Verzollungsablauf, Import aus Drittland

Hallo Leute,
also folgende Situation:
Ich möchte für meine Kunden Holzpellets aus der Ukraine importieren. Teric-Code 4401302000. Die Frankatur soll FCA sein, also vom ukrainischen Zoll freigemacht und auf ein LKW verladen. Ich trete dabei als Handelsmakler auf, also der eigentliche Kauf erfolgt zwichen dem Verkäufer und meinem Kunden, also Verzollung zahlt auch mein Kunde.
Jetzt ist die Frage, wie das genau mit der Verzollung abläuft? Zahl der Frachtführer bei der Einfuhr in die EU die Verzollung und stellt es meinem Kunden in Rechnung? Wann ist die Umdsatzsteuer fällig? auch an der Grenze? Welche Vorteile habe ich, wenn der Frachtführer ein TIR-Cornett besorgt? Kann er dann zum Zolltermiinal von meinem Kunden durchfahren und der Kunde Zahlt alle Gebühren dann am Zollterminal und die Ware kann abgeladen werden? Soll mein Kunde dann beim Zoll gemeldet sein?
Der Zollsatz für die Einfuhr von Holzpellets soll 0% sein, kann es stimmen? (europa.eu)
Vielen Dank für eure Hilfe, ich würde mich echt über kompetente Hilfe freuen!

MfG, Alex

Hi,

Grundsätzliches hier: /t/faq-zoll-und-import/4873917

Ich möchte für meine Kunden Holzpellets aus der Ukraine
importieren. Teric-Code 4401302000.

Es heißt TARIC.

Die Frankatur soll FCA
sein, also vom ukrainischen Zoll freigemacht und auf ein LKW
verladen.

Was der ukrainische Zoll macht, interessiert nur für die dortige Ausfuhr. Dein Part ist dann wohl der Import in die EU. Der INCO-Term FCA regelt nur der Gefahrenübergang (http://de.wikipedia.org/wiki/Incoterms) und heißt, dass alles weitere an dir hängen bleibt wenn der Lieferant die Ware auf den zu stellenden LKW verladen hat.

Ich trete dabei als Handelsmakler auf, also der
eigentliche Kauf erfolgt zwichen dem Verkäufer und meinem
Kunden, also Verzollung zahlt auch mein Kunde.
Jetzt ist die Frage, wie das genau mit der Verzollung abläuft?
Zahl der Frachtführer bei der Einfuhr in die EU die Verzollung
und stellt es meinem Kunden in Rechnung? Wann ist die
Umdsatzsteuer fällig? auch an der Grenze?

Einer muss sich um die Abwicklung der Zollformalitäten kümmern, beispielsweise eine Spedition oder eine dafür zu beauftragende Agentur. Es selber erledigen zu wollen rate ich dir dringend ab weil du keinerlei Ahnung davon hast. Wenn etwas schief geht hat dein Kunde ein Steuerstrafverfahren am Hals weil er der eigentliche Warenempfänger und somit der Zollverpflichtete ist. Du kannst nur „im Auftrag und in Vertretung“ des Einführers tätig werden und wenn du Fehler machst, hat der Einführer seine (Einfuhrumsatz)Steuer nicht korrekt bezahlt. Das gäbe Mecker vom Finanzamt, erstmal für den eigentlichen Warenempfänger, aber der wird anschließend dich zur Rede stellen…

Bezahlt werden muss direkt an der Grenze bzw. der ersten erreichbaren Zollstation innerhalb der EU. Ohne Anmeldung und Bezahlung bekommt die Ware keine Freigabe - aber das Geld fließt wieder zurück, die EUST ist bei einem gewerblichen Einführer ein durchlaufender Posten.

Welche Vorteile habe
ich, wenn der Frachtführer ein TIR-Cornett besorgt? Kann er
dann zum Zolltermiinal von meinem Kunden durchfahren und der
Kunde Zahlt alle Gebühren dann am Zollterminal und die Ware
kann abgeladen werden? Soll mein Kunde dann beim Zoll gemeldet
sein?

TIR ist normalerweise ein Konstrukt, mit dem LKW’S versiegelt im Transit durch die EU fahren. So braucht die Ware nicht aufwändig erst ein Import-Zollverfahren durchlaufen, wenn sie die EU doch gleich wieder verlässt. Das ist also in deinem Fall keine sinnvolle Variante.

Der Zollsatz für die Einfuhr von Holzpellets soll 0% sein,
kann es stimmen? (europa.eu)

Das stimmt: http://ec.europa.eu/taxation_customs/dds/cgi-bin/tar… Es fällt nur die Einfuhrumsatzsteuer EUST an - 19% wie die MWST.

Gruß,

MecFleih