Rhetorische Fragen von Fragen unterscheiden

Tach Kommune

Woran kann ich eine rhetorische Frage erkennen?

Wenn dieser Satz :

Wir sind gemeinnützig?

für sich allein steht, wie kann er rhetorisch oder auch nichtrhetorisch Verstanden werden?

Welche Grammatikalischen Regeln gibt es, dies zu unterscheiden?

Hallo,

Woran kann ich eine rhetorische Frage erkennen?

Wenn dieser Satz :

Wir sind gemeinnützig?

für sich allein steht, wie kann er rhetorisch oder auch
nichtrhetorisch Verstanden werden?

in [FAQ:1312] steht dazu:

Rhetorische Frage
Frage, auf die keine Antwort erwartet wird, weil sie anstelle eines Aussagesatzes steht
„Bin ich Dein Dienstmädchen?“, „Kann jemand die Zeit anhalten?“

Aber wo kann der genannte Satz ohne jeden Zusammenhang stehen?

Gruß
Kreszenz

Tach

Es gibt keinen formalen Unterschied, wie z.B.
grammatische Besonderheiten oder Erkennungswoerter.
Ob eine Frage rhetorisch ist oder nicht, entscheidet allein der
Zusammenhang, in welchem die Frage auftaucht. Man fuehlt, ob die
Frage beantwortet werden will oder nicht.

Gruss, Tychi

Tach Kommune
Wir sind gemeinnützig?

Hi, Seven of Nine!
Drohnen können doch nicht denken. Frag einfach das Kollektiv. Seit wann können Drohnen sprechen?! (rhetorische Frage)
CF FJ

danke erstmal

es scheint wohl keine grammatikalische regel zu geben. Das mit dem ausrufezeichen ist eine Möglichkeit, jedoch leider keine regel. so kann sich wohl der „sprecher“, „verfasser“ aussuchen ob er rhetorisch fragt, wenn kein kontext gegeben ist.

Kann denn eine rhetorische Frage allein stehen?

Hallo,

so kann sich wohl der „sprecher“, „verfasser“ aussuchen
ob er rhetorisch fragt, wenn kein kontext gegeben ist.

mir ist noch immer nicht klar, was du mit „kein Kontext“ meinst. Es muss doch zumindest einen situativen Kontext geben, in dem ein Satz geäußert wird.

So ist z. B. die Frage „Oder siehst du das anders?“ rhetorisch gemeint, wenn es um ein Thema (z. B. Steuererhöhung) geht, zu dem weitgehend Konsens besteht, in anderem Zusammenhang kann sie durchaus eine „echte“ Antwort erfordern („Wir brauchen ein neues Auto“).

Wo / Bei welcher Gelegenheit ist dir denn der Satz „Wir sind gemeinnützig?“ begegnet?

Gruß
Kreszenz

Kann denn eine rhetorische Frage allein stehen?

Weiß ich alles? Bin ich vielleicht Einstein?
Grüße an das Borg-Kollektiv
CF FJ

Moin,

Wir sind gemeinnützig?

dieser Satz kann weder rhetorisch noch nichtrhetorisch verstanden werden, sondern ohne den Zusammenhang, in dem er geäußert wurde, schlicht gar nicht.

Spekulation: Irgend jemand in der Runde sagt: „Wir sind gemeinnützig!“ und dem Fragenden ist dieser Sachverhalt neu. Um sich zu vergewissern, um seinen Unglauben zu betonen oder auch, um widerlegt zu werden, fragt er zurück „Wir sind gemeinnützig?“, wobei er sich durchaus eine Antwort erwartet.

Ob das nun eine rhetorische Frage ist - vielleicht. Wenn damit gemeint ist, dass weniger eine Antwort gewünscht ist als vielmehr das Steuern, das Herauskitzeln einer bestimmten Antwort, dann schon. Das lässt sich aber ohne den Zusammenhang, in dem gefragt wird, nicht beurteilen.

Welche Grammatikalischen Regeln gibt es, dies zu unterscheiden?

Keine. Grammatik erzeugt korrekte Wortformen; Syntax besteht aus den Bildungsregeln, die formal richtige Sätze erzeugen. Ob diese Sätze dann sinnvoll sind, ist der Grammatik völlig wurscht, der Syntax auch. Wie Sätze verstanden werden können , damit befasst sich die Semantik, die jedoch niemals Regeln zur Bildung von Sätzen aufstellt.

Gruß Ralf

Hallo

Ich habe einen Artikel aus einer zeitung in ein Forum kopiert, dessen mitglied ich bin. Es handelt sich um einen Verein. In diesem Artikel handelte es sich darum, dass Vereine, die Gemeinnützig sind 1 euro Jober beantragen können. Da in unserer Satzung die Gemeinnützigkeit angegeben ist und ich von keinen weiteren Kriterien wußte, erhoffte ich so durch diese information das interesse dafür wecken zu können.

als antwort bekam ich die antwort:

Sind wir gemeinnützig?

dies konnte ich bejahen, indem ich den Paragraphen, der Satzung einfügte.

Nun stützt sich das „gegenüber“ darauf, dass diese Frage rhetorisch zu verstehen sei. Und er somit meinte: „sind wir ja gar nicht“. Das dem so ist konnte ich jedoch darlegen.

entgegen den zwistigkeiten, die dort an der Tagesordnung sind, machte es mich schon stutzig und für weitere Verständnissprobleme vorsorgend, wann ist nun eine Frage „rhetorisch“ und ist es Diese gewesen.

soviel zu den details…

danke für die bisherigen antworten…

vielleicht macht es diese situation noch anschaulicher.

Man kann doch seine Aussagen nicht drehen und wenden wie man will, oder läßt es die Sprache an gewissen stellen doch zu?

die frage lautete natürlich:

Wir sind gemeinnützig?

Hallo,

Da in
unserer Satzung die Gemeinnützigkeit angegeben ist und ich von
keinen weiteren Kriterien wußte, erhoffte ich so durch diese
information das interesse dafür wecken zu können.

als antwort bekam ich die antwort:

Sind wir gemeinnützig?

dies konnte ich bejahen, indem ich den Paragraphen, der
Satzung einfügte.

Nun stützt sich das „gegenüber“ darauf, dass diese Frage
rhetorisch zu verstehen sei. Und er somit meinte: „sind wir ja
gar nicht“.

und du hast nicht mehr nachgefragt, was er damit sagen wollte?

Da ich weder den gesamten Verlauf der Unterhaltung noch den Inhalt eurer Satzung kenne, kann ich nur vermuten, dass dein „Gegenüber“ dir mit seiner rhetorischen Frage auf ironische Weise mitteilen wollte, dass er, warum auch immer, deinen Verein - trotz des Passus in der Satzung - nicht als gemeinnützig ansieht. Vielleicht geht er von der eigentlichen und nicht von der juristischen Bedeutung des Begriffs aus?

Man kann doch seine Aussagen nicht drehen und wenden wie man
will, oder läßt es die Sprache an gewissen stellen doch zu?

Das wollte er vielleicht gar nicht, er ist wahrscheinlich davon ausgegangen, dass sein Satz bei dir so ankommt, wie er ihn gemeint hat. Das ist das alte Problem bei der Internet-Kommunikation: Wichtige Komponenten wie Mimik, Gestik, Tonfall fehlen; rein schriftliche Äußerungen lassen eben oft verschiedene Interpretationen zu.
Wenn es um etwas Wichtiges geht, bei Unklarheiten am besten (notfalls mehrfach) nachfragen.

Gruß
Kreszenz

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tach mal wieder

und du hast nicht mehr nachgefragt, was er damit sagen wollte?

Es hat sich nun herausgestellt, dass wir gemeinnützig sind, jedoch benutzte das „gegenüber“ , meiner Meinung nach, die Frage als rhetorisch und unterstrich dies noch , obwohl ich darauf antworten konnte und es somit nicht den sinn von „nein, wir sind es doch gar nicht“ beinhalten konnte.

ein anderes Beispiel zu dieser Sache:

Wenn jemand sagt:

„Kann etwas schneller als Licht sein?“

und diese Frage als rhetorisch versteht, sie jedoch wiederlegbar ist zB. mit der Aussage:

„ja, Tachionen.“

dann wird doch aus dieser möglichen rhetorischen Frage, auch wenn sie so gemeint war, eine Normale Frage, oder?

diese problematik versuch ich zu verstehen.

Danke für bisheriges

Hallo noch mal,

Es hat sich nun herausgestellt, dass wir gemeinnützig sind,
jedoch benutzte das „gegenüber“ , meiner Meinung nach, die
Frage als rhetorisch und unterstrich dies noch , obwohl ich
darauf antworten konnte und es somit nicht den sinn von „nein,
wir sind es doch gar nicht“ beinhalten konnte.

wie gesagt, er wollte wahrscheinlich nicht in Frage stellen, dass euer Verein als „gemeinnützig“ eingetragen ist, sondern seinem Zweifel Ausdruck verleihen, ob eure Ziele und Aktionen im Wortsinn gemeinnützig (also von Nutzen für die Gemeinschaft) sind. Dann wäre die „Frage“ ironisch-provokativ zu verstehen (also etwa: „So so, das nennt ihr also gemeinnützig…“).

ein anderes Beispiel zu dieser Sache:

Wenn jemand sagt:

„Kann etwas schneller als Licht sein?“

und diese Frage als rhetorisch versteht,

dann wird doch aus dieser möglichen rhetorischen Frage, auch
wenn sie so gemeint war, eine Normale Frage, oder?

Eigentlich nicht, denn es war nicht die Intention des Fragenden, eine „echte“ Antwort zu bekommen (da er überzeugt ist, es gäbe keine).

sie jedoch
wiederlegbar ist zB. mit der Aussage:
„ja, Tachionen.“

Dann hat der Antwortende die Frage „umfunktioniert“ und dem Fragesteller einen Irrtum aufgezeigt.

In deinem Fall ist es aber doch offenbar so, dass der Verfasser den besagten Satzes nicht in Unkenntnis der Tatsachen geschrieben hat, sondern mit anderer Absicht (s. o.).

Gruß
Kreszenz

1 Like

Danke, das ist es was ich wissen wollte

ps.: Das „gegenüber“ war der vorsitzende des vereins

Moin, borgdrone,

Nun stützt sich das „gegenüber“ darauf, dass diese Frage rhetorisch zu verstehen sei. Und er
somit meinte: „sind wir ja gar nicht“. Das dem so ist konnte ich jedoch darlegen.

das legt den Schluss nahe, dass der Gutste, anstatt den für ihn neuen Sachverhalt einfach abzunicken, seine Unkenntnis vertuschen wollte.

Man kann doch seine Aussagen nicht drehen und wenden wie man will,

Doch, dann heißt das aber nicht Rhetorik, sondern Feigheit.

oder läßt es die Sprache an gewissen stellen doch zu?

Die Sprache bestimmt nicht.

Gruß Ralf