Taufe?

Hallo zusammen,

wir haben einen Sohn, der wird im April 3 Jahre alt.
Bis jetzt ist er noch nicht getauft, da wir ihm keinen Glauben aufzwingen wollten. Mein Mann und ich sind aber beide getauft, evangelisch. Nun gibts natürlich seit fast 3 Jahren immer endlose Diskussionen mit meiner Mutter, die sehr dafür ist ein Kind zu taufen. Wir (besonders ich) sind total zerrissen, da wir nicht besonders gläubig sind. Mir haben sich früher immer wieder Fragen aufgetan, die ich auch im Unterricht (damals noch in der Berufsschule) stellte. Mein damaliger Rel.Lehrer konnte mir die nicht beantworten und als ich weiterbohrte wurde ich aus dem Zimmer geschickt. Um euch verständlich zu machen um was es geht: Adam und Eva wurden aus dem Paradies verstoßen, Kain hat Abel erschlagen und sie sind weitergewandert. Sie kamen nach Babel, wo gerade der Turmbau zu Babel stattfand. Häh? Wie kann das sein wo doch Adam und Eva angeblich die ersten Menschen waren?
Solche und mehr Fragen konnte man mir einfach nicht beantworten oder fands einfach nervig, keine Ahnung.
Ich wollte damit wirklich nicht nerven, war aber sehr enttäuscht dass mir nicht einmal mein Relilehrer (Pfarrer) dies erklären konnte, oder wollte.
Und überhaupt wird die Kirche immer als so gut dargestellt.
Was war denn damals im MA? Da wurden einfach Frauen die rote Haare hatten oder Kräuter sammelten als Hexen abgestempelt und entweder verbrannt oder bei lebendigem Leib eingemauert.
So was verstehe ich nicht, dass konnte doch nicht wirklich das Ziel der Kirche sein oder von Gott gewollt.
Bin wirklich ratlos. Was soll ich tun?
Sollte mein Kind sich nicht erst mit verschiedenen Religionen beschäftigen und sich dann selbst entscheiden dürfen?

Auch mach ich mir Gedanken wenn er in den KA kommt, wird er da als Außenseiter gehandelt? Das möchte ich auf gar keinen Fall.

Bitte helft mir.

Liebe Grüße
Yvonne

Hallo Yvonne !
Erstmal zu deiner Mutter : ist sie sehr gläubig oder warum ist sie so sehr
dafür, dein Kind zu taufen? Eine Taufe sagt ja erst mal nichts über die weitere
Religionserziehung aus.
Auch ich habe mir schon öfters Gedanken gemacht, wie ich ein Kind in der
Balance zwischen meinem eigenen Atheismus und den Forderungen von Umgebung,
Kindergarten und Schule erziehen kann.
Wie stark hier in Bayern( ländliche Gegend) das Christliche in Schule und
Kindergarten den täglichen Ablauf beeinflußt, konnte ich in meiner Ausbildung
zur Erzieherin erleben.
Wenn du deinen Sohn dann in den Kindergarten schickst, dürfte eine nicht
vorhandene Taufe kein Aufnahmehindernis sein. Sicher wird er die eine oder
andere Bibelgeschichte zu hören bekommen, es liegt aber an Dir, diese auf eine
Ebene mit z.B. Grimms Märchen zu verlagern. Und die Feste und Feiern gehören ja
auch unterdessen zu unserem westlichen Kulturgut. Oder feiert ihr kein
Weihnachten und Ostern?
Später in der Schule habt ihr dann ja auch die Möglichkeit, ihn beim
Ethikunterricht anzumelden.
Ich würde ihn nicht taufen lassen, er sollte dies später selbst entscheiden. Es
kostet sonst nur wieder Geld beim Austreten. Gottseidank :wink: braucht man nicht
mehr zu begründen, warum man dieser Organsation nicht mehr angehören mag.

So, daß ist erstmal das Erste, was mir dazu einfiel, es wäre schön, wenn wir
noch die Argumente deiner Mutter erfahren dürften.

Sabine

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Hallo Yvonne,

ich selbst habe keine Kinder, aber ich kenne viele im Bekanntenkreis.

Meine Freundin z.B. hat ihre Kinder mit 5 bzw. 8 Jahren zusammen taufen lassen - das wollten die auch selbst. Es hängt bestimmt viel an der Person, die den Glauben vermittelt. Dein Pfarrer war da anscheinend nicht so begnadet. Es ist allerdings auch vergeblich, die Bibel logisch zu hinterfragen bzw. in eine realistische Zeitlinie zu bringen. Aber das nur nebenbei.

Warum hast Du Angst, Dein Kind könnte in der heutigen Zeit gehänselt werden, weil es nicht getauft ist? Wohnst Du so sehr auf dem Land? In meiner Umgebung ist das absolut kein Problem.

Ich würde das an Deiner Stelle allein mit Deinem Mann entscheiden und mich nicht von einer Oma beeinflussen lassen. Wenn es Dir so sehr wiederstrebt, wie Du beschreibst - dann lass es. Oder lass Dein Kind selbst entscheiden. Mit mir befreundete Brüder waren auch nicht getauft - der eine hat sich mit 13 taufen lassen, der andere erst kurz vor seiner Hochzeit. Das ist doch heute wirklich kein Thema mehr.

Kurz noch etwas hierzu:

Und überhaupt wird die Kirche immer als so gut dargestellt.

Die Kirche war zu keinem Zeitpunkt nur gut. Sie war und ist immer so gut, wie die Menschen, die sie machen. Auch für mich sind Kirche und Christentum nicht immer vereinbar. Und ich glaube auch, daß Jesus von Nazareth im Grab (in dem er ja angeblich nicht mehr ist :wink:) rotieren würde, wenn er wüßte, was aus seinem Grundgedanken geworden ist. Aber es ist nunmal eine Tatsache, daß unsere gesamte Gesellschaft in Deutschland (bzw. Mitteleuropa) über die Jahrhunderte christlich geprägt wurde. Und um die Hintergründe unserer Gesellschaft zu verstehen, ist es nicht verkehrt, sich mit dem Christentum auseinander zu setzen - ebenso wie mit unseren anderen, keltischen und germanischen Wurzeln, die ja auch immernoch „durchplinzeln“ - gerade jetzt an Fasching - aber dafür muß man nicht wirklich getauft sein…

So was verstehe ich nicht, dass konnte doch nicht wirklich das
Ziel der Kirche sein …

Ziel der Kirche war und ist es, Macht auszuüben. Und da ist oft jedes Mittel recht. Da ist sie nicht besser, als jede andere Institution in unserer Gesellschaft.

Gruß
Tania

Hallo Yvonne,

wir haben einen Sohn, der wird im April 3 Jahre alt.
Bis jetzt ist er noch nicht getauft, da wir ihm keinen Glauben
aufzwingen wollten. Mein Mann und ich sind aber beide getauft,
evangelisch. Nun gibts natürlich seit fast 3 Jahren immer
endlose Diskussionen mit meiner Mutter, die sehr dafür ist ein
Kind zu taufen.

So wie Duu das formulierst, ist Deine Mutter dafür, weil sich das so gehört. Das ist m.E. der schlechteste Grund dafür ein Kind taufen zu lassen.

Bin wirklich ratlos. Was soll ich tun?
Sollte mein Kind sich nicht erst mit verschiedenen Religionen
beschäftigen und sich dann selbst entscheiden dürfen?

Auch mach ich mir Gedanken wenn er in den KA kommt, wird er da
als Außenseiter gehandelt? Das möchte ich auf gar keinen Fall.

Leider schreibst Du nicht, wo Du wohnst, wie die Situaton mit anderen Kindern (z.B. türkischer Abstammung, weitere Konfessionen) ist.

Meine Tochter (25) ist ungetauft, allerdings war ich auch schon vor ihrer Geburt aus der Kirche ausgetreten. Damals gehörte die halbe Klasse (in München) keiner hierzulande üblichen Religionsgemeinschaft an. So war Nataschas ungetauft sein nichts Besonderes. Heutzutage kriege ich hin und wieder ein Dankeschön dafür, dass ich sie nicht taufen habe lassen. O-Ton: „Dann brauche ich wenigstens nicht erst noch auszutreten.“

Gruß, Karin

Auch mach ich mir Gedanken wenn er in den KA kommt, wird er da
als Außenseiter gehandelt? Das möchte ich auf gar keinen Fall.

Hi Yvonne,

meine beiden Kindern sich bewusst nicht getauft worden weil mein Mann und ich beide Atheisten sind. Am Anfang gab es auch Tränen von den Großmüttern aber inzwischen haben sie sich daran gewöhnt.

Im Kindergarten gab es diesbezüglich gar keine Probleme - da gibt es ungetaufte,griechisch orthodoxe, Zeugen Jehovas usw…
es ist allerdings auch kein kirchlicher Kindergarten.
Und Du musst Dir auch überlegen ob der der Umgang mit Bekannten oder Verwandten die wegen der Taufe ein Theater machen überhaupt erstrebenswert ist. So intolerante und engstirnige Gestalten muß ich nicht haben!!! Umgekehrt wird nämlich auch Schuh daraus - ich verhalte mich meiner Umgebung gegenüber auch tolerant und akzeptiere den Glauben anderer.
Bedenke auch, dass Dein Kind, wenn es getauft ist in den Religionsunterricht gehen muß! Die Werte die insbesondere im katholischen Reli Unterricht vermittelt werden sind meineserachtens fragwürdig - insbesondere was die Rolle der Frau in der Gesellschaft angeht.
Wenn Dein Kind ungetauft ist hast Du die Wahl zwischen Ethik und Reli.
Meine Große geht in Ethik und ich bin damit sehr zufrieden.

Fazit: Mach nichts nur weil andere es wollen. Die „Prophylaxe-Taufe“ von Kindern halte ich für verlogen und heuchlerisch.

Viele Grüße - Sue

Hallo Yvonne,

Nun gibts natürlich seit fast 3 Jahren immer
endlose Diskussionen mit meiner Mutter, die sehr dafür ist ein
Kind zu taufen.

mal grundsätzlich, die Entscheidung (und Verantwortung) liegt bei den Eltern.

Hat Deine Mutter besondere Gründe, warum ihr das Kind taufen lassen sollt?

Adam und Eva wurden aus dem Paradies
verstoßen, Kain hat Abel erschlagen und sie sind
weitergewandert. Sie kamen nach Babel, wo gerade der Turmbau
zu Babel stattfand. Häh? Wie kann das sein wo doch Adam und
Eva angeblich die ersten Menschen waren?

na ja, zwischen der Vertreibung aus dem Paradies und dem Turmbau zu Babel sind ja einige Jährchen vergangen *g*

Solche und mehr Fragen konnte man mir einfach nicht
beantworten oder fands einfach nervig, keine Ahnung.
Ich wollte damit wirklich nicht nerven, war aber sehr
enttäuscht dass mir nicht einmal mein Relilehrer (Pfarrer)
dies erklären konnte, oder wollte.

Für solche Fragen haben wir das Brett „Religion & Ethik“.

Sollte mein Kind sich nicht erst mit verschiedenen Religionen
beschäftigen und sich dann selbst entscheiden dürfen?

Das würde ich auch befürworten.

Auch mach ich mir Gedanken wenn er in den KA kommt, wird er da
als Außenseiter gehandelt? Das möchte ich auf gar keinen Fall.

Heutzutage sind „rein evangelische/katholische“ Klassen eher die Seltenheit. Es wird also noch andere ungetaufte Kinder geben.

Gruss Harald

Hallo Yvonne

meine Frau ist evangelisch und ich bin katholisch. Unsere Kinder (heute 18 und 21 Jahre) sind beide nicht getauft.
Wir waren immer der Meinung, daß sie sich ihren Fußball-, Musik- und Glaubensverein selbst aussuchen sollen, wenn sie alt genug sind.
Beide haben während ihrer gesamten Schulzeit (freiwillig) am Religionsunterricht teilgenommen. Obwohl wir ländlich wohnen, hat es nie die Situation gegeben, daß sie als Außenseiter behandelt worden wären.
Meine Tochter hat (freiwillig) sehr früh angefangen sich in der ev. Kirche zu engagieren. Als sie noch jünger war, hatte sie den starken Wunsch sich mit 14 taufen und konfirmieren zu lassen. Als es dann soweit war, hat sie nach langen und reiflichen Überlegungen (wieder freiwillig) darauf verzichtet, da sie sich doch nicht hundertprozentig mit den Ideen der Kirche und den Vorstellungen des Glaubens identifizieren konnte, wohlwissend daß sie dadurch auch auf Feiern und reichlich Geschenke verzichtet. Ihr Engagement in der Kirche ist aber nach wie vor ungebrochen. Sie versteht sich sehr gut mit dem Pfarrer, der ihre Entscheidung akzeptiert und sogar bewundert, da sie wohl eine der wenigen ist, die sich wirklich Gedanken gemacht haben.
Unser Sohn hat sich nie für Kirche interessiert, dafür hatte er zeitwweise ein starkes Interesse an der Bibel entwickelt und sich intensiv mit ihr auseinandergesetzt.

Ich bin absolut sicher, daß die Aktivitäten der Kinder sich nie in dieser Form entwickelt hätten, wenn sie getauft worden wären und alles mitgemacht hätten (Kommunion oder Konfirmation, Geschenke kassieren usw.), wie es eben so üblich ist.

Was Eltern, Omas und andere wohlmeinenden Verwandte gesagt oder gemeint haben, kam immer erst unter „ferner liefen“. Bei uns gibt es sehr klare „Richtlinien“, wer wo mitreden darf und wo nicht. In unsere Entscheidungsbefugnis hat niemand reinzureden. Da gab es von Anfang an ganz deutliche Signale :wink:

Hoffe dir etwas geholfen zu haben
Gruß
Roland

Hi zusammen,

bin echt begeistert wieviele von euch doch auch dieser Meinung sind, werde nun
auch dabei bleiben und ihn nicht taufen.

Die Beweggründe meiner Mutter liegen wohl dabei dass sie denkt ein ungetauftes
Kind ist wohl nicht ausreichend geschützt - wovor auch immer.
So immens christlich ist sie nicht. Sie geht wohl an Weihnachten in die Kirche
und hat auch schon ab und an beim Kindergottesdienst mitgeholfen, aber das wars
auch schon.
Wenn irgendwelche Leute gestorben sind hat sie meinen 2 kleineren Geschwistern
gesagt das die bei dem lieben Gott im Himmel sind, wehe ich sprach dagegen und
hab gesagt dass man doch überhaupt nicht wissen könne ob es einen Gott gibt
oder ähnliches. So können man das keinem Kind erklären bla bla bla.
Klar, denke ich das es nach dem Tod auch noch was gibt, aber ich glaube eher an
sowas wie eine Wiedergeburt in einem anderen Körper, gegebenenfalls auch in
einen Tierkörper, etc…

Mittlerweile wird das Thema Taufe nur noch selten angesprochen aber dann halt
richtig. Muss mich mal mit ihr zusammensetzen und richtig diskutieren,
vielleicht klappts dann.

Auch möchte ich nicht dass mein Sohn sich taufen läßt nur weils dann Geschenke
und Geld gibt an der Konfirmation.
Das machen leider viel zu viele.

Ja, wir wohnen auf dem Land, weiß aber nicht ob es in unserem Ort für ein
ungetauftes Kind schwieriger als für ein getauftes Kind ist, da er unser erster
Sohn ist und noch nicht in den Kiga geht.
Habe davon allerdings bei meinen Geschwistern in der Schule schon gehört. Das
Geschwätz hielt zwar nicht lange an, aber es war vorhanden.

Klar feiern wir Weihnachten und Ostern wie andere auch.
Da gibts dann auch Geschenke und so weiter.
Er darf auch an den Weihnachtsmann und den Osterhasen glauben, da war ich vor
seiner Geburt immer gegen. So ein Scheiß, hab ich immer gesagt, aber okay.
Den Glauben nehm ich ihm nicht, da kommt er eh bald von selbst drauf.
Klar darf er auch an einen Gott glauben und wenn er dies tut kann er sich von
mir aus auch taufen lassen.

Auf jeden Fall möchte ich allen die mir so liebe und wertvolle Antworten
gegeben haben herzlichst danken.

Viele liebe Grüße
Yvonne

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verursacht und den Thread sehr unübersichtlich werden lässt

Hi Yvonne!

Vorweg: Ich habe die andere Antworten noch nicht gelesen.

Und jetzt zu Deiner Frage wg. Taufe:
Als David geboren wurde, standen meine Familie und ich vor derselben Frage. In der Familie (meine Eltern, mein Bruder, meine Schwester und ich) sind alle (zwangsläufig) Katholisch getauft worden. Und das aus dem Grund, daß damals in Francos Spanien war der Staat anerkannterweise katholisch und wer Arbeit haben wollte; wer eine Schule für seinen Kinder brauchte; wer keine Probleme mit der Behörde möchte;… der mußte getauft werden. Und zwar, logisch, Katholisch.

Also alle Menschen in ca. meinem Alter (+ ca. 15 Jahre), die zur Zeiten der Bürgerkrieg und später geboren wurden, sind getauft. Ich kenne absolut keine Ausnahme.

Damit meine ich, daß wenn Du Dein Kind taufst, nicht unbedingt diese Religion hineinzwingst. Sozusagen (so sehe ich das) machst Du ihn Mitglied einer Gemeinschaft, aus der er, falls erwünscht, später raus kann. Dafür gibt es die 1. und sogar die 2. Kommunion.

In meiner Familie hat das keinem geschadet und wir alle sind lichtjahre davon entfernt, auch nur annähernd gläubisch zu sein. Das geht sogar so weit, bei uns in der familie, daß mein Vater, für viele, anerkannterweise ein Experte in Sache Kirche/Bibel/Katholizismus ist. Und aus diesem Wissen heraus ist er ein unerschütbarer Laiker und Atheist.

David, mein Sohn, wurde am 19. Mai 2002 im Dom von Girona, getauft. Ich persönlich glaube, daß wenn man ein Kind tauft, in einer Gemeinschaft „Mitglied macht“. Und daraus, zumal es eine mehr oder weniger lockere Gemeinschaft ist, kann er ja aus Eigenwille selber raus. Wesentlich wichtiger finde ich, was ihm in der Familie an Religiösität vermittelt wird, was man ihn sagt und begründet und den Eltern seinen eigenen innigsten Vorstellungen weiter gibt. Ich selber war jahrelang in eine kath. Schule (war zT die einzige im Dorf) und habe keine „Schäden“ davon getragen… ;o))) (wenn ich mich so ausdrücken darf!)

Ich hoffe ich habe Dir ein bißchen weiter geholfen!

Schönen Gruß
Helena

Hallo Yvonne !
Ich selbst bin eine gläubige Katholikin, und habe meine Kinder taufen lassen.
Ich würde dir aber raten, deinen Sohn nicht taufen zu lassen. Die Taufe ist
kein Aufzwingen des Glaubens, sondern die Entscheidung der Eltern das Kind im
Glauben zu erziehen. Ich fand das Taufen der Kinder immer absurd, wenn andere
Menschen oder Gründe dahinter stehen. Ebenso ist es nicht möglich dass sich
Kinder eines Tages für eine Religion entscheiden, die sie kaum kennengelernt
haben. Allerdings würde ich das Kind nicht ganz ohne Wissen über Religion
aufwachsen lassen. Wenn du dir selber dabei schwer tust, vielleicht kannst du
das der Oma überlassen, selbst wenn du mit dem was sie erzählt nicht
einverstanden bist. Kinder müssen auch lernen, dass es gerade in religiösen
Fragen, verschiedene Ansichten gibt.Es ist auch eine Sache der Erziehung zur
Toleranz. Schlimm finde ich nur, wenn Eltern den Glauben anderer
heruntermachen.
Alles Gute, dir und deiner Familie
GrüßMonika

Mod: komplett ziztierter Text gelöscht, da soetwas nur unnötigen Traffic
verursacht und den Thread sehr unübersichtlich werden lässt

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Hallo Yvonne,

Und überhaupt wird die Kirche immer als so gut dargestellt.
Was war denn damals im MA? Da wurden einfach Frauen die rote
Haare hatten oder Kräuter sammelten als Hexen abgestempelt und
entweder verbrannt oder bei lebendigem Leib eingemauert.
So was verstehe ich nicht, dass konnte doch nicht wirklich das
Ziel der Kirche sein oder von Gott gewollt.

Immerhin steht’s sogar in der Bibel:
„Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.“ (Ex 22:17)
Gleiches gilt da übrigens auch für Homosexuelle…

Bin wirklich ratlos. Was soll ich tun?
Sollte mein Kind sich nicht erst mit verschiedenen Religionen
beschäftigen und sich dann selbst entscheiden dürfen?

In den meisten Kindergärten werden Kinder mit religiösen Vorstellungen konfrontiert ob sie bzw. die Eltern wollen oder nicht. Die Taufe ist dafür keine Voraussetzung.
Ich wurde als Kind getauft und hatte nur Ärger, bis ich aus dem Verein wieder austreten konnte. Schlimm genug, wenn Kindern schon Folter- und Hinrichtungsszenen wie Kreuzigungen u.a. als gut vor die Nase gehalten werden und Eltern das nicht oder kaum verhindern können - mitmachen würde ich da aber auf keinen Fall. Dem Kind zuliebe.

Alles Gute,
Tanja

Hallo Yvonne,

bin echt begeistert wieviele von euch doch auch dieser Meinung
sind, werde nun auch dabei bleiben und ihn nicht taufen.

Ich bin vielleicht etwa spät dran, aber das Thema wurde auch schon mal in ähnlicher Weise hier diskutiert:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Soviel vorweg: Ich bin auch Deiner Meinung.

Wenn irgendwelche Leute gestorben sind hat sie meinen 2
kleineren Geschwistern gesagt das die bei dem lieben Gott im
Himmel sind, wehe ich sprach dagegen und hab gesagt dass man
doch überhaupt nicht wissen könne ob es einen Gott gibt oder
ähnliches. So können man das keinem Kind erklären bla bla bla.

Mit „bla bla bla“ triffst Du es eigentlich ganz richtig. Ich bin vollkommen agnostisch erzogen worden und geschadet hat es mir nicht.

Mittlerweile wird das Thema Taufe nur noch selten angesprochen
aber dann halt richtig. Muss mich mal mit ihr zusammensetzen
und richtig diskutieren, vielleicht klappts dann.

Das wird auf jeden Fall sehr schwierig werden. Aus eigener (leidlicher) Erfahrung kann ich Dir sagen, dass in mindestens 90% aller Fälle Argumente vollkommen nutzlos sind (das Thema hast Du ja auch schon angedeutet -> Logikbrüche in der Bibel etc.).

Ja, wir wohnen auf dem Land, weiß aber nicht ob es in unserem
Ort für ein ungetauftes Kind schwieriger als für ein getauftes
Kind ist, da er unser erster Sohn ist und noch nicht in den
Kiga geht.
Habe davon allerdings bei meinen Geschwistern in der Schule
schon gehört. Das Geschwätz hielt zwar nicht lange an, aber es
war vorhanden.

Ist auch nicht weiter wild, ein wenig Opposition, auch früh im Leben, stärkt den Charakter. Wichtig ist nur, dass Du/Ihr fest zu Deiner/Eurer Entscheidung steht und etwaige Angriffe von Verwandten schärfstens unterbindet.

Klar feiern wir Weihnachten und Ostern wie andere auch.
Da gibts dann auch Geschenke und so weiter.

Was ja ganz besonders christliche Feste sind. :smile:

Klar darf er auch an einen Gott glauben und wenn er dies tut
kann er sich von mir aus auch taufen lassen.

Interessant ist hierbei auch folgendes: Mit Ausnahme der expansiven christlichen und der hereditären jüdischen Religion, beides monotheistische und auf Ihre Mitgliederzahl bedachte Glaubengsgemeinschaften, ist es in den wenigsten Religionen so, dass Kinder überhaupt schon zur festen Anhängerschaft gezählt werden.

Grüße,

Anwar

Hallo Yvonne,

ohhne die anderen Reaktionen gelesen zu haben möchte ich dir schonmal zwei Meinungen sagen. Ich persönlich finde, daß Kinder nur frei entscheiden können, wenn sie getauft sind. Denn je älter sie werden desto höher ist die Hemmschwelle, sich taufen zu lassen. Zwei Bekannte von mir haben mich jedoch vom Gegenteil überzeugt. Ihre Kinder haben mit 5 bzw. 7 Jahren selbst entscheiden, daß sie getauft werden möchten.

In Kindergarten und Schule sind IMO keine Probleme zu erwarten, hetuzutage ist es normal, getuaft bzw. nicht getauft zu sein. Selbst katholische bzw. evangelische Kindergärten sind hier tolerant, solange die Eltern tolerant sind, d.h. enn Du z.B. darauf bestehst daß das Kind nicht mit der Gruppe in die Kirche oder am Religionsunterricht gehen soll, sind die Betreuer / Lehrer natürlich zu recht ablehnend. Aber das trifft ja bei Dir nicht zu.

Gruß, AndyM

Hallo Yvonne

Scheinst einen komischen Pfarrer erwischt zu haben, aber von den komischen soll es ja heute mehr geben als von den anderen… :smile:)

Egal wie Ihr Euch entscheidet, irgendwann kommt Euer Kind mit ähnlichen Fragen die Du damals hattest und noch heute hast. Wenn Du nichts machst, wirst Du Deinem kind die Fragen auch nicht beantworten können. Die Fragen bleiben also an Dir kleben bzw werden immer wieder auftauchen.
Rate Dir dazu, die Fragen für Dich zu klären und dann auch für die Fragen Deines Kindes gerüstet zu sein. Vieleicht helfen die Antworten zu diesen Faregn Euch auch bei der Entscheidung wegen der sogenannten Taufe.
Eine sehr gute Möglichkeit Antworten auf diese Fragen zu erhalten, wäre ein sogenannter Alphalivekurs. Dies ist ein Kurs, welcher Fragen zum Glauben und zur Bibel beantwortet. Dort wirst du auch weitere Fragen stellen können, ohne das man Dich rausschickt… :smile:).

Solche Kurse werden manchmal von der evangelischen landeskirche und auch vion christlichen Freikirchen (zB christliches Zentrum) angeboten. Wenn ich wüsste von wo Du kommstz, kann ich Dir eventuell sagen, wo einer standfindet nächstens.

Gruss
Beat

Hä?

Hallo Yvonne,

ohhne die anderen Reaktionen gelesen zu haben möchte ich dir
schonmal zwei Meinungen sagen. Ich persönlich finde, daß
Kinder nur frei entscheiden können, wenn sie getauft sind.
Denn je älter sie werden desto höher ist die Hemmschwelle,
sich taufen zu lassen. Zwei Bekannte von mir haben mich jedoch
vom Gegenteil überzeugt. Ihre Kinder haben mit 5 bzw. 7 Jahren
selbst entscheiden, daß sie getauft werden möchten.

Also ich habe auch frei entscheiden können und ich habe mich dagegen entschieden. (da auch ich Fragen nicht beantwortet bekam)
Um sich frei entscheiden zu können ist es natürlich wichtig, dass Infos zu verschiedenen Wahlmöglichkeiten gegeben werden (und nicht nur Ev. o. Kath.). Erst dann kann man wirklich frei entscheiden. Was wäre denn wenn ich zur Geburt oä getauft worden wäre, da ist es meines Erachtens wesentlöich schwieriger, den Paster im Konferunterricht entgegenzutreten und zu sagen was einem nicht gefällt, was man näher erklärt haben will etc. (da damals im Konfer nichts entsprechendes kam hab ich es nach ein paar Monaten sausen lassen, scheiß was auf die Geschenke, ich wollte Antworten!)
Ich hätte es natürlich auch durchziehen können, hätte Geld und einen Mofoführerschein bekommen oder so und einmal eine große Familienfeier bei uns (nicht immer nur bei anderen), aber hätte mich das glücklicher gemacht?

In Kindergarten und Schule sind IMO keine Probleme zu
erwarten, hetuzutage ist es normal, getuaft bzw. nicht getauft
zu sein. Selbst katholische bzw. evangelische Kindergärten
sind hier tolerant, solange die Eltern tolerant sind, d.h. enn
Du z.B. darauf bestehst daß das Kind nicht mit der Gruppe in
die Kirche oder am Religionsunterricht gehen soll, sind die
Betreuer / Lehrer natürlich zu recht ablehnend. Aber das
trifft ja bei Dir nicht zu.

In dem Ev. KiGa um die Ecke sind sogar muslemische Kinder, ist doch kein Problem, die Lernen gegenseitig und für die Moslems gilt Jesus als der Prophet der vor Mohammed kam, also haben die auch kein Problem damit, wenn es mal, zum Wohle des Kindes, in die Kirche geht (zumindest die Familien die ich kenn.)
Schöne Grüße *Kopfschuttel*
Susanne