Hallo!
Ein kleiner Anreger: Es gibt ADS und es gibt ADHS
(Aufmerksamkeitsdefizitstörung ohne und mit Hyperaktivität).
Mein Sohn hat ADS. Wenn der durch irgendwas ruhig gestellt
würde, würde er vermutlich einschlafen.
Das kann ich nur bestätigen.
Ich hatte vor ein paar Jahren eine Schülerin, bei der ADS erst sehr spät diagnostiziert wurde. Sie litt darunter und auch ihre schulischen Leistungen waren nicht ihrer Begabung entsprechend. (Ihre Klassenarbeiten zeigten oft viele gute Gedanken, aber die waren so „wirr“, das Schriftbild so chaotisch und die Flüchtigkeitsfehler so häufig, dass es einem grauste).
Eines Tages schrieb sie („einfach so“) eine der besten Klassenarbeiten, die ich in Bio in der 11. Klasse je korrigiert habe. Ihre Antworten waren durchweg richtig, intelligent, sprachlich einwandfrei, kreativ und originell. Auf die Frage, was sich denn geändert habe, bestätigte sie meine Vermutung: Kurz zuvor hatte sie angefangen ihr ADS medikamentös zu behandeln. Von „ruhig stellen“ kann hier absolut nicht die Rede sein. Im Gegenteil: Wärend sie vorher phasenweise extrem lethargisch sein konnte (nahezu „bewusstlos“), war sie mit Medikamentierung „normal“.
Ich bin mir sicher, dass sie ohne das entsprechende Medikament nicht das sehr gute Abitur geschafft hätte, das sie verdient hat.
Man darf tatsächliche ADS Patienten einfach nicht mit den Kindern in einen Topf werfen, deren schlechte Manieren ihre Eltern mit ADS entschuldigen, was in diesen Fällen häufig gar nicht diagnostiziert ist.
Gruß, Michael
P.S.: Ich habe das Wort „Ritalin“ in meinem Posting vermieden, weil das Präparat einen anderen Namen hatte, den ich leider vergessen habe. Es war aber bestimmt etwas vergleichbares.