Taufe?

Hi Yvonne!

Vorweg: Ich habe die andere Antworten noch nicht gelesen.

Und jetzt zu Deiner Frage wg. Taufe:
Als David geboren wurde, standen meine Familie und ich vor derselben Frage. In der Familie (meine Eltern, mein Bruder, meine Schwester und ich) sind alle (zwangsläufig) Katholisch getauft worden. Und das aus dem Grund, daß damals in Francos Spanien war der Staat anerkannterweise katholisch und wer Arbeit haben wollte; wer eine Schule für seinen Kinder brauchte; wer keine Probleme mit der Behörde möchte;… der mußte getauft werden. Und zwar, logisch, Katholisch.

Also alle Menschen in ca. meinem Alter (+ ca. 15 Jahre), die zur Zeiten der Bürgerkrieg und später geboren wurden, sind getauft. Ich kenne absolut keine Ausnahme.

Damit meine ich, daß wenn Du Dein Kind taufst, nicht unbedingt diese Religion hineinzwingst. Sozusagen (so sehe ich das) machst Du ihn Mitglied einer Gemeinschaft, aus der er, falls erwünscht, später raus kann. Dafür gibt es die 1. und sogar die 2. Kommunion.

In meiner Familie hat das keinem geschadet und wir alle sind lichtjahre davon entfernt, auch nur annähernd gläubisch zu sein. Das geht sogar so weit, bei uns in der familie, daß mein Vater, für viele, anerkannterweise ein Experte in Sache Kirche/Bibel/Katholizismus ist. Und aus diesem Wissen heraus ist er ein unerschütbarer Laiker und Atheist.

David, mein Sohn, wurde am 19. Mai 2002 im Dom von Girona, getauft. Ich persönlich glaube, daß wenn man ein Kind tauft, in einer Gemeinschaft „Mitglied macht“. Und daraus, zumal es eine mehr oder weniger lockere Gemeinschaft ist, kann er ja aus Eigenwille selber raus. Wesentlich wichtiger finde ich, was ihm in der Familie an Religiösität vermittelt wird, was man ihn sagt und begründet und den Eltern seinen eigenen innigsten Vorstellungen weiter gibt. Ich selber war jahrelang in eine kath. Schule (war zT die einzige im Dorf) und habe keine „Schäden“ davon getragen… ;o))) (wenn ich mich so ausdrücken darf!)

Ich hoffe ich habe Dir ein bißchen weiter geholfen!

Schönen Gruß
Helena