Hi,
nun, das Problem an der Stelle ist, dass der Reporter eine Doppelfrage stellt.
Brauchen wir ein klares Bekenntnis zu dieser kriegerischen Auseinandersetzung und vielleicht auch einen neuen politischen Diskurs?
Er fragt spezifisch, ob man sich zu Afghanistan bekennen muss. Zweiter Teil der Frage ist die allgemeine und ganz unspezifische Frage zu einem neuen politischen Diskurs. Im ersten Teil der Frage ging es um Für und Wider des Afghanistaneinsatzes, in der Frage ganz davor um Zustimmung oder Nichtzustimmung der Bevölkerung zum Afghanistaneinsatz. Der politische Diskurs, der gemeint ist, kann nur sein, ob wir an sich Krieg führen wollen, als Deutsche. Alles andere wurde schon behandelt.
Und so antwortet Köhler dann auch: Er spricht über die Gründe, warum der Einsatz konkret in Afghanistan notwendig ist („wie wir sozusagen in Afghanistan das hinkriegen, dass auf der einen Seite riesige Aufgaben da sind des zivilen Aufbaus - also Verwaltung, Korruptionsbekämpfung, Bekämpfung dieser Drogenökonomie -, gleichzeitig das Militär aber nicht alles selber machen kann. Wie wir das vereinbaren mit der Erwartung der Bevölkerung auf einen raschen Abzug der Truppen. […] Wir kämpfen dort auch für unsere Sicherheit in Deutschland. […]“).
Danach wird Köhler allgemeiner, er spricht von der Breite der Gesellschaft, insgesamt, von auf-dem-Wege-sein, er sagt mehrfach „zum Beispiel“, und endet den Absatz mit „all das…“
Er hat sich also in seiner Antwort, auf den Weg gemcht vom Afghanistaneinsatz im Spezifischen zu Kriegführung im Allgemeinen, und hat gesagt, dass man es neu diskutieren muss, mit Fragezeichen.
Ich sehe darin nichts schlimmes - er hat nur eine Frage gestellt bekommen, die nicht perfekt formuliert wurde (Perfekt = für Anfänger), und hat die Spezifizierung nicht nachgeholt, weil er ja mit dem Spiegel gsprochen hat und nciht mit Bild.
Ähnliches Fehlzitieren ist schon oft geschehen und hatte schlimme und schlimere Konsequenzen… 
die Franzi