Hallo Mike
Ich kann
einen Glauben freiwllig annehmen. Ich kann mich nach freiem
Willen wieder davon lösen, ohne dabei behindert zu werden. Das
zeichnet gute Glaubensgemeinschaften aus.
(fettmarkierter Eintrag von mir)
…
Für mich persönlich ist natürlich die unreflektierte und vor
allem auf Unwissenheit basierende Ablehnung
naturwissenschaftlicher Erkenntnisse durch eine Sekte
ebenfalls ein wichtiges Kriterium.
(Creationismus z.B.)
Hier wird es interessant. Wie du vielleicht weiss, glaube ich auch an die direkte Schaffung des Menschen durch Gott. Für die meisten Menschen in unserem Kulturkreis gilt so etwas als eine Form von Demenz.
Nun ist es aber nicht so, dass ich in Bezug auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse völlig Unwissend bin oder diese beharrlich ignoriere. Ich sehe in dem Bild, welches der Fossilienbericht darstellt einen ausreichenden Spielraum für meinen Glauben. (Schwieriger wird es bei der Einordnung prähistorischer Kulturen in den Zeitraum der durch die biblische Geschichtsschtreibung beschrieben wird, aber das ist ein anderes Thema.)
Im Gegenteil, wenn ich sehe, wie wenig die Menschen die von ihnen zu absoluten Wahrheiten erhobenen Lehren verstehen, kräuseln sich bei mir die Fußzehen. Ein Schönes Beispiel ist, wenn die Leute sagen, dass Evolution gleichbedeutend damit ist, dass der Stärkere überlebt.
In dem Moment, in dem man nur Religionen für legitim hält, die Konform sind mit dem Stand der Naturwissenschaften hat man eine neue Staatsreligion geschaffen, nämlich die „allwissende unfehlbare Wissenschaft“.
Kurz gesagt, der Glaube an vermeindlich Unsinnigem sollte auch ein Bestandteil der Religionsfreiheit sein. (Genauso wie die Meinungsfreiheit das Verzapfen von Schwachsinn einschließt.)
Die Ausübung von Zwang durch
Religionen lehne ich ab, dadurch zerstört man das größte
göttliche Geschenk: den freien Willen.
Uneingeschränkte Zustimmung zu dieser Aussage.
Gruß
Carlos