gute Schüler, aber Nina ist die BESTE." wird „die beste“ kleingeschrieben.

Begründung: Adjektive, Partizipien und Pronomen, die sich auf ein vorhergehendes oder nachstehendes Substantiv beziehen, werden klein geschrieben!

Sie war die aufmerksamste und klügste meiner Schülerinnen.
Dünne Bücher lese ich unterwegs, dicke zu Hause.
Die Verkäuferin zeigte mir eine Auswahl an Pullovern. Die schwarzen gefielen mir am besten.

und bei diesem Satz "Während der Zeit, in der

wir warten müssen, gibt Willi einige Witze zum besten." würde ich auch klein schrieben.

Begründung: etwas zum besten geben etwas Unterhaltsames erzählen Ich will euch noch eine Anekdote zum besten geben … Kleinschreibung→R 3.8, R 3.9

Das ist zumindest meine Meinung.
Ich hoffe damit weitergeholfen zu habe, anosnsten nochmal melden.

Hallo Berlinarin,
ich würde „zum Besten“ groß schreiben und habe Folgendes gefunden: In „Wie schreibt man jetzt“, herausgegeben vom Duden-Verlag, 1999 heißt es auf S. 97, dass substantivierte Adjektive, die Bestandteile fester Wendungen bilden, groß geschrieben werden. Dein Beispiel wird auch angeführt. Und weiter auf S. 105: „Die Alternative `groß oder klein´ ist auf Superlative mit aufs/auf das beschränkt. Verbindungen von Artikel oder den Präpositionen im/ins/vorm/zum und Superlativ sind dagegen stets groß zu schreiben“ (also: aufs beste/aufs Beste, aber zum Besten)

Ich habe in Stolpersteine von Gabriele Luik (Geiger-Verlag, 1989, S. 152) die Version „zum besten geben/gereichen“, aber „zum Besten lenken/wenden“ gefunden. Find ich nicht logisch.

Zu deiner anderen Frage meine ich spontan: Hier könnte dein Lehrer Recht haben; mach mich mal schlau …
VG Ute

Hallo Ute,

besten Dank für Deine Antwort.
Die zweite Frage hat sich zwischenzeitlich geklärt. „BESTE“ wird in diesem Fall klein geschrieben. Es handelt sich um einen Grenzfall, da sich „beide“ auf den Inhalt des Satzes zuvor bezieht.

Viele Grüße
Berlinarin

Hallo Berinari

dein Lehrer hat Recht.
FAlls es dir unverstendlich ist, frage ihn einfach danch. Die neu Rechtschreibung ist eingach komisch.

Hallo, Berlinarin,

nach Regel K 72 im Duden heißt es „etwas zum Besten geben“, denn es handelt sich um ein substantiviertes Adjektiv.
Nach Regel K73 muss im Satz

„Gerda und Michael sind gute Schüler, aber Nina ist die BESTE.“

das Wort beste WIRKLICH klein geschrieben werden, denn es bezieht sich auf das vorangehende Substantiv „Schüler“ (auch wenn der Satz ein wenig merkwürdig ist, aber das ist eine andere Geschichte). Als Beispiel merkt man sich den Satz: „Ich mag Krawatten, vor allem die gepunkteten (Krawatten).“
Ich hoffe, dass ich weiterhelfen konnte. Bei weiteren Fragen: jederzeit.
Beste Grüße,
Susanne Leidner.