Es wird eigentlich nicht nach zweierlei Maß beurteilt, gerade weil die Umfrage heute stattfindet.
Zur einen Gruppe liegen auf Grund der Größe und Zeitspanne schon mehr Fakten vor. Bei der anderen eben noch nicht …
Zugegeben wird der einzelne Mensch hier nicht berücksichtigt,
aber es ist eine allgemeine Umfrage, die Fragestellung gibt nichts anderes her
Fakten der Integration (dazu gibt es seriöse Forschung) sind doch keine Vorannahmen, oder Vorurteile?
Pierre … nach Polen kommen seit Jahren viele Ukrainer.
Schon 2018 hatten dort über 2 Mill. Ukrainer ihren ständigen Wohnsitz.
Du hast weiter oben das Zitat gelesen, auf Grund welcher Vorurteile die einen Menschen bevorzugt werden? Da gibt es so einen abstrusen Quatsch wie Fluchtursache (wie liegt bitte der Unterschied, ob ich vor einem Krieg in Mali, Uganda, Syrien, Irak, Palestina, Afghanistan oder Ukraine fliehe?) Oder sowas schwammiges wie „kulturelle“ Nähe? Wer von den Befragten hat sich bis vor 1 Monat intensiv mit der Kultur in der Ukraine beschäftigt? Oder mit der in Syrien, Irak oder Afghanistan. Und die „klare Rückkehrperspektive“ ist doch eher Wunschdenken, wenn man an die Bilder aus Mariupol denkt. Das sind doch zum größten Teil keine Fakten, die irgendwas mit der fehlenden Integration durch Deutschland und die einige Eingewanderte zu tun hat, statt dessen sind das Gefühle. Gefühltes Wissen und daraus abgeleitet gefühlte Vorverurteilungen und Trennung in „Gutes aus der Ukraine“ und „schlechtes aus muslimischen Ländern“.
Das interessante fällt mir jetzt erst auf, wo ich nochmal alle Zahlen genauer studiere: 57 % der Befragten stimmen mir zu, dass diese Unterscheidung ein Zeichen von Rassismus sei.
Ich habe eben, in der Sonne liegend, darüber nachgedacht. Ich möchte mich entschuldigen. Ich könnte mit meiner Vorverurteilung unrecht haben.
Der am häufigst genannte Punkt in der Befragung zur Bevorzugung ukrainischer Flüchtlinge war mit 53 % die Fluchtursache. Also machen die Menschen einen Unterschied dazwischen, ob man vor dem einen oder dem anderen Krieg flieht.
Wie unterschieden sich nun die Kriege in Afghanistan, Irak, Libanon, Syrien, Palestina von dem in der Ukraine? Die einen Kriege werde und wurden uns als gerechtfertigt, gerecht, der eigenen Sicherheit und/oder dem Wohl der (überlebenden) Menschen dienend verkauft. Der andere wurde einfach nur aus Boshaftigkeit angefangen. So die Erzählungen in den Medien und von Politikern.
Dass beide Seiten exakt die selben Gründe anführen (anführten), scheinen die Menschen vergessen zu haben bzw. gar nicht zu bemerken. Oder anders gesagt, sie denken selbst nur wenig und lassen sich von der westlichen Propaganda aufs Glatteis führen.
Daher möchte ich meine anfängliche Meinung revidieren (auch mit Hanlons Razor im Hinterkopf): etwa die Hälfte aller Befragten sind Rassisten oder dumm oder beides.
Ist das jetzt gescherzt oder beruht deine Rassismusdefinition tatsächlich auch auf Vorbehalten gegenüber Kulturen, die uns nicht so nah erscheinen?
Außerdem erinnere ich dich an 2015. Dort war die positive Stimmung, Solidarität und Mitgefühl den Flüchtlingen gegenüber ähnlich hoch. Das änderte sich natürlich, da schlechte Erfahrungen gemacht wurden.
Nein. Die anfängliche positive Stimmung war m.E. ähnlich hoch. 2015 und jetzt.
Nein. Wie ich nun schon mehrfach - und ich dachte deutlich genug - geschrieben habe, mache ich sie daran fest, dass man Menschen aufgrund der eigenen Vorannahmen und Vorurteile in zwei Gruppen einteilt. Eine, die einem willkommen ist und eine, die man verabscheut.
Dir ist klar, dass dies eine rassistische Aussage ist? Klar kann das Deine individuelle Beobachtung sein und natürlich in Deinem Bekanntenkreis stimmen - aber stelle Dir mal vor, jemand sagt, alle Menschen mit Herkunft X die er kennt seien dumm, aggressiv…
.
Was ist daran rassistisch? Er kennt ja nicht alle und die, welche er kennt, kann er doch besser beurteilen, als Du. Es sagt höchstens etwas über seinen Umgang aus