Singvögel singen anders

Hallo,

seit Jahren bemerke ich, daß einige Singvögel anders singen als noch vor 10 und mehr Jahren.
Z.B. Kohlmeisen sangen früher zi zi bä - zi zi bä. Nun singen sie zi zi zitz.
Z.B. der Hausrotschwanz sang noch in den vergangenen Jahren in der Morgendämmerung im Sommer gegen 3 Uhr sein Schnarren, wie wenn man anfängt, sich zu reuspern, und anschließend eine kurze Melodie wie dideldiedideldiedo. Ansonsten verlautete von ihm ein kurzen Pfiff und nachfolgend sein tic tic tic. Der pfeift und singt nicht mehr, sondern macht nur noch leise tic tic tic, wenn überhaupt.

Das habe ich heute gehört, wo ich schon dachte, es sind keine Hausrotschwänzchen mehr da. Da setzte sich nämlich ein Junges auf unsere Wäscheleine und machte nur tic tic tic, auch die Mutter machte nur tic tic tic. Ein schnalzendes tic wie früher zwar, aber ohne den anfänglichen kurzen Pfiff.

Ich hörte auch keine Lerche in diesem Jahr im Feld

„Die Lerchen schwirren hoch vor Lust,
… und singen …
Aus voller Kehl und frischer Brust?“

Die Singvögel sind so still und anders geworden.

Wer weiß was darüber?

Hi,

Lerchen hab ich dieses Jahr sehr wohl tirilieren gehört (in der nördlichen Oberpfalz). So wie in allen Jahren.

Gruß S

Hallo,

seit Jahren bemerke ich, daß einige Singvögel anders singen
als noch vor 10 und mehr Jahren.
Z.B. Kohlmeisen sangen früher zi zi bä - zi zi bä. Nun singen
sie zi zi zitz.

Jetzt (August) singt sowieso kaum ein Vogel mehr.
Es gibt viele Jungvögel die „irgendwie“ klingen.
Nächsten Frühling wird wieder alles wie gewohnt klingen.

Z.B. der Hausrotschwanz sang noch in den vergangenen Jahren in
der Morgendämmerung im Sommer gegen 3 Uhr

Bei uns erst 3:30, und jetzt im August sowieso nicht mehr.

Ich hab übrigens noch nie gesehen oder gehört dass Vogelpapas ihren Söhnen das Singen beibringen bzw. dass während der Aufzucht oder danach überhaupt gesungen wird.

Gruss,
TR

Hallo Caesarius,

seit Jahren bemerke ich, daß einige Singvögel anders singen
als noch vor 10 und mehr Jahren.
Z.B. Kohlmeisen sangen früher zi zi bä - zi zi bä. Nun singen
sie zi zi zitz.

die Gesänge der Vögel verändern sich in der Tat über die Jahre etwas; es gibt sogar „Dialekte“ und „moderne und unmoderne Lieder“.
Unter anderem hier kannst du etwas dazu nachlesen:
http://science.orf.at/science/news/148555

Ich hörte auch keine Lerche in diesem Jahr im Feld

Lerchen habe ich hier (Heidelberg) zuhauf im Feld gehört.

Viele Grüße,
Nina

Hallo,

Die Singvögel sind so still und anders geworden.
Wer weiß was darüber?

die Vögel passen sich der Umwelt an:
http://www.stern.de/wissen/natur/hohe-toene-laute-sc…

Interessant wäre sicherlich, die Laute der Singvögel - in verschiedenen Regionen und unter verschiedenartigen Umwelteinflüssen, zu dokumentieren und zu vergleichen.

Gruß
karin

die Ohren
…werden schlechter mit der Zeit.
Da mag auch ein Vogelruf enttäuschend klingen. Oder eben gar nicht mehr klingen.

Gruß von Ina,
die früher Fledermäuse zirpen hörte, jetzt aber nicht mehr :frowning:

Hallo Ina,

bist Du hier im falschen Thread gelandet, gehörst Du zu den Gehörlosen? So hart wollte ich das nicht sagen. Dennoch habe ich da aufgehorcht bei Deinem Text.

Ich höre nämlich in der Nacht keine Fledermäuse mehr. Letzes Jahr hörte ich noch welche. Aber warum sollte ich ein Jahr später keine mehr hören können, wo ich doch ein absolut gutes Gehör habe?

Ich höre Marder in der Nacht kreischen und Hundepfeifen, die eigentlich nur für Hunde hörbar sein sollen. Ich rieche Gerüche, die kaum ein Mensch wahrnimmt.

Ich reagiere auf Deinen Text deshalb so heftig, weil ich tatsächlich keine Fledermäuse nachts dieses Sommers höre, auch keine Grillen, die sonst in den Sommernächten so leise zirpten. Wo sind sie?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

keine Grillen, die sonst in den Sommernächten so leise
zirpten. Wo sind sie?

Das ist mir allerdings auch aufgefallen: Ich höre kaum Grillen dieses Jahr. Da ich aber ein oder zweimal doch welche gehört habe, nehme ich an, daß es heuer viel weniger gibt(?). Vielleicht weiß ein Fachmensch mehr?

Gruß S

Hallo,

Hallo,

Ich hab übrigens noch nie gesehen oder gehört dass Vogelpapas
ihren Söhnen das Singen beibringen bzw. dass während der
Aufzucht oder danach überhaupt gesungen wird.

Soweit ich gelesen hab (obs der Cornelsen war oder der Purves weiß ich jetzt nicht) können selbst Vögel, die als Eier „geklaut“ wurden und dann aufgezogen wurden einen Gesang entwickeln, der in Grundzügen dem der Eltern/Rasse entspricht.
Ich denke, der Gesang ist so ähnlich wie das Fliegen: es wird den Vögeln nicht gezeigt, aber sie lernen es stückweise.

Gruss,
TR

Grüße,
Bernd

Jede Menge Grillen in Hessen!
Hi!

keine Grillen, die sonst in den Sommernächten so leise zirpten. Wo sind sie?

Das ist mir allerdings auch aufgefallen: Ich höre kaum Grillen dieses Jahr.

Was gibt’s hier Grillen! :smile: Dieses Jahr habe ich sogar den Eindruck, dass es deutlich mehr sind als letztes Jahr! (Sind vielleicht bei Euch aus- und bei uns eingewandert… :wink:

Mit „hier“ meine ich zunächst die Frankfurter Randgebiete und Umgebung, aber auch Mittelhessen, wo ich meine Heimat habe und regelmäßig bin. (Komme gerade erst wieder daher und kann von abendlichem Grillenzirpen berichten.)

LG
Jadzia

…werden schlechter mit der Zeit.
Da mag auch ein Vogelruf enttäuschend klingen. Oder eben gar nicht mehr klingen.
Gruß von Ina,
die früher Fledermäuse zirpen hörte, jetzt aber nicht mehr :frowning:

Ich höre nämlich in der Nacht keine Fledermäuse mehr. Letztes Jahr hörte ich noch welche. Aber warum sollte ich ein Jahr später keine mehr hören können, wo ich doch ein absolut gutes Gehör habe?

Ich höre Marder in der Nacht kreischen und Hundepfeifen, die eigentlich nur für Hunde hörbar sein sollen. Ich rieche Gerüche, die kaum ein Mensch wahrnimmt.

Bist Du sicher, dass das an einem absoluten Gehör liegt? (Kann ja durchaus sein!) Bei mir ist es nämlich ebenso, dass ich insbesondere hochfrequente Töne extrem gut wahrnehmen kann und auch sehr intensiv Gerüche, Geschmacke etc. wahrnehme. Aber bei mir liegt es daran, dass ich „hochsensibel“ bin. (Ja, das gibt’s; siehe z. B. http://www.zartbesaitet.net/.)

Und zum evtl. Nichtmehrwahrnehmenkönnen von Fledermaustönen: Ich erinnere mich, damals im Bio-GK gelernt zu haben, dass bei den meisten Menschen je älter sie werden, das Hörspektrum (oder wie auch immer das korrekt heißt) abnimmt, wobei zuerst die Hochfrequenzen betroffen sind.

LG
Jadzia

Also zumindest für verschiedene Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern und für Leipzig kann ich ebenfalls gegenteiliges berichten. In Leipzig scheinen es zumindest in unserem Wohngebiet dieses Jahr sogar recht viele zu sein, ich bin jetzt schön öfter dabei gewesen Heupferde, Beißschrecken und anderes „Grashüpferartige“ aus dem Haus zu entfernen, an was ich mich in den letzten Jahren gar nicht so intensiv erinnern kann.
Fledermäuse habe ich in Vorpommern ebenfalls an verschiedensten Orten mehr als zahlreich zu Gesicht bekommen… hören kann ich sie leider nicht, aber mein Gehör ist auch nicht so perfekt. Aber in den Abendstunden auf dem Rad bin ich schon das ein oder andere Mal in Schwärme geraten, wo ich nur dafür betete, das ihre Flugkünste tatsächlich so zielsicher sind, wie man ihnen nachsagt :wink:
Da fällt mir ein, auch in Niedersachsen (Nähe Steinhuder Meer) habe ich vor zwei Wochen einige Fledermäuse zu Gesicht bekommen. Mir wären keine auffällig geringeren bestände in der Insektenwelt aufgefallen, eher im Gegenteil, an der Ostsee waren ja mal wieder ein sehr starkes Marienkäferjahr zB.

lieben Gruß
aj

Und zum evtl. Nichtmehrwahrnehmenkönnen von Fledermaustönen:
Ich erinnere mich, damals im Bio-GK gelernt zu haben, dass bei
den meisten Menschen je älter sie werden, das Hörspektrum
(oder wie auch immer das korrekt heißt) abnimmt, wobei zuerst
die Hochfrequenzen betroffen sind.

Als ich ein Kind war, hatten wir einen Schwarzweiß-Fernseher. Der brauchte recht lange vom Einschalten an, bis er warm war und das Bild wiedergab. Weil er keinerlei Kontrolllampe hatte und der Schalter nicht sichtbar war, erhob sich manchmal die Frage, ob er schon eingeschaltet ist. Nur ich konnte das beantworten, ohne nachzusehen. Er gab ein ganz leises, hochfrequentes Rauschen von sich, das außer mir keiner hörte.

Später stellte ich fest, dass ich Spitzmäuse hören konnte, die meine Mutter nicht hörte.

Vor ein paar Tagen musste ich erkennen, dass meine Freundin Geräusche in der Wiese hört, die für mich nicht vorhanden sind. Grillen, Grashüpfer, Zikaden, was auch immer.
An sich nichts besonderes, sie ist weiblich, kleiner und zierlicher als ich und, vo allem, 26 Jahre jünger.
Trotzdem macht es mich irgendwie betroffen, dass ich die Geräusche einer Sommerwiese anscheinend nicht mehr wahrnehme. Es gehörte so sehr zum Sommer.

Das Tonspektrum, das ein Mensch an sich hört, ist im Prinzip für jeden Menschen verschieden. Mit zunehmendem Alter verliert man dann aber noch das Wahrnehmungsvermögen für hohe Töne.

Bei Gerüchen ist es ähnlich. Meine Mutter pflanzte Beete mit Reseda, wegen des feinen Duftes. Ich habe mich manchesmal mit ihr gestritten, weil ich nie etwas anderes riechen konnte als Kraut. Erst viel später habe ich erfahren, dass „reseda“ einer der typischen Gerüche ist, den nicht alle Menschen wahrnehmen können. Es gibt davon eine ganze Menge.

Man vermutet heute, dass es sich bei Farben ähnlich verhält. Gleiche Farben werden von verschiedenen Menschen unterschiedlich wahr genommen. Mancher erkennt vermutlich noch Farben, die für andere schon jenseits der UV-Grenze liegen.

Gruß, Nemo.

1 Like

Hallo auch,

manchen Vögeln ist der Gesang angeboren, was nicht heißt, dass er sich nicht verändern kann, andere erlernen ihn vom Vater.
Das typische „zi zi bä“ der Kohlmeise höre ich übrigens auch nicht mehr. Obwohl dieser sehr einfache Ruf eigentlich angeboren sein sollte.

Beispielhaft für das Erlernen ist der Buchfink. Der singt, komponiert aus den gleichen Tönen, in jedem Teil Deutschlands einen eigenen Dialekt. So typisch, dass ihn auch der Mensch unterscheiden kann.

Es gibt da eine sehr schöne Geschichte von Grzimek, über einen Finkenhahn, der, nachdem er einen Gesangswettbewerb (sowas gab’s früher) gewonnen hatte, aus dem Käfig entkam und allmählich, mit seinen Söhnen und Sohnessöhnen, der ganzen, für ihn fremden Gegend seinen eigenen, besonders kraftvollen Gesang aufprägte.

Die wunderschönen Flötenlieder der Amseln enden in unserer Gegend zunehmend auf ein häßliches „Kräääächz“, resp. „Quiiiiietsch“, weil sie den Strassenlärm nachmachen und die Söhne das von ihren Vätern übernehmen.

Vogelgesang dient halt der Revierverteidigung und muss nicht unbedingt schön, jedoch laut und eindrucksvoll sein.

Insofern kann sich der typische Vogelgesang während eines Menschenlebens deutlich und auch mehrfach ändern.

Das mit den Lerchen dürfte allerdings eher daran liegen, dass keine da sind. Wie hat sich denn die Ackerbebauung in den letzten Jahren geändert? Wenn im April, Mai nochmal gepflügt wird, ist das natürlich tödlich für die Lerchenbrut. Sie brüten ja vornehmlich in der aufkeimenden Getreidesaat, sofern es eine gibt. Maisanbau ist nichts für Lerchen.

„Die Lerchen schwirren hoch vor Lust,
… und singen …
Aus voller Kehl und frischer Brust?“

Die Singvögel sind so still und anders geworden.

Anders ja, aber noch lange nicht still.
Sie werden noch singen, wenn wir schon unter der Erde liegen.
Kein Grund zur Traurigkeit.

Gruß, Nemo.

Soweit ich gelesen hab (obs der Cornelsen war oder der Purves
weiß ich jetzt nicht) können selbst Vögel, die als Eier
„geklaut“ wurden und dann aufgezogen wurden einen Gesang
entwickeln, der in Grundzügen dem der Eltern/Rasse entspricht.
Ich denke, der Gesang ist so ähnlich wie das Fliegen: es wird
den Vögeln nicht gezeigt, aber sie lernen es stückweise.

Hallo Bernd,

die Töne sind angeboren, das eigentliche Lied lernen sie vom Vater.
(oder von einem anderen Männchen ihrer Art.

Gruß, Nemo.

Hallo

Hier in der Schweiz singen die Kohlmeisen nach wie vor „zi zi bä“, jedoch schon immer eher selten - viel häufiger ist bei uns das zweisilbige „didä didä didä“.

In der jetzigen Jahreszeit ist aber ohnehin so gut wie nichts zu hören, ausser ab und zu einigen Warn- oder Kontaktrufe. Ich war ganz erstaunt, heute morgen erstmals seit langem von einem Vogel geweckt zu werden. Und zwar von einem sehr unsicher-heiser klingenden Zilpzalp. Allenfalls erste Gesangsversuche eines Jungvogels.

Gruss
Ursula

Hallo,

die Töne sind angeboren, das eigentliche Lied lernen sie vom
Vater.
(oder von einem anderen Männchen ihrer Art.

Das trifft im Allgemeinen sicherlich zu.

Ich kann mich an eine Kohlmeise erinnern, die getrillert hat wie ein etwas unbegabter Grünfink. Ich hab das auf wenige Meter Entfernung mit eigenen Augen gesehen und gehört.

Gruss,
TR