Transit DDR als DDR Bürger

Und welcher DDR-Bürger mit halbwegs Verstand und Lesefähigkeit hätte sich denn in die falsche Kfz-Spur eingereiht?
Auf den Schildern stand doch genau drauf, für wen die Spur galt.
Z.B. hatte das Transit-Schild als vollständigen Text (aus dem Gedächtnis zitiert):
„Transit nach West-Berlin für Bundesbürger und West-Berliner“.

Auf dem Ein-/Ausreise-Schild stand ähnlich genau der Hinweis „für DDR-Bürger“.

Leider scheint es keine Fotos davon im Netz zu geben, ich finde jedenfalls keines. Fotografieren im Grenzgebiet war ja verboten.

Ja, aber es wurde jede einzelne Person in jedem einzelnen PKW kontrolliert - das lässt sich überhaupt nicht vergleichen mit heute vielerorts üblichen Grenzübergängen, wo ab und zu mal einer zur Kontrolle rausgewunken wird, wenn der Lack oder die Insassen eine Farbe haben, die den Grenzern nicht gefällt.

Schöne Gerüße

MM

ja, aber dann lass dir doch mal was sagen und rede nicht immer wider!

Das ist die Antwort auf was?

Auf allen Kfz-Spuren wurden alle Personen kontrolliert.
Die Transit-Spuren waren per se für DDR-Bürger ausgeschlossen und waren auch für West-Berliner ausgeschlossen, die nicht im Transit unterwegs waren.

Nebenbei: Deswegen lege ich großen Wert auf die Unterscheidung zwischen Transit und Ein-/Ausreise.

Aus dem gleichen Grund finde ich den Thread-Titel auch völlig verkehrt.
Transit für Bürger des eigenen Landes kann es schlichtweg nicht geben.

Das ist die Feststellung, dass die unterschiedlichen Spuren an den GÜStn nichts dazu beigetragen hätten, einem Bürger der DDR mit einem Besuchervisum für Westdeutschland die Reise per Transitstrecke oder -autobahn nach Westberlin zu ermöglichen.

Die wäre, wie @anon50614561 schon geschrieben hat, allenfalls mit dem Flugzeug möglich gewesen, wobei auch dann der Aufenthalt in Westberlin je nach augenblicklicher Großwetterlage nicht ohne Risiko gewesen wäre, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Auch das Besorgen eines (west)deutschen Passes, wie von @Tokei_ihto erwähnt, hätte dem Inhaber dieses Passes weder eine „doppelte Staatsbürgerschaft“ (die „Bürger der BRD“ waren Deutsche, nur die DDR postulierte zwei verschiedene Staatsbürgerschaften) noch einen besonderen Status im Transitverkehr nach Westberlin verschafft, sondern lediglich die Möglichkeit, von einem Aufenthalt in Westdeutschland aus andere Länder zu besuchen.

Schöne Grüße

MM

Richtig. Ich wüsste jetzt auch nicht, was an deinen Ausführungen unverständlich wäre.

Ein DDR Bürger konnte ja nach Allem nicht von da nach da mit dem Westauto oder Interzonenzug…Der hatte ja im Pass stehen „einmalige Aus und Einreise BRD oder Westberlin“,also wäre eine gedachte Reise nach von…nach nur mit dem Flugzeug gegangen,weil dort keine Eintragung in den Pass erfolgte.Beim Transit der Westdeutschen und Westberliner gab’s ja einen Stempelvermerk der DDR Grenzer,also wäre man ja wiederkurzzeitig in die DDR eingereist (per Auto oder Zug).

Aus der Sicht der westdeutschen Behörden waren das Inlandsreisen, trotz des Sonderstatus von Westberlin. Es gab keinen Anlass, irgendwelche Sichtvermerke anzubringen.

Auf diese Weise nach Westberlin zu kommen, war ohne weiteres möglich - bloß der Aufenthalt in Westberlin mit einem Ausreisevisum für Westdeutschland war je nach Großwetterlage für Bürger der DDR mit einem gewissen Risiko verbunden. Die beiden Teile Berlins waren - sozusagen in stillschweigendem Übereinkommen - relativ dicht mit „Organen“ der jeweiligen Gegenseite besiedelt. Um irgendeinen Rentner Paul Pachulke kümmerte sich das Schild und Schwert der Bordai nicht gar so sehr, aber es gab sehr viel mehr Leute, die ziemlich engmaschig überwacht wurden, als die Betroffenen selber geglaubt hätten.

Beiläufig übrigens auch in der BRD: Mein Vater wurde mal angeschrieben, er möge doch bitte erläutern, aus welchem Anlass er so häufig in die DDR reiste - als Beamter im Landesdienst hätte er ja eine besondere Treuepflicht etc. Er antwortete, dass es ihn sehr beruhige, dass der Behörde anscheinend nicht bekannt sei, dass seine beiden Eltern aus Sachsen stammten, mithin bedeutende Teile des weiteren Familienkreises in der DDR lebten: Der StaSi könnte so ein Schnitzer nicht passieren, offenbar sei die Überwachung der Bürger in der BRD doch deutlich liberaler…

Schöne Grüße

MM

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Hi

es war ein aus Sicht der BRD ein „innerdeutscher“ Flug, da brauchte es keinen Pass

Gruß h.