Schnecken-Frust

Hallo,

hab mich u.a. hier kundig gemacht, was ich alles gegen Schnecken machen kann.
Ich lege von Zeit zu Zeit Schneckenkorn, sammle die Viecher ein und habe auch Bierfallen und trotzdem wurde mir meine bisher einzige rote, fast erntereife Tomate angefressen.
Die erste Zucchini war gleich weg und die Erdbeeren im Topf schmecken wohl auch sehr aromatisch.
Ich bin inzwischen so frustriert, weil wir die Viecher einfach nicht in den Griff bekommen.
Was kann ich noch machen, damit ich wenigstens etwas ernten kann?

Schneckenfrustige Grüße, Salbei

Hallo Salbei.
Zum Glück bin ich hier in meiner Wohngegend überhaupt nicht betroffen von derartigen Plagegeister.
Wenn denn gar nix mehr hilft…
Dei Fußwege im Garten und zwischen den Beeten einfach schön gleichmäßig und sichtbar mit einfachem Küchensalz bestreuen.
Was anderes fällt mir bei deinem verzweifelten Hilferuf leider nicht ein. Hoffentlich hast du damit dann endlich Erfolg.
Toi, toi, toi.
MfG
Hans13

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Was kann ich noch machen, damit ich wenigstens etwas ernten
kann?

Kaffeesatz, getrocknete Eierschalen, eine indische Laufente… ^^

Naja, meist ist es die spanische Wegschnecke, und gegen die ist leider noch kein Kraut gewachsen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Spanische_Wegschnecke
Letztes Jahr waren an einem einzigen Mangold ca. 100 von den Viechern, da kann einem schon mal die Lust verlassen. Zum Glück ist es hier immer noch sehr trocken, es hat kaum geregnet. Lieber gieße ich, als den Schnecken noch mehr zu opfern… *seufz*
Aber so ca. jede 10. Salatpflanze wird halt ein Opfer.

Servus,

stimmt es Dich sehr traurig, wenn ich Dir empfehle, kleine paar Jährchen abzuwarten und dabei jedenfalls nicht zu viel zu machen?

Ich habe im Frühjahr 2001 einen Garten übernommen, der hauptsächlich aus Rasen und ein paar Rosen bestand. Ungefähr fünf Jahre lang hätte ich mir von Wegschnecken und Ackerschnecken jeden Tag eine dicke Suppe kochen können. Ich habe mir schon überlegt, ob man den Roten Wegschnecken irgendwelche akrobatischen Kunststücke beibringen und mit ihnen auf dem Jahrmarkt auftreten kann. Die Kerle waren so prächtig entwickelt, daß ich bei düsterem, feuchtem Wetter damit rechnete, daß mir bald eine davon an die Waden springen würde, wenn ich in den Garten komme.

Ich habe sie sehr zurückhaltend (ausschließlich Bierfallen, allerdings hinterhältigerweise mit Eichbaum Bier gefüllt) reduziert. Außerdem bin ich ein fauler Gärtner, und überall liegt irgendwelches Zeugs rum, das da nicht hingehört - die Glühwürmchen, deren Larven solche Verstecke brauchen, um die mühevoll hineingezerrten Schnecken in Ruhe zu verspeisen, haben im Lauf der Jahre ziemlich zugenommen. Nach einiger Zeit und ein paar kleinflächigen Gesundungskalkungen haben sich dann Weinbergschnecken und Gefleckte Weinbergschnecken eingestellt. Ich kann bestätigen, daß die die Gelege von Wegschnecken verspeisen, ich konnte dabei zuschauen. Weinbergschnecken werden von Schneckenkorn etwas weniger als Nacktschnecken, aber halt doch auch dezimiert; in richtig konstruierte Bierfallen gehen sie ausgewachsen nicht hinein. Wie auch immer: Nix machen ist besser für sie.

Gut, es sei zugegeben: Ich gieße extrem wenig und nur punktuell, fast die gesamte Bewässerung läuft über Perlschläuche.

Und was tut Gott? Obwohl so ein Kleingartengebiet wegen der absurden Bollwerke aus Maschendroahtzäunen ziemlich igelfeindlich ist, habe ich unberufen keine großen Schmerzen mehr mit Schneckenfraß. Karotten und Mangold, die ich noch vor ein paar Jahren gar nicht groß probieren brauchte, lückenlos aufgelaufen; Verluste bei Erdbeeren vieleicht zwei Prozent. Einzelne Opfer bei Paprika, die dann halt grün gegessen werden. Einzelne abgefressenen Pflänzchen (Kohl, Kohlrabi, Salat), wenn denen nach dem Pflanzen ein bissel schummerig war. Die noch vorhandenen Schnecken helfen mir z.B. beim Aufräumen von abgestorbenen Osterglocken nach dem Einziehen, die ich zum Ärger meiner Nachbarn liegen lasse, sie sind nach ein paar Wochen weg.

Fazit: Wart no a Weile, lass den Fraßfeinden der Acker- und Wegschnecken Gelegenheit, hochzukommen. Time is on your side.

Schöne Grüße

MM

Fazit: Wart no a Weile, lass den Fraßfeinden der Acker- und
Wegschnecken Gelegenheit, hochzukommen. Time is on your side.

Leider nicht, denn die spanische Wegschnecke - und das ist leider genau die, welche den meisten Stress inzwischen macht - wird von praktisch allem ignoriert, inkl. Igel und Co. :frowning:

Laufenten
Hallo Herrmann,

indische Laufenten werden im Zusammenhang mit Schnecken immer wieder erwähnt.

Leider eignen die sich -im Ganzen betrachtet- überhaupt nicht, da sie alles zertrampeln und bei entsprechendem Angebot früher oder später zum universellen Pflanzen(setzlings)fresser werden.
Und eine einzelne Ente geht schon gar nicht, die schreit die ganze Zeit nur herum.

Gruss,
TR

Hallo Salbei

hab viel ausprobiert - nachhaltig geholfen hat schließlich /t/schnecken-und-ausgesaetes/4602057/4

Gruß
mΔx

HI,
möglichst keine feuchten Ecken im Garten belassen wo geschnittene Gartenabfälle aufs hächseln warten, Holz vor sich hinmodert etc.
Da man davon aber nicht ganz Schneckenlos wird, verwende ich dann noch gezielt, möglichst Flächendeckend 3x im Jahr Ferramoll.
Abraten möchte ich von ködernden Schneckenkörnern und Bierfallen, da diese die Schnecken aus großer Entfernung anlocken.
Schnecken können 2-3 Km weit riechen (allerdings brauchen Sie etwas um die Strecke zu überwinden), aber mir reichen schon die die aus 50-100 Metern angelockt werden.

OL

Und eine einzelne Ente geht schon gar nicht, die schreit die
ganze Zeit nur herum.

Kann man für pro Tag mieten die Viecher ^^

Servus,

gibt es für das Anlocken von Schnecken irgendwelche Belege, belastbaren Beobachtungen, Versuche etc.?

Ich weiß wohl, daß das ein Nachbar dem anderen nachredet, aber ich habe selbst gänzlich anderes beobachtet: Ackerschnecken sind im Frühjahr ziemlich mobil, bleiben dann aber in der Nähe ihrer Opfer und graben sich bei Trockenheit dort ein. Rote Wegschnecken, die in der Tat schnell über große Entfernungen kommen, sehen eindrucksvoll aus, schaden aber wenig, weil sie sich vornehmlich von kränkelnden Pflanzen und abgestorbenen Pflanzenteilen ernähren.

Und: Ein Garten ohne Verstecke für Glühwürmchenlarven und Kröten - die Du aufzuräumen empfiehlst - ist ein Schneckenparadies.

Schöne Grüße, auch von Bufo Bufo

MM

Hallo MM
Naja man muß ja nicht ins Extrem fallen und den Garten sterilisieren.
Also da solltest du einmal meinen Garten sehen,
Die Glühwürmchen sind vorzugsweise in den Brennesseln, Sträucher und Unkrauthecken,
Die Kröten sitzen meist unter großen Steinen, ja und das vermodernde Holz und Pflanzenabschnitte wenn man diese nicht gleich entfernt eine Brutstätte für Schnecken.
Natürlich gibts da eine Überschneidung aber für Bufo Bufos gibts und habe ich noch genügend Wohn und Futtermöglichkeiten
Über das Anlocken hab ich eine Dokumentation gesehen, aber wie bei nahezu jeder wissenschaftlichen Erkenntnis gibts sicher auch die gegenteiligen Beweise.

OL

schmecken wohl auch sehr aromatisch.
Ich bin inzwischen so frustriert, weil wir die Viecher einfach
nicht in den Griff bekommen.
Was kann ich noch machen, damit ich wenigstens etwas ernten
kann?

Schneckenfrustige Grüße, Salbei

Liebe Salbei,sag mal, kannst du irgendwo Asche besorgen?
Wenn ein Schneckenbauch auf Asche kommt, ist es vorbei mit kriechen! Das zu Schützende mit einer Aschenstrasse einkreisen. Trocknet nach dem Regen schnell.
Also, Asche in den Garten!
Grüsse dich
Inge

Hallo!
Wenn die Schnecken mal auf den Beeten sind, ist guter Rat teuer.
Aber dem kann man vorbeugen. Mein Rezept (müsste schon mehrmals im Archiv sein): Um die Beete oder schon an der Grundstücksgrenze Stücke von KG-Rohren oder bodenlose Plastikflaschen auslegen, dahinein
Schneckenkorn, und es wird von der Feuchtigkeit nicht angegriffen und verkommt nicht in den Boden und hält lange vor. Und die Schnecken kriechen hinein (wie die Tiere in der antiken Fabel: Spuren führen nur hinein) und man hat in den Beeten nicht diesen grässlichen Schleim.
Gruß!
Hannes

Servus,

siehste, da hab ich Dich ganz verkehrt in die Rasen- und Rosenfraktion schubladisiert…

Mit diesen explicationibus jetzt ergänzt unterschreibe ich das schon eher.

Allerdings mit der Anmerkung, daß die scheinbaren Brutstätten auch Wohn- und Aufenthaltsstätten sein könnten, nach „ubi bene, ibi patria“.

Nicht bei den hier gefragten Acker- und Wegschnecken, sondern mit Weinbergschnecken, Bänderschnecken, Schnirkelschnecken habe ich das als Bub ausprobiert: Wir hielten eine große Zahl von dito Schnecken für geraume Zeit unter einem umgedrehten Kompost-Rüttelsieb, haben sie vornehmlich mit beim Putzen von Kopfsalat angefallenen Blättern, geschossenem Salat, Rhabarberblättern und dergleichen fürstlich verpflegt, haben sie auf schräg gestellten Brettern zu Schneckenrennen antreten lassen (sie lassen sich mit sehr jungen Salatblättern am Ziel und Anstupsen der Fühler bei seitlichem Ausbrechen ziemlich leicht zum schnell Gradauslaufen bringen) - und als der Stall dann irgendwann von meiner Mutter gebraucht und wieder seinem eigentlichen Zweck zugeführt worden ist, ist kaum eine ausgebüxt.

Dem entspricht bei den entfernten hauslosen Anverwandten auch, daß z.B. in einer Kohlreihe ganz paar einzelne Pflanzen bearbeitet werden, bis davon bloß noch ein Rest vom Strunk übrig ist, während die unmittelbar daneben stehenden sich bester Gesundheit erfreuen: Die angefallene Pflanze ist wohl ein Ort, an dem sich viele Ackerschnecken aufhalten, aber sie wirkt anscheinend nicht so sehr auf die Umgebung. Vermehren tun sich die Kerle eh, so oder so.

Das sind jetzt bloß ein paar Momentaufnahmen, aber ich will schon zu Bedenken geben, daß das Auftreten von sehr vielen Schnecken an einem Ort nicht unmittelbar heißen muß, daß sie von diesem Ort ausgehend auch die Umgebung mehr behelligen als sie es sonst täten.

Wenn ich mir allein anschaue, wie intensiv ein schattig und nicht so sehr trocken gelegener Komposthaufen von Schnecken aller Modelle bevökert ist, und wie es trotzdem nicht notwendig zu Schäden in seiner Umgebung kommt.

Nunja, als alter Mann will ich das jüngeren Diplomanden überlassen, den Einfluss von ergiebigen Futterquellen auf die Vermehrung und auf das Wanderverhalten von Schnecken zu untersuchen. Von mir an dieser Stelle bloß: Ich weiß es nicht besser, aber das Fragezeichen will ich stehen lassen.

Schöne Grüße

MM