Hi!
Ich habe in Deutschland studiert, bekam kein Befäg und habe
mein Studium zu 80% selbst finanziert.
In den Semesterferien habe ich gearbeitet, während des
Semsters habe ich studiert. Das ging ganz locker.
Vielleicht gehts ja in BWL so locker, mag sein.
Ich werde mal besser nicht vertiefen, was dieser Satz wohl suggerieren soll: BWL ist Halbwissen, das schafft man locker nebenbei.
Objection, Branden, auch BWL ist eine Ausbildung. Und BWL ist eine Ausbildung mit einer erheblichen Bandbreite, aber eben auch, im Gegensatz zu gewissen medizinischen Fachrichtungen, eine Ausbildung mit einem erheblichen Job-Risiko.
Deshalb beginnt für diejenigen BWL-Studenten, die etwas mehr Biss haben, als die anderen, das Berufsleben mit der Immatrikulation. Jobsuche, Einteilung der Arbeits-, Studien- und Freizeit, Einteilung der Geldmittel, Vorausplanung für das nächste Semester, nicht nur für den nächsten Kneipenbesuch…
Mag sein, dass
Du auch herkulische Kräfte besitzt.
Ich bin hart und willensstark, weil ich diese „Skills“ bereits im Studium erwerben musste. Würde manch anderen in diesem Lande, die Bafög beziehen und tagelang für die Gleichberechtigungs-Beauftragte oder den Fair-Trade Handel arbeiten auch nicht schlecht zu Gesicht stehen, wie ich meine. Hierbei möchte ich derartziges Engagement nicht durch den Schmutz ziehen, aber es ist nun einmal so, dass man irgendwann mal damit anfangen muss, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Bei Leuten, die eine höhere Ausbildung anstreben, ist dieser Zeitpunkt eben spätestens der Studienbeginn.
De facto sind diese
Studiengebühren (in unabsehbarer Höhe, limit liegt ja bei den
Ländern, sprich den Unis) ein weiterer Sargnagel im modernen
demokratischen Sozialstaat. Es werden wieder die reichen, z.T.
aber unbegabten Kinder gefördert, wie vor hundert Jahren.
Das ist unwahr. Schlimmstenfalls muss nach dem Studium ein Studienkredit zurückbezahlt werden.
Auch der ärmste Hund sollte jedoch in der Lage sein, durch einen Job wie Nachhilfe Geben, Kellnern, Fahrradkurier o.ä. die maximal 300 Euro im Monat aufzubringen, die die Studiengebühren ausmachen könnten. Eher wahrscheinlich sind ja ohnehin 500-700 Euro pro Semster, was dann 80 - 120 Euro pro Monat entspricht. Viele können dies allein dadurch aufbringen, indem sie das Rauchen einstellen oder ihr Auto aufgeben.
Ich sehje hier also kein ernsthaftes Problem, schon gar nicht hinsichtlich der Chancengleichheit der verschiedenen „Schichten“.
By the way: 4.000 Euro, also 8.000 Mark, hatte ich in den
90ern während eines Sommers in den Semesterferien verdient.
Schön für Dich. Ich frag mal lieber nicht nach, in welcher
(Haifisch-)Branche.
Bei der Hertz Autovermietung als Überführungsfahrer und während Praktika bei normalen mittelständischen Firmen.
Und zusätzlich sei noch erwähnt: ich hatte ein Auto, habe mindestens einmal pro Woche gnadenlos gefeiert und hatte auch den einen oder anderen Urlaub gemacht.
Ich sehe daher dieses ganze Gemosere über die eigentlich ohnehin selbstverständliche Beteilgung der Studenten an den Kosten ihrer Ausbildung für reine lip-servance, um bloß seinen Hintern nicht zu sehr bewegen zu müssen.
Von der Unmöglichkeit eines Studiums für sozial schwächere junge Leute kann jedenfalls, die entsprechende Motivation und Zielstrebigkeit vorausgesetzt, keine Rede sein.
Grüße,
Mathias