Auch ohne Gruß,
zum Grundverständnis:
/t/faq-zoll-und-import/4873917
http://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Zoelle/Zollrechtlic…
Ich habe in China eine Ware im Wert von 30 EUR bestellt.
Ist das denn ein realistischer Warenwert? Oder liegt der Wert der Ware tatsächlich höher?
Nach wenigen Tagen hat sich UPS gemeldet und weitere nachweise
verlangt. PAYPAl Zahlungsnachweis usw.Ich habe alle UPS Mails
unverzüglich an dem selben Tag beantwortet.
Gestern habe ich das Päckchen bekommen. Ohne Rechnung müsste
ich 116 EUR bezahlen. Der Pastbote wurde auch nicht befug
einen Zahlungsnachweis auszustellen.
Auf Anfrage habe ich heute die Rechnung bekommen
es setzt sich wie folg
Behoerdliche Beschau 33,00 EUR
Lagergebuehr 20,00 EUR
Vorlage Provision 10,75 EUR
Mehrwertsteuer 12,11 EUR
Einfuhrumsatzsteuer Mw-St frei 40,61EUR
Gesamtbetrag: 116, 47 EUR
Wenn Du Ware in einem Drittland bestellst bist du als Importeur Zollbeteiligter und Zollverpflichteter. Du musst dementsprechend Einfuhrgebühren zahlen wenn sie anfallen.
Auf dein Risiko geht auch eine eventuelle Beschau durch den Zoll. Diese wird nur bei ca. 1% aller Importe durchgeführt - und zwar immer dann, wenn dem Zoll die Sendung nicht koscher erscheint.
Für UPS bedeutet das, deine Sendung aus dem normalen Warenstrom ausschleusen zu müssen um sie dem Zoll zur Prüfung zu bringen, zu öffnen, den Inhalt darzulegen, alles wieder zu verpacken und die Waren nach Abschluss der Prozedur und Erledigung aller Formalitäten wieder in den Warenstrom einzuschleusen. Das bedeutet einen erheblichen Aufwand und kostet Zeit. Diese Kosten reicht UPS an dich weiter und das geht aufgrund des erheblichen Aufwands auch in Ordnung. Die 33 EUR sind insofern gerechtfertigt.
Neben den praktischen Umständen hatte UPS auch bürokratischen Aufwand, es war nämlich nicht mit einer ruckzuck abgewickelten elektronischen Zollanmeldung mit anschließender Freigabe getan, sondern ein Zolldeklarant musste die Korrespondenz mit dir und dem Zoll führen um Belege anzufordern (Paypal etc.) und sich darum kümmern „die Kuh vom Eis zu bekommen“, also deine Sendung trotz der Probleme freizubekommen.
Deine Sendung musste während der Abklärung in einem Zolllager am Airport zwischengelagert werden. Lagerplatz am Airport ist horrend teuer, also lässt sich UPS die teure Nutzung des Zolllagers bezahlen.
Von daher werden dir die Kosten zu Recht belastet. Zu diskutieren, ob die Höhe der Gebühren angemessen ist oder nicht, ist müßig. UPS hat, wie jeder Dienstleister, seine Preise und die zahlst du als Kunde.
Bzgl. der Vorlageprovision, UPS muss, wenn alle anderen Sachen geklärt sind, die anfallenden Einfuhrgebühren beim Zoll für dich vorstrecken um eine Freigabe zu bekommen. Das wickeln sie normalerweise über ein Aufschubkonto ab und berechnen deswegen bei problemlosen Importen auch keine Gebühren. Wenn es aber zu Verzögerungen kommt wird eine Vorlageprovision fällig.
Du könntest aber mal in der UPS-Preisliste nachschauen nach welcher Zeit diese Gebühr fällig wird und dann abgleichen ob deine Sendung tatsächlich so lange im Hold war. Wenn nicht kannst du die Vorlageprovision diskutieren.
Bis auf diese Position sind das aber letztlich erklärbare und gerechtfertigte Kosten. Da kommt dann noch die MwSt. drauf…
Was die Einfuhrumsatzsteuer angeht: wenn da 40,61 EUR aufgerufen werden muss der Warenwert mit 213,75 EUR taxiert worden sein, nur dann kann bei einem Steuersatz von 19% ein EUSt-Betrag von 40,61 EUR zustande kommen.
Meine Vermutung ist, dass der Zoll deine Sendung beschaut hat weil der deklarierte Warenwert viel zu niedrig erschien und tatsächlich hat man ihn entsprechend höher eingeschätzt.
Auch hier ist wohl davon auszugehen, dass das seine Richtigkeit hat.
Du kannst UPS nochmal fragen wie die genannten Beträge zusammenkommen und ob man beispielsweise bei den Lagergebühren und der Vorlageprovosion eine andere Lösung finden kann, aber vom Grundsatz her sind die Berechnungen nachvollziehbar.
Als Besteller im Ausland und insbesondere China trägst du das Kostenrisiko, das kannst du jetzt nicht UPS anlasten. Niemand hat dich gezwungen in China zu bestellen…
Gruß,
MecFleih
Und wie geschrieben: die bewusste Manipulation von Rechnungen ist umständlicher und problematischer als das, was dabei verdient würde.