Stimmt, deswegen wollen die Gegner auch nicht Milliarden a Steuergeldern verbuddeln lassen, die anderswo besser zu investieren sind.
Es wird hier immer so ca. 80 Millionen Leute geben, die zu wissen meinen, dass es irgendwo anderes besser investiert wäre.
Sehr sachlich und vor allem fundiert.
Nee, das ist in der Tat nur eine unzulässige Verallgemeinerung. Ich kenne natürlich nicht alle Einwohner. Ich wollte nur behauptet haben, das jeder sicher mindestens noch eine andere Investition für besser hält. Ganz klar wäre es mir auch lieber, wenn meine Kleinstadt einen ICE-Halt hätte, wobei es mir natürlich ebenso lieb wäre, dass ich persönlich auf keinen Fall durch die hierfür notwendigen Baumaßnahmen oder spätere durch den Betrieb entstehenden Begleitumstände in irgendeiner Weise belästigt werde.
Ich meine, und das ist bei diesen Summen üblich, dass es eine neutrale -und nicht politische- Kosten-Nutzen-Analyse geben muss, die nachweist, dass die Investition wesentliche Vorteile gegenüber der günstigeren Version des Umbaus des K-Bahnhofs bringt.
Ja, das darf man meinen. Ich meine, dass die Gegenseite mindestens genauso politisch motiviert ist, wobei mir die Politik der Dagegenseier (bei diesem aber auch anderen Projekten) leider immer nicht ganz klar ist. Das wird entweder nicht oder viel zu spät kommuniziert. Wie lange läuft dieses Projekt schon?
Deshalb, so habe ich das verstanden, wurde jetzt zusätzlich der Stresstest vereinbart und die Expertise der Schweizer Sachverständigen.
Warten wir’s mal ab.
Ja, gute Idee. Aber bitte nicht dass das dann wieder ein paar Jahre Verzögerungen und weitere Kosten bedeutet.
Mir fällt da ein ähnlich gelagertes Projekt in meiner Kleinstadt vor rund 150 Jahren ein. Damals ging es deutschlandweit überhaupt erstmal darum Einsenbahnlinien zu bauen. Und auch damals gab es schon Leute die dagegen waren. Die hatten bestimmt auch gute Gründe und das hätte sich mit den damals bekannten Zahlen sicher auch im Leben nicht gerechnet. Es gab sogar so eine Art Volksbefragung und die ersten Bahnlinien verliefen dann nicht an unserem Städtchen sondern erstmal woanders entlang. Jahre später hat man dann gemerkt, dass so ein Eisenbahnanschluß ja offenkundig doch die Wirtschaft ganz schön voranbringt und sich locker rechnet. Nun waren aber die Messen längst gesungen und man kommt heute von der Hauptstadt schneller nach Ulan-Bator als von hier mit der Bahn in die Hauptstadt. Denn jetzt rühmt man sich, dass das Städtchen direkten (!) Anschluss zu drei Hauptstrecken (damlas eben die ersten Strecken) hätte.
Heißt natürlich nichts anderes, als dass man erstmal mit dem Bummelzug über die Dörfer an solche eine Hauptstrecke ranfahren muss, alle 2h tagsüber. Dummerweise sind die Anschlüsse dann auch nicht gleich in größeren Städten, sodass man erstmal mit dem nächsten Bummelzug dorthin muss, um dann endlich mal einen schnelleren Zug zu bekommen.
Nun beginnt natürlich eine Hase und Igel rennen. Die Bahn würde ja öfter fahren, macht sie aber nicht, da es zu wenig Kunden gibt. Die fahren jetzt lieber mit dem Auto, da sie nicht zwei Stunden für 50 Kilometer benötigen wollen und noch nicht am Ziel sind. Da sind vor mehr als 150 Jahren Fakten geschaffen worden, die sich immernoch nachteilig auswirken.
Ich will damit nur sagen, dass solche Projekte in ihrem Potenzial möglicherweise nicht vollständig aus der Gegenwart heraus zu erfassen sind und sich immer ein Haar in der Suppe finden lässt.
Ich möchte jetzt auch nicht die eine oder andere Variante bewerten, aber ich frage mich, wo die Gegner in den letzten 15 Jahren waren und wie sie sich in das Projekt eingebracht haben.
Eins scheint mir jedoch sicher, je länger das dauert, desto mehr Leute werden weiter mit dem Auto pendeln oder zu solchen Pendlern werden. Und dann wird jemand sagen, dass sich das nicht lohnt, weil doch ohnehin so wenige mit der Bahn fahren ;o).
Naja, ist ja ohnehin ein Autoland und die dortigen Tüftler werden auch dafür eine Lösung finden und genügend Wohlstand erzeugen, damit die Satten weiterhin unbesorgt gegen etwas sein können.
Grüße