Scheppach u. Einhell vs Bosch und Metabo

Du kannst in China alles bekommen, Du musst halt nur den richtigen Preis zahlen. China ist längst nicht mehr nur Produzent von billigem Schrott, sondern liefert in allen Preis- und Leistungsklassen. Insoweit ist es eben tatsächlich ein Unterschied, ob Bosch, Makita, Metabo und Co. in China nach ihren eigenen Standards produzieren lassen, oder ob man sich heute den und morgen den nächsten Billigheimer sucht, der einfach nur den niedrigsten Preis bietet, und auf dessen Ware man dann sein eigenes Logo klebt.

Beruflich habe ich es auch mit Ware zu tun, die seit erst relativ kurzer Zeit teilweise auch aus China angeboten wird. Da gibt es klare Verfahren zur Qualifizierung eines Herstellers und seiner Produkte, und wer die erfüllt darf liefern. Daran scheitern ganz viele Lieferanten, nicht nur aus China. Bei der Qualifikation der ersten Chinesen gab es da auch vielfach Vorbehalte. Haben sich aber bislang bei denen, die durch gekommen sind, nicht bestätigt.

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Mit der Materialwahl kann man schon für ganz massive Unterschiede sorgen. Ich habe zu Studienzeiten IT-Hardware im geberblichen Bereich verkauft, und da konnte man die Leistungsklassen ganz klar voneinander abgrenzen. Bei den billigeren Geräten gab es viel mehr Plastik, während die höherwertigen Geräte viel Metall in der Mechanik hatten. Dann gab es immer auch Unterschiede im mechanischen Aufbau. Ja, es geht mit drei Halterungen/Schrauben/… Das Profigerät hatte aber ein oder zwei Halter/Schrauben mehr, und war damit deutlich steifer. Beim billigen Teil sind waren die Achsen dünner, beim teureren dicker, und die Sache dadurch wieder steifer. Beim Billigteil war Reparaturfreudigkeit ein Fremdwort, weil die Dinger eben in die Tonne sollten, wenn sie man ausfielen, bei den Profi-Geräten konnte man einfach reparieren, und gab es auch längerfristig Ersatzteile, …

Meine erste Mauerfräse ist mir z.B. aufgrund nicht ausreichender Abdichtungen ausgefallen, die den ganzen feinen Staub nicht ausreichend draußen gehalten haben. Der macht dann die Lager recht schnell kaputt. Bei meinen Makita-Werkzeugen sind recht aufwändige Dichtungssysteme verbaut, die auch jahrelangen Einsatz im Trockenbau mit jeder Menge Gipsstaub überleben. Mal sehen wie lange meine Scheppach-Giraffe noch überlebt (hat aber die Dinge, für die ich sie gekauft habe, gut überstanden, nächster Einsatz fraglich). Aber auch bei der wäre die Profiversion mehr als doppelt so teuer gewesen, und daher habe ich mich angesichts überschaubarem Einsatz für die billigere Variante entschieden.

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Ich würde da gar nicht von Glück und Pech sprechen. Natürlich gibt es immer mal Ausreißer, aber man kann durchaus auch von einer mehr oder minder hohen Lebenserwartung bestimmter Preisklassen sprechen, die man im ein oder anderen Fall eben braucht, oder auch nicht.

Der teurer Kärcher Commercial Sauger mit Filterreinigung ist ein sehr robustes Teil, trotzdem habe ich ihm aufgrund des massiven, langjährigen Einsatzes die defekte Turbine „verziehen“. Der abgerauchte Makita-Motor geht auf meine eigene Ungeduld. Große Lochsäge mehrfach in 2cm OSB hätte doch etwas Ruhepause zum Abkühlen zwischendurch gebraucht. Dass die billige Mauernutfräse natürlich nicht so haltbar sein würde, wie die teure Profimaschine war mir auch klar. Trotzdem hat sie den ersten und zunächst einzig absehbaren Einsatz gut gemeistert. Dass sie Jahre später im zweiten Einsatz einen Ausfall hatte, war zu verschmerzen. Mit dem Nachfolger liege ich preislich aber immer noch deutlich im Vorteil gegenüber einem Profigerät. Und ob ich das Ding jemals wieder brauchen werde, steht in den Sternen.

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Hallo,

ja, das leuchtet mir grundsätzlich schon ein, aber machen die zwei Schrauben mehr, die aus Metall sind, anstatt aus Plastik oder die etwas stärkere Achsen, etc bei den Herstellungskosten denn wirklich soviel aus? Ist ein dreifacher VK deshalb gerechtfertigt?
Ist eine Bosch in der Qualität 50%, 100% oder 300% besser, als eine Scheppach oder Einhell? Nur schätzungsweise. Wissen tut das ja keiner, außer Vl ein Gutachter oder Sachverständiger
Karl

Und es werden noch ein paar Unterschiede kommen und dann natürlich auch noch die Entwicklungskosten usw. und schon bist du beim Unterschied, obwohl beide Maschinen in China (Unterschied bereits mehrmals erwähnt) produziert werden.

Bei einem Akkuschrauber, den ich relativ oft brauche, hab ich schon mehr nachgedacht und zu einem etwas teureren Markengerät gegriffen, hingegen bei der Stichsäge, die ich schnell und nur für den einen Zweck benötigte und die nunmehr seit fast 15 Jahren herumliegt (k.A., ob sie überhaupt noch funktioniert), hab ich ohne Überlegen das Billigste genommen.

Ich sag nur noch: Makita :wink:

Hab gerade eine Baustelle gegenüber, auf der alles nach Feierabend durcheinander liegt, aber die Hilti- und Makita-Koffer werden immer schön ordentlich mitgenommen …

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Was diese beiden zusätzlichen Schrauben, … in den Herstellungskosten ausmachen steht mE in der Tat oft den geforderten Mehrkosten gegenüber in keinem angemessenen Verhältnis. Wobei es natürlich ggf. auch stärkere Motoren u.ä. sind, die schon einen deutlichen Preisunterschied ausmachen können. Und viel klein wird irgendwann natürlich auch groß. D.h. da kommt dann natürlich eins zum anderen. Man darf auch nicht vergessen, dass auch die Bevorratung von Ersatzteilen über längere Zeit ein Kostenfaktor ist, der sich irgendwo dann im Preis wiederfindet. Wenn ich die Billigteile als Wegwerfartikel betrachte, und für die höherwertigen Dinger ganze Lagerhallen voll Ersatzteilen mit Expressversand, vor-Ort-Service, … vorhalte, geht das ordentlich ins Geld.

Dabei machen die ggf. nur kleinen technischen Unterschiede in Bezug auf die Lebenserwartung der Geräte u.U. eine ganze Menge aus. Um zurück zu den Druckern zu gehen, so hatte ich einen Fall, bei dem ich einen Kunden übernommen habe, bei dem zwei eher für den privaten Einsatz gedachten Epson Nadler den ganzen Tag dicke Formularsätze durchwürgten, und der Kunde über die miese Qualität der Epson Drucker schimpfte, die er alle paar Monate austauschen musste. Es kostete einige Überredung, ihm ein Profi-Gerät vom selben Hersteller für den doppelten Preis zu verkaufen. Nach zwei Wochen wollte er den 2. Die beiden Dinger sind mehrere Jahre problemlos im Einsatz gewesen, und als dann mal Ersatz fällig war, gab es angesichts der Laufleistung auch kein Murren.

In einer größeren Anwaltskanzlei entschied man sich auf Anraten des Software-Herstellers für Laserdrucker eines für solche Geräte weniger berühmten, aber sehr günstigen Herstellers, und hatte nur Probleme. Auf die Teststellung eines großen Lexmark-Geräts hin, kam innerhalb einer Woche die Bestellung den ganzen Laden umzurüsten. Die Dinger sind da ewig gelaufen, bis der Chef irgendwann in Ruhestand ging, und den Laden abwickelte.

Auf der anderen Seite mögen Leute mit weniger extremen Druckanforderungen mit den billigen Geräten durchaus ihren Spaß gehabt haben, und natürlich auch deutlich Kosten gespart haben. Daher sollte man eben seinen Bedarf kennen, und danach entscheiden.

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Ok, aber dann wäre es ja sogar clever - sieht man von der Fairness einmal ab - sich Scheppach oder Einhell zu kaufen, denn die sparen sich weitgehend die Entwicklungskosten, weil sie abkupfern, ähnlich wie bei Generika.
Was hab ich als Endkunde davon, wenn ich Bosch über den Kaufpreis anteilig Entwicklungs- oder Marketingkosten zahle, die mit den Lohn und Materialkosten des Produktes, das ich kaufe, kaum etwas zu tun haben. Bei Scheppach spare ich mir viele unnütze Ausgaben, weil ich hier fast nur das Produkt selber zahle.
Für Bosch oder Metabo ist das eine verzwickte Lage, denn sie müssen Leute dazu bewegen, trotz der hohen Preise, ihre Produkte zu kaufen.
Karl

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Ja, sehr gut nachvollziehbar :+1:
Da ich solch ein Gerät 20 Jahr oder länger nutzen möchte, aber nicht wissen kann, was ich damit in 10 Jahren mal machen will oder muss, kaufe ich jetzt gleich etwas Gutes. Jetzt könnte ja einer sagen: Dsnn Kauf doch in 10 Jahren erst dann was Gutes, wenn Du definitiv weißt ob Du sowas brauchst. Ja, schon richtig, aber gute Bosch oder Metabo-Geräte werden sicherlich nicht billiger sein in 10 oder 15 Jahren
Grüße
Karl

Aber sie könnten natürlich technologisch weiter sein. Nehmen wir z.B. mal Akku-Geräte. Da war lange Zeit der Akku-Schrauber vielfach das einzige mäßig brauchbare Gerät, weil die NiCa-Akkus für mehr weder die Power noch die Laufzeit mitbrachten, kritisch beim Laden waren, und gerne kaputt gingen. Die ersten Lithium-Akkus waren schon ein gewaltiger Schritt. Aber erst sein wenigen Jahren macht es Sinn, so richtig auf Akku zu setzen, weil inzwischen auch höhere Kapazitäten für bezahlbares Geld zu bekommen sind. Ich ärgere mich über einige netzbetriebene Geräte, die ich wenig in der Vergangenheit genutzt habe, die ich heute natürlich nicht wegwerfe, aber die ich jetzt als Neukauf sicher mit Akku erwerben würde.

Oder es könnte Sinn machen sich dann für eine konkrete Aufgabe ein etwas spezielleres Gerät zusätzlich zu leisten, also z.B. für den Trockenbau doch lieber noch den Schnellbauschrauber zusätzlich zum normalen Schrauber (mit dem wird man in Metallprofilen einfach nichts), die Säbelsäge statt der Stichsäge, …

Man darf nicht vergessen, dass der größte Wertverlust in dem Moment eintritt, in dem man die Ware beim Händler bezahlt. Insoweit bin ich beim Kauf auf Vorrat immer recht skeptisch, wenn es nicht um ein wirklich universell nutzbares Gerät geht, das auch heute schon seine konkrete Berechtigung hat.

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Ja, da ist wirklich was dran. Hatte vorhin mir der Kundenhotline von Metabo ein klärendes Gespräch.
Ich stellte mich als Privatperson vor, die das Gerät etwa 20-30 Stunden pro Jahr für Stemmarbeiten benötigt. Um aber im Falle eines Falles auch mal bohren zu können , will ich keinen reinen Stemmhammer.
Ich schwankte zwischen dem 5-40 er KH, dem KHE und dem KHEV, mit Tendenz zum KH, weil der günstigste mit 315 €. Der Scheppach kostet auch 129€. Die 200 Differenz kann ich schultern.
Aber der Typ hat mir von allen dreien abgeraten, weil alle 3 für den schweren Einsatz. Das war zumindest sehr ehrlich :+1:
Jetzt wird es doch der Scheppach DH1200 Max. Der wird bestimmt auch nicht nach 5 mal verwenden kaputt sein.
LG
Karl

Als Akku version ? Dann Geldvernichtung.

Nein, soweit ich weiß gar keine Akku-Geräte. Netzbetrieb.
Edle Bohrmaschine von Fein, Bosch GBH 8-45, Winkelschleifer der Marke FLEX, Geräte von DeWalt, Band- und Exzenter- Schleifer von Makita, schwere Handkreissäge von Bosch, glaube 2.600 Watt, etc
Just for fun.
Das halte selbst ich für übertrieben

Ich kaufe, was ich oft brauche qualitativ hochwertig, was ich kaum brauche, billig.

Bin da selbst völlig hin- und hergerissen. Man muss sagen, dass Werkzeuge und Maschinen im Vergleich zu vor 40 Jahren relativ viel billiger geworden sind. Für eine gute Bosch Bohrmaschine 150€ - was ist das schon, wenn man bedenkt, dass man die nicht jeden Monat kauft? Wenn ich mit Familie Essen gehe (nach Corona wieder) sind auch jedesmal um die 70€-80€ fällig. Da habe ich aber dann nach 5 Std trotzdem wieder Hunger. Eine Bohrmaschine hat man 20 Jahre oder länger. Wenn man Maschinen nicht als Gebrauchsgegenstände sieht, sondern als Investition, sollte man lieber mehr Geld ausgeben. Die Fein Bohrmaschine vom Nachbarn ist schon sehr edel. Eigentlich zu schade zum Gebrauch. Da macht nur das Ansehen schon Spaß oder der Bosch GBH 8-45. Mega-Teil.

Ganz ehrlich, dass ist eine in meinen Augen für den Heimwerker recht uninteressante Leistungsklasse. Für Bohr- und leichte Stemmarbeiten nutze ich seit inzwischen fast 12 Jahren einen Makita Hammer, der inkl. Zubehör damals etwas über € 200,-- gekostet hat. Der hat jetzt drei Wohnungssanierungen und jede Menge Zeug in Haus und Garten (inkl. Dosen setzen, kleine Wanddurchbrüche, Arbeit mit dicken langen Bohrern) mit Bravour gemeistert. Natürlich hätte man die ein oder andere Sache ein paar Minuten schneller mit einem etwas größeren Gerät erledigt, aber das sind Einzelfälle, die eine Investition in dreifacher Höhe für mich einfach nicht rechtfertigen.

Und wenn richtig große Dinge angestanden haben (z.B. komplette Außentreppe aus Kunststein mit altem Kohlenkeller), dann habe ich mir dafür eine Hilti, Kango, Bosch, Makita, … in einer ganz anderen Leistungsklasse mal für einen Tag oder zwei ausgeliehen.

Vorgänger der Makita waren übrigens zwei AEG Pneumatik-Hämmer, die auch im teilweise gewerblichen Einsatz waren, viel Stahlbeton gesehen haben, und auch jeweils Jahre gehalten haben (wobei der letzte sogar noch existiert, und noch mal als „Zweitgerät“ zum Einsatz kommt).

Fein ist sicherlich auch fein, und ich habe lange mit mir bzgl. des Multimasters gerungen. Letztendlich bin ich bei einem ähnlichen Gerät von Makita mit Akku gelandet, das meine Erwartungen trotz überschaubarem Invest übererfüllt hat.

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Mit einem Multitool, das ist wahrscheinlich der Multimaster, mit Akku von makita für ca 300€ mit Zubehör liebäugele ich schon länger, allerdings hab ich keinerlei Vorstellung davon, wozu man das Teil gebrauchen kann. Exzenterschleifen? Wäre da nicht ein originärer Exzenterschleifer besser?

Und ja, der GBH 8-45 ist natürlich ein heftiges Gerät. Gibt darüber nur noch den GBH 12-52. Monster.
Selbst den GBH 5-40 bräuchte kein Heimwerker wahrscheinlich, andererseits ist es doch ganz nett, wenn man trotzdem einen hat. Eine Flasche Rotwein für 120€ bräuchte auch keiner

Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

Du schreibst ja implizit selbst dass man den Gebrauchswert von Rotwein und Bohrhammer nicht vergleichen kann. Denn es gibt durchaus Leute (Profis), die Bohrhämmer in der von dir genannten Qualitäts- und Leistungsklasse wirklich brauchen. Deswegen gibt es diese Geräte auf dem Markt.

Eine Flasche Rotwein für 120€ bräuchte auch keiner.

Und trotzdem gibt es diese Weine auf dem Markt.

Ich habe den DTM51Z, der damals ohne Zubehör (Z) € 115 gekostet hat. Und das ist neben dem Akku-Schrauber mein absolutes Lieblingswerkzeug geworden, das ich mir angesichts meiner Projekte viel früher hätte kaufen sollen. Es ist einfach für so viele Dinge ideal. Mit Schaber entfernst du alten Teppichboden und andere Sauereien. Mit diversen Sägen kommst Du an Stellen dran, an die Du mit keiner anderen Säge dran kommen würdest. Dabei ist gerade die Möglichkeit mit voller Länge des Sägeblatts problemlos senkrecht eintauchen zu können, und sicher Tiefe halten zu können, ein riesiger Vorteil. Stell Dir vor, Du musst über einem Kabel oder einer Rohrleitung oder vor Dämmung einen Ausschnitt in Trockenestrich oder Rigips schneiden. Oder musst durch ein Rohr direkt vor oder in einer Wand, … Aber auch schon beim Zuschneiden etwas komplizierterer Formen in Rigips oder Holz ist das Ding Gold wert. Mit den Hartmetall-Raspel und Trennscheiben kommst Du durch Fliesen, kannst Du Putzreste entfernen, … (komme mir hier gerade wie so ein Typ aus dem Teleshopping vor :wink:

Für klassische Schleifarbeiten setze ich das Ding nicht ein. Dafür habe ich einerseits einen Bandschleifer von Makita und noch einen kleinen Delta-Schleifer von Bosch (grün) aus Zeiten vor den großen Projekten, der schon erstaunlich lange durchhält.

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Bei mir ist es eher umgekehrt:

Ich hadere immer gerne mit den Kosten für alles Mögliche. Nur wenn es ums Essen und Trinken geht, ist mir alles ziemlich egal. Die Entscheidung für das Multi-Tool brauchte ewig, In der Zeit habe ich sicher das x-fache zu meinem spanischen Großhändler geschleppt, um Schinken, Käse, Oliven und Wein zu kaufen, und war mehrfach jeweils für mehr als die Gerätekosten essen :slight_smile:

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