Vegetarier - gibt es Mangelerscheinungen?

Hallo liebe wer-weiß-was-Gemeinde,
meine Tochter (17) und ich ernähren uns seit kurzem vegetarisch (kein Fleisch, kein Fisch, aber durchaus Milch und Butter).
Arbeitskollegen meinen, dass auf Dauer bei uns Mangelerscheinungen auftreten werden. Mir ist das neu.
Daher meine Frage an euch: Wenn man sich vegetarisch ernährt, fehlen dann einem Vitamine oder etwas anderes wichtig? Und wenn ja, gibt es dann entsprechende Nahrungsergänzungsmittel?
Vielen Dank im voraus für evtl. Antworten!
Euch allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
Stefan

meine Tochter (17) und ich ernähren uns seit kurzem
vegetarisch (kein Fleisch, kein Fisch, aber durchaus Milch und
Butter).
Arbeitskollegen meinen, dass auf Dauer bei uns
Mangelerscheinungen auftreten werden. Mir ist das neu.
Daher meine Frage an euch: Wenn man sich vegetarisch ernährt,
fehlen dann einem Vitamine oder etwas anderes wichtig? Und
wenn ja, gibt es dann entsprechende Nahrungsergänzungsmittel?

Hallo Stefan,

Du schreibst, Ihr ernährt Euch durchaus mit Milch und Butter.

Meinst Du Milchprodukte und Eier, das würde eher passen als Butter, also Lacto-Ovo-Vegetarismus? Das wäre dann die gesündeste Form des Vegetarismus, da die Eiweißaufnahme gewährleistet bleibt, im Gegensatz zur Vegankost, die selbst Eier und Milchprodukte völlig ausschließt. Vegankost sollte nie eine Dauerkost sein, was besonders bei einer 17-jährigen nicht zu vernachlässigen ist.

Einfach nur Fleisch und Fisch weglassen und Pizza oder Fritten und Pudding essen, führt garantiert zu einer Mangelernährung.

Aber eine vegetarische Ernährung hat dann keine Nachteile und sogar viele Vorteile, wenn sie ansonsten eine sog. vollwertige Ernährung beinhaltet.

Was muss man beachten?
Man erhält durch diese Art der Ernährung weniger als üblich Eiweiß, Eisen und bestimmte B-Vitamine, vor allem B12.
Daher sind Milchprodukte wie Quark, Käse oder Joghurt und Eier zusätzlich von Wert als willkommene Eiweißlieferanten.

Weiterhin beinhaltet eine vollwertige Ernährung, dass man anstatt z. B. Weißmehl- hauptsächlich Vollkornmehlprodukte (Brot, Nudeln, Müsli) oder Vollreis zu sich nimmt. Das geschrotete Korn mit Keimling und Hülle ist reicher an Eiweiß und vor allem Eisen, als Mehl aus geschältem Korn ohne Keimling.
Wenn man dann noch regelmäßig frische Salate und Gemüse, Nüsse und Obst isst, sollte eine ausreichende Eisenaufnahme gesichert sein.

Vollwertiges Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse sind auch reich an B-Vitaminen.

Bei der Förderung der Eisenaufnahme in den Körper ist noch zu beachten, dass eine leicht saure Ernährung sehr hilfreich, wie ein Katalysator ist. Das kann z. B. ein Glas Orangensaft oder eine Prise Ascorbinsäure zur Mahlzeit sein.
Besonders bei Frauen muss man wegen ihres monatlichen Blutverlustes darauf achten, dass sie nicht in einen Eisenmangel abrutschen (führt zu Blässe, Müdigkeit, Konzentrationsmangel, usw.)

Viele Grüße, Renate

Hallo

natürlich besitzen Fleisch und Fisch viele wichtige Vitamine z.B viel Vitamin B6, das kommt aber auch in Milchprodukten, versch. Gemüsesorten, Bananen, Nüssen sowie Vollkornprodukten ausreichender Menge vor. Da das pyridoxinhaltige Nahrungangebot sehr breit gefächert ist, sind Mangelerscheinungen sehr selten.
Bei strengen Vegetariern, die nicht nur Fleisch- und Fischprodukte nicht essen, sondern auch keine Eier oder Milchprodukte, zeigen nach 10-12 Jahren typische Anzeichen eines Vitamin B12 Mangels da Vitamin B12 hauptsächlich in tierischen Produkten vorkommt.
Von Vitaminpräperaten würde ich zunächst einmal abraten da eine vegatarische Ernährung (keine veganische wohlgemerkt!) den Vitaminbedarf gut abdeckt. Sollte man doch auf Nummer sichergehn ist ein guter Multivitaminsaft die erst Wahl.
Vitaminpräperate sollte man nur in Absprache mit seinem Arzt einnehmen um Überdosierung, Fehlmedikation und überhaupt unnötiges Einnehmen zu vermeiden.
Die meisten Säfte beeinhalten die Vitamine B1, B2, B6, C, E, Folsäure, Niacin und Carotinoide. Leider haben nur die wenigsten Säfte Vitamin B12, D und Biotin.
Wer einen erhöhten Vitaminbedarf hat und sich sonst gut ernährt, kann kleinere Lücken gut mit Multivitaminsäften auffüllen.

Also wie gesagt bei einer guten ausgewogenen vegetarischen Ernährung werden keine teuren Zusatzpräperate benötigt und Mangelerscheinungen sind auch nicht zu erwarten.

Gruß und ein frohes neues Jahr 2009

MD

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Hallo Stefan,

es gibt eine Unzahl von Menschen, die sich freiwillig oder zwangsweise vegetarisch ernähren (müssen).
Da diese Menschen z.T. jahrzehntelang so leben, scheint es nicht tödlich zu sein.
Selbst reine Vegetarier, die auch keine Milch und keine Eier essen, können sich mangelfrei ernähren, wenn sie darauf achten, daß alle essentiellen Substanzen zugeführt werden.

Ein Bekannter meines Vaters hat sich rund 60 Jahre so ernährt und ist mit weit über 80 gestorben.
Weder sah er aus wie ein Asket, noch wirkte er schwächlich.

Gandalf
Fleischfresser

Hallo,

ich ernähre mich seit meinem dritten Lebensjahr (lacto-)vegetarisch.
Meine Eltern haben in Kindheit und Pubertät auf Blutanalysen bestanden, in meiner gerade erlebten Schwangerschaft habe ich selbst nochmal ein Blutbild machen lassen. Nein, ich habe keine Mangelerscheinungen, ganz im Gegeteil meinte der Arzt, er sehe selten so gute Werte.

Wenn man sich vegetarisch ernährt,
fehlen dann einem Vitamine oder etwas anderes wichtig?

Das kommt wohl darauf an, was man isst. Auch Kartoffelchips und Schokolade sind vegetarische Lebensmittel. Wenn man ausschließlich davon lebt, bekommt man wohl mittelfrisig durchaus Mangelerscheinungen.

Es ist aber kein Problem, mit „normaler“, vielseitiger vegatrischer Kost alle Bedürfnisse zu decken. Entgegen einem vorherigen Beitrag halte ich Eier übrigens für völlig überflüssig. Milchprodukte sind natürlich auch verzichtbar, dann sollte man sich aber etwas näher mit der Ernährung auseinandersetzen.

Viel Spaß und Gruß
Ramona

Bei dir eher nicht.
Hallo,

meine Tochter (17) und ich ernähren uns seit kurzem
vegetarisch (kein Fleisch, kein Fisch, aber durchaus Milch und
Butter).
Arbeitskollegen meinen, dass auf Dauer bei uns
Mangelerscheinungen auftreten werden. Mir ist das neu.

Da wir in einer Gesellschaft leben, in der alles im Überfluss mühelos beschaffbar ist, dürfte es zu keinem Mangel kommen, vorausgesetzt, man ernährt sich bewusst (und den Eindruck habe ich von dir).
Die Bandbreite der an zur Verfügung stehenden Lebensmittel ist viel zu gross, als dass es nur durch das Weglassen von Fleich zu Mangel kommen soll.
Bewusst von allem zu essen wäre allerdings die beste Variante, weil arteigen und „natürlich“, denn 1 Million Jahre biologische Menschheitsgeschichte lassen sich nicht einfach per Beschluss für nichtig erklären.

Gruss,
TR

Hallo Thomas,

erst mal vielen Dank für die Antwort. Aber mal was anderes: Kann es sein, dass ich in dem Haus wohne, wo du vorher gewohnt hast (Bei den Erlen in Oldenburg)? Wenn ja, dann wäre mal wieder bewiesen, dass die Welt echt klein ist.

Mit vegetarischen Grüßen

Stefan

Vielen Dank für die Antworten
Liebe wer-weiß-was-Gemeinde,

vielen lieben Dank für die unten stehenden Antworten. Ich bin jetzt sehr beruhigt was meine zukünftige Ernährung angeht.

Macht es gut!

Stefan

Hallo Stefan,
das Einzige, was m.E. vielleicht vorkommen kann, ist Eisenmangel. Das lässt sich durch Blutuntersuchung ja herausfinden. Frauen brauchen im Übrigen mehr Eisen als Männer durch ihren monatlichen Blutverlust. Eisenmangel macht sich bemerkbar durch erniedrigte Belastbarkeit, Müdigkeit, Blässe etc. Beheben lässt sie sich z.B. durch ein Präparat namens Kräuterblut, durch Urtica dioica Ferro culta Rh D3 von Weleda, und/oder - macht es wie ich: jeden Tag Tee von u.a. der Brennnessel (selbst gepflückt). Man kann diese Pflanze auch sammeln und wie Spinat mit Ei in der Pfanne zubereiten - im Frühjahr, wie andere Kräuter (sieh mal im Internet: Gründonnerstagssuppe!) sehr aufbauend.
Gruß, Susanne

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Hallo Susanne

Beheben lässt sie sich z.B. durch ein Präparat namens
Kräuterblut, durch Urtica dioica Ferro culta Rh D3 von Weleda,
und/oder - macht es wie ich: jeden Tag Tee von u.a. der
Brennnessel (selbst gepflückt). Man kann diese Pflanze auch
sammeln und wie Spinat mit Ei in der Pfanne zubereiten - im
Frühjahr, wie andere Kräuter (sieh mal im Internet:
Gründonnerstagssuppe!) sehr aufbauend.

Ist nun der Thread aus dem Expertenforum Unsinn oder kannst du deine Behauptungen untersetzen?
/t/floradix-kraeuterblut-eisenmangel/1960956
Grüße
Ulf

Hallo, es gibt inzwischen einige seriöse Studien, die nachweisen, daß die (ovo-lacto)-vegetarische Ernährungsweise sogar gesünder ist als die in unserer Kultur übliche Fleischreiche Ernährung.
Die Studien können z.B. beim deutschen Vegetarierbund nachgelesen werden.

www.vegetarierbund.de

Mangelerscheinungen können Fleischesser genauso bekommen, z.B. Eisenmangel ist unter Fleischessern genauso häufig wie unter Vegetariern.
Wichtig ist, Kalziumquellen nicht zu vernachlässigen und das B12, aber , wenn man ausreichend Milchprodukte zu sich nimmt, dürfte das nicht problematisch sein.

Also viel Spaß bei der vegetarischen Ernährung, es ist eine gute Entscheidung!!!

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meine Tochter (17) und ich ernähren uns seit kurzem
vegetarisch (kein Fleisch, kein Fisch, aber durchaus Milch und
Butter).
Arbeitskollegen meinen, dass auf Dauer bei uns
Mangelerscheinungen auftreten werden. Mir ist das neu.

Hallo, Stefan,

ich weiss nicht, ob Du Deine Tochter (17) gut beraten hast.
Ob durch vegetarische oder vegane Ernährung längerfristig Mangelerscheinungen auftreten —mag sein oder nicht. Viel entscheidender ist bei jungen Mädchen eine potentiell verheerende Wirkung: die psychopathologische. Es bleibt auf Dauer nicht aus, sich ständig mit dem „richtigen“ Essen zu beschäftigen. Und parallel dazu mit dem Körpergewicht.
Diese „Probleme“ haben oft die Folge, dass die Ernährungsfrage einen Grossteil des Lebens ausfüllt.
Ich schreibe dies aus leidvoller eigener Erfahrung. Eine meiner Töchter begann, wie üblich im Pubertätsalter aus Tierliebe, Fleisch, Fisch etc. wegzulassen. Vegetarisch und doch vollwertig zu kochen ist aber eine hohe Kunst. Diese Kunst beherrschte sie nicht, statt Wurst wurden es halt Kekse. Zwangsläufig führte dies zur Bulimie, die uns Eltern lange verborgen blieb. Schliesslich kippte die Fressbrechsucht um in eine Magersucht (Anorexie). Der Klinikarzt sagte mir: Unsere Patientinnen haben sehr oft als „harmlose“ Vegetarier angefangen.

Aus einer Ideologie wurde eine lebensgefährliche Krankheit.

Übrigens: Alle Pflanzenfresser haben Strategien zum Aufschliessen der pflanzlichen Zellwände: Die Kühe kauen zweimal und dann geht es in den riesigen Pansen mit seiner Suppe aus fleissigen Einzellern, die sich vom Grase nähren und letzlich, nach 3 weiteren Mägen, verdaut die Kuh die Einzellermasse aus dem Pansen, also die toten Viecherchen: Sie ist im Grunde also auch „Fleischfresserin“. Ebenso das Pferd mit seiner riesigen Gärkammer des Blinddarmes. Und so weiter. Das Huhn pickt Steinchen, die in der Mühle des starken Muskelmagens die pflanzliche Masse bis zu 8 Stunden lang zerreiben, bevor alles in den Drüsenmagen und dann in die langen Blindsäcke kommt. Das Schwein hat seinen irre langen Darm auch nicht als spätere Wursthülle!

Ich frage mal die Vegetarier: Habt ihr schon mal einen MENSCHEN gesehen, der Steine schluckt, das Essen hochwürgt und stundenlang wiederkäut, mit riesigem Platzbauch voller Wimpertierchen? Also…

Stefan, gib acht auf Deine Tochter!

bassist

Hallo liebe wer-weiß-was-Gemeinde,
meine Tochter (17) und ich ernähren uns seit kurzem
vegetarisch (kein Fleisch, kein Fisch, aber durchaus Milch und
Butter).
Arbeitskollegen meinen, dass auf Dauer bei uns
Mangelerscheinungen auftreten werden.

Veganer leiden eher an Mangelerscheinungen, weil sie ALLES Tierische weglassen, auch Eier, Milch, Käse usw. Sie bekommen häufig Anämie, überwiegend aus Eisenmangel.

Bei Vegetariern stellt sich manchmal, je nach Ernährungsform, ein leichter Proteinmangel ein, der aber vegetarisch mit Nüssen aller Art ausgeglichen werden kann. Desweiteren können Algen-Tabletten als Ausgleich helfen, denn sie enthalten auch die essentiellen Aminosäuren (=Proteine), die der Körper nicht selbst herstellen kann und die daher zugeführt werden müssen.

Gruß, Cantate

Hallo,

(…)Aber mal was anderes:
Kann es sein, dass ich in dem Haus wohne, wo du vorher gewohnt
hast (Bei den Erlen in Oldenburg)?

Nein, ich war noch nie in Oldenburg und habe / hatte auch keine Beziehungen dorthin.
Eine Verwechslung also.

Gruss,
TR