Träume: eher Ausdruck v. Angst oder Wahrheit?

Hallo,

ich hab einen fürchterlichen Traum von „blutigen Geschwüren“ gehabt.
Wie sind solche Träume denn zu bewerten: könnte da tatsächlich eines da sein und der Traum ist „Vorwarnung“? Oder ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sich im Traum allgemeine Ängste ausdrücken, nämlich WEIL ich panische Angst vor Geschwüren hab und derzeit Bauchweh und Übelkeit habe.

Und noch allgemeiner gefragt:
sind Träume wahllos vom Gehirn zusammengewürfelte Dinge aus Unterbewusstem, Erlebtem und Wirrem, Zusammenhanglosen oder gibts da noch was anderes?

Aber: ich glaub nicht an irgendwelchen esoterischen Schwachsinn.

Chris

Hallo Chris ,

das Unbewußte, das sich der Traumsprache bedient benützt die bildhafte, allegorische Sprache.

In dieser Sprache stehen blutende Geschwüre für psychisches oder
geistiges Gift , das sich auf der materiellen Ebene ( Körper) versinnbildlicht oder aber auch
manifestieren kann , wenn man es nicht analysiert , bearbeitet und
damit auflöst ( erlöst).

Psychische Gifte sind unteranderem :

Hass
Neid
Eifersucht
Lüge etc., etc.

Gruß

Merkur

Siehe Psychosomatik !

M.f.G.

sind Träume wahllos vom Gehirn zusammengewürfelte Dinge aus
Unterbewusstem, Erlebtem und Wirrem, Zusammenhanglosen oder
gibts da noch was anderes?

Hallo Chris
Darüber kann man jetzt lange Anhandlungen schreiben. Hab ich hier auch schon öfters getan. Der Einfachheit halber verweise ich ausnahmsweise mal auf meinen Link/Absatz „Traumdeutung“, rechts im grünen Feld anzuklicken, wenn Du auf meiner homepage www.schmidt-branden.de bist.

Aber: ich glaub nicht an irgendwelchen esoterischen
Schwachsinn.

Die Arbeit mit Träumen hat mit Esoterik so wenig zu tun wie theoretische Physik mit Astrologie.
Gruß, Branden

Hallo Chris,

Wie sind solche Träume denn zu bewerten: könnte da tatsächlich
eines da sein und der Traum ist „Vorwarnung“? Oder ist die
Wahrscheinlichkeit größer, dass sich im Traum allgemeine
Ängste ausdrücken, nämlich WEIL ich panische Angst vor
Geschwüren hab und derzeit Bauchweh und Übelkeit habe.

letzteres ist wahrscheinlicher als ersteres.

Und noch allgemeiner gefragt:
sind Träume wahllos vom Gehirn zusammengewürfelte Dinge aus
Unterbewusstem, Erlebtem und Wirrem, Zusammenhanglosen oder
gibts da noch was anderes?

„Träumen wird als ein weitgehend ‚sinnloser‘ physiologischer Prozeß betrachtet, bei dem größtenteils zufällige Entladungen des Hirnstamms von anderen Teilen des Gehirns aufgenommen und zu einem ‘pseudosinnvollen’ Ganzen verarbeitet werden.“

http://people.freenet.de/oliverwalter/Psychotherapie…

Aber: ich glaub nicht an irgendwelchen esoterischen
Schwachsinn.

Wir haben etwas gemeinsam. :smile:

Grüße,

Oliver Walter

Hallo,

vielen Dank für den Tip, hab es dort eben mal nachgelesen, klingt sehr interessant - macht mir aber auch in Bezug auf mein „Geschwür“ im Traum auch schon Angst:

ZITAT

Der Traum verläuft manchmal anfangs im Sinne der Wunscherfüllung, prallt dann aber auf die oftmals unerfreulichere Realität.
Zunächst wird der Traum also vom Lustprinzip getragen, er rutscht oder kippt dann aber gleichsam ins Realitätsprinzip.
Es kann aber auch zu einem mehrfachen Abwechseln dieser beiden Prinzipien im Traum kommen. Der Träumer wird also von seinen beiden Prinzipien, der kindlich-wünschenden und der erwachsen-realitätsgerechten Seite, abwechselnd bestimmt.

ZITATENDE

Ist dann das „Geschwür“ im Traum „unerfreuliche Realität“ in dem Sinne, dass man vielleicht tatsächlich eines hat oder - in meinem Fall wohl eher negative „Wunscherfüllung“ (bitte nein!!) in dem Sinn, dass ich immer „das Schlimmste annehme“, Angst davor habe, eines zu bekommen?

Ich drehe hier nur wegen dieses blöden Traumes völlig ab, aber ich kann ja kein Ganzkörper-CT machen lassen auf der Suche nach irgendwelchen Geschwüren :frowning:

Der Traum ging jetzt mit Tagen einher, wo ich immer frühmorgens um 4 aufwache mit einer elendigen Übelkeit, keine Schmerzen, aber immer in aller frühe und immer übel. Da nehme ich dann mein obligatorisches Gastrosil und gut ist. Dann schlafe ich auch wieder ein und tagsüber hab ich keinerlei Übelkeit, auch keine Schmerzen im Bauch oder so - allenfalls ist mein Bauch ziemlich „unter Druck“, fühlt sich an, wie wenn man 20 Knödel gegegessen hätte … und das bei meinen zwei Scheiben Toast am Tag …

Vielleicht hat der Körper im Schlaf die Übelkeit verspürt, vielleicht war auch ein Schmerz dabei, der im Wachzustand dann weg war - vielleicht hat dann mein Hirn den Traum produziert, die Übelkeit könnte mit einem Geschwür zusammenhängen - genau so, wie ich im Wachzustand seit langem (deswegen bin ich ja u.a. auch in Therapie) denke: wenn irgendwas weh tut, sind es keine Blähungen, nein, es ist ein Tumor usw.

Aber immer bleibt mir im Hirn der quälende Gedanke: signalisiert der Traum vielleicht doch eine Warnung à la lass mal lieber nachgucken, da könnte eines sein?

Chris

Hallo Chris
In Deinem Traunm kann man speziell allerdings auf zwei wesentliche Interpretationsmöglichkeiten hinweisen:

  1. Möglichkeit: Der Traum drückt Deine hypochondrischen Befürchtungen aus
  2. Möglichkeit: Der Traum symbolisiert eine psychische Problematik durch etwas Körperliches. In diesem Falle könntest Du nachspüren, ob und wo Du ein „seelisches Geschwür“ hast.
    Gruß, Branden

„Träumen wird als ein weitgehend ‚sinnloser‘ physiologischer
Prozeß betrachtet, bei dem größtenteils zufällige Entladungen
des Hirnstamms von anderen Teilen des Gehirns aufgenommen und
zu einem ‘pseudosinnvollen’ Ganzen verarbeitet
werden.“

Hinzufügen könnte man noch:
„Die Erde ist eine Scheibe, nur manchen erscheint sie als Kugel.“

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Träume
Hi Chris

Wie sind solche Träume denn zu bewerten: könnte da tatsächlich
eines da sein und der Traum ist „Vorwarnung“? Oder ist die
Wahrscheinlichkeit größer, dass sich im Traum allgemeine
Ängste ausdrücken, nämlich WEIL ich panische Angst vor
Geschwüren hab und derzeit Bauchweh und Übelkeit habe.

Wie schon gesagt wurde: Das erste wäre sinnlose Spekualtion und das zweite ist sehr gut möglich.

Auf welche Weise eine (dialogische) Arbeit an einer Traumerzählung und dann am Trauminhalt zu sinnvollen Einsichten führen kann, habe ich im FAQ:286 einmal zusammengefaßt.

Oder siehe auch:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Was man inzwischen heute darüber weiß, wie das Träumen hirnphysiologisch zustandekommt, sagt über die Inhalte des Traums (und dessen mögliche dialogische Bearbeitung) ebensowenig aus, wie die Pigmentchemie über ein Bild von van Gogh und ebensowenig wie die Prozessortechnologie über die Inhalte eines Postings. Das wäre eine Kategorienverwechslung.

_ we are the stuff from which dreams are made of_
[Shakespeare]

Gruß

Metapher

Was man inzwischen heute darüber weiß, wie das Träumen
hirnphysiologisch zustandekommt, sagt über die Inhalte des
Traums (und dessen mögliche dialogische Bearbeitung)
ebensowenig aus, wie die Pigmentchemie über ein Bild von van
Gogh und ebensowenig wie die Prozessortechnologie über die
Inhalte eines Postings. Das wäre eine Kategorienverwechslung.

Hallo Metapher
Das ist absolut auf den Punkt gebracht und kriegt sofort ein verdientes Sternchen!
Gruß, Branden

Arzt
Hallo Chris,

Der Traum ging jetzt mit Tagen einher, wo ich immer frühmorgens um 4 aufwache mit einer elendigen Übelkeit, keine Schmerzen, aber immer in aller frühe und immer übel. Da nehme ich dann mein obligatorisches Gastrosil und gut ist.

Anstatt weiter einfach Tabletten zu schlucken, gehe doch einfach zum Arzt und lasse deinen Verdauungstrakt untersuchen. Dann weißt du mehr.

allenfalls ist mein Bauch ziemlich „unter Druck“, fühlt sich an, wie wenn man 20 Knödel gegegessen hätte … und das bei meinen zwei
Scheiben Toast am Tag …

Dieses auch dem Arzt sagen.

Gruß
Monika