Leiden als Druckmittel
Hi Rolo,
danke für die Blumen 
Kannst Du mir bitte kurz erläutern, was Du genau unter „emotionaler Erpressung“ verstehst und zur Veranschaulichung ein oder zwei Beispiele geben?
Ein Beispiel hatten wir hier kürzlich erst:
[Schweigen]
http://www.wer-weiss-was.de/app/archi…
Und auch früher schon:
[Krankheit]
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/f…
und:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/f…
Im Grunde fallen alle Verhaltensweisen unter diesen Typ, die mit emotionalen Mitteln Macht ausüben, mit Mitteln also, die unangenehme Gefühlslagen erzeugen - entweder aktiv oder passiv.
Die passiven sind z.B. die Signale (die meist nicht wörtlich so gesagt werden - wodurch sie aber noch stärker, weil unterschwellig, wirken):
„Wenn du das tust, leide ich“ oder
„Wenn du das tust, werde ich krank“, was Schuldgefühle erzeugt oder ggf. gar Angst um Gesundheit und Leben des anderen,
die aktiven z.B.:
„Wenn du das tust, tue ich jenes“, also Androhung von Rache oder Vergeltung.
„Wenn du das tust, verlasse ich dich“, also die direkteste Erpressung, um dem anderen seinen Willen aufzuzwingen.
Aber auch das von der UP selbst beschriebene Verhalten ist eine Art von emotionalem Druckmittel, denn der Partner wird sich fügen, weil er dem Ärger und dem Terror aus dem Weg gehen will.
Das subtilste passive (und zugleich häufigste) Druckmittel ist natürlich das Paradebeispiel:
Wenn „Ich liebe dich!“ nicht bedeutet „Ich liebe dich“, sondern: „Ich will von dir hören, daß du mich liebst“. „Ich glaube, du liebst mich nicht“ ist eine Variante davon.
Die Ketten dieser Beziehungsstruktur sind dann am engsten gezogen, wenn diese Signale erst gar nicht mehr gegeben werden müssen, sondern wenn sie vom Partner bereits von sich aus vorausgesetzt oder befürchtet werden, wenn er also schon „freiwillig“ dieses tut, was er gar nicht will, und jenes unterläßt, was ihm schmerzlich Verzicht bedeutet.
Gruß
Metapher